Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Auf X – Mutmaßlicher Attentäter drohte Faeser persönlich
News-Ticker zum Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Ermittlungen zum Tatverdächtigen Taleb A. laufen weiter. Drohungen direkt an Faeser.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Magdeburg: Verfassungsschutzchef spricht von Rechtsextremismus – Bei dem Tatverdächtigen Taleb A. ließe sich eine „gewachsene Radikalisierung“ erkennen.
- Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Tatverdächtiger hatte Testament – Der Tatverdächtige Taleb A. soll nicht damit gerechnet haben, das Attentat zu überleben.
- Kritik an Sicherheitskonzept wird nach Anschlag lauter – Täter nutzte Fluchtwege
- Union fordert Sondersitzung im Innenausschuss nach Magdeburg-Anschlag – Faeser soll persönlich Stellung nehmen.
- Haftbefehl gegen Taleb A. – Polizei nennt neue Details zu Anschlag in Magdeburg
- Faeser über Anschlag in Magdeburg – „Es gab eine hohe abstrakte Gefährdung, aber eben keine konkrete“
- Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: – Fünf Tote, mehr als 200 Verletzte
Update vom 25. Dezember, 8.54 Uhr: Wie nun bekannt wurde, soll Taleb A. bereits im Mai direkte Drohungen unter einem X-Beitrag von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ausgesprochen haben. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich dieses Jahr sterben werde, um Gerechtigkeit zu schaffen“, schrieb er unter anderem. Das berichtete die Bild. In den vergangenen Jahren war er immer wieder durch radikale und verwirrte Äußerungen aufgefallen. Bisher konnten Experten sein Weltbild keiner eindeutigen Ideologie zuordnen. So zeigte A. Sympathien für die AfD und Elon Musk, sieht sich aber politischer eher links.
Update vom 25. Dezember, 6.57 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat SPD-Vorsitzende Saskia Esken zu Zusammenhalt aufgerufen. „Neben möglichen politischen Konsequenzen, die genau geprüft und mit Sorgfalt gewählt werden müssen, darf eine Botschaft nicht außer Acht gelassen werden: Was uns als Gesellschaft verbindet, ist immer größer als das Trennende“, sagte Esken der Deutschen Presse-Agentur.
„Gerade in Zeiten der Not und der Trauer dürfen wir darauf vertrauen, dass unser „Mensch sein“ und unser Zusammenhalt stärker sind als Hass und Gewalt“, sagte die Politikerin. Esken betonte, es sei wichtig, dass die Opfer und ihre Familien jede Hilfe erhielten, die sie benötigten. Sie forderte eine lückenlose Aufklärung der Tat „und warum die Radikalisierung des Täters und seine dokumentierte Gewaltbereitschaft ohne Konsequenzen blieb“.
Nach Anschlag in Magdeburg: Faeser warnt AfD vor Instrumentalisierung
Update vom 24. Dezember, 16.38 Uhr: Bundesinnenministerin Faeser hat die AfD vor einer Instrumentalisierung des Attentats von Magdeburg gewarnt. Über die Partei sagte die SPD-Politikerin gegenüber Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Jeder Versuch, eine solch furchtbare Tat zu instrumentalisieren und das Leid der Opfer zu missbrauchen, ist widerwärtig.“
Nach Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt: Fraktionsvize fordert „starkes Sicherheitspaket“
Update vom 24. Dezember, 10.24 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Unionsfraktionsvize Andrea Lindholz (CSU) eine Einigung auf verbleibende Teile des Sicherheitspakets in Aussicht gestellt und eine Anrufung des Vermittlungsausschusses gefordert. „Wir müssen und wir können unsere Bevölkerung besser schützen“, sagte Lindholz der Rheinischen Post. „Dafür braucht es jetzt ein starkes Sicherheitspaket, das unseren Behörden wirksame Befugnisse an die Hand gibt.“
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Dazu zähle in erster Linie die Mindestspeicherfrist für IP-Adressen, welche die Union seit vielen Jahren fordere, fuhr Lindholz fort. „Aber auch Befugnisse zur automatisierten Gesichtserkennung und zum Internetabgleich von Polizeidaten, die das verfassungsrechtlich Mögliche ausschöpfen, müssen wir regeln.“ Die Union fordere das seit Jahren. „Es waren SPD, Grüne und FDP, die hier nicht mitgezogen haben“, sagte Lindholz weiter. Grünen-Chefin Franziska Brantner sagte den Funke-Zeitungen, es habe bei den Behörden kein „Erkenntnisproblem“, sondern vielmehr ein „Umsetzungsproblem“ gegeben.
