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  • Warum Anleger 2025 nicht nur auf Tech-Titel schauen sollten

Von in AktienLesedauer: 3 Minuten
Im Hintergrund sind Börsenkurse zu sehen, davor eine startende Rakete
Die Aktienmärkte sind 2024 sehr gut gelaufen. Manche Einzeltitel haben sogar dreigestellig zugelegt. | Foto: Birte Penshorn mit Midjourney

Anfang 2024 stellten wir fest, dass sich die Aussichten für die Aktienmärkte „spürbar aufgehellt“ haben. Tatsächlich zeigten sich viele Titel danach sehr robust. Insbesondere Tech-Werte zogen das Geld großer Investoren und auch die Aufmerksamkeit auf sich.

Damit setzt sich ein Trend fort, der schon in früheren Jahren zu beobachten war: Wer in Technologie-Werte investierte, konnte den breiten Markt in Sachen Performance hinter sich lassen. Warum also sollten sich Anleger 2025 nicht ganz oder hauptsächlich auf dieses Aktiensegment konzentrieren? Drei Gründe sprechen aus unserer Sicht dagegen.

Grund 1: Wie viel Rendite bekommen Sie für das Risiko?

Die Finanzwissenschaft kennt den etwas hochtrabenden Begriff der risikoadjustierten Rendite (RaR). Einfach ausgedrückt: Wenn Sie 20 Prozent an Verlusten hinnehmen müssen, um 10 Prozent Rendite zu machen, beträgt die RaR 0,5 oder 10 geteilt 20. Wenn Sie maximal 12 Prozent verlieren würden, um 8 Prozent zu erzielen, liegt die RaR mit 0,67 höher. Denn hier bekommen Sie für jede Risikoeinheit eine höhere Rendite als im ersten Fall.

Wichtig: Bei Kursraketen, die rasch um 30, 60 oder gar 100 Prozent steigen, kommt es in der Regel irgendwann zur Implosion. Da Anleger selten vorm oder beim ersten Anstieg kaufen, verbuchen sie geringere Gewinne als die Aktie, machen deren Zusammenbruch aber oft mit. Somit ist ihre RaR weitaus geringer.

 

Grund 2: Halten Sie das Auf und Ab von Kursraketen aus?

Vielleicht noch bedeutsamer als das objektive Maß der risikoadjustierten Rendite ist das subjektive Risiko. Es gibt Anleger, die glauben, zeitweilige Vermögensverluste von 30 Prozent aushalten zu können. So mancher wird aber schon sehr nervös, wenn es zu einem Abschwung von 10 Prozent kommt und möchte die Anlagestrategie umgehend ändern.

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Wer nicht weiß, wie viel zeitweilige Verluste er wirklich aushalten kann, wird erst recht scheitern, wenn er sich Kursraketen ins Depot legen möchte. Der Grund: Zum einen steigen viele Anleger, wie geschildert, erst ein, wenn die Rakete ein Stück des Weges zurückgelegt hat. Zum anderen schaffen es nur wenige, solche Aktien mit kleinen Verlusten zu verkaufen. Viele halten so lange daran fest, bis die roten Zahlen so schmerzen, dass sie weitaus tiefer verkaufen. Dann ging die Rakete nach hinten los.

Grund 3: Wie oft können Sie eine Kursrakete finden?

Nicht zuletzt ist es wenig wahrscheinlich, dass Privatanleger verlässlich Kursraketen finden, wenn dies selbst für Anlageprofis keine einfache Übung darstellt. Selbst die besten Investment-Experten, die sich auf solche wachstumsstarken Aktien spezialisiert haben, liegen maximal mit der Hälfte ihrer Käufe richtig. Oftmals ist ihre Quote noch niedriger.

Dass sie dennoch gutes Geld dabei verdienen, liegt vor allem daran, dass sie mit einem rigorosen Regelwerk ihre Verluste klein halten und Gewinne laufen lassen, wenn sie eine Kursrakete erwischt haben. Ihr Vorteil gegenüber Privatanlegern sind ein deutlich besseres Research und vor allem eine eiserne Disziplin.


Über den Autor:

David Bienbeck ist Vorstand und Portfoliomanager bei der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung in Köln.

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