„Ich habe das verdammt noch mal wahr gemacht“, sagt Eladio Carrión zu Apple Music über sein neues Album und seine Traumbesetzung an Features. „3MEN2 KBRN“ des puerto-ricanischen Trap-Stars ist vollgepackt mit beeindruckenden Rap-Gästen. Vor allem die Auftritte der Ikonen 50 Cent und Lil Wayne hat er sich seit Jahren ausgemalt, und zwar so sehr, dass er ihre Namen schon an die entsprechenden Songdateien angehängt hatte, bevor sie überhaupt zugesagt hatten, bei der Platte mitzumachen. Ursprünglich war das Projekt als Deluxe-Edition seines Mixtapes aus dem Jahr 2022, „SEN2 KBRN, VOL. 2“, geplant, entwickelte sich aber schnell zu einem richtigen Album. Carrión vergleicht das Ergebnis „3MEN2 KBRN“ mit einer Runde Golf, deren 18 Tracks eine Art absichtliches, wenn auch subtil verstecktes Überraschungspaket sind. Weniger unauffällig sind seine Gesangsgäste, eine wahre Avantgarde von Hip-Hop-Topacts aus dem englischen und spanischen Sprachraum, darunter Future, Ñengo Flow und Quavo sowie die bereits erwähnten Legenden. Das letzte Album der übergreifenden Serie bricht mit dem Solo-Ethos, denn Carrión wollte etwas erreichen, wonach viele seiner Latin Music-Kolleg:innen gestrebt haben. „Manchmal machen die Leute Songs mit amerikanischen Künstler:innen, aber es ist dann oft nicht der richtige Song“, sagt er. „Es geht eigentlich nur darum, den richtigen Track für die richtige Person zu haben und dass sie verstehen, dass die Musik von unserer Seite aus funktioniert.“ Um das zu erreichen, hat er grösstenteils mit denselben Producern zusammengearbeitet, die ihn bei „3MEN2 KBRN“ unterstützt haben, nämlich Foreign Teck, Hydro und Bassyy. „Zum ersten Mal haben wir eine echte Brücke zwischen amerikanischen und lateinamerikanischen Künstler:innen geschlagen. So ein Album hat es bisher noch nicht gegeben.“ Lies unten mehr über einige von Eladio Carrións Lieblingstracks auf „3MEN2 KBRN“. „Padre Tiempo“ Das ist im Grunde ein Gespräch zwischen mir und Vater Zeit, in dem ich ihn um mehr Zeit bitte. Jedes Mal, wenn ich auf Tournee gehe und zurückkomme, sehe ich meine Eltern: Sie sind älter geworden und haben mehr graue Haare. Ich versuche hier zu sagen: „Was können wir tun?“, ich will irgendetwas aushandeln. Es ist einfach ein wirklicher Power-Track, dafür sind meine Intros ja bekannt. Das ist einer dieser Songs, den du noch mal hören willst, um zu sagen: „Verdammt! Er hat das wirklich so gesagt!“ „Gladiador (Remix)“ (feat. Lil Wayne) Lil Wayne hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, in der Musik Zeilen zu droppen. Das ist also eine wirklich grosse Sache für mich. „Gladiador“ war das Intro für mein letztes Album. Ich hätte nicht gedacht, dass man den Song noch besser machen kann. Wayne hat den Track gerockt. Es bedeutet mir sehr viel, einfach nur zu wissen, dass er hier dabei war. Ich habe so darauf gehofft, dass es klappt, und jetzt wurde es wahr, das ist einfach eine schöne Sache. Es geht darum, dass man immer weitermachen muss, egal, was passiert, egal, welches Hindernis vor einem steht. „Mbappé (Remix)“ (feat. Future) Future stand ganz oben auf meiner Wunschliste, was Trap angeht. Weisst du, er ist eine meiner grössten Inspirationen im Trap. Ihn zu treffen, war einfach geil, seine