Magdeburg: Verfassungsschutzchef spricht von Rechtsextremismus
Update vom 24. Dezember, 9.01 Uhr: Der Thüringer Verfassungsschutzpräsident stuft den Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg als rechtsextremistische Gewalttat ein. Das lege die Radikalisierung des Tatverdächtigen Taleb A. nahe, so Stephan Kramer gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Selbst wenn sich eine psychische Störung herausstellen sollte, lässt sich an den Beiträgen des mutmaßlichen Täters im Internet eine gewachsene Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts in den letzten Jahren feststellen“, sagte Kramer.
Dass sich Rechtsextremisten während der Trauerfeier in Magdeburg versammelt hatten, um Hass und Hetze zu verbreiten, sei widerwärtig, aber nicht überraschend. „Denn sie sind wohl mitverantwortlich, wenn man sich die Radikalisierung auch des Täters anschaut“, sagte der Thüringer Verfassungsschutzchef dem RND weiter.
Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Tatverdächtiger hatte Testament
Update vom 23. Dezember, 19.54 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg, Taleb A., hat offenbar ein Testament in dem Mietwagen hinterlassen, mit dem er am Freitag seine Amokfahrt begangen hat. Das berichtete der Spiegel am Montagabend mit Verweis auf Ermittlerkreise. Demnach bekundete A., dass er sein ganzes Vermögen dem Deutschen Roten Kreuz vermachen wolle. Politische Botschaften soll das Testament nicht enthalten haben. Der mutmaßliche Täter rechnete offenbar nicht damit, den Anschlag zu überleben. Bereits im Mai 2024 soll A. auf seinem X-Profil geschrieben haben, dass er damit rechne „in diesem Jahr“ zu sterben.
Noch vor Anschlag in Magdeburg: Gefährderansprache an Taleb A.
Update vom 23. Dezember, 19.12 Uhr: Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU), soll die Polizei den mutmaßlichen Täter der Amokfahrt in Magdeburg erst wenige Wochen vor dem Anschlag im Rahmen einer Gefährderansprache kontaktiert haben. Das berichtet unter anderem das MDR mit Verweis auf die Sondersitzung des Ältestenrates am Montag. Taleb A. sei im September 2023 und Oktober 2024 insgesamt zwei Gefährderansprachen unterzogen worden, sagte Zieschang.
Bislang war lediglich ein erfolgloser Versuch bekannt, A. anzutreffen. Zieschang führte weiter aus, dass die Polizei im Oktober mit A. an dessen Arbeitsstätte gesprochen habe. Hintergründe ließ die Ministerin jedoch offen.
Hier finden Betroffene des Anschlags von Magdeburg Hilfe
Kostenfreie und anonyme Telefonseelsorge Magdeburg: 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222
Angehörige verletzter Personen können sich über folgende Telefonhotline der Uniklinik Magdeburg melden: 0391 67 - 25219 und 0391 67 – 15663
AfD-Prominenz demonstriert in Magdeburg – „Abschieben“-Sprechchöre
Update vom 23. Dezember, 18.02 Uhr: Zahlreiche Anhänger der AfD haben sich drei Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg auf dem Domplatz der Landeshauptstadt demonstriert. Die Veranstaltung lief unter dem Motto „Trauer vereint - Für eine sichere Zukunft“. AfD-Politiker Jan Wenzel Schmidt sprach mit Blick auf den Anschlag von einem „monströsen politischen Versagen“ und sah die Verantwortung bei der Bundesregierung. Während der Kundgebung, an der auch AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel teilgenommen hat, waren wiederholt laute „Abschieben“-Sprechchöre aus dem Publikum zu hören.
Auch mehrere Gegendemonstrationen waren am Montag geplant. Zwei Privatpersonen und ein Verein meldeten laut Polizei eine Mahnwache samt Lichterkette unter dem Motto „Wir wollen trauern / Gebt Hass keine Chance!“ an. Darüber hinaus meldete eine Privatperson eine Versammlung mit dem Titel „Gib Hass und Hetze keine Chance! Gib Faschismus keine Chance!“ an.
Nach Anschlag in Magdeburg: Faeser reagiert mit Vorwürfen und erntet Kritik
Update vom 23. Dezember, 16.25 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte nach dem Anschlag von Magdeburg mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten dafür plädiert, neue Gesetze zur inneren Sicherheit rasch zu beschließen. In einem Interview des Magazins Spiegel hatte Faeser außerdem der FDP vorgeworfen, schon nach dem Anschlag in Solingen entsprechende Änderungen blockiert zu haben. Auch die Union war im Visier: Sie nannte etwa das neue Bundespolizeigesetz, das die Bundespolizei stärken soll, oder die „biometrische Erkennung von Gesichtern und Stimmen von Terrorverdächtigen, Mördern und Vergewaltigern, die von der Union im Bundesrat aufgehalten wurde“.
