Manchmal führt erst ein Umweg zur eigenen Sprache. Madeline Junos Musik war von Beginn an emotional und berührend, doch als sie nach zwei Alben begann, auf Deutsch zu singen, schien eine unsichtbare Wand zu fallen. Die neue Nähe passte perfekt zu den warmen, teils elektronischen Pop-Beats, die sie dem oft rockig-akustischen Sound ihres Debüts „The Unknown“ (2014) ab dem 2017 erschienenen „DNA“ entgegensetzte. Es war eben eine andere Zeit. Auch Madeline Juno hat sich verändert und machte auf „Was bleibt“ (2019) die grüblerischen Gedanken einer jungen Frau voller Lebenshunger hörbar.