Krieg in Syrien: Rebellen marschieren auf Homs - Assad-Statue fällt
Im Bürgerkrieg in Syrien erobern die Rebellen Hama. Jetzt gerät Homs ins Visier. Den Einheiten von Assad droht ein Zusammenbruch.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Wer kämpft in Syrien? – Assad-Truppen hoffen im Bürgerkrieg in Syrien auf Unterstützung von Wladimir Putin
- Krieg in Syrien: Assad-Truppen ziehen sich aus Hama zurück – Man positioniere sich außerhalb der Grenzen neu und wolle „Zivilisten schützen“.
- Auch Türkei verfolgt Ziele im Bürgerkrieg in Syrien – Präsident Recep Tayyip Erdogan profitiert von Rebellen-Angriff
- Iran sichert dem Assad-Regime Hilfe zu – Der Außenminister des Iran bespricht die Lage mit seinem Amtskollegen aus der Türkei.
Update vom 6. Dezember, 11.27 Uhr: Kämpfer des islamistischen Bündnisses HTS haben nach der Eroberung Hamas Videos aus der eroberten Stadt verbreitet. Darauf zu sehen ist unter anderem, wie eine Statue des ehemaligen Präsidenten Hafis al-Assad gestürzt wird. Das berichtet der Spiegel. Der im Jahr 2000 verstorbene Hafis al-Assad war der Vater des heutigen Präsidenten Baschar al-Assad.
Update vom 6. Dezember, 9.17 Uhr: Die islamistischen Rebellen des Bündnis HTS und ihre Partner haben nach der Einnahme der Stadt Hama die Stadt Homs ins Visier und rücken dabei offenbar schnell vor. Wie der Thinktank Institute for the Study of War (ISW) am Freitag meldet, liegt das auch an Vereinbarungen, welche die Gruppierungen mit den lokalen Gemeinden getroffen haben. Dadurch können die Truppen schnell und ohne Kampfhandlungen Gebietsgewinne verzeichnen.
Der Vorstoß könnte auch durch den „raschen Zusammenbruch“ der Assad-Truppen in der Region zwischen Hama und Homs verstärkt werden, so das ISW in seiner Analyse weiter. Wie die Militärexperten anmerken, war es den Regierungstruppen bereits nach dem Rückzug aus Aleppo nicht gelungen, defensive Stellungen aufzubauen und somit einen Vorstoß der islamistischen ä#mpfer nach Hama zu verlangsamen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im syrischen Bürgerkrieg. Die Angaben zum Krieg in Syrien lassen sich nicht immer unabhängig überprüfen.
Krieg in Syrien: Islamistische Kämpfer rücken auf Homs vor – Kampfjets greifen wichtige Brücke an
Update vom 6. Dezember, 7.19 Uhr: Aktivisten melden, dass Kampfflugzeuge eine wichtige Brücke in Syrien angegriffen haben. Die Maschinen hätten „mehrere Luftangriffe auf die Al-Rastan-Brücke an der Autobahn zwischen Homs und Hama sowie auf Stellungen rund um die Brücke“ ausgeführt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute. Mit den Luftangriffen sei versucht worden, „die Straße zwischen Hama und Homs abzuschneiden und die Stadt Homs zu sichern“.
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Um den Vormarsch der islamistischen Kämpfer aufzuhalten, hätten die Kräfte des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Barrieren aus Erde auf der Schnellstraße nördlich von Homs errichtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle weiter. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Beobachtungsstelle lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Wer kämpft in Syrien?
Update vom 5. Dezember, 22.50 Uhr: Zur Einordnung: Wer kämpft in Syrien auf Seiten der Aufständischen? Wie die „Tagesschau“ der ARD auf ihrer Nachrichten-Website berichtet, soll es sich um eine militärische Koalition aus sunnitischen Extremisten der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) und von der Türkei unterstützte syrische Milizionäre handeln, die sich selbst als Syrische Nationalarmee bezeichnen.