Auf die Aussagen von Faeser folgte nun Kritik. „Dass die Bundesinnenministerin nach drei Jahren sicherheitspolitischer Blockade und Misstrauen gegenüber den eigenen Sicherheitsbehörden die Verantwortung und damit die indirekte Schuld bei der Opposition sucht, ist schlicht Pietät- und verantwortungslos“, hieß es von Manuel Ostermann, dem stellvertretenden Bundesvorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft DPolG, gegenüber Focus. Ostermann selbst ist CDU-Mitglied. Weiter sagte er: „Die Vorratsdatenspeicherung hätte schon längst eingeführt werden müssen. Die Bundesregierung muss der terroristischen Bedrohungslage endgültig und entschlossen den rechtsstaatlichen Kampf ansagen.“
Update vom 23. Dezember, 14.40 Uhr: Saudi-Arabien hat nach Angaben aus Regierungskreisen mehrfach vor dem mutmaßlichen Täter des tödlichen Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gewarnt und bereits dessen Auslieferung beantragt gehabt. Es habe ein Auslieferungsersuchen gegeben, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus saudiarabischen Regierungskreisen. Ein Grund für das Ersuchen wurde dabei nicht genannt. Saudi-Arabien habe zudem gewarnt, der aus dem Wüstenstaat kommende Verdächtige könne „gefährlich“ sein. Das Land habe die Bundesrepublik „viele Male“ vor dem Mann gewarnt, hieß es.
Nach Anschlag in Magdeburg: Bund Deutscher Kriminalbeamter mahnt zur Zurückhaltung
Update vom 23. Dezember, 14.00 Uhr: Übereinstimmenden Medienberichten soll der Tatverdächtige den BMW X3 für seine Tat beim Autovermieter Sixt gemietet haben. Dort reagierte man auf eine Anfrage von IPPEN.MEDIA zurückhaltend: Man sei „zutiefst bestürzt über den Anschlag in Magdeburg“, lässt sich eine Unternehmenssprecherin zitieren. Aber: „Solange die Ermittlungen laufen“, könne man sich nicht zu Einzelheiten äußern.
Update vom 23. Dezember, 13.10 Uhr: Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg zur Zurückhaltung gemahnt und vor Schuldzuweisungen gewarnt. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um voreilige Schlüsse zu ziehen oder gar politische Forderungen zu formulieren“, erklärte Verbandschef Dirk Peglow am Montag. Viel wichtiger sei es, dass die laufenden Ermittlungen „gründlich und ohne Druck von außen“ ablaufen könnten.
„Wir appellieren an alle Beteiligten, die Arbeit der Ermittlungsbehörden zu respektieren und deren Ergebnisse abzuwarten“, fuhr der BDK-Chef fort. Der Verband warnte vor „verfrühten Schuldzuweisungen oder gar der politischen Instrumentalisierung der Ereignisse“ - zumal zu einem Zeitpunkt, an dem einige Opfer der Tat noch um ihr Leben kämpfen.
Der Verband werde die Entwicklungen „aufmerksam verfolgen und sich zu gegebener Zeit, basierend auf den Ermittlungsergebnissen, mit Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen äußern“, hieß es weiter. Dabei werde es vor allem auch um den Austausch von Informationen zwischen den zuständigen Behörden und Nachrichtendiensten gehen.
Verdächtiger vom Weihnachtsmarkt: Anschlagsabsichten bereits 2015 bekannt
Update vom 23. Dezember, 12 Uhr: Der Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt war spätestens Anfang 2015 auch den zuständigen Bundesbehörden als potenziell Verdächtiger bekannt. Wie das Innenministerium in Schwerin auf Anfrage mitteilte, informierten Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern im von Bund und Ländern getragenen Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum das Bundeskriminalamt am 6. Februar 2015 über mögliche Anschlagsabsichten des aus Saudi-Arabien stammenden Mannes.
Anlass für die Meldung seien dessen Drohungen gegenüber der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern im April 2013 und ein Jahr später auch gegen eine Kommunalbehörde in Stralsund gewesen, Handlungen vorzunehmen, die internationale Beachtung fänden.
Magdeburg-Anschlag aktuell: Tatverdächtiger Taleb A. wegen Drohungen verurteilt
Nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) lebte der heute 50-Jährige von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und absolvierte in Stralsund Teile seiner Facharzt-Ausbildung. Mit der Landesärztekammer habe es Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen gegeben. Gegenüber der Sozialbehörde in Stralsund habe er versucht, mit Drohungen die Gewährung von Hilfe zum Lebensunterhalt durchzusetzen.
Laut Pegel hatte das Amtsgericht Rostock Taleb A. wegen der Drohungen gegenüber der Ärztekammer zu einer Geldstrafe verurteilt. Die vorhergehenden Ermittlungen hätten jedoch keine Hinweise auf reelle Anschlagsvorbereitungen ergeben und auch keine islamistischen Bezüge offenbart. Nach dem Vorfall in Stralsund sei der Mann im Rahmen einer sogenannten Gefährderansprache von der Polizei auf Konsequenzen hingewiesen worden. Ihm sei gesagt worden, dass man einen sehr viel genaueren Blick auf ihn haben werde. Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel.
