

Als regelmäßiger Dirigent bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen avancierte Christian Thielemann zu einer führenden Stimme in der Diskussion um die deutsche Orchestertradition. Ob er Ludwig van Beethovens „Neunte“ oder Richard Wagners gesamten „Ring“-Zyklus dirigiert, Thielemann erhält immer wieder Beifall für seine Umsetzung einiger der anspruchsvollsten Werke des Repertoires. Seine romantischen Tendenzen können zu grüblerischen, ausladenden Interpretationen führen – oder zu einem Feuerwerk, vor allem, wenn er auf einen einfühlsamen Solisten trifft (wie Maurizio Pollini, der beide Klavierkonzerte von Johannes Brahms mit Thielemann gespielt hat).