Coldplay

Coldplay-Frontmann Chris Martin scherzte einmal über seine zwei größten Herausforderungen im Leben: Die eine sei es, Radiohead nachzueifern, die andere war der Versuch, auf Brad Pitt zu folgen. Die Anspielung auf Pitt war persönlicher Natur – schließlich war Martin mit Pitts ehemaliger Verlobten Gwyneth Paltrow verheiratet. Seine musikalische Selbsteinschätzung könnte dagegen treffender nicht sein: Coldplay ist nicht nur eine der populärsten Bands der Welt, sondern auch Wegbereiter für den sogenannten Mainstream-Art-Rock, dessen Wurzeln bei Radiohead, U2, Pink Floyd und sogar den Beatles zu suchen sind. Nummer-eins-Hits wie „Clocks“, „Speed of Sound“, „Paradise“ und „A Sky Full of Stars“ belegen, dass ihre Musik hymnentauglich genug ist, um ganze Arenen zu füllen. Gleichzeitig ist sie atmosphärisch und detailreich und stets dabei, die Konventionen des modernen Rocks auszureizen – und zwar ohne jemals den emotionalen Faden zu verlieren.In den 90er-Jahren gegründet, debütierte die Band 2000 mit „Parachutes“. Doch die Zeiten haben sich seitdem geändert: Große Sound-Experimente waren etwa 2008 auf ihrem Album „Viva la Vida or Death and All His Friends“ zu spüren, gefolgt von ihrem Electro-dominierten 2011er-Album „Mylo Xyloto“ und dem Eklektizismus des 2019er-Albums „Everyday Life“. Trotz aller Veränderungen blieb der Kern ihres Sounds gleich: treibend, mitreißend, gewaltig, aber auch verletzlich. Egal, ob im Stadion oder zu Hause – Coldplay erobern das Herz.