KITA Professionals

"Was wollt ihr an Eurem letzten Tag in der Kita gemeinsam besonderes machen?" "Eine Woche lang nur Fahrrad fahren!“ Also fuhren sie los. Von Halle bis hoch auf den Brocken. Begleitet wurden sie von einem Dokumentarfilmer. Am Donnerstag wird zum siebten Mal der Deutsche Kita-Preis verliehen. In einem Stream wird man die Veranstaltung mitverfolgen können. Letztes Jahr wurde die Kita Heide-Süd aus Halle "Kita des Jahres 2023." Schon nach wenigen Minuten in der Kita hatte ich eine Ahnung, dass diese Einrichtung sehr gute Chancen auf den Sieg haben würde. Und so kam es dann auch: Auf Basis unseres Berichtes entschied die Fachjury, dass die Kita Preisträger wird. Das Presseinteresse war riesig, und die Bild-Zeitung titelte reißerisch, dass eine „Kita ohne Regeln“ gewonnen habe. Das rief einige "besorgte Bürger*innen" auf den Plan. Um eines klarzustellen: Natürlich gibt es Regeln. Ich vermute, dass es immer Regelungen gibt, wenn Menschen zusammen kommen. Doch in der Kita Heide-Süd sind es wenige, verhandelbare Regeln, die die Schutzrechte der Kinder achten, ohne ihre Beteiligungsrechte zu schmälern. Weil das Team sich seit Jahren sehr intensiv damit auseinandersetzt, was es für den Kita-Alltag bedeutet, die UN-Kinderrechte in der Kita umzusetzen. Was diese Kita für mich zu einem besonderen Ort macht? Hier macht jeder Mensch – ob Kind oder Erwachsener – das, was ihn begeistert. Sie leben Offene Arbeit in vollster Konsequenz. Die Pädagog*innen wissen, was ihnen selbst Freude bereitet, und bringen ihre eigenen Leidenschaften in den Kita-Alltag ein. Die Kinder erleben Erwachsene, die selbst begeistert Neues lernen. Wie das geht? "Es schneit. Lasst uns gemeinsam ein Iglu bauen. Kein Problem – wir grillen parallel draußen ein paar Würstchen- für die Kinder, die weiterbauen wollen." "Eine Fahrradwerkstatt? Großartig – bringt eure Räder - und die eurer Eltern mit, wir reparieren sie zusammen!" "Mittagsruhe- klar- wer sich ausruhen will, der kann das machen. Ob ihm Schlafraum indem ein Zelt, ein Stockbett, ein Doppelbett, Matratzen usw. gibt- oder auch in einem Bett, das auf dem Flur, direkt neben dem Basteltisch steht." Wenn ihr mal in Halle (Saale) seid, dann besucht die Kita Heide-Süd. Silke Hajeck und ihr Team empfangen interessierte Gäste nach Voranmeldung. Ich schwöre, ihr werdet eine Kopfexplosion erleben! Noch nie habe ich in zwei Tagen so viel über kinderrechtsbasierte Pädagogik gelernt wie dort. #DerDeutscherKitaPreis wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH verliehen. Die #KitaHeideSüd ist eine Kita der #EigenbetriebKindertagesstättenderStadtHalle Zum Film: In volle Länge ab Februar 2025 zu sehen geben. Hier geht es es zur Film- und Videoproduktionsfirma: https://lnkd.in/dvRaP9xb #KitaQualität #Pädagogik #Kinderperspektiven #HalleSaale #Inspiration #FrühkindlicheBildung #Bildung #Kinderrechte #DeutscherKitaPreis

Gute Neuigkeiten für Familien: Das neue Kita-Qualitätsgesetz ist gestern Abend durch den Bundestag verabschiedet worden. 4 Milliarden in den kommenden zwei Jahren, in Zeiten knapper Kassen eine klare Ansage dieser Regierung für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Arbeit. Und für einen guten Start ins Leben für die Kleinen. Mein Dank gilt auch Lisa Paus und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend!

