2017 wurde „Ctrl“ – ein 14-Track-Projekt voller Songs über Liebe, Sex, Selbstzweifel und Herzschmerz – zu einem der einflussreichsten Alben des modernen R&B. Es war der Soundtrack für viele Menschen in ihren Zwanzigern: Es beleuchtete mit tagebuchartigen, sehr realitätsnahen Texten und Gedanken, die direkt aus Chats in Freundschaftsgruppen stammten, die Schwierigkeiten des jungen Erwachsenseins. Fünf Jahre später kehrte SZA zurück – genauso ehrlich, doch nun tauschte sie Selbstliebe und Akzeptanz gegen Trotz. „SOS“ ist der Sound einer Frau, die genug hat. Der Titeltrack, „Smoking on my Ex Pack“ und „Far“ zeugen von Überdruss und Misstrauen; in „Conceited“ und „Forgiveless“ findet sie Selbstvertrauen. In „Ghost in the Machine“ denkt sie mit Gen Z-Ikone Phoebe Bridgers über den Verlust von Privatsphäre und Menschlichkeit nach. Zwischen ihrem Debüt und ihrem zweiten Album entwickelte sich SZA sowohl stilistisch als auch textlich weiter, indem sie ihre geliebten Lo-Fi-Beats mit Grunge- und Punk-inspirierten Elementen kombinierte. Nichts davon klingt fehl am Platz: „SOS“ ist exakt der chaotische, majestätische Rohdiamant eines Meisterwerks, nach dem der Moment verlangt.
- Kehlani
- Kali Uchis
- Daniel Caesar