Nach Magdeburg-Anschlag: Gewerkschaft fordert besseren Schutz von Weihnachtsmärkten
Update vom 23. Dezember, 10.55 Uhr: Nach dem tödlichen Anschlag in Magdeburg fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft einen besseren technischen Schutz von Weihnachtsmärkten und Festen. „Wer in den letzten Tagen Feuerwehrfahrzeuge oder andere Fahrzeuge zum erweiterten Schutz von Weihnachtsmärkten aufgestellt hat, muss nachbessern. Das gilt aber grundsätzlich. Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der DPolG, Ralf Kusterer.
Auch eine Videoüberwachung sei dringend geboten. „Es kann nicht sein, dass wir bei Vorfällen wie in Magdeburg auf private Handy-Filme angewiesen sind. Wir brauchen einen Wechsel vom Täter- zum Opferschutz. Hier muss auch die Politik handeln. Besuche der Tatorte alleine reichen nicht.“
Mobile Polleranlagen wie diese beim Weihnachtsmarkt in Stuttgart genutzt werden, seien eine gute Lösung. „Eine ideale Lösung sind festverbaute Poller, die man für Zulieferer und Rettungsdienste bei Bedarf öffnen kann“, sagte der DPolG-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg. Dort fehlten 2.700 Polizeibeamtinnen und -beamte. „Wir können nicht überall stehen und schon gar nicht den Schutz bieten, den beispielsweise technische Anlagen bieten können. Die Betreiber müssen dringend den technischen Schutz ausweiten. Die Polizei muss sich vermehrt dem Innenschutz zuwenden. Dazu ist sie ausgestattet und ausgebildet.“
Update vom 23. Dezember, 10.55 Uhr: Für den frühen Montagabend hat die AfD zu einer Kundgebung auf den Magdeburger Domplatz mit anschließendem Trauermarsch eingeladen. Dazu werden die AfD-Vorsitzende Alice Weidel und mehrere AfD-Landespolitiker erwartet. In der Einladung hieß es, die schreckliche Tat zeige auf dramatische Weise die Gefahren der derzeitigen Einwanderungspolitik.
Parallel zur AfD-Veranstaltung hat eine Initiative namens „Gib Hass keine Chance“ zu einer Menschenkette um den Alten Markt aufgerufen. Dort war der Täter Taleb A. am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte fünf Menschen getötet und 200 verletzt.
Weihnachtsmarkt-Anschlag: CDU-Politiker empört mit Aussagen zu Magdeburg-Täter
Update vom 23. Dezember, 9.45 Uhr: Die Äußerungen des Braunschweiger CDU-Politikers Sven-Markus Knurr zum Anschlag in Magdeburg haben jetzt Konsequenzen. Knurr hatte in einem Beitrag im Kurznachrichtendienst X Verständnis für den Täter Taleb A. gezeigt. Nun hieß es von der CDU-Ratsfraktion in Braunschweig, man sei „erschüttert über die beschämenden Äußerungen des Ratsherren Sven-Markus Knurr“ und ziehe „schnell und eindeutig“ Konsequenzen.
„Wir haben Sven-Markus Knurr aufgefordert, die Fraktion bis spätestens Montagnachmittag zu verlassen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, werden wir der Fraktion noch am Montagabend seinen Ausschluss vorschlagen. Wir sind sicher, dass uns die Fraktionsmitglieder folgen werden. Sven-Markus Knurr wird nicht länger Ratsherr der CDU bleiben. Gleichzeitig entschuldigen wir uns für seine nicht hinnehmbaren Entgleisungen“, wurde der Fraktionsvorsitzende Thorsten Köster in einer Mitteilung zitiert.
Update vom 23. Dezember, 7.15 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg verweist der Deutsche Landkreistag darauf, dass es auch mit erhöhter Polizeipräsenz und mehr Kontrollen keine Sicherheitsgarantie geben könne. Es gebe überall eine höhere Präsenz von Polizei- und Ordnungskräften und auch in Magdeburg seien die Zugänge polizeilich kontrolliert und Taschen durchsucht worden, sagte Landkreistags-Präsident Achim Brötel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Einen absoluten Schutz werde es aber nicht geben können.
Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg aktuell: Versäumnisse im Fall Taleb A.?
Update vom 22. Dezember, 22.36 Uhr: Innenministerin Nancy Faeser hat als Konsequenz aus dem Anschlag in Magdeburg neue Gesetze für die innere Sicherheit angeregt. „Klar ist, dass wir alles tun müssen, um die Menschen in Deutschland vor solchen entsetzlichen Gewalttaten zu schützen. Dafür brauchen unsere Sicherheitsbehörden alle notwendigen Befugnisse und mehr Personal“, sagte Faeser dem Spiegel. Dabei nannte die SPD-Ministerin unter anderem ein neues Bundespolizeigesetz, das die Behörde stärken soll oder die Einführung der biometrischen Überwachung.
