PORTALS

PORTALS

Melanie Martinez’ neues Album ist der dritte und letzte Teil ihrer „Cry Baby“-Trilogie. Auf ihrem gleichnamigen Debüt aus dem Jahr 2015 stellte Martinez die titelgebende Persona vor und zeigte sich dabei als unerschrockene, kreative Avant-Pop-Schöpferin, die den Coverversionen von „The Voice“ entwachsen war. Für ihr zweites Album „K-12“ nutzte sie 2019 „die Schule als Analogie für das Leben und die Machtsysteme, die Teil unserer Gesellschaft sind“. Auf ihrem neuen Album „PORTALS“ geht es nun um den Tod und das, was danach kommt: „Ich wollte, dass meine Hörer:innen eine neue Perspektive kennenlernen. Denn genau wie wir lebt Cry Baby nach dem Tod ihrer irdischen Hülle als Geist im Kosmos weiter. Ich möchte mit diesem Album zeigen, dass der Mensch unsterblich ist – und Hoffnung geben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.“ Die 13 Tracks entstanden grösstenteils zu Hause im „Portal Room“, einem Raum, den sie beschreibt als „Ort für wohlwollende Geister, die hierher kommen und an dem sie sich während ihrer Reise ausruhen können“. „PORTALS“ ist ein Synthie-Varieté, das die Hörer:innen auf die Reise des Lebens nach dem Tod mitnimmt: vom letzten Pulsschlag und Spoken-Word-Intro in „DEATH“ bis zur Wiedergeburt und dem Uptempo-Alt-Pop in „WOMB“. Die Grenzen zwischen dem Leben und dem Leben nach dem Tod sind dabei fliessend. „Ich hoffe, dass dieses Album anderen beim Trauern hilft“, fügt sie hinzu. „Dass sie dieses Leben in vollen Zügen geniessen können, weil sie wissen, dass wir alle nur hier sind, um zu wachsen, zu fühlen und etwas zu erschaffen – und um gemeinsame Erfahrungen zu machen, die uns bei unserer Weiterentwicklung helfen.“ Exklusiv für Apple Music stellt Martinez ihr neues Album vor und zeigt uns Track für Track, was hinter den Songs steckt. „DEATH“ „Eines Tages sass ich allein im Portal Room und begann, Melodien zu singen. Ich hörte, wie ein Geist eine dieser Melodien in einer völlig anderen Tonalität wiederholte. Das jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Ich war zuerst wirklich erschrocken, machte dann aber weiter und nutzte diesen Moment als Bestätigung aus dem Jenseits. Ich legte die Akkorde fest und unterlegte den Refrain mit einem einfachen Drumloop. Dieser wurde später in der Produktion durch meinen Lieblingskollegen CJ Baran ersetzt und durch das Live-Schlagzeug von Ilan Rubin von Nine Inch Nails ergänzt, der auch zu einigen anderen Songs die Drums beisteuerte.“ „VOID“ „Dies ist der erste Song, den ich komplett selbst produziert habe – ebenfalls im Portal Room. Alles fing mit der Bassline an, die ich ein paar Tage vorher genauso als Sprachmemo aufgenommen hatte. Die Melodie im Refrain und der Text entstanden gleichzeitig durch das Loopen der Bassline. Ich fügte einen einfachen Drumloop hinzu, der später ersetzt und durch das Live-Schlagzeug von Rhys Hastings ergänzt wurde.“ „TUNNEL VISION“ „Diesen Song schrieb ich, als ich im Februar 2021 mit Kinetics & One Love auf Hawaii war. Wir waren umgeben von singenden Fröschen, dem Klang des auf das Dach prasselnden Regens und purer Verbundenheit.“ „FAERIE SOIRÉE“ „Es gab viele Tage, an denen ich im Portal Room sass und etwas ausserhalb meiner eigenen Wahrnehmung schaffen wollte. Ich bat Jeff Levin (meinen A&R-Manager), mir so viele Ordner wie möglich mit Instrumentaltracks von unterschiedlichen Producer:innen zu schicken. Nach einer Weile fiel mir ein Track mit dem Titel ‚Respect Vol 1‘ von einem Producer namens Hoskins ins Auge, der aus einem ansteckenden Drum-Groove und einer Gitarrenmelodie bestand. Der Rest ging dann sehr schnell.“ „LIGHT SHOWER“ „Es gibt einen Ort im Jenseits, den Menschen unter Hypnose als einen Ort der Seelenreinigung beschreiben. Einen Ort, an dem edelsteinfarbene Lichtstrahlen durch jeden Zentimeter ihrer Seele strahlen und ihren Geist von den Traumata reinigen, die sie in ihrem letzten Leben erlitten haben. Ich erinnere mich, dass ich gerade auf dem Dach meiner Garage sass, als ich davon las. Ein paar Wochen später sass ich mit meiner Gitarre in der Badewanne und blieb die ganze Nacht auf, um ein Liebeslied über dieses Licht zu schreiben. Es war der allererste Song, der für dieses Album entstand.