Auf der anderen Seite stehen die offiziellen Streitkräfte Syriens des brutalen und autokratischen Herrschers Baschar al-Assad. Dieser hatte während der Bürgerkriegskämpfe im Jahr 2016 die symbolträchtige Stadt Aleppo nur mithilfe heftiger und rücksichtsloser russischer Luftangriffe einnehmen können. Doch: Aktuell ist die Luftwaffe des Moskau-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin militärisch im Ukraine-Krieg gebunden. Und Aleppo binnen weniger Tage an die Rebellen gefallen.
Aufständische Rebellen rücken in Syrien vor: Verwirrung in Assads Armee hält an
Update vom 5. Dezember, 22.25 Uhr: Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte soll innerhalb der syrischen Regierungstruppen wegen der schnellen Offensive der Rebellen nach wie vor erhebliche Verwirrung herrschen. Militärkreise hatten von erbitterten Kämpfen um die Großstadt Hama berichtet. Es seien die heftigsten Gefechte gewesen, die Assads Armee seit Jahren erlebt habe, hieß es aus Syrien.
Tagelang hatte sich die syrische Armee in den Außenbezirken von Hama blutige Schusswechsel mit aufständischen Islamisten geliefert. An diesem Donnerstag fiel Hama schließlich an die Oppositionellen und die regulären Streitkräfte des diktatorisch regierenden Präsidenten Baschar al-Assad mussten sich aus der Großstadt im Nordwesten des arabischen Landes zurückziehen.
Update vom 5. Dezember, 21.55 Uhr: Die Aufständischen haben in Syrien bereits die Großstädte Aleppo und Hama erobert. Jetzt wollen die Islamisten eigenen Angaben zufolge auch Homs einnehmen, die mit geschätzt rund 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes in Vorderasien. „Unser heldenhaftes Volk in Homs, eure Zeit ist gekommen“, erklärte ein Kommandeur der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham in Sozialen Netzwerken. Die aktuelle Offensive sei eine „Revolution gegen Ungerechtigkeit und Tyrannei“, teilte der Kommandeur mit. Er bezog sich dabei wohl auf die autokratische Herrschaft von Syriens Machthaber Baschar al-Assad in dem Staat, in dem seit vielen Jahren immer wieder der Bürgerkrieg aufflammt.
Bürgerkrieg in Syrien: UN-Generalsekretär António Guterres fordert Ende der Gewalt
Update vom 5. Dezember, 20.02 Uhr: Nach dem erneuten Aufflammen der Kämpfe im Bürgerkrieg in Syrien hat UN-Generalsekretär António Guterres humanitären Zugang zu allen bedürftigen Zivilisten und ein Ende der Gewalt gefordert. Dazu habe er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert, sagte Guterres in New York.
„Ich habe den dringenden Bedarf betont für einen sofortigen humanitären Zugang zu allen bedürftigen Zivilisten und eine Rückkehr zu einem von den UN unterstützten politischen Prozess für ein Ende des Blutvergießens.“ Nach 14 Jahren Krieg sei es „Zeit für ernsthaften Dialog“. Guterres weiter: „Zehntausende Zivilisten sind bedroht in einer Region, die sowieso schon brennt.“
Erdogan drängt auf „politische Lösung“ in Syrien
Update vom 5. Dezember, 18.34 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den syrischen Machthaber Baschar al-Assad aufgerufen, „dringend“ eine „politische Lösung“ für die Situation in Syrien zu finden. „Das syrische Regime muss sich dringend mit seinem Volk für eine umfassende politische Lösung einsetzen“, sagte Erdogan nach Angaben der türkischen Präsidentschaft am Donnerstag bei einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres. Guterres selbst forderte ein Ende des „Blutbads“ in Syrien.
Update vom 5. Dezember, 16.54 Uhr: Die islamistischen Rebellen dürften von ihrer Befreiungsaktion von rund 3000 Häftlingen enorm profitieren. Einige der befreiten Häftlinge seien seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 inhaftiert gewesen, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem HTS-Anführer Abu Mohammed al-Dschulani würde „enorm gewinnen“ und in der Bevölkerung dadurch mehr Zustimmung erhalten.
