Caroline Shaw

Ob sie für die Sopranistin Renée Fleming komponiert – etwa „Aurora Borealis“ – oder mit dem Rapper Kanye West zusammenarbeitet, wie 2015 bei einem Remix von „Say You Will“: Caroline Shaws melodienreiche Musik ist stets unverwechselbar. Shaw wurde 1982 in North Carolina geboren und studierte Musik an der Rice University und in Yale, wo sie auch einen Ehrendoktortitel erhielt. Als Geigerin und Sängerin ist Shaw oft mit ihren eigenen Werken zu hören. Als Komponistin bewegt sie sich über unterschiedliche Genres hinweg und erschafft neben zeitgenössischen klassischen Stücken auch Klanginstallationen und Filmmusik. Zu ihrer einfallsreichen Musik, die sie in Zusammenarbeit mit dem in New York ansässigen Quartett Sō Percussion geschrieben hat, gehören „Narrow Sea“, das auf Texten aus „The Sacred Harp“, einer 1844 erstmals veröffentlichten Sammlung amerikanischer Hymnen, basiert, sowie „Let the Soil Play Its Simple Part“, eine improvisierte Liedersammlung mit Shaw als Sängerin. Weitere Werke, bei denen die Komponistin als Interpretin auftritt, sind das Violinkonzert „Lo“ und „Partita for 8 Voices“, das Shaw für ihr Ensemble Roomful of Teeth schrieb. Das 24‑minütige Stück für A‑cappella-Oktett ist von barocken Tänzen inspiriert und verwandelt altbekannte Formen aus dem 18. Jahrhundert in harmonische, oft wortlose Texturen. Das fesselnde Werk, das auch in „HOMECOMING – Ein Film von Beyoncé“ zu hören ist, erhielt 2013 den Pulitzer-Preis für Musik und machte Shaw zur jüngsten Preisträgerin in der Geschichte dieser Auszeichnung.