Der enge Personalschlüssel und seine Folgen Als Arbeits- und Organisationspsychologin sowie Supervisorin begleite ich KITA-Leitungen und erlebe täglich die ungeschönte Realität der Kita-Krise. Mein Beratungsansatz ermöglicht es mir, aktuelle Lageveränderungen und Tagesziele der KITA-Leitungen in meinem Programm zu erfahren. Die Leiterinnen und Leiter, die an meinem Leadership-Programm teilnehmen, entwickeln beeindruckende Führungskompetenz und stärken ihre Resilienz. Doch die anhaltende Personalknappheit lässt das System kollabieren. Warum? Der Betreuungsschlüssel ist seit 20 Jahren unzureichend. Einst war das Verhältnis 1 Erzieher auf 9,5 Kinder, heute liegt es bei 1:15. Berücksichtigt man Krankheit, Urlaub sowie Vorbereitungs- und Teamzeiten, ist ein Erzieher im Durchschnitt zu 33 % nicht am Kind – und das sind Zahlen vor der Corona-Pandemie. Seitdem sind die Krankenstände auf durchschnittlich 42,5 Tage pro Erzieherin und Erzieher im Jahr gestiegen. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 15 Krankheitstagen. Zählt man den Urlaub hinzu, ist eine Fachkraft im Schnitt 77 Werktage im Jahr nicht verfügbar, was insgesamt 153 Werktagen entspricht. Offene Stellen bleiben aufgrund des Fachkräftemangels unbesetzt. Wie sieht der Alltag unter diesen Bedingungen aus? Nach der Sommerpause sind von 16 Stellen nur 13 besetzt. In der Eingewöhnungszeit ist es entscheidend, eine sichere Bindung zu den Kindern und Eltern aufzubauen. Doch bereits die ersten Erzieherinnen und Erzieher fallen wegen Krankheit aus. Woche für Woche wird der Personalstand geringer. Springerpools und Zeitarbeitskräfte sind nicht verfügbar, und zusätzlich wird Personal massiv abgeworben. Eine Kita verlor dadurch 6 Mitarbeiterinnen in einem Monat. Durch die ständige Vertretungssituation ist eine sichere Bindung am Kind nicht mehr möglich. Alle sind am Limit: Reduktion der Öffnungszeiten, Notbetrieb und Krisensitzungen häufen sich. Aussagen wie: „Wir sind jetzt nur noch zwei Fachkräfte“ und „Das ist nur noch Verwahren“ verdeutlichen die Situation. So entsteht ein Teufelskreis aus Krankheit, Personalknappheit, Burnout und Abwanderung von Fachkräften. Diese Realität kann ich durch Professionalisierung der Leitung, Erhöhung der Resilienz und Optimierung der Betriebsabläufe nur marginal verbessern. Der niedrige Personalschlüssel bleibt das zentrale Problem, das gesetzlich vorgegeben ist. Das Qualitätsgesetz für Kitas ist ein erster Schritt, jedoch mit sehr begrenzten Ressourcen. Die bereitgestellten Milliarden klingen vielversprechend, doch geteilt durch die Kitas bleibt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir benötigen eine umfassende Lösung und den Mut der Gesellschaft, die mit einem klaren „Ja“ für die Zukunft unserer Kinder eintritt. Es muss jetzt etwas geschehen, denn das System kollabiert. Für eine gute Zukunft unserer Kinder, für Erzieherinnen und Erzieher, die ihrer Mission nachkommen möchten, und für Eltern, die Beruf und Familie vereinbaren wollen. #kitaprofessionals