Kritik an Sicherheitskonzept wird nach Anschlag lauter
Update vom 22. Dezember, 19.40 Uhr: Einen Tag nachdem die Verantwortlichen von Polizei und Stadt das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes in Magdeburg noch weitestgehend verteidigt hatten, wird die Kritik jetzt lauter. Christian Schneider, Sachverständiger für Zufahrtsschutz, erklärte gegenüber dem MDR, dass das Konzept eigentlich die Einfahrt in alle möglichen Angriffsrouten unmöglich hätte machen sollen.
Nach Angaben der Polizei nutzte der Tatverdächtige Flucht- und Rettungswege, um mit seinem Mietwagen auf den Weihnachtsmarkt zu gelangen. Ebenso schaffte es der mutmaßliche Täter, sich nach seiner Amokfahrt vorerst wieder vom Tatort zu entfernen, ehe er kurz darauf gestoppt wurde.
Nach Informationen der Bild-Zeitung hatte das Sicherheitskonzept vorgesehen, dass ein Transporter der Polizei die vorhandenen Lücken zum Weihnachtsmarkt während der Besucherzeiten blockiert. Doch der fehlte nach Angaben Bild-Zeitung oder stand an der falschen Stelle.
Anschlag in Magdeburg: Verwirrung um Gefährderansprache gegen Tatverdächtigen
Update vom 22. Dezember, 17.30 Uhr: Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind noch viel Fragen mit Blick auf den mutmaßlichen Täter offen. So auch, ob es eine Gefährderansprache durch die Polizei gegen Taleb A. gegeben hat. MDR Investigativ berichtet nun von einer schriftlichen Gefährderansprache, welche an den Tatverdächtigen geschickt wurde. Das entsprechende Dokument liegt der MDR-Redaktion vor.
Ein Sprecher der Polizei hatte dem MDR bereits am Samstag bestätigt, dass eine Gefährderansprache gegen A. geplant gewesen sei, aber nicht durchgeführt werden konnte. Unklar ist jedoch weiterhin, in welchem Zusammenhang die schriftliche Ansprache zu den Aussagen der Polizei steht.
Faeser will nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt „jeden Stein“ umdrehen
Update vom 22. Dezember, 16.23 Uhr: Nach dem tragischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser versichert, dass zur vollständigen Aufklärung des Geschehens „durch die Bundesbehörden jeder Stein umgedreht“ werde. Sie äußerte am Sonntag in Berlin ihre Überzeugung, dass die zuständigen Behörden auf Landesebene ebenso gründlich vorgehen würden.
Update vom 22. Dezember, 15.23 Uhr: Sicherheitsexperte Stefan Bisanz hat nach dem tödlichen Attentat in Magdeburg scharfe Kritik an der deutschen Sicherheitsorganisation geübt. „Wir sind kein Präventivvolk, sondern wir reagieren immer. Wir warten auf den Anschlag, wir warten auf die Toten, und daraus ziehen wir unsere Berechtigung, Maßnahmen zu treffen. Das halte ich für einen eklatanten Strukturfehler in der Sicherheitslandschaft Deutschlands“, so Bisanz.
Oberbürgermeisterin von Magdeburg ruft zu Zuversicht nach Amok-Fahrt auf Weihnachtsmarkt auf
Update vom 22. Dezember, 14.20 Uhr: Die parteilose Oberbürgermeisterin Magdeburgs, Simone Borris, hat nach dem tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt zur Zuversicht aufgerufen. Man dürfe nicht im Stillstand verharren und nicht mehr dafür sorgen, dass es in der Stadt auch Freude gibt, sagte sie gegenüber dem MDR.
Nach den Feiertagen wolle sich die Verwaltung zusammenfinden, um zu beraten, welche Veranstaltungen künftig noch stattfinden und welche Einschränkungen dabei gelten sollen, so Borris. „Wir haben es als Stadt immer wieder geschafft, uns aufzurichten, aufzustehen und nach vorne zu blicken“, fügte sie hinzu.
Tote vom Weihnachtsmarkt in Magdeburg stammen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Update vom 22. Dezember, 12.01 Uhr: Die bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getöteten Menschen stammen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der bei der Amok-Fahrt getötete Neunjährige stammt laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg aus Niedersachsen. Die vier getöteten Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren kämen aus dem Großraum Magdeburg. Weitere Details wurden zum Schutz der Familien nicht preisgegeben.
Update vom 22. Dezember, 11.47 Uhr: Informationen des MDR zufolge plant der Ältestenrat des Landtags von Sachsen-Anhalt eine Sondersitzung am kommenden Montag. Ziel dieser Sitzung ist es, die Hintergründe der Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt zu beleuchten. Die Einladungen wurden an die Minister für Inneres und Soziales ausgesprochen.
