DEL: Red Bull München ist deutscher Meister - nächster Triumph für Rekordtrainer Jackson
VonEurosport
Update 23/04/2023 um 17:02 GMT+2 Uhr
Red Bull München ist zurück auf dem deutschen Eishockey-Thron. Nach fünf Jahren Wartezeit feierte der Primus der Hauptrunde fast erwartungsgemäß seinen vierten Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Im packenden fünften Playoff-Finalspiel gelang der Mannschaft von Rekordtrainer Don Jackson ein 3:1 (1:1, 0:0, 2:0) gegen den bayerischen Rivalen ERC Ingolstadt.
Es war der entscheidenden Sieg zum 4:1 in der Serie "best of seven".
Andreas Eder löste mit seinem vierten Playoff-Tor in Überzahl (52.) den erhofften Freudentaumel bei den Münchnern und ihren Fans in der ausverkauften Halle aus, Filip Varejcka beseitigte mit einem Schuss ins leere Tor die letzten Zweifel (59.). Zuvor hatte Ty Ronning in einem hart umkämpften Spiel Ingolstadt mit seinem ersten Treffer in der Finalserie in Führung (7.) gebracht, Maximilian Kastner war Schütze des Ausgleichs (13.).
Ihre bisherigen drei Titel hatten die Münchner mit einem Hattrick in den Jahren 2016 bis 2018 gewonnen, schon damals unter dem Erfolgstrainer Jackson. Der Kanadier, einst zweimaliger Stanley-Cup-Sieger mit den Edmonton Oilers, war als Cheftrainer bereits für die fünf Meisterschaften der Eisbären Berlin zwischen 2008 und 2013 verantwortlich gewesen. Titelverteidiger Berlin hatte sich nicht für die Playoffs qualifizieren können.
Seine dritte Meisterschaft in Serie feierte Nationaltorhüter Mathias Niederberger. Der 30 Jahre alte Düsseldorfer hatte den Silberpokal in den beiden vergangenen Jahren mit den Eisbären gewonnen und war auch in seiner ersten Saison in München überwiegend ein starker Rückhalt.
Münchens Kastner gleich doppelt im Fokus
In Finalspiel drei (3:4) sah Niederberger bei den entscheidenden Toren allerdings nicht gut aus. Diesmal ermöglichte er nach fünf guten Anfangsminuten seiner Mannschaft den Ingolstädtern den Führungstreffer: Ronning erzielte seinen sechsten Treffer in den Playoffs aus einem nahezu unmöglichen Winkel.
Was folgte, war nach einem harten Foul von Maximilian Kastner an Ingolstadts Wojciech Stachowiak eine erste kleine Schlägerei - und kurz nach Ablauf seiner Strafzeit der Ausgleich: durch Kastner. Danach dominierten die Münchner über weite Strecken das Spiel. Der junge Torhüter Jonas Stettmer, der Ingolstadt zum Sieg in Spiel drei verholfen hatte, stand zunehmend im Brennpunkt.
Der 21-Jährige machte seine Sache allerdings erneut ausgezeichnet, vor allem bei einem 4:3-Überzahlspiel der Münchner Mitte des zweiten Drittels reagierte er mehrfach prächtig. Zudem warfen sich seine Vorderleute voller Leidenschaft in die Schüsse. Zu eigenen Torabschlüssen waren die Gäste bei ihren Vorstößen bis dahin kaum noch gekommen, danach aber drehten sie plötzlich auf - auch begünstigt durch Münchner Strafzeiten.
Eder wird zum Finalhelden
Besonders brenzlig war es für die Gastgeber vor und nach der zweiten Drittelpause, als sie mehr als fünf Minuten in Unterzahl spielten, mehr als eine Minute lang sogar mit drei gegen fünf. Dabei brachten die Schanzer allerdings kaum einen Schuss an, und wenn, hielt Niederberger. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Eder schließlich zum Helden wurde.
Vorjahresfinalist München war mit Siegen gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven (4:2) und die Grizzlys Wolfsburg (4:3) in seine sechste Finalserie eingezogen. Den Grundstein für den vorzeitigen Gewinn des vierten Titels hatte der Hauptrundenprimus in den Finalspielen eins, zwei und vier gelegt. Ingolstadt, Überraschungszweiter der Vorrunde, war lediglich ein Sieg im dritten Spiel in München gelungen.
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(SID)
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