𝗩𝗼𝗿𝘀𝗰𝗵𝗹𝗮̈𝗴𝗲 𝗳𝘂̈𝗿 𝗮𝗹𝘁𝗲𝗿𝗻𝗮𝘁𝗶𝘃𝗲 𝗪𝗮𝗵𝗹𝗸𝗮𝗺𝗽𝗳𝘁𝗵𝗲𝗺𝗲𝗻 𝗧𝗲𝗶𝗹 𝟭. 𝗗𝗶𝗲 𝗞𝗶𝘁𝗮𝗸𝗿𝗶𝘀𝗲. 𝗩𝗶𝗲𝗹𝗹𝗲𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗶𝘀𝘁 𝗠𝗶𝗴𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗴𝗮𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗲𝗶𝗻𝘇𝗶𝗴𝗲𝘀 𝗣𝗿𝗼𝗯𝗹𝗲𝗺? Schauen wir doch mal genauer auf die "Kitastrophe" - bahnt sich schon lange an und wird immer ärger. Und: Geht uns alle was an, egal ob wir Kinder haben oder nicht. 𝗗𝗲𝗻𝗻: 𝗠𝗮𝗻𝗴𝗲𝗹𝗻𝗱𝗲 𝗞𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝗯𝗲𝘁𝗿𝗲𝘂𝘂𝗻𝗴 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗪𝗶𝗿𝘁𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝘀𝗿𝗶𝘀𝗶𝗸𝗼 𝗳𝘂̈𝗿 𝗗𝗲𝘂𝘁𝘀𝗰𝗵𝗹𝗮𝗻𝗱. Die Lage: Personalmangel, Kitaschließungen, Qualitätsverluste. Der Anspruch auf einen Betreuungsplatz besteht zwar auf dem Papier. Bundesweit fehlen aber über 300.000 Kitaplätze. Deswegen limitieren Beschäftigte ihre Arbeitszeit. 𝗩𝗶𝗲𝗹𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻, 𝘂𝗻𝗱 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻𝗶𝗴𝗲 𝗠𝗮̈𝗻𝗻𝗲𝗿, 𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗴𝗲𝘇𝘄𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻𝗲𝗿𝗺𝗮ß𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝗧𝗲𝗶𝗹𝘇𝗲𝗶𝘁 - 𝘄𝗲𝗶𝗹 𝗲𝘀 𝗮𝗻 𝗮𝗱𝗮̈𝗾𝘂𝗮𝘁𝗲𝗿 𝗞𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝘀𝗼𝗿𝗴𝘂𝗻𝗴 𝗺𝗮𝗻𝗴𝗲𝗹𝘁. 𝗨𝗻𝗱 𝗱𝗮𝘀 𝗯𝗲𝗶 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗺 𝗺𝗮𝘀𝘀𝗶𝘃𝗲𝗻 𝗙𝗮𝗰𝗵𝗸𝗿𝗮̈𝗳𝘁𝗲𝗺𝗮𝗻𝗴𝗲𝗹! Über eine Millionen offene Stellen in Deutschland. Und wir können unsere eigenen Leute nicht rekrutieren, da sie ihr Kind nicht untergebracht bekommen. Dazu kommt eine fette Warnung namhafter Wissenschaftler in einem offenen Brief: Personalmangel in Kitas geht, selbstredend, mit Qualitätsverlust einher. Zu viele Kinder auf zu wenig Betreuer. Konkret: Psychische Auffälligkeiten und Bildungslücken nehmen, laut der Experten, zu. Der Schaden für die gesamte Gesellschaft sei schon jetzt "fast irreparabel". 𝗪𝗮𝘀 𝗻𝘂𝗻? In Kanada haben sie 27 Millionen Dollar in frühkindliche Betreuung und Bildung gesteckt. Die Vize-Premierministerin, Chrystia Freeland, nennt das eine der besten Investitionen ihres Landes. Kanada hat jetzt "die höchste weibliche Erwerbsbeteiligung aller Zeiten". Da sind sie die Fachkräfte! Wir können uns aber auch im eigenen Land umschauen: In Ostdeutschland ist die Betreuungsquote viel höher als in den meisten westdeutschen Bundesländern.