“ „SPIDER WEB“ „SPIDER WEB handelt vom Würgegriff, in dem die sozialen Medien unsere Gesellschaft halten. Ich schrieb diesen Song im Portal Room auf meiner Gitarre, nahm ein Sprachmemo davon auf und schickte es an CJ. Er schrieb noch am selben Tag einen unglaublichen Instrumentaltrack dazu. Für den perfekten Drop nutzte er sogar eigene Mundgeräusche, um dieses besondere, spinnenartige Gefühl zu erzeugen.“ „LEECHES“ „Die nächsten Songs handeln von verschiedenen irdischen Konflikten. Da ich in der seelenlosen und egozentrischen Stadt Los Angeles lebe, beschloss ich, einen Song über Menschen zu schreiben, die aus den falschen Gründen hier leben, und darüber, wie sie mit Menschen umgehen, die im Rampenlicht stehen.“ „BATTLE OF THE LARYNX“ „Dies ist der letzte Song, den ich für das Album geschrieben habe. Es geht darum, wie unterschiedlich zwei Menschen mit Konflikten umgehen: eine Person, die schreit, um andere einzuschüchtern, aber nichts sagt – und eine andere Person, die ruhig, prägnant und gewitzt ihren Standpunkt vertritt.“ „THE CONTORTIONIST“ „In diesem Konfliktsong geht es darum, sich für eine Person zu verbiegen, die einen selbst nicht so akzeptiert, wie man ist.“ „MOON CYCLE“ „Ich schrieb diesen Song allein im Portal Room zu einem Gitarrenloop von Pearl Lion. Auf jedem meiner Alben gibt es mindestens einen Song, der sich einem ‚Tabu‘ widmet, das viele beschäftigt, aber über das niemand in der Musik sprechen möchte. Ich wollte ein lustiges, unbeschwertes Lied darüber schreiben, dass ich eine Person bin, die menstruiert, und dass Blut für Vitalität und Leben steht. Ich wollte, dass der Refrain schön klingt, und dabei süsse Analogien für Blutungen verwenden. Die Geräusche im Intro sind übrigens tatsächlich meine Menstruationskrämpfe, die ich mit meinem Handy aufgenommen hab. Die patriarchalische Gesellschaft hat heterosexuellen cis Männern eine Gehirnwäsche verpasst, damit sie glauben, dass sie ein Mitspracherecht über die Körper anderer Menschen haben sollten. Für sie wollte ich den Song besonders unangenehm machen, indem ich von einem Mann erzähle, der von Menstruationssex besessen ist.“ „NYMPHOLOGY“ „Das abschliessende Interlude dieses Songs heisst eigentlich ‚Amulet‘. Mein Partner Verde räumte gerade seinen Computer auf, als zufällig ein Instrumental abgespielt wurde, das mich hellhörig machte. Es handelte sich um einen Track, den er vor Jahren produziert hatte und der seitdem digitalen Staub ansetzte. Ich wollte ihn sofort verwenden, aber es war schwierig, einen ganzen Song daraus zu machen. Ich liebte ihn so sehr, hatte aber gleichzeitig keine Ahnung, was ich damit anfangen sollte. Eines Tages im Studio dachte ich mir: ‚Hmm, vielleicht könnte Amulet ja ein Interlude nach einem Song sein.‘ Und wie es das Schicksal so wollte, ist die allerletzte Note von NYMPHOLOGY die allererste Note von Amulet. Ein perfektes Puzzlestück.“ „EVIL“ „Das ist mein Favorit unter den Konfliktsongs. Er floss einfach aus mir heraus – ein mentaler Wendepunkt, an dem ich endlich in der Lage war, perfekt zu artikulieren, was ich in meiner letzten Beziehung durchmachen musste. Ich wollte, dass der Text so bissig wie möglich ist. Jedes Mal, wenn ich etwas schrieb, dachte ich: ‚Nein, das ist nicht gemein genug.‘ Es geht um den Umgang mit einer narzisstischen Person, die dich ironischerweise böse nennt, weil du in der Lage bist, sie zu durchschauen. Ich habe den ganzen Tag damit verbracht, meine Vocals für die Aufnahmen explodieren zu lassen.“ „WOMB“ „Ich wusste, dass das Album mit dem Titel ‚WOMB‘ enden sollte. Dieser Song entstand bereits 2020 in einer Session mit Omer Fedi. Omer fing mit diesen Gitarrenakkorden an, die so schön waren, dass ich ihn bat, sie einfach im Loop zu spielen, während ich in die Ecke des Zimmers starrte und schnell einen Text dazu schrieb. Etwa zwei Jahre später luden CJ und ich dann Rhys ins Studio ein, um das Schlagzeug live aufzunehmen und dem Track den letzten Schliff zu geben. In dem Song geht es darum, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen – um die Nervosität und Aufregung, wenn du deine weltlichen Erlebnisse als Mensch nutzt, um dich weiterzuentwickeln.“

Disc 1

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