Syrien: Rebellen „von mehreren Seiten aus nach Hama eingerückt“
Update vom 5. Dezember, 15.22 Uhr: Die islamistischen Kämpfer „von mehreren Seiten aus nach Hama eingerückt“ und lieferten sich „in mehreren Stadtvierteln Straßenkämpfe mit Truppen des (Assad-)Regimes“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte nach Abzug der Regierungstruppen. Das syrische Militär räumte ein, die Kontrolle über die Stadt verloren zu haben. Nach eigenen Angaben nahmen die Kämpfer ein großes Gefängnis in der Stadt ein und ließen hunderte Insassen frei.
Krieg in Syrien: Assad-Truppen ziehen sich aus Hama zurück
Update vom 5. Dezember, 13.41 Uhr: Das syrische Verteidigungsministerium hat den Rückzug aus der Stadt Hama erklärt. Demnach wurden die Soldaten des Assad-Regimes aus der Stadt abgezogen und außerhalb der Grenzen neu positioniert. So wolle man „Zivilisten schützen“ hieß es. Die Oppositionstruppen veröffentlichen Aufnahmen aus der Stadt und geben ihre Eroberung bekannt. Die Stadt dürfte nun in den kommenden Stunden vollständig in Rebellenhand sein. Dies eröffnet zugleich den Weg für das nächste Ziel der Rebellen: Die Stadt Homs weiter südlich.
Krieg in Syrien: Kampf um Hama dauert an – heftige Zusammenstöße
Update vom 5. Dezember, 12.00 Uhr: Syrische Regierungstruppen haben Aktivisten zufolge am Donnerstag rund um die Stadt Hama versucht, den Vormarsch der von Islamisten geführten Kämpfer zu stoppen. „In der Nacht gab es heftige Zusammenstöße zwischen den Rebellen und den Regimekräften, insbesondere in der Gegend von Dschabal Sajn al-Abidin nördlich von Hama“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Milizen hätten die viertgrößte Stadt Syriens „von drei Seiten“ umzingelt, hieß es. Laut dem Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, leisteten die Regierungstruppen „erbitterten Widerstand und versuchten, den Vormarsch der Rebellen zu stoppen“.
Kämpfe um Hama: Syrien-Krieg weitet sich aus
Update vom 5. Dezember, 9.36 Uhr: Die Allianz aus Rebellen in Syrien belagert die strategisch wichtige Stadt Hama nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten von drei Seiten. Die islamistische Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) habe die Straßen zwischen Hama und Rakka abgeschnitten sowie zwischen Hama und Aleppo, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Sie habe auch drei Dörfer östlich von Hama eingenommen.
Die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad hatte zuvor Truppen zur Verstärkung geschickt, um den Vormarsch der Rebellen auf Hama zu stoppen. Den Regierungstruppen sei es gelungen, die volle Kontrolle über den Berg Sain al-Abidin nördlich von Hama wiederzugewinnen, teilte die Beobachtungsstelle mit. Mit einem Netz aus Informanten verfolgt sie von Sitz London aus das Kriegsgeschehen in Syrien und gilt als eine der wichtigsten Quellen zu Kampfhandlungen und Opfern in dem Konflikt.
Krieg in Syrien: 150.000 Menschen auf der Flucht
Update vom 5. Dezember, 6.22 Uhr: Der Krieg in Syrien treibt rund 150.000 Menschen auf die Flucht. Das teilten die Vereinten Nationen mit. Der Syrien-Beauftragte Gonzalo Vargas Llosa schrieb auf der Plattform X, die Zahl der Menschen, die wegen der Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und den Regierungstruppen fliehen mussten, nehme rapide zu und würde höchstwahrscheinlich weiter steigen. Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen eine Offensive im Nordwesten begonnen und die Kontrolle über Aleppo übernommen, die zweitgrößte Stadt des Landes. Mittlerweile konzentrieren sich die Kämpfe auf die Stadt Hama.