Kita-Qualitätsgesetz Gestern hat der Bund das Kita-Qualitätsgesetz beschlossen. Das bedeutet konkret: Geld fließt vom Bund an die Länder, die entscheiden, wo es eingesetzt wird. Ich hoffe inständig, dass es in den Personalschlüssel investiert wird. Angesichts des hohen Betreuungsschlüssels und eines durchschnittlichen Krankenstands von 42,5 Tagen (im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 15 Tagen) ist klar: Eine Wende in der Kita-Krise kann nur gelingen, wenn wir unser Personal von der Dauerüberlastung entlasten. Die Kitas, die ich betreue, arbeiten professionell, aber oft im Notbetrieb, weil Mitarbeiter krank sind oder nicht ausreichend verfügbar. Bei einem Betreungsschlüssel von 1:9 liegen wir eher bei 1:15. Das hält keiner lange aus. Burnout, Krankheit, Brain drain und Fachkräftemangel sind das Ergebnis. Da endet und beginnt der Teufelskreis der Kita-Krise. Die Teams geben ihr Bestes und brennen für die Aufgabe, steht jedoch davor, selbst auszubrennen, wenn wir keine Lösungen finden. Was geschieht dann? Die Einrichtungen stehen still, die Kinder sind vielleicht betreut, aber nicht pädagogisch gut begleitet. Eine sichere Bindung zu frühen Bezugspersonen ist jedoch entscheidend für die Entwicklung gesunder Erwachsener. Lasst uns gemeinsam für eine bessere Zukunft unserer Kinder sorgen, denn es ist auch unsere Zukunft.

🚨Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – krankheitsbedingte Fehltage liegen 52 % höher als noch vor zehn Jahren. ➡️ Der Arbeitsausfall aufgrund von Depressionen, Ängsten und Belastungsreaktionen hat 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Besonders betroffen sind Berufsgruppen wie Erzieher:innen, Sozialpädagog:innen, Theolog:innen und Altenpflegekräfte, die tagtäglich immense Herausforderungen meistern. 💜Lassen Sie uns in der Woche der seelischen Gesundheit auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz aufmerksam machen und diese fördern! Aktionsbündnis Seelische Gesundheit #DiakonieBaden #VerstärktSozial #SeelischeGesundheit #WocheDerSeelischenGesundheit #GesundeArbeit #PsychischeGesundheit

Frühkindliche Bildung und die Zukunft unseres KiTa-Systems sind von entscheidender Bedeutung! Um schon in frühen Jahren allen Kindern in Deutschland die bestmöglichen Startchancen zu bieten, brauchen wir eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Deshalb setzen wir uns gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für eine Vereinheitlichung der KiTa-Qualität ein und wollen auch dem Fachkräftemangel mit entsprechenden Maßnahmen begegnen. Trotz der schwierigen Haushaltslage, konnten wir mit dem Gesetzesentwurf für ein weiterentwickeltes #KiTaQualitätsgesetz vier Milliarden Euro für die Verbesserung der frühkindlichen Bildung und Betreuung sichern. Dabei ist der direkte Austausch mit den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen von entscheidender Bedeutung. Deshalb bedanke ich mich für den spannenden Austausch mit Geschäftsführer Stefan Spieker und Aufsichtsratsmitglied Norbert Hocke von der FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH über Themen wie #Kinderschutz, #Sprache, #Qualitätsentwicklung und #Personal. #kitaqualität #bildung #fachkräfte

#NRW: Die Zahl der Beschäftigten in #Kitas ist von 2018 bis 2022 um 18,3 Prozent gestiegen. Am 1.3.2022 zählten 136.473 Personen zum pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungspersonal in #Kitas. #NRWinZahlen #Statistik https://it.nrw/node/110263