Polizeigewerkschaft warnt vor Spekulationen nach Magdeburg-Anschlag
Update vom 22. Dezember, 10.36 Uhr: Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Rainer Wendt hat vor Spekulationen im Zusammenhang mit dem Anschlag in Magdeburg gewarnt. „Jetzt ist die Zeit der Ermittlungskräfte, da könnten sich die Hobby-Polizisten einmal zurückhalten“, sagte er am Sonntag in Berlin.
Update vom 22. Dezember, 10.12 Uhr: Nach dem Angriff auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine erweiterte Untersuchung in Aussicht gestellt. Ziel sei es, zu ermitteln, welche staatlichen Stellen vor dem Vorfall möglicherweise Informationen über den Angreifer hatten. Faeser äußerte sich gegenüber der Boulevardzeitung Bild und betonte: „Das Bundeskriminalamt unterstützt die Ermittlungen der Behörden in Sachsen-Anhalt“.
Sie fügte hinzu: „Die Ermittlungsbehörden werden alle Hintergründe aufklären. Dabei wird auch genau untersucht, welche Hinweise es in der Vergangenheit bereits gab und wie diesen nachgegangen wurde.“
Union fordert Sondersitzung im Innenausschuss nach Magdeburg-Anschlag
Update vom 22. Dezember, 9.50 Uhr: Die Union fordert nach dem Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg eine Sondersitzung des Innenausschusses noch vor Silvester. Das berichtete die Boulevardzeitung Bild. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz (CSU) sagte demnach, dass der Anschlag Fragen zu möglichen Warnungen aus dem IN- und Ausland aufwerfe. „Diese müssen noch in diesem Jahr geklärt werden.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) soll in dem Ausschuss persönliche Stellung beziehen.
Hessen lässt Weihnachtsmärkte nach Magdeburg-Anschlag geöffnet
Update vom 22. Dezember, 8.31 Uhr: Die hessischen Weihnachtsmärkte sollen trotz des Anschlags in Magdeburg weiter geöffnet bleiben. Jedoch wolle man die Polizeipräsenz auf den Märkten erhöhen, so Innenminister Roman Poseck (CDU). „Der schreckliche Anschlag in Magdeburg hat nach allen bislang vorliegenden Erkenntnissen keinen Bezug nach Hessen“, sagte Poseck. Es würden keine konkreten Hinweise auf einen geplanten Anschlag in Hessen vorliegen. Eine „grundsätzlich abstrakte Gefahr“ sei in dem aktuellen Sicherheitskonzept bereits berücksichtigt. Trotzdem wolle man das bestehende Sicherheitskonzept anpassen, wobei die Polizei die hessischen Weihnachtsmärkte mit einem dreistufigen Konzept begleiten soll.
Update vom 22. Dezember, 7.21 Uhr: Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, rechnet mit mehreren hundert Menschen, die nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg möglicherweise Hilfe benötigen. Es handele sich um „einen der größten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten“, sagte Kober dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wenn man Tatzeugen und Ersthelfer mitrechnet, potenziert sich das auf eine hohe dreistellige Zahl betroffener Menschen.“
Das Erlebnis könne „mit großen psychischen Belastungen einhergehen. Betroffene sollten nicht denken, dass sie damit allein klarkommen“, warnte der FDP-Bundestagsabgeordnete. „Je früher Hilfe greift, desto geringer ist die Gefahr, dass Schäden chronisch werden.“
Haftbefehl gegen Taleb A.
Update vom 21. Dezember, 6.23 Uhr: Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg kommt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht habe wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes Haftbefehl gegen den 50-jährigen Taleb A. erlassen, erklärte die Polizei Magdeburg.
Gedenkgottesdienst nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Update vom 21. Dezember, 22.55 Uhr: Einen Tag nach der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben zahlreiche Menschen bei einem Gedenkgottesdienst der Opfer gedacht. Sie kamen zu einer Trauerandacht im Magdeburger Dom zusammen. Darunter war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Indes kommen mehr Details rund um die erschütternde Tat ans Licht. Das Motiv des mutmaßlichen Täters könnte Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland gewesen sein, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens in Magdeburg.
Faeser über Anschlag in Magdeburg
Update vom 21. Dezember, 21.08 Uhr: Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg über die Terrorgefahr in Deutschland gesprochen. „Es gab eine hohe abstrakte Gefährdung, aber eben keine konkrete“, sagte die SPD-Politikerin am Samstagabend im ZDF Spezial.
Nach Anschlag in Magdeburg: Mahnwache im Dom – rechte Parolen auf den Straßen
Update vom 21. Dezember, 19.30 Uhr: Am Tag nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist es in der Landeshauptstadt zu mehreren Versammlungen gekommen. Vor dem Trauergottesdienst im Magdeburger Dom sind auf dem Domplatz rund 1000 Menschen zu einer Mahnwache zusammengekommen. Der Andrang war so groß, dass der Gottesdienst auch auf einer Leinwand vor dem Dom übertragen wurde. Wie der MDR berichtet, haben sich auf dem Hasselbachplatz ebenfalls hunderte Menschen versammelt. Auch die dpa meldet eine Versammlung von einem „zentralen Platz“ in Magdeburg. Die Teilnehmenden äußerten demnach „rechte Parolen“.
