Brahms: String Quintets

Brahms: String Quintets

Mit ihrem sanften und angenehmen Charakter sind diese Streichquintette typisch für das Spätwerk von Johannes Brahms. In den 1870er-Jahren war der Komponist zu einem Meister des Streichquartetts geworden. Nun war er offenbar erleichtert, durch das Hinzufügen einer zusätzlichen Bratsche seinen charakteristischen, fein strukturierten und orchestralen Klang wieder aufnehmen zu können. Die finnische Bratschistin Lilli Maijala erzeugt hier zusammen mit dem Gringolts Quartet aus Zürich eine ästhetische, poliert anmutende Tonalität. Das „Streichquintett Nr. 1“ aus dem Jahr 1882 erinnert im Stil an Brahms’ Freund Antonín Dvořák. Im Eröffnungssatz wird die Musik lebhaft, die Musiker:innen betonen den Orchestercharakter. So entsteht ein interessanter Kontrast zum zweiten, intimeren Satz: Dieser wird von der Bratschistin Silvia Simionescu mit einem so eigensinnigen wie reichen Klang begonnen und von dem ersten Geiger Ilya Gringolts formvollendet übernommen. Die Freude, die die Musiker:innen an den kontrastreichen Episoden und wechselnden Stimmungen des zweiten Satzes empfinden, tropft aus jedem Ton. Auch das relativ kurze, aber wunderbare Finale spielen sie mit Begeisterung. Konventioneller angelegt ist das „Streichquintett Nr. 2“ von 1890 mit seinen vier Sätzen. Doch vor allem im dritten Satz besitzt es eine bemerkenswerte emotionale Tiefe. Die Ergriffenheit, die wir hier hören, erinnert beinahe an Pjotr Iljitsch Tschaikowski. In Anbetracht der gegenseitigen Abneigung, die die beiden Komponisten dem Werk des jeweils anderen entgegengebracht haben sollen, überrascht das. Die Musik scheint hier jedoch ihre eigene Geschichte zu erzählen.

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