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Unicredit stockt Commerzbank-Anteil weiter auf

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Unicredit hat ihren Anteil an der Commerzbank auf 28 Prozent aufgestockt. Foto: nikitamaykov - stock.adobe.com
Unicredit hat ihren Anteil an der Commerzbank auf 28 Prozent aufgestockt. Foto: nikitamaykov - stock.adobe.com

Und er hat es wieder getan: Im seit September tobenden Übernahmepoker um die Commerzbank hat Unicredit-Chef Andrea Orcel den Einsatz noch einmal erhöht. Wie die Mailänder am frühen Mittwochmorgen mitteilten, hat Unicredit sich über Finanzinstrumente weitere 7 Prozent der Anteile an dem Frankfurter Geldhaus gesichert.   

„Die Gesamtposition von Unicredit beläuft sich nun auf circa 28 Prozent, wovon 9,5 Prozent auf eine direkte Beteiligung und circa 18,5 Prozent auf derivative Instrumente entfallen“, heißt es dazu aus Mailand. Darüber hinaus habe Unicredit bereits die erforderlichen regulatorischen Anträge eingereicht, um eine Beteiligung an der Commerzbank über 10 Prozent hinaus bis zu 29,9 Prozent erwerben zu können. „Das Genehmigungsverfahren ist nun eingeleitet und die Abstimmung mit den Behörden ist im Gang“, teilt die Bank mit.

Commerzbank-Deal soll keinen Einfluss auf BPM-Angebot haben

Damit geht Dealmaker Orcel nach dem jüngst angekündigten Griff nach der Mailänder Konkurrentin Banco BPM direkt zur nächsten Offensive über. Dieser Schritt kommt insofern überraschend, als Orcel nach dem jüngsten Gegenwind vonseiten der deutschen Politik zunächst das Tempo aus der möglichen Commerzbank-Übernahme herausgenommen hatte. Zwar hatte Orcel weitere Anteilskäufe nicht ausgeschlossen, allerdings hieß es seitens der Unicredit, die politische Situation in Deutschland mit der für Ende Februar 2025 geplanten Bundestagswahl, Koalitionsgesprächen und neuen Managementstrukturen verzögere potentielle Transaktionen.

Auf den geplanten Deal mit BPM habe der neuerliche Zukauf von Commerzbank-Anteilen keinen Einfluss. „Die Position ist derzeit nach wie vor ausschließlich ein Investment und hat keine Auswirkungen auf das öffentliche Tauschangebot mit Banco BPM“, heißt es dazu.

Andeutungen macht Unicredit zudem zum Preis des Commerzbank-Investments. Demnach liege der durchschnittliche Einstiegspreis für die gesamte Position unterhalb des aktuellen Handelsniveaus. Genaue Zahlen nennen die Mailänder nicht. Wie bereits bei den vergangenen Zukäufen sei das wirtschaftliche Risiko von Unicredit fast vollständig abgesichert, was der Bank volle Flexibilität und Optionsvielfalt biete. Mit dem erneuten Aufstocken der Anteile unterstreiche Unicredit die Ansicht, „dass in der Commerzbank ein erheblicher Wert steckt, der noch herauszukristallisieren ist“.

Thomas Holzamer ist Redakteur bei FINANCE sowie Chef vom Dienst bei FINANCE-Online und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Banken-Sektor, speziell das Firmenkundengeschäft. Er hat Politikwissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Vor FINANCE arbeitete Thomas Holzamer mehr als 12 Jahre in den Redaktionen der Mediengruppe Offenbach-Post, zunächst als verantwortlicher Redakteur für Sonderpublikationen, später im Lokalen.

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