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Boykottaufrufe gegen Tesla nach AfD-Post – Musk macht plötzlich Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg

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Elon Musk mischt sich in den Wahlkampf vor der Bundestagswahl ein und wirbt für die AfD. Die Reaktionen folgen prompt – auch ein Boykott von Tesla wird gefordert.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Weidel jubelt über Musk-Unterstützung – Tesla-Chef startet Wahlaufruf für AfD
  2. Reaktionen auf AfD-Posting von Elon Musk – Kritik und Aufruf zum Tesla-Boykott
  3. Musk ruft auf X zur Wahl der AfD auf – Bundeskanzler Olaf Scholz reagiert gelassen

Update vom 23. Dezember, 10.58 Uhr: Tech-Milliardär Elon Musk kann es nicht lassen. Nach dem verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg kritisierte der Trump-Vertraute nicht nur Olaf Scholz (SPD), nun sieht er in dem Ereignis auch den Auslöser für steigende AfD-Umfragewerte vor der Bundestagswahl. „Auch die jüngsten Ereignisse hatten große Auswirkung“, schrieb Musk auf X als Reaktion auf ein Posting zur jüngsten INSA-Umfrage. Was Musk allerdings nicht erwähnt: Die Umfrage im Auftrag der Bild wurde zwischen dem 18. und 19. Dezember durchgeführt – also vor dem Anschlag in Magdeburg.

Reaktionen auf Musk: EU-Kommissar kritisiert Tech-Milliardär

Update vom 23. Dezember, 10.17 Uhr: Elon Musks Unterstützung für die AfD hat zu einem intensiven Austausch zwischen dem High-Tech-Milliardär und dem ehemaligen EU-Kommissar Thierry Breton geführt. Kurz vor den Wahlen in Deutschland äußerte Musk „offen seine Unterstützung für die rechtsextreme Partei AfD“, schrieb Breton am Sonntag auf Musks Plattform X. Er fragte: „Ist das nicht genau die Definition von ausländischer Einmischung?“ Musk entgegnete mit der Nachricht: „Bruder, amerikanische ‚ausländische Einmischung‘ ist der einzige Grund, warum Du nicht Deutsch oder Russisch sprichst.“ Damit spielte Musk auf das Eingreifen der USA im Zweiten Weltkrieg an.

Vor einigen Tagen hatte Musk auf X geschrieben: „Nur die AfD kann Deutschland retten.“ Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und über 200 Verletzten kritisierte er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf als „inkompetenten Trottel“ und forderte dessen Rücktritt. Zudem teilte Musk den Kommentar eines Nutzers, der den Vorfall als direkte Folge ungeregelter „Masseneinwanderung“ bezeichnete.

„Unwürdig“: Boykottaufrufe gegen Tesla nach Musks AfD-Post – sogar Scholz reagiert

Update vom 22. Dezember, 12.20 Uhr: Elon Musk hat sich auch zu der tödlichen Amok-Fahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg geäußert. Dabei forderte er in einer Reihe von Beiträgen auf dem Kurznachrichtendienst X auch den Rücktritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Diesen bezeichnete er auch als „inkompetenten Narren“.

Kritik an der Aussage von Musk kam unter anderem von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Elon Musk sollte sich nicht in unsere Politik einmischen. Seine Plattform macht Profit mit Hass und Hetze und radikalisiert Menschen“, schrieb Lauterbach ebenfalls auf X.

Elon Musk steht hinter einem Mikrofon und reckt schreiend beide Fäuste in die Höhe
Mischt sich vermehrt in die deutsche Politik ein: Tech-Milliardär und Trump-Vertrauter Elon Musk. (Archiv) © Evan Vucci/AP/dpa

Update vom 21. Dezember, 10.40 Uhr: Die SPD sieht in Elon Musks Empfehlungen zur Wahl der AfD eine „Attacke auf die deutsche Demokratie“: Es müsse jeden Demokraten beunruhigen, „wenn sich Putin und Musk gleichzeitig in den deutschen Wahlkampf einmischen“, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil dem Tagesspiegel. „Dass sich beide für die AfD engagieren, spricht für sich“. Der Musk-Post zeige, „dass wir uns auf einen harten Wahlkampf einzustellen haben: nicht nur im eigenen Land gegen Lügen und Hetze der AfD, sondern auch von Akteuren außerhalb, die die deutsche Demokratie attackieren und unser Land destabilisieren wollen“.

