Der Bassbariton

Der Bassbariton

Ein Bassbariton kommt zum Einsatz, wenn Opernkomponist:innen eine Stimmlage brauchen, die sowohl die tiefen Töne eines Basses als auch die Tragfähigkeit, Beweglichkeit und den Tonumfang eines Baritons umfasst. Denn Bassbaritone verfügen über einen stimmlichen Reichtum, der weder so dunkel wie ein tiefer Bass noch so forsch wie ein Bariton ist. Mit anderen Worten: Wenn eine männliche Opernfigur mehr ist als nur ein Clown oder ein Bösewicht und dabei einiges zu sagen hat – dann wird sie sehr wahrscheinlich von einem Bassbariton gesungen. So ist der clevere, tüchtige Held in Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ ebenso eine Bassbaritonrolle wie der Herzensbrecher Escamillo in Georges Bizets „Carmen“. Baron Scarpia in Giacomo Puccinis „Tosca“ ist zwar ein Bösewicht, aber eben einer mit Köpfchen. Das Komponistenduo Gilbert & Sullivan besetzte Bassbaritone mit einigen ihrer skurrilsten Figuren. Bei Richard Wagner gingen die Bassbaritonrollen an komplexe, moralisch zwiespältige Kreaturen wie die geplagte Gottheit Wotan in „Der Ring des Nibelungen“ oder Hans Sachs in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Solche großen Parts erfordern sowohl eine enorme Ausdauer als auch tiefe psychologische Einsichten und haben nicht den äußeren Glanz ihrer Tenor- oder Sopran-Kolleg:innen – dafür sind sie aber meistens sowohl der Kopf als auch das Herz der Oper.

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