Reib- oder Verbundkontakt, that's the question! Die meisten FEA-Programme können automatisch Kontakte definieren. Aber wie zuverlässig ist das? Die Logik bei der automatischen Kontaktdefinition ist einfach: Alle Flächen, die sich innerhalb einer gewissen Toleranz geometrisch berühren, sind Kontaktflächen. Und meistens wird dann Verbundkontakt angenommen. Wir wissen aber, dass nicht alles, was sich im CAD-Modell berührt, auch fest miteinander verbunden werden soll. Das bedeutet für dich als Simulationsingenieur, dass die automatisch verbundenen Flächen noch "von Hand" überprüft werden sollten. Die wesentlichen Fragen, die wir als "Berechner" beantworten müssen sind: 1. Ist dieser automatisch definierte Kontakt ein echter Kontakt? 2. Ist dieser Kontakt ein "Verbund-" oder "Reibkontakt" Es gibt auch andere Fragen und Einstellungen, die bei Kontakten beachtet werden sollten, aber das ist das Thema für den nächsten Post. Die oberen zwei Fragen reichen in der Praxis für ca. 90% der Fälle aus. Für uns bedeutet dieser Zustand eine neue Herausforderung. Also wie können wir diese Aufgaben automatisch beantworten? Unser Ansatz besteht aus einer farbbasierten Definition auf CAD-Teil-Ebene von Kontaktflächen. Rote Flächen bspw. sind Reibkontakte, blaue Flächen sind dagegen Verbundkontakte. Die manuelle Definition der Kontakte verlagert sich also von der FE-Software in die CAD-Software. Die Vorteile bei dem Ansatz sind, dass der Konstrukteur die Definition der Kontakte ohne FE-Spezialwissen vornehmen kann und dass die Definition in der Regel nur einmal gemacht werden muss. Bei neuen Versionen des gleichen CAD-Teils bleiben die Farben in der Regel erhalten. Diese Logik haben wir in unsere Meshparts-Software implementiert und nutzen es bereits um Tausende von Römheld -Spannelementen automatisch als FE-Modelle zu erstellen. Wir werden bald ein Demo-Video erstellen und posten. Schreibt gerne in die Kommentare, bei welchen weieren CAD-Baugruppen die farbbasierte Kontaktdefinition zum Einsatz kommen könnte.