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Von in AktienLesedauer: 3 Minuten
Apple, das Unternehmen von Tim Cook, ist im Weltindex gewichtiger als Großbritannien
Apple, das Unternehmen von Tim Cook, ist im Weltindex gewichtiger als Großbritannien. | Foto: Midjourney

Die Fantasie der Anleger kennt keine Grenzen, wenn es um künstliche Intelligenz geht. Nvidia hat seinen Wert 2024 verdreifacht, Meta verdoppelt, Microsoft und Amazon legten um 50 Prozent zu. Die Technologiebörse feiert, als gäbe es kein Morgen. Dabei wird eine beunruhigende Entwicklung gerne übersehen: Noch nie lag so viel Börsenmacht in so wenigen Händen.

Die Zahlen sind atemberaubend: Gerade einmal sechs Unternehmen – Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Meta und Alphabet – vereinen mittlerweile fast 30 Prozent des S&P 500 auf sich. Die „Magnificent Seven“ (Tesla gehört trotz schwächerer Performance noch zum Club) dominieren nicht nur die amerikanische Börse, sondern den gesamten Weltaktienmarkt.

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Der US-Anteil am Weltaktienindex MSCI ACWI ist auf fast 62 Prozent gestiegen. Allein Apple bringt es auf 4,3 Prozent – mehr als das gesamte Vereinigte Königreich. Zum Vergleich: Nach der Finanzkrise 2009 lag der US-Anteil noch bei bescheidenen 43 Prozent.

Klumpenrisiken in jedem breit gestreuten Portfolio 

Es wäre zu einfach, diese Entwicklung zu kritisieren. Die Tech-Giganten haben ihre Dominanz durch robuste Gewinne und technologische Führerschaft verdient. Doch was für die Unternehmen gilt, muss für Anleger noch lange nicht richtig sein. Die extreme Konzentration schafft Klumpenrisiken in praktisch jedem breit gestreuten Portfolio.

Einige Investoren haben das erkannt. Im September floss die Hälfte der Neuanlagen in US-Aktien in gleichgewichtete ETFs, bei denen jede Aktie dasselbe Gewicht erhält. Doch der Trend war nur von kurzer Dauer, schon im Oktober dominierten wieder die klassischen, kapitalgewichteten Indizes.

 

Für 2025 stellt sich die Frage, ob die Konzentration weiter zunehmen kann. Die Geschichte lehrt Vorsicht. Doch wichtiger als Prognosen ist die zeitlose Weisheit von Harry Markowitz: Die Beziehung zwischen Risiko und Rendite ist nicht linear. Eine Kombination unterschiedlicher Anlagen führt langfristig zu einem besseren Risiko-Rendite-Profil als jeder noch so erfolgreiche Einzeltitel.

Wer die Belohnungen der Konzentration 2024 genossen hat, sollte für 2025 auch ihre Risiken kennen. Markowitz würde vermutlich raten, die Gewinne zu sichern und breiter zu streuen – auch wenn dies bedeutet, auf einen Teil der möglichen Rendite zu verzichten. Manchmal ist weniger mehr, besonders an der Börse.

Dies ist ein persönlicher Kommentar, der ausschließlich die subjektive Meinung und Sichtweise des Autors widerspiegelt. Die hier dargestellten Ansichten, Interpretationen und Schlussfolgerungen repräsentieren nicht notwendigerweise die Position oder offizielle Haltung des Unternehmens.    

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