Bayern-SPD zieht Konsequenzen nach Musk-Wahlaufruf für die AfD

Update vom 20. Dezember, 18.59 Uhr: Als Reaktion auf den Wahlaufruf von Elon Musk für die AfD, hat die SPD-Fraktion im bayerischen Landtag ihren X-Account gelöscht. SPD-Fraktionschef Holger Grießhammer teilt mit: „Ich sehe keinen Grund, auf X zu bleiben, und habe meinen persönlichen Account wie auch den der Fraktion bereits gelöscht.“ Seine vier Stellvertreter würden das auch noch tun. X sei ohnehin „ein Hort für Hass und Desinformation“, so der Chef der kleinsten Fraktion im Bayerischen Landtag.

SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz hatte zuvor auf Musks Post angesprochen gesagt, Meinungsfreiheit gelte auch für Multimilliardäre. Der Kanzler wolle auf X bleiben.

Update vom 20. Dezember, 17.57 Uhr: Nach dem unterstützenden Post des US-Milliardärs Elon Musk für die AfD fordern CDU-Europaabgeordnete die EU-Kommission auf, die Sichtbarkeit seiner Beiträge auf der Plattform X zu untersuchen. Zahlreiche Nutzer berichteten, dass sie regelmäßig Inhalte Musks in ihren Feeds sehen, ohne ihm zu folgen oder sich aktiv mit seinen Beiträgen auseinanderzusetzen, schreiben Daniel Caspary, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, sowie der Europaabgeordnete Andreas Schwab in einem Brief, welcher der dpa vorliegt. „Dies wirft grundlegende Fragen zur Transparenz und Neutralität der von X verwendeten Empfehlungsalgorithmen auf.“

Weidel jubelt über Musk-Unterstützung

Wahlkampf für die AfD: Weidel sendet Videobotschaft an Musk – „ist das peinlich“

Update vom 20. Dezember, 16.55 Uhr: Inzwischen gibt es zahlreiche Reaktionen auf den AfD-Post von Musk. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel reagierte sogar mit einer Videobotschaft an Musk und wünschte dem Tesla-Chef und Donald Trump frohe Weihnachten und einen guten Start in die kommende Amtszeit. Linken-Politikerin Janine Wissler kommentierte unter anderem die Lindner-Reaktion: „Meine Güte, ist das peinlich“, schrieb sie und kritisierte, dass sich der FDP-Chef „so an Elon Musk“ ranwanzen würde.

Elon Musk selbst postet indes weitere Nachrichten auf X. Auf einen Post eines Nutzers, der über das AfD-Wahlprogramm schreibt und auf die radikalen Migrationspläne verweist, antwortet Musk nur: „Klingt vernünftig.“

Reaktion auf Musks AfD-Post: Deutsche Politik geht auf die Barrikaden

Erstmeldung: Berlin – Ist das der nächste Eklat vor der Bundestagswahl? Nachdem die Ampel zerbrochen und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit seiner Vertrauensfrage gescheitert ist, steuert Deutschland auf die Neuwahl im Frühjahr 2025 zu. Quasi im Eilverfahren zurren die Parteien ihre Agenda fest, buhlen um die Wählergunst und arbeiten sich an der politischen Konkurrenz ab.

Nun, zwei Monate vor der Bundestagswahl, hat sich der US-Milliardär Elon Musk in den Wahlkampf eingemischt und sich für die AfD starkgemacht. Die Reaktionen auf den Musk-Post ließen nicht lange auf sich warten – AfD-Kanzlerkandidatin jubelt, FDP-Chef Lindner lädt den Trump-Vertrauten zum persönlichen Treffen ein. Musk teilte zu seiner Empfehlung zudem ein Video der rechtsextremen Influencerin Naomi Seibt.

Musk meldet sich mit AfD-Post: Reaktionen von Politikern folgt umgehend

„Nur die AfD kann Deutschland retten“, schrieb Musk wenige Wochen vor der Bundestagswahl auf X. Die Kanzlerkandidatin der rechten Partei, Alice Weidel, reagierte erfreut: „Ja! Da haben Sie vollkommen recht, Elon Musk!“ Innerhalb weniger Stunden zog die Musk-Aussage in sozialen Medien ihre Kreise. Es ist dabei nicht das erste Mal, dass sich der Tech-Milliardär in Deutschlands Politik einmischt. Unter anderem beleidigte er einst Altkanzlerin Angela Merkel und beschimpfte auch schon Bundeskanzler Olaf Scholz. Dass er Sympathien für die AfD pflegt, zeigte er zudem bereits nach der Europawahl. Die Partei werde als rechtsextremistisch bezeichnet, „aber die politischen Positionen der AfD, von denen ich gelesen habe, klingen nicht extremistisch“, schrieb er damals.