Update vom 21. Dezember, 18.42 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg soll noch am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt werden. Das sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage der dpa. Der Richter entscheidet dann darüber, ob der Verdächtige in Untersuchungshaft gebracht wird. Bislang befindet sich der mutmaßliche Täter noch in Polizeigewahrsam. Dem 50-Jährigen werden fünfacher Mord und versuchter Mord in 200 Fällen vorgeworfen.
Appell an die Bevölkerung: Magdeburg braucht nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt Blutspenden
Update vom 21. Dezember, 18.06 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg werden Blutspenden dringend benötigt. Das Universitätsklinikum Magdeburg hat für Montag einen Sondertermin für Blutspenden eingerichtet. Derzeit sei der Blutbedarf gedeckt, teilte die Klinik mit. Es sei jedoch entscheidend, die Vorräte an Blutkonserven wieder aufzufüllen.
Die wichtigsten Infos aus der Pressekonferenz zum Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Update vom 21. Dezember, 16.46 Uhr: Wie ist die Tat zu bezeichnen? Nopens erklärt, man könne von einem Anschlag oder einer Amokfahrt sprechen. „Sie können beide Begriffe verwenden.“ Ob es sich um einen Terroranschlag handle, wisse man bisher nicht.
Update vom 21. Dezember, 16.35 Uhr: Oberstaatsanwalt Nopens erläutert, gegen den Tatverdächtigen sei ein Ermittlungsverfahren gelaufen. Er sei aber nicht als Gewalttäter oder als Islamist im Fokus gewesen. Gegen ihn sei „hier mal ein Verfahren gelaufen, wie das bei vielen anderen Straftätern auch so ist. Aber wir hatten ihn nicht im Fokus, mit Blick darauf, dass er solche Straftaten begeht in dieser Art und Güte.“
Generalbundesanwalt prüft Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Update vom 21. Dezember, 16.29 Uhr: Oberstaatsanwalt Nopens erklärt, der Generalbundesanwalt prüfe den Fall, aktuell liege die Zuständigkeit für die Ermittlungen bei seiner Behörde, also der Staatsanwaltschaft Magdeburg.
Update vom 21. Dezember, 16.29 Uhr: Krug spricht über das Sicherheitskonzept, das lange bewährt gewesen und immer wieder angepasst worden sei. Er verweist darauf, dass der Täter Flucht- und Rettungswege verwendet habe. Ein solcher Fall sei „vielleicht auch nicht zu verhindern“ gewesen. „Aber da will ich den polizeilichen Ermittlungen nicht vorgreifen.“
Oberstaatsanwalt äußert sich zu möglichem Tatmotiv nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg
Update vom 21. Dezember, 16.18 Uhr: Oberstaatsanwalt Nopens äußert einen vorläufigen Stand zum Tatmotiv: „Nach gegenwärtigem Stand sieht es so aus, dass Hintergrund der Tat Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein könnte.“
Update vom 21. Dezember, 16.15 Uhr: Das getötete Kind sei neun Jahre alt gewesen, erklärt Ronni Krug, der Beigeordnete für Personal, Bürgerservice und Ordnung. Es gebe insgesamt 205 Opfer, das heißt fünf Tote und 200 Verletzte.
Update vom 21. Dezember, 16.12 Uhr: Dr. Horst Walter Nopens, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Magdeburg, äußert sich. Es handle sich um einen Einzeltäter. Der Tatvorwurf sei bisher fünffacher Mord und 205 Mal versuchter Mord in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung. „Alles Weitere zur Motivlage ist Gegenstand der Ermittlungen.“
Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Polizei-Direktor schildert Tathergang
Update vom 21. Dezember, 16.04 Uhr: Krug gibt den aktuellen Stand der Opfer-Zahlen nach dem Anschlag in Magdeburg bekannt. „205 Betroffene, Verletzte, davon fünf Todesopfer und 41 Schwer-, teils Schwerstverletzte.“ Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Zahlen sich ins Negative verändern..
Update vom 21. Dezember, 16.03 Uhr: „Der gestrige Tag war ein schwarzer Tag für die Landeshauptstadt Magdeburg und wird es auch immer bleiben“, zeigt sich Krug tief erschüttert. Die Gedanken seien bei den Opfern. Er spricht allen Rettungskräften großen Dank aus. Die Zusammenarbeit habe funktioniert.
Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Polizei äußert sich auf Pressekonferenz
Update vom 21. Dezember, 16.02 Uhr: Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung, eröffnet die Pressekonferenz nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Wir fassen gleich die wichtigsten Aussagen der Beteiligten für Sie zusammen.