🔥🔥🔥 Nicht verpassen! Am 14.11.! Unser Kitarechtler-Webinar zu: ➡ Aufsichtspflicht & Haftung für Erzieher und Leitungen in Krippe, Kita, Tagespflege und Hort! Was ist zu beachten? Wo sind die rechtlichen „Fallen“? Was geht, was geht nicht? Mehr Infos & Anmeldung hier: https://lnkd.in/d6RVtvE 1,5 Stunden volles Programm u.a. zu: "Warum ich?" - Woher kommt eigentlich die Pflicht zur Aufsicht? Übertragung der Aufsichtspflicht - Wann, wie? Und z.B. auch an Assistenzkräfte, Praktikanten, Eltern? Wie lange Kinder „ohne Aufsicht“ im Gruppenraum oder auf dem Freigelände? Was gilt beim Sommerfest? Wie ist es in Bring- und Abholsituationen? In den Randzeiten oder bei Personalmangel alleine in der Kita arbeiten? Kleine Steinewerfer - wer haftet? „Aufsichtsfalle“ Weg zwischen Hort & Schule? Krankheitswelle in der Einrichtung und was nun? Und viele andere Themen aus dem prallen Kita-Leben! Natürlich mit der Möglichkeit, ganz viele Fragen zu stellen!

Wo findet Fachpersonal Hilfe bei Kinderschutzfragen?  Bei der medizinischen Kinderschutzhotline. Damit Kinder und Jugendliche vor Missbrauch und Vernachlässigung geschützt sind, braucht es Menschen, die genau hinsehen und wissen, was im Verdachtsfall zu tun ist oder wo sie Unterstützung finden. Das gilt insbesondere für diejenigen, die aufgrund ihrer Berufstätigkeit eine besondere Verantwortung für das Wohl junger Menschen tragen. Die Medizinische Kinderschutzhotline der Uniklinik Ulm bietet unter der Nummer 0800-1921000 bundesweit, kostenfrei und rund um die Uhr telefonische Beratung für Angehörige aus Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe und Familiengerichten bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch.   Die stetig steigenden Nutzerzahlen zeigen: Die Medizinische Kinderschutzhotline trifft einen Nerv in der Gesellschaft! Und das Projekt leistet noch mehr: Auch dieses Jahr hat es mit einem Fachtag wieder eine Plattform für Austausch und Vernetzung geboten. Je besser Fachkräfte informiert sind und die Zusammenarbeit funktioniert, desto wirksamer können Kinder und Jugendliche geschützt werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung Anfang September, die ich mit einem Grußwort eröffnen durfte, stand das Thema „erhebliche Vernachlässigung“. Diese macht einen großen Teil der durch Jugendämter festgestellten Kindeswohlgefährdungen aus. Das heißt, es gibt Hinweise darauf, dass grundlegende Bedürfnisse des Kindes nicht erfüllt sind - mit schwerwiegenden Langzeitfolgen für das betroffene Kind. Laut neusten Zahlen des statistischen Bundesamtes hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht: Jugendämter stellten bei mindestens 63 700 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt fest. Ein trauriger Anstieg von 2% im Vergleich zum Vorjahr. Bei 58%der Fälle von Kindeswohlgefährdung wurden Anzeichen von Vernachlässigung festgestellt. Fast jedes vierte betroffene Kind hat mehrere Formen von Gewalt erlebt. Damit die Situation richtig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, ist eine gute Zusammenarbeit aller Fachkräfte gefragt. Nur gemeinsam gelingt wirksamer Kinderschutz. Dieser hat für uns im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend höchste Priorität. Deswegen fördern wir seit 2016 das Projekt der Medizinischen Kinderschutzhotline, aber auch Beratungsangebote für junge Menschen, wie etwa die Jugendnotmail oder die Nummer gegen Kummer. Jedes Kind verdient es, sicher aufzuwachsen! Danke an das Universitätsklinikum Ulm sowie Jörg M. Fegert und an alle, die sich so beherzt für den Schutz von Kindern einsetzen. #kinderschutzhotline #uniklinikulm #bmfsfj #vernachlaessigung #familienpolitik