Zwischen Ende 1953 und seinem Tod drei Jahre später veröffentlichte der Pianist Art Tatum gemeinsam mit Produzent Norman Granz nahezu 20 Alben. Die Aufnahmen reichten von Mammut-Sessions mit ihm als Solist bis hin zu Gemeinschaftsprojekten mit Giganten wie Lionel Hampton und Buddy Rich – eine Meisterleistung, selbst wenn die Musik nicht so grossartig geworden wäre, wie sie es im Endeffekt ist.„Vol. 8“ umfasst zwar überwiegend Standards wie Cole Porters „Night and Day“ und Guy Woods „My One and Only Love“, doch Tatums Session mit dem Tenorsaxofonisten Ben Webster ist mehr als nur ein Stück Zeitgeschichte (es war Tatums letzte Aufnahme im Studio). Dies war eine von Kontrasten geprägte Session, die ihresgleichen sucht: Der für seine Ausschmückungen bekannte Tatum – der einmal witzelte, dass Bands ihm nur im Weg stünden – trifft hier auf Websters ruhige, lässige Spielweise. Begleitet werden die beiden vom Schlagzeuger Bill Douglass sowie dem Bassisten Red Callender. So entspannt das Material auch klingen mag, blieb Tatum seinem ambitionierten, rastlosen Stil treu. Deutlich wird das ganz besonders in „Have You Met Miss Jones?“, wenn Webster die Melodie hält, während Tatum das Ganze virtuos ausschmückt – wie ein Kolibri, der eine Blüte umschwirrt.
- Lester Young & Oscar Peterson Trio
- Charlie Parker & Lester Young
- Gerry Mulligan & Paul Desmond