Krieg in Syrien: Nach Aleppo-Einnahme zingeln die Rebellen aktuell Hama ein
Update vom 4. Dezember, 18.15 Uhr: Die Oppositionskräfte in Syrien haben bei ihrer jüngsten Offensive nahe der Stadt Hama auch einen gemeinsamen Stützpunkt der syrischen und russischen Armeen erobert. Auf Fotos, die die Rebellen vom Stützpunkt veröffentlichten, sind neben syrischen auch russische Flaggen zu sehen. Auf dem Stützpunkt eroberten die Rebellen daneben dutzende moderne Panzer sowie gepanzerte Fahrzeuge, die sie nun in ihrer Offensive nutzen werden.
Indes berichten oppositionsnahe Medien und Aktivisten, dass Rebellen angefangen haben, die Stadt Hama aus drei Richtungen zu stürmen und sich dem militärischen Flughafen genähert haben. Im Laufe des Tages hatten die Rebellen dutzende Dörfer und Siedlungen um Hama herum eingenommen. Dabei hat die Opposition wohl schon das nächste Ziel im Auge: Die Stadt Homs im Süden von Hama. In einer Botschaft an die Bevölkerung von Homs hieß es: „Die Morgendämmerung der Freiheit kommt, die Zeit von Erpressung und Tyrannei wird enden.“ Der Begriff „Morgendämmerung der Freiheit“ könnte dabei ein Verweis auf die von pro-türkischen Rebellen gestartete Offensive im Norden von Syrien um Aleppo herum sein. Die Kräfte, die direkt von der Türkei bewaffnet und ausgebildet werden, hatten Verstärkung nach Hama geschickt.
Syrische Rebellen stehen vor Einnahme von weiterer Stadt: Hama im Visier der Opposition
Update vom 4. Dezember, 15.50 Uhr: Die syrischen Rebellen setzen ihren Vormarsch in Richtung der Stadt Hama fort. Dutzende Dörfer und Siedlungen im Westen und Osten der Stadt wurden von den Oppositionskräften eingenommen. Die Strategie der Rebellen deutet darauf hin, dass sie wie schon in Aleppo auch Hama zuerst belagern, schließlich vom Osten und Westen eindringen wollen. Die Stadt wird mit Kamikazedrohnen und Artillerie ständig beschossen. Außerdem haben die Rebellen mehrere Straßen aus Hama in Richtung andere Gebiete von Syrien abgeschnitten. Die pro-türkische Syrische Nationalarmee aus dem Norden von Syrien hat zusätzliche Kräfte zur Unterstützung der Rebellen geschickt.
Update vom 4. Dezember, 11.47 Uhr: Zweifelhafte Militärhilfe löst Besorgnis aus: Angesichts der Offensive islamistischer Rebellen in Syrien hat der Iran einen berüchtigten General und weitere Militärberater in das Bürgerkrieg-Land geschickt, um der Regierung in Damaskus zu helfen. Die Delegation unter Führung von General Dschawad Ghafari soll nun die Gegenoffensive der Regierungstruppen rund um Hama unterstützen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Ghafari wurde durch seine Rolle bei der Rückeroberung Aleppos im Jahr 2016 als „Schlächter von Aleppo“ bekannt, wie das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtete.
Bürgerkrieg in Syrien: Assad startet Gegenoffensive – Iran schickt den „Schlächter von Aleppo“
Update vom 4. Dezember, 8.55 Uhr: Nach dem raschen Vormarsch der islamistischen Rebellenallianz in Syrien hat die Armee von Machthaber Baschar al-Assad eine Gegenoffensive begonnen. In der Nacht zu Mittwoch drängten die Streitkräfte die Aufständischen von der Stadt Hama rund zehn Kilometer nach Norden zurück, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Regierungskreise berichteten.
Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo übernommen, die zweitgrößte Stadt des Landes. Die Frontlinie hat sich nun rund 130 Kilometer südlich um die Stadt Hama verschoben.