Update vom 21. Dezember, 15.55 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt in wenigen Minuten, TV-Bilder zeigen bereits eine Vielzahl von Personen, die sich darauf vorbereiten. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen ab 16 Uhr über den Stand der Ermittlungen nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt informieren.
Update vom 21. Dezember, 15.39 Uhr: Um 16 Uhr wird es eine Pressekonferenz in Magdeburg zur Lage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt geben. Angekündigt sind unter anderem Vertreter der Polizei sowie der Staatsanwaltschaft. Womöglich werden dann neue Details zum mutmaßlichen Täter Taleb A. genannt sowie aktuelle Informationen zu den Opfern. Bisher wurden fünf Todesopfer und mehr als 200 Verletzte bestätigt.
Update vom 21. Dezember, 14.59 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Magdeburg postete bedenkliche Inhalte auf X. Ein Experte fordert, dass Plattformen in die Pflicht genommen werden.
Update vom 21. Dezember, 14.51 Uhr: Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP) übernimmt die Betreuung der Betroffenen des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dies erfolge auf Bitten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) „wegen der besonderen Bedeutung des schwerwiegenden Vorfalls und seiner Folgen“, teilte das Bundesjustizministerium am Samstag mit. Er vermittle bei Bedarf psychosoziale und praktische Hilfe.
Update vom 21. Dezember, 14.34 Uhr: Die bisherigen Entwicklungen zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg können Sie hier in unserem bisherigen News-Ticker nachlesen.
Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg:
Erstmeldung: Magdeburg - Am Freitagabend (20.12.) ist es zu einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gekommen. Ein Auto war in eine Menschenmenge am Alten Markt gerast. Mindestens fünf Menschen wurden getötet und mehr als 200 weitere verletzt, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag nach dem gemeinsamen Besuch des Tatorts mit Kanzler Olaf Scholz (SPD). Scholz ergänzte: „Unglaublich viele, fast 40, sind so schwer verletzt, dass man große Sorge um sie haben muss.“
Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Taleb A. (50) lebte seit 2006 in Deutschland
Als mutmaßlicher Täter wurde ein 50-jähriger Arzt namens Taleb A. aus Saudi-Arabien gefasst, der seit 2006 in Deutschland lebt. Noch vor wenigen Jahren war er als Aktivist in Erscheinung getreten, wollte Frauen dabei unterstützen, aus Saudi-Arabien zu flüchten. Taleb A. sprach 2019 mit der Frankfurter Rundschau. Das Interview lesen Sie hier im Wortlaut.
Inzwischen hat sich seine Gesinnung offenbar geändert. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass der Täter islamophob war. Das können wir schon bestätigen. Alles andere obliegt den weiteren Ermittlungen, da müssen wir abwarten.“ Ein Terrorismus-Experte zeigt sich vom Profil des mutmaßlichen Täters von Magdeburg überrascht.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollen auf einer Pressekonferenz am Nachmittag – die Rede ist von 16 Uhr – in Magdeburg über den Stand der Ermittlungen informieren. Ob der Generalbundesanwalt den Fall übernimmt, wird noch geprüft. In der Nacht war es zu einem SEK-Einsatz im rund 50 Kilometer von Magdeburg entfernten Bernburg gekommen, wo Taleb A. zuletzt lebte und arbeitete.
Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Scholz spricht von einer „furchtbaren, wahnsinnigen Tat“
Kanzler Olaf Scholz sprach von einer „furchtbaren, wahnsinnigen Tat“. Der Kanzler sicherte Stadt, Opfern und Angehörigen „die Solidarität des ganzen Landes“ zu und würdigte den Einsatz der Rettungskräfte. Gleichzeitig mahnte der Kanzler eine umfassende Aufklärung des Anschlags an. Es sei notwendig, „dass das mit aller Präzision und Genauigkeit geschieht“, sagte er. „Es darf nichts ununtersucht bleiben.“
Nach Anschlag in Magdeburg: Absagen von weiteren Weihnachtsmärkten nur vereinzelt
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach angesichts der Toten und vielen Verletzten von einer „Dimension, die sich keiner von uns überhaupt vorstellen konnte“. Es sei zu hoffen, dass die Schwerst- und Schwerverletzten wieder genesen würden und „weitere Opfer dieser Stadt und dem Land Sachsen-Anhalt erspart bleiben“.
Zahlreiche Städte und Bundesländer wollen die Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten verschärfen. Absagen gab es nur vereinzelt. Der Deutsche Schaustellerbund sah darin auch „das falsche Zeichen“. Denn gemeinsames Feiern sei „ein Zeichen gelebter Demokratie und des friedlichen Miteinanders“. In Magdeburg selbst wurden zahlreiche Veranstaltungen abgesagt, die Stadt steht unter Schock. (lin mit AFP)
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