Lindsey Vonn lässt bei Comeback im ersten Super-G von St. Moritz als 14. aufhorchen - Cornelia Hütter siegt
Update 21/12/2024 um 12:59 GMT+1 Uhr
Lindsey Vonn hat mit 40 Jahren ein bemerkenswertes Comeback in den Ski-Zirkus gefeiert. Beim Super-G im Schweizerischen St. Moritz kam die US-Amerikanerin mit der Startnummer 31 auf Platz 14. Auf Siegerin Cornelia Hütter (Österreich) hatte Vonn lediglich 1,18 Sekunden Rückstand. Die DSV-Starterinnen Emma Aicher (16.) und Kira Weidle-Winkelmann (22.) verpassten ein Top-Ergebnis.
"Ich habe mich gut gefühlt, aber es ist noch einiges mehr drin. Ich wollte mit einem soliden Ergebnis ins Ziel kommen und nicht zu viel riskieren", sagte Vonn bei Eurosport.
Der Sieg bei Kaiserwetter ging an die Österreicherin Cornelia Hütter, die sich vor Gesamtweltcupsiegerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz (+ 0,18 Sekunden) und Beaver-Creek-Siegerin Sofia Goggia aus Italien (+ 0,33 Sekunden) durchsetzte.
Beste Deutsche war Emma Aicher (Mahlstetten) mit 1,42 Sekunden Rückstand als 16., Kira Weidle-Winkelmann (Starnberg) belegte den 22. Rang (+ 1,89).
"Ich hab mir viel vorgenommen, aber das Vertrauen war einfach nicht ganz so da", sagte die WM-Zweite von 2021 in der "ARD": "Es war extrem schwierig heute für mich". Sie wolle das Rennen nun "abhaken, schauen, was man besser machen kann - und dann morgen wieder angreifen".
Vonn wieder da: "Ich liebe dieses Gefühl!"
So geht es auch Vonn, die bei Eurosport erklärte, beim Comeback am Samstag bewusst nicht überdreht zu haben.
"Heute ging es nicht darum, irgendwas Spezielles zu zeigen", sagte sie: "Die Strecke war wellig, an einigen Stellen bin ich eher eine konservative Linie gefahren. Aber in anderen Passagen war ich wirklich schnell. Ich bin nahe dran, wirklich dabei zu sein, aber ich bin noch nicht komplett dran."
Vor dem Start sei sie nervös gewesen, im Starthäuschen habe sie sich aber wieder wohl gefühlt.
"Wenn ich am Start stehe, sehe ich nichts anderes mehr als die Tore vor mir. Es fühlt sich so gut an, die Schmetterlinge und das Adrenalin wieder zu spüren, sich selbst zu pushen. Es heißt dann nur noch: Ich gegen den Berg. Ich liebe dieses Gefühl!", sagte sie und nannte Rang 14 den "perfekten Start".
Neureuther und Eliasch von Vonn begeistert
Ihr bislang letztes Weltcup-Rennen hatte die 82-malige Weltcupsiegerin Vonn im Januar 2019 in Cortina d'Ampezzo/Italien bestritten.
Vonns geplante Rückkehr in den gefährlichen Speed-Disziplinen war in den vergangenen Wochen von viel Kritik begleitet worden - auch, weil Vonn mittlerweile mit einem künstlichen Kniegelenk an den Start geht.
"Sie kann doch machen, was sie will. Wenn sie zurückkommen will, soll sie zurückkommen. Solche Gesichter braucht der Skisport", hielt "ARD"-Experte Felix Neureuther dagegen. Vor allem, weil Vonn am Samstag mit Ausnahme des ersten Sektors mit der Spitze mithalten konnte. "Da sieht man mal, was die für ein Potenzial hat", schwärmte Neureuther: "Es ist ein großartiges Comeback."
So sahen es auch andere. "Das ist großartig für den Sport, eine großartige Story", freute sich auch FIS-Präsident Johan Eliasch im Gespräch mit Eurosport: "Mit der Entschlossenheit, die sie zur Schau stellt, bin ich mir sicher, dass sie sich sehr gut schlagen wird."
Hütter findet den Schlüssel auf der Piste
Nicht ganz zufrieden mit ihrer Fahrt war indes Goggia - trotz Podestplatz. "Es ging nicht so flüssig wie in Beaver Creek, aber St. Moritz ist immer schwierig", sagte die Italienerin bei Eurosport und gab zu "ein bisschen nervös" gewesen zu sein.
Auch Hütter hatte die Strecke nach der Besichtigung einfacher eingeschätzt, kam dann aber gut durch.
"Ich habe unten guten Speed ins Ziel mitgenommen, ich glaube, das war heute der Schlüssel", meinte die Österreicherin. Die 32-Jährige hatte in Beaver Creek die Abfahrt gewonnen.
Am Sonntag (11:00 Uhr live bei Eurosport und discovery+) steht in St. Moritz ein weiterer Super-G auf dem Programm.
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(mit SID)
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