1988 existierte Hip-Hop bereits seit anderthalb Jahrzehnten. Doch auch, wenn es einzelnen Künstler:innen oder Bands immer wieder gelang, die Grenzen zu durchbrechen und in das Bewusstsein des Mainstreams vorzustossen: Das Genre blieb grösstenteils unverstanden. Zum Glück waren Public Enemy bereit, willens und in der Lage, dagegen anzukämpfen. Schon das unzweideutig konfrontative Debüt „Yo! Bum Rush the Show“ des dogmatischen MCs Chuck D und des Rappers Flavor Flav hatte sich der Politik und Bildsprache Schwarzer Nationalist:innen bedient.
Im Vergleich dazu fühlte sich „It Takes a Nation of Millions to Hold Us Back“ wie ein Rap-Grossangriff an, angeführt von einem ungestümen Texter mit einer so trotzigen wie kämpferischen Einstellung. Diese revolutionäre Energie war bei „Bring the Noise“ und „Don’t Believe the Hype“ zu spüren, bahnbrechende Songs mit Hooks, die eher wie Marschbefehle klangen. Im weiteren Verlauf der Tracklist treffen Stücke wie „Black Steel in the Hour of Chaos“ und „Rebel Without a Pause“ genauso direkt ihr Ziel wie die vorangegangenen, die Botschaften sind so provokant und relevant wie alle auf dem Album.