Lune

Ihren Aufstieg als kometenhaft zu bezeichnen, klingt etwas kitschig, trifft bei Lune aber den Nagel auf den Kopf. Die Rapperin und Songschreiberin, die 2002 als Mailan Ghafouri im baden-württembergischen Sinsheim geboren wurde, stellte 2019 mit Gesangsvideos auf Instagram die Weichen zum Erfolg. Die Fangemeinde wuchs schnell – spätestens durch ihren 2020er-Auftritt bei der Online-Casting-Show „Keller sucht den Superstar“ von Rapper und YouTuber Mois sowie ihrem Feature auf Samras „Cr1minel“. Seitdem geht es Schlag auf Schlag für die Sängerin mit der intensiven Stimme. Ihre erste offiziellen Single „gebe auf.“ wurde 2020 zunächst zum TikTok- und dann zum Charts-Renner. Songs wie „ENTOURAGE“ (2020) oder „S.O.S“ (2021) gingen ähnlich schnell durch die Decke. Und das Label „Social-Media-Phänomen“ hat spätestens seit Lunes Debütalbum „MONDSCHEIN“ (2021) keine Haftung mehr. Ihre emotionalen Balladen gehen tief und wirken dabei nie pathetisch. Ganz im Gegenteil: Es ist ihre Offenheit beim Umgang mit schwierigen, oft schmerzhaften Themen, die die Musikerin nahbar und authentisch macht. So erzählt Lune in „alles verdient.“ (2021) die Fluchtgeschichte ihrer Eltern aus dem Nordirak. In Interviews sprach sie offen über ihr Aufwachsen als Deutsche mit kurdischem Migrationshintergrund und berichtete in einem Instagram-Post über Erfahrungen mit häuslicher Gewalt durch ihren Bruder. Dass es ihr durch ihre Musik gelingt, Verletzungen in starke Songs zu verwandeln, treibt ihren Aufstieg nur weiter an.