Auch Türkei verfolgt Ziele im Bürgerkrieg in Syrien
Krieg um Syrien: Neue Rebellen-Offensive nimmt Manbidsch ins Visier
Update vom 3. Dezember, 20.34 Uhr: Oppositionsnahe Quellen aus Syrien sowie Sicherheitsquellen aus der Türkei berichten, dass die pro-türkische Syrische Nationalarmee (SNA) in den Morgenstunden mit einer neuen Offensive beginnen wird. Das Ziel: Die Stadt Manbidsch, die aktuell von der überwiegend kurdischen PKK/YPG-Miliz kontrolliert wird. Zuvor hatte der kurdische Sender Rudaw berichtet, dass sich die PKK/YPG aus der Stadt zurückziehen wird, offenbar um große Verluste angesichts des schnellen Vormarsches der Rebellen zu vermeiden. In Manbidsch stand die Miliz immer wieder unter der Schirmherrschaft von Russland und dem Assad-Regime. Die russische Beteiligung führte oft dazu, dass die Türkei Offensiven zur Einnahme der Stadt abbrechen musste.
Zahlreiche Tote nach Kämpfen um syrische Stadt Hama
Update vom 3. Dezember, 19.23 Uhr: Bei Kämpfen rund um die strategisch wichtige syrische Stadt Hama sind nach Informationen von Aktivisten mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren 17 Mitglieder von Regierungstruppen, acht Kämpfer islamistischer Rebellen sowie zwei Zivilpersonen, wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die mit einem Netz aus Informanten das Kriegsgeschehen im Land verfolgt.
Update vom 3. Dezember, 17.49 Uhr: Laut Außenminister Abbas Araghtschi zeigt sich der Iran offen für eine mögliche Truppenentsendung nach Syrien. „Wenn die syrische Regierung Iran um die Entsendung von Truppen nach Syrien bittet, werden wir das Ersuchen prüfen“, erklärte der Minister gegenüber dem arabischsprachigen TV-Sender Alaraby angesichts der erneuten Eskalation des Bürgerkriegs.
Update vom 3. Dezember, 16.24 Uhr: Inzwischen haben sich die Kämpfe auch der strategisch wichtigen Stadt Hama genähert. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kam es im Norden der Provinz Hama zu intensiven Gefechten, bei denen die dschihadistischen Kämpfer auf stärkeren Widerstand stießen als zuvor in Aleppo. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete von zahlreichen verlassenen Panzern und Militärfahrzeugen der syrischen Armee auf der Straße nach Hama.
Ein Rebell erklärte gegenüber der AFP: „Wir rücken auf Hama vor, nachdem wir die Ortschaften auf dem Weg dorthin gesäubert haben.“
Rebellen gewinnen Gebiete in Syrien – Gefechte mit Assads Truppen fordern zahlreiche Opfer
Update vom 3. Dezember, 11.25 Uhr: Nach Angaben von Alexei Zhuralev, dem stellvertretenden Chefs des Verteidigungskomitees der russischen Staatsduma, befinden sich russische Stützpunkte inmitten der Gefechte in Syrien im „Risikogebiet“. Dies sagte Zhuralev dem Portal News.RU. „Unsere Stützpunkte sind nicht so sehr weit entfernt vom Gefechtsgebiet“, so Zhuralev. Er bezog sich dabei in erster Linie auf die Luftwaffenbasis in Hmeimim und die Marinebasis in Tartus. Die russische Armee müsse vorsichtig sein, sagte er außerdem und warnte vor „Provokationen“. Berichten zufolge haben sich bereits mehrere russische Schiffe aus Tartus zurückgezogen.
Update vom 3. Dezember, 9.45 Uhr: Das Operations-Hauptquartier der syrischen Rebellen hat mitgeteilt, dass bei ihrer Offensive im Norden der Stadt Hama bislang mindestens 50 Soldaten des Assad-Regimes getötet wurden. Gleichzeitig hieß es, man setze den Vormarsch in Richtung Hama vor. Lokalen Quellen zufolge sind die Rebellen nur noch sechs Kilometer von der Stadt entfernt. Nachdem die Siedlung Qalaat al-Madiq eingenommen wurde, haben die Oppositionskräfte nun eine Offensive gegen Suqlaybiyah, beides nördlich von Hama, gestartet.
Im Laufe der Nacht hat die Opposition zahlreiche Orte unter Kontrolle gebracht: Halfaya, Maardis, Taybat al-Imam, al-Hawidscha, Rahbat Chattab und Tal al-Nasiriyah wurden eingenommen.