Reaktion im Studio zu erleben und zu sehen, was er mit dem Song macht. Es war schon supercool, seinen Segen zu haben. Ich habe nicht gesehen, wie er die Strophe geschrieben hat. Ich habe ihn getroffen, danach ging er wahrscheinlich in einen Club und dann kam er zurück. Ich bekam die Strophe gegen 10 Uhr morgens zurück. Ich glaube, er muss sie so um 8 Uhr morgens aufgenommen haben. „Si Salimos“ (feat. 50 Cent) Als ich die Strophe von 50 Cent bekam, habe ich geheult wie ein Baby. Ich wusste genau, wie er es machen würde. Ich hatte es mir so oft vorgestellt und ausgemalt, und als dann die Strophe von ihm kam, habe ich gleichzeitig mit ihm „Yeah 50“ gesagt, weil ich einfach wusste, dass er es genau an der Stelle sagen würde. Es ist lustig, denn ich habe mir zum ersten Mal einen Auftritt von ihm angesehen, zwei Wochen, bevor seine Rhymes kamen. Ich stand direkt neben ihm. Er schaute mich an und dachte wahrscheinlich: „Wer zum Teufel ist der Typ mit dieser fetten Kette?“ Wenn du nur wüsstest, Curtis, ich bin dein grösster Fan. Das ist mein Held. Ich rappe hier gerade mit meinem Lieblingsrapper! „Cuevita“ Dieser Song ist mehr auf der Popschiene. Es ist immer noch Trap, aber es ist kommerzieller. Ein Dankeschön an meine Producer Hydro und Bassyy. Ich versuche immer, so einen Song einzubauen, nur um zu sehen, was bei den Konzerten passiert. Diese Art von Vibe kommt da immer gut an. Ich stelle mir immer gerne die Sekunde vor, in der mein DJ den Knopf drückt. Das ist definitiv ein Festival-Song. „Coco Chanel“ (feat. Bad Bunny) Bunny und ich haben seit „Kemba Walker“ keinen Song mehr gemacht. Deshalb haben wir ein bisschen gezögert, etwas Neues zu veröffentlichen. Aber wenn du den Beat hörst, denkst du: „Okay, ja, ich verstehe, warum sie diesen Song ausgewählt haben.“ Wenn dann die Hookline kommt, geht das Ding richtig ab. Das ist einer dieser kleinen, lustigen Tracks, die ich mit ihm mache. „Peso a Peso“ (feat. Ñengo Flow, Quavo & Rich The Kid) Seit ungefähr anderthalb Jahren hatte ich schon diese Strophen von Rich The Kid. Ich habe ihn in L.A. kennengelernt, dann haben wir uns in Puerto Rico getroffen. Als er das aufnahm, war er gerade drin und dann, wie aus dem Nichts, kam Quavo einfach zur Tür herein. Ich wusste nicht einmal, dass Quavo überhaupt in Puerto Rico war. Er ist einfach aufgetaucht und hat den Song innerhalb von 15 Minuten rausgehauen. Es war unglaublich, das zu sehen. Ich habe Ñengo darauf angesetzt, um das Beste aus beiden Welten zu machen, und er kam mit einer super Original-Gangster-Line. So versuche ich einfach, die richtigen Team-ups zu machen und den richtigen Sound hinzubekommen. „M3“ (feat. Fivio Foreign) Wir haben in New York richtig reingehauen. So haben wir Fivio, Lil Tjay und 50 bekommen. Fivio ist so ein toller Typ. Im Studio war es so easy, das zu machen, weil er von Anfang an so cool war. Er hat sich hier richtig ins Zeug gelegt. Und er war auch superschnell, er hat vielleicht 30 Minuten gebraucht. Ich fing mit den ersten Worten auf Spanisch an, und er legte einfach los. Das war das Einzige, worum ich ihn gebeten hatte.
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Video-Extras
- Eladio Carrión
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