Die 100 besten Alben
- 20. AUG. 2016
- 17 Titel
- Blonde · 2016
- channel ORANGE · 2012
- Blonde · 2016
- Blonde · 2016
- channel ORANGE · 2012
- Goblin (Deluxe Edition) · 2011
- Funk Wav Bounces Vol. 1 · 2017
- Blonde · 2016
- Novacane - Single · 2011
- Chanel - Single · 2017
Essenzielle Alben
- Vier Jahre vergingen zwischen Frank Oceans Debütalbum „channel ORANGE“ und dem Nachfolger „Blonde“. Zwar hatte er in dieser Zeit einiges aus seinem Privatleben preisgegeben – so veröffentlichte er einen Post in den sozialen Medien, in dem er erzählte, dass er in einen Mann verliebt war. Dennoch blieb er geheimnisvoll und skeptisch jeder Art von Ruhm gegenüber. Sporadisch kündigte er neue Musik an, um anschließend wieder zu verschwinden wie ein sanfter Windhauch. Doch hinter großen Innovationen steckt eine Menge Arbeit: „Blonde“ erschien einen Tag nach einem 24-stündigen Streaming-Performance-Kunstwerk („Endless“) und zusammen mit dem limitierten Magazin „Boys Don’t Cry“. All das war schwer zu greifen und schien Teil eines genau ausgearbeiteten Geheimnisses zu sein. Das passt zur Schreibweise des Albumtitels: Wie genau der nun geschrieben wird, ließ Frank Ocean schelmisch offen. „Endless“ zeigte Frank Ocean, wie er in einem Studio zu abstrakt mäandernden Ambient-Sounds mit Holz arbeitete – ein Bild von fast beiläufiger Schönheit. „Blonde“ setzte genau hier an. Ocean verlieh dem Wirkprinzip etwas mehr Form, indem er einen unkonventionellen, oft minimalistischen Ansatz für seine luftigen Harmonien und die allgegenwärtige erzählerische Lyrik wählte. Sein Selbstvertrauen manifestierte sich in dem Risiko eines großen Multimediaprojekts, aber es prägte auch sein Songwriting. Die Stimme war selbstsicherer geworden („Solo“), die Bereitschaft, seine schrägen Impulse auszuloten, größer („Good Guy“, „Pretty Sweet“). Obwohl „Blonde“ für seine 17 Tracks nur eine Stunde benötigt, zeigt es eine breite Palette an Ideen – ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, seine eigene künstlerische Extravaganz auszuleben und darauf zu vertrauen, dass das Publikum einen da abholen wird, wo man gerade steht. Das Publikum tat genau das. Und Ocean etablierte sich als passgenaue Stimme für die so komplexe wie stürmische zweite Hälfte der Zehnerjahre.
- Abseits der Pop-Formeln und Ohrwurm produzierenden Hooks auf seinem Mixtape „Nostalgia, Ultra“ (2011) erfindet sich Frank Ocean auf „Channel ORANGE“ (2012) neu: Der R&B-Star flowt zu Downtempo-Beats, die sich über die Songs legen. Außerdem hangeln sich funky Synth-Klänge wie in „Pyramid“ die Set-List entlang, wohingegen die rührende Ballade „Bad Religion“ mit einem kammermusikalischen Spektrum aus Piano, Orgel und Streichern überrascht.
Alben
Playlists
- Der ehemalige Songschreiber ist mittlerweile selbst zum Star geworden.
- 2019
Radiosendungen
- Der Mix aus Hip-Hop, Urban und manchmal auch Politik macht’s.
Infos zu Frank Ocean
Von West nach Ost nach West: Christopher Breaux, aka Frank Ocean, wird 1987 in Kalifornien geboren, wächst aber in New Orleans auf. Er lauscht den R&B-Songs, die seine Mutter zu Hause abspielt, und lernt die Jazzwelt in der quirligen Metropole kennen. Beides prägt ihn und seinen Musikstil nachhaltig. 2005 bekommt der Singer-Songwriter die Folgen des Hurrikans Katrina heftig zu spüren: Sein Tonstudio wird durch den Wirbelsturm zerstört und von Plünderern ausgeraubt. Also geht’s für ihn zurück gen Westen – genauer gesagt nach Los Angeles. Ursprünglich plant er, nur wenige Wochen in Kalifornien zu bleiben. Doch aus Wochen werden Monate, dann Jahre. Schließlich wird L.A. seine neue Heimat. Frank Ocean beginnt in Kalifornien mit dem Ghostwriten von Songs für Justin Bieber und Beyoncé und schließt sich 2008 dem Hip-Hop-Kollektiv Odd Future an. 2011 wird er schließlich mit seinem Mixtape „Nostalgia, Ultra“ und vor allem der Single „Novacane“ als Musiker bekannt. Der ganz große Durchbruch gelingt Ocean ein Jahr später mit seinem Album „channel ORANGE“, das 2013 den GRAMMY®-Award für das beste Urban Contemporary-Album abräumt. 2016 folgt „Blonde“. Beide Alben – Sound und Musikstil wechseln sich in den Songs häufig ab – werden von der Kritik hochgelobt und von Fans gefeiert. Musikexpert:innen vergleichen den Künstler mit R&B-Größen wie Prince und Stevie Wonder und Fans bejubeln Frank Oceans Fähigkeit, mit unterschiedlichen Stilen zu überraschen und zu begeistern.
- HEIMATORT
- Long Beach, CA, United States
- GEBOREN
- 28. Oktober 1987
- GENRE
- Pop