Syrische Rebellen stoßen Richtung Hama vor: Kurdische Miliz verlässt Aleppo
Update vom 2. Dezember, 21.25 Uhr: Die syrischen Rebellen machen in ihrer Offensive im Norden von Hama weiterhin Fortschritte. Lokale Quellen melden mehrere Eroberungen: Die Rebellen stoßen demnach Dorf für Dorf vor, in Richtung Hama. Dabei gibt es auch nach Darstellung des Operations-Hauptquartiers der Oppositionskräfte schwere Zusammenstöße mit Regimetruppen. Dabei habe man mindestens fünf Regime-Soldaten gefangen genommen, hieß es vom Hauptquartier. Panzer und Truppenansammlungen von Diktator Baschar al-Assads Soldaten werden ins Visier genommen. Insgesamt handelt es sich im Norden von Hama um eine sehr aktive Frontlinie in den Abendstunden.
Zu den aktuellen Frontlinien könnte noch eine weitere dazukommen: Syrische Rebellen, die der Türkei nahestehen und vom türkischen Militär ausgebildet werden, veröffentlichen inzwischen Videos über ihre Vorbereitungen für eine Offensive in Richtung Manbidsch. Die Stadt wird aktuell von überwiegend kurdischen PKK/YPG-Milizen kontrolliert. Die Türkei hat bei früheren Offensiven in Syrien versucht, die Stadt einzunehmen. Politische Gespräche mit den USA und auch Russland haben dieser Rechnung allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun könnte sie endlich aufgehen.
Update vom 2. Dezember, 20.44 Uhr: Bei der Großoffensive dschihadistischer Kämpfer in Syrien handelt es sich nach Ansicht von Machthaber Baschar al-Assad um einen Versuch, die Grenzen in der Region entsprechend westlicher Interessen zu verschieben. Die jüngste Eskalation spiegele die Ziele wider, „die Landkarte im Einklang mit den Zielen der Vereinigten Staaten und des Westens neu zu gestalten“, zitierte Assads Büro am Montag den Staatschef.
Assads Äußerungen stammten aus einem Telefongespräch mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian. Darin sprach er der Mitteilung zufolge von einer „terroristischen Eskalation“, die die „Region spalten und die Länder darin fragmentieren“ solle.
Krieg in Syrien: über 500 Tote bei Gefechten zwischen Rebellen und Regierungstruppen
Update vom 2. Dezember, 18.21 Uhr: Bei den Kämpfen in Syrien zwischen islamistischen Rebellen und den Truppen von Machthaber Assad sind Aktivisten zufolge bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die mit einem breiten Netz an Informanten stets gut informiert ist, waren unter den Todesopfern auch 92 Zivilisten.
Aus den Reihen der aufständischen Rebellengruppe HTS kamen den Angaben zufolge 217 Kämpfer ums Leben. Die von der Türkei unterstützte „Freie Syrische Armee“ soll 51 Opfer verzeichnet haben. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer.
Krieg in Syrien wieder aufgeflammt – Rebellen rücken weiter vor
Update vom 2. Dezember, 14.40 Uhr: Gleich mehrere Orte nördlich der syrischen Stadt Hama sind in die Hände der Rebellen gefallen. Der historische Ort Qalaat al-Madiq wurde von den Oppositionskräften eingenommen. Den Rebellen nahestehende Quellen veröffentlichten Aufnahmen von Kämpfern, die vor dem Eingang der Stadt jubeln. Auch die Dörfer Abu Samira, Tal Malah, Al-Jabin, Al-Mughayir und Al-Jalma stehen nun unter Kontrolle der Rebellen. Das Ziel: Die Einnahme von Hama und möglicherweise der Vorstoß nach Homs im Süden.
Syrische Rebellen erobern neue Stadt: Assad-Regime auf dem Rückzug
Update vom 2. Dezember, 13.55 Uhr: Die Oppositionstruppen in Syrien vermelden erste Erfolge in ihrer Offensive gegen das Assad-Regime im Norden von Hama. Demnach wurde die Stadt Kernaz nördlich der Stadt eingenommen. Zuvor hieß es, es gebe schwere Zusammenstöße. Auch das Dorf al-Karkat wurde durch die Rebellen eingenommen.
