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Bin nur ich so irritiert? 🧐 VW will Hunderte Absolventen seiner dualen Studiengänge in der Produktion einsetzen, obwohl sie in anderen Bereichen ausgebildet wurden. Jetzt veröffentlicht DER SPIEGEL einen Artikel, „Wann ein solcher Schritt rechtlich möglich ist, wie Arbeitnehmer sich wehren können.“ Für mich ist diese Debatte vollkommen fehlgeleitet, und sehr „deutsch“: Wir sprechen hier von jungen Menschen, die perspektivisch Marketing oder Controlling oder Entwicklung für Volkswagen machen wollen und sollen. Aber tatsächlich am „eigenen Leib“ zu erleben, wie die Produkte gebaut werden, die sie dann Vermarkten wollen, deren nächste Generation sie mitentwickeln wollen, oder tiefes Verständnis dafür zu entwickeln, wo die Zahlen und Daten entstehen, über die sie einst wachen sollen soll — das sorgt für Gezeter. Die Autorin meint, dafür „reichen zwei Wochen“; sorry, nein, so einen Quatsch habe ich noch nie gelesen: In zwei Wochen sollen junge Menschen verstehen, wie sich z.B. Schichtarbeit langfristig auf die Produktivität auswirkt? Ernsthaft? Selbst in der #BusinessAnalysis wird teilweise mit „Job shadowing“ gearbeitet, da natürlich nicht so lang. Ich kenne einige Handwerksmeister, die Porsche GT3 oder Lamborghini fahren — und die so erfolgreich nur werden konnten, weil Sie den Job profund verstehen, mit dem Ihre Unternehmen ihre Wertschöpfung erzielen. Weil sie jahrelang selber auf dem Dach standen. Oder Decken gestrichen haben. Ich würde mir wünschen, wir kämen aus diesem reflexhaften Gezetere raus, wenn die Welt morgens mal anders aussieht, als wir sie am Vorabend noch erwartet haben. Und statt dessen die Herausforderungen & Chancen ergreifen, die sich bieten, und versuchen Sie zu nutzen, um an ihnen zu wachsen. (Bildcredits unter dem Bild / via Spiegel online)
Senior Business Analyst (CBAP), Senior Project Manager (PMP), Trainer and Coach, President IIBA Germany Chapter
4moA. Frederike Reppekus viele Unternehmen sehen 'Praktika' oder 'Projekte' in anderen Abteilungen und Standorten als Teil des OnBoarding oder der internen Karriere vor. Sicher geht es dabei nicht um #BusinessAnalyse sondern um anderes wie persönliche Erfahrung, Kennenlernen und Vernetzen, Respekt vor der Arbeit, die dort geleistet wird, Verständnis für das Marktumfeld, etc. Ich halte solche Maßnahmen für gut, richtig und wichtig, wenn sich die Kosten dafür wirtschaftlich rechtfertigen lassen. Vielleicht erhoffen sich manche Unternehmen zuviel davon und glauben, dass die Menschen nun wissen wie das Unternehmen tickt, was die Werte des Unternehmens sind, wie Kunden angesprochen werden, welche Wertschöpfung das Unternehen hat, was das Unternehmen machen müsste, um im Wettbewerb zur Spitzenleistung zu kommen, Das ist so nicht möglich. Größere Unternehmen sind viel zu komplex dazu. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die gleichen Werte verfolgen, die gleichen großen Ziele sehen, die Initiativen in die gleiche Richtung laufen, braucht es professionelle #BusinessAnalyse. Das hat die Studie der IIBA zum Thema #Nimble-Sein(vs. 'nur' agil) gezeigt. Arbeitskulturtourismus reicht dazu nicht aus.