Die Reaktionen auf das AfD-Posting von Musk folgten umgehend. Auf X und LinkedIn wurden die Aussagen des Trump-Vertrauten rege debattiert – und unter anderem sogar ein Boykott von Tesla gefordert. Andere Nutzer wollen zudem X endgültig den Rücken kehren und verweisen auf die abstrusen Zusammenhänge. So schreibt Fabian Mehring, Staatsminister für Digitales und Mitglied des Bayerischen Landtags, dass er X verlassen werde. Er verweist darauf, dass Musk Wahlwerbung für eine Partei macht, die den Klimawandel leugnet und gegen E-Autos hetzt. „Deshalb ziehe ich die Konsequenzen aus dem Abdriften von Elon Musk in die Welt der Schwurbler und politischen Geschäftemacher und konzentriere mich künftig auf andere Plattformen“, sagte der Politiker laut DPA.

Reaktionen auf AfD-Posting von Elon Musk

Tesla-Boykott und Widerstand wegen Musks AfD-Post: Reaktionen von Politikern

Doch auch andere Politiker formieren sich zum Widerstand gegen den Tesla-Chef. Lindner stellte in einem Beitrag als Reaktion auf Musk klar: „Die Migrationskontrolle für Deutschland von entscheidender Bedeutung ist, ist die AfD gegen Freiheit und Wirtschaft – und sie ist eine rechtsextreme Partei. Ziehen Sie aus der Ferne keine voreiligen Schlüsse.“ Zugleich machte er Musk das Angebot, sich zu treffen, damit der FDP-Chef zeigen kann, wofür seine Partei vor der Bundestagswahl steht.

Andere Nutzer zeigten sich in ihren Reaktionen über die Einflussnahme Musks auf die deutsche Politik besorgt und verwiesen auf die Entwicklungen in den USA der vergangenen Monate. Gegenüber Bild sprach Gesundheitsminister Karl Lauterbach von einem „unwürdigen und hochproblematischen“ Verhalten und Wahleinmischung in Deutschland. Seine Forderung: die Aktivitäten von Musk genau zu beobachten. „Es ist sehr beunruhigend, wie die Plattform X, die ich ja selbst intensiv nutze, zunehmend eingesetzt wird, um die politischen Positionen und Ziele von Herrn Musk zu verbreiten“, sagte der SPD-Politiker.

Musk ruft auf X zur Wahl der AfD auf

Auch für Multimilliardäre gelte Meinungsfreiheit: Scholz reagiert auf Musks AfD-Post

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch zeigte sich in seiner Reaktion auf Musk entsetzt: „Keine Einmischung von außen in den deutschen Wahlkampf – das ist ein Prinzip, das wir verteidigen müssen“. Gegenüber t-online machte er deutlich, dass die AfD immer wieder beweisen würde, „dass sie nicht im Interesse unseres Landes handelt.“ Wie Welt schreibt, wollte die Bundesregierung Musks Kommentar nicht bewerten. „Wir haben das natürlich zur Kenntnis genommen und selbstverständlich gilt die Meinungsfreiheit auch bei X“, wird die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann zitiert.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer meldete sich mit einer Reaktion auf das AfD-Posting von Elon Musk zu Wort. Gegenüber dem Tagesspiegel sagte der Politiker: „Wir sind den Amerikanern sehr nahe, aber jetzt ist Tapferkeit vor dem Freund gefragt. Wir verbitten uns eine Einmischung in unseren Wahlkampf.“ Musk sei eine „Bedrohung für die Demokratie in der westlichen Welt“, urteilte Dennis Radtke, Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels und EU-Parlamentarier, im Handelsblatt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte auf einer Pressekonferenz in Berlin auf eine Journalistenfrage, auch für Multimilliardäre gelte Meinungsfreiheit. Das heiße auch, „dass man Dinge sagen kann, die nicht richtig sind und keinen guten politischen Ratschlag beinhalten“. (fbu)

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