Update vom 2. Dezember, 12.40 Uhr: Die syrischen Rebellen haben im Norden der syrischen Stadt Hama eine neue Offensive gestartet. Dies melden lokale Quellen übereinstimmend. Demnach gibt es derzeit Gefechte mit Regierungstruppen und pro-iranischen Milizen in Dörfern nördlich von Hama.
Bürgerkrieg in Syrien bricht aus - Rebellen erobern erste Städte
Erstmeldung: Aleppo – Syrische Rebellengruppen aus der Provinz Idlib und die pro-türkische Syrische Nationalarmee (SNA) erobern derzeit einen Ort nach dem anderen im Norden des Landes. Die zweitgrößte syrische Stadt Aleppo wird inzwischen nach einer überraschenden und sturmartigen Offensive großteils von den Rebellen kontrolliert: Die Poster und Statuen des Diktatoren Baschar al-Assad werden zerstört, die grün-weiß-schwarze Flagge der syrischen Revolution überall gehisst.
Die Offensive der Rebellen in alle Richtungen scheint unaufhaltsam zu sein. Sowohl die Armee von Assad als auch die - zumindest im Norden - weitgehend verbündete und überwiegend kurdische PKK/YPG-Miliz sind im Visier. Dutzende Städte und hunderte Dörfer rund um Aleppo sowie im Norden der Großstadt Hama sind an die Rebellen gefallen. Die gesamte Provinz Idlib - eine Hochburg der Rebellen - ist inzwischen eingenommen worden.
Iran will Assad helfen: Verstärkung aus dem Irak für Gegenoffensive
Jetzt eilt der Iran dem Assad-Regime - zwei treue Verbündete - offenbar zur Hilfe. Syrische Nachrichtenportale melden, dass große Gruppen an pro-iranischen Milizen aus dem Irak die Grenze nach Syrien überquert haben und sich auf den Weg in Richtung Aleppo gemacht haben, um die Rebellen und pro-türkischen Gruppierungen aufzuhalten. Die Hochburg der Iraner im Norden von Aleppo, das Gebiet Nubl-Zahra, ist bereits in fester Hand der syrischen Oppositionskräfte.
Gegenüber dem Sender Syria TV teilten lokale Quellen mit, dass das Assad-Regime genau auf diese iranischen Kräfte vertraut, um verlorene Gebiete wieder erobern zu können oder zumindest um nicht weitere Gebiete zu verlieren. Diese würden jedoch zugleich befürchten, so die Quellen, dass der Hilfskorridor durch Rebellenangriffe unterbrochen werden könnte. Der iranische Außenminister Abbas Aragchi hatte bereits die bedingungslose Hilfe des Iran für Assad und seine Armee versprochen.
Auch der Chef des militärischen Komitees im iranischen Parlament, Esmail Kowsari, betonte, dass der Iran „Beraterkräfte“ nach Syrien schicken könnte, um die Assad-Armee zu unterstützen. „Wir erwarten eine starke Reaktion der Widerstandsfront“, so Kowsari. Damit meint der Beamte die Gesamtheit aller iranischen Gruppen in der Nahost-Region. Der Iran wittert nach eigenen Angaben einen „amerikanisch-israelischen Plan“ in Syrien. Die Rebellen bestreiten dies.
Iran sichert dem Assad-Regime Hilfe zu
Der iranische Außenminister Aragchi begab sich inmitten der Entwicklungen in Syrien auf eine kleine Reise in der Region. Aragchi besuchte zunächst die syrische Hauptstadt Damaskus und versicherte die volle Unterstützung des Iran für das Regime.
Später ging es in die Türkei: Vor seinem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen betonte Aragchi, die Türkei und der Iran seien sich „nicht immer einig“. Es gebe Themen, die man besprechen müsse, sagte er. Weiter hieß es: „Ich hoffe, wir können mit der Türkei ein gemeinsames Verständnis mit Blick auf Stabilität in der Region entwickeln“, so der iranische Minister. (bb)