Griechische und rumänische Landwirte kämpfen mit Ziegenpest

Die Ziegenpest, auch bekannt als Pest der kleinen Wiederkäuer, wurde im Juli erstmals in Griechenland festgestellt. Dieses hochansteckende Virus wurde ursprünglich 1942 in Côte d'Ivoire entdeckt. Es infiziert zwar keine Menschen, kann aber bis zu 70 Prozent des infizierten Viehbestands töten. [SHUTTERSTOCK/Sandra Lorenzen-Mueller]

Ein tödliches Virus, das Schafe und Ziegen befällt, wütet weiterhin auf griechischen und rumänischen Bauernhöfen. Die Regierungen beider Staaten haben daraufhin Beschränkungen für Tiertransporte erlassen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

Die Ziegenpest, auch bekannt als Pest der kleinen Wiederkäuer, wurde im Juli erstmals in Griechenland festgestellt. Dieses hochansteckende Virus wurde ursprünglich 1942 in Côte d’Ivoire entdeckt. Es infiziert zwar keine Menschen, kann aber bis zu 70 Prozent des infizierten Viehbestands töten.

Der erste Ausbruch ereignete sich Mitte Juli in Thessalien, einem landwirtschaftlichen Zentrum Griechenlands. Die Region erholt sich noch immer von den verheerenden Überschwemmungen im vergangenen September, die finanzielle Schäden in Höhe von bis zu 2,5 Milliarden Euro verursachten und den Viehbestand der Region dezimierten.

Laut Kostas Tsiaras, dem griechischen Minister für ländliche Entwicklung, wurden bisher etwa 14.000 Tiere gekeult und Hunderttausende werden derzeit untersucht. Athen hat die Beförderung von Ziegen und Schafen vorübergehend verboten, da die Zahl der bestätigten Fälle steigt.

Tsiaras erklärte, es gebe keine schlüssigen Beweise dafür, wie das Virus nach Griechenland gelangt sei. Allerdings seien Importe aus Rumänien, das ebenfalls mit der Seuche zu kämpfen hat, gestoppt worden.

Der Minister bezeichnete die in der Stadt Elassona, einem wichtigen Herstellungsort von Feta-Käse, festgestellten Fälle als „das große Problem.“ Feta, der als Produkt mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) eingetragen ist, wird aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt.

Die griechische Regierung hat zugesagt, „den Landwirten beizustehen.“ Sie deutete an, dass sie Mittel aus der EU-Agrarreserve, die jährlich mit mindestens 450 Millionen Euro ausgestattet ist, beantragen wird, um die Verluste auszugleichen.

„Was die Entschädigung angeht, werden wir alle Möglichkeiten aus nationalen Mitteln ausschöpfen und alle Möglichkeiten aktivieren, die die Europäische Union zur Verfügung stellen kann, denn wie sich herausstellt, ist das Problem nicht griechisch, sondern europäisch“, erklärte Tsiaras.

Der Minister plant, das Thema auf der bevorstehenden Tagung des EU-Rates für Landwirtschaft und Fischerei (AGRIFISH) im September anzusprechen. Er will gemeinsame Maßnahmen zum Schutz des Viehbestands und finanzielle Unterstützung für die Landwirte erreichen.

Das französische Landwirtschaftsministerium erwägt ebenfalls, Mittel aus der Agrarreserve zu beantragen, um die von der schlechten Ernte in dieser Saison betroffenen Getreideerzeuger zu unterstützen.

Unterdessen hat Rumänien nach Angaben der rumänischen Behörde für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit 37 aktive Ausbrüche in Tulcea, Constanta und Timis zu verzeichnen, bei denen über 200.000 Tiere getötet wurden. Bukarest hat den Transport lebender Schafe und Ziegen und die Weidehaltung in den betroffenen Gebieten eingeschränkt sowie die Nutzung der gleichen Weide durch mehrere Herden verboten.

Die rumänischen Veterinärbehörden haben vor „Fake News“ gewarnt, die die Existenz der Seuche leugnen und „die Bemühungen zur Bekämpfung der Ausbrüche untergraben.“

[Bearbeitet von Rajnish Singh]

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