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📣 Bundeskanzler Scholz macht den Weg frei für eine Staatsbeteiligung an thyssenkrupp Steel? 🎙️In einem Interview mit der WAZ sagt er: „Solche Beteiligungen gab es immer wieder, zuletzt bei der Meyer-Werft in Papenburg, aber auch beim Energie-Unternehmen Uniper oder während der Pandemie bei der Lufthansa. Unser Engagement ist zeitlich befristet und soll den Unternehmen helfen, Durststrecken zu überwinden, damit mögliche Investition nicht am fehlenden Eigenkapital scheitern." ‼️ Ich halte diese Haltung des Bundeskanzlers für strategisch im Interesse des Wirtschaftsstandortes #Deutschland. Denn die weltweit wachsende Stahlproduktion ist bisher sehr klimaschädlich. Die nächste Evolutionsstufe ist der Wettlauf um „sauberen Stahl”. Gelingt dies in Deutschland, wäre es ein großer Innovationssprung im internationalen Wettbewerb. 🏭 Natürlich geht es bei #Thyssenkrupp Steel in #Duisburg um viel mehr. 11.000 der 27.000 Arbeitsplätze in der Stahlsparte sollen bis 2030 wegfallen, die Produktionskapazitäten wohl deutlich reduziert werden. Bislang kommen 13 Millionen Tonnen pro Jahr, rund 30 Prozent des deutschen Rohstahls, aus Duisburg. Das sind 2000 Sorten Spezialstahl für Produkte, die unsere Industrie und Gesellschaft am Laufen halten. 👉🏻 Wie wichtig die heimische Produktion für die Unabhängigkeit von anfälligen Lieferketten aus Indien oder Asien und Standorten mit niedrigeren CO2-Standards wie den USA ist, zeigen aktuelle Zahlen: ✅Zwei von drei Arbeitsplätzen in der deutschen Industrie - rund vier Millionen - hängen an stahlintensiven Branchen. ✅ Mehr als 80.000 Menschen sind direkt in der Stahlindustrie beschäftigt, ein Vielfaches davon indirekt. ✅ Mit jedem Arbeitsplatz in der Stahlindustrie sind fünf bis sechs weitere Arbeitsplätze in Zulieferindustrien verbunden. ✅ Und Deutschland ist mit einem Marktanteil von 40 Prozent der größte Stahlproduzent in der EU - hier ist NRW das Bundesland mit der größten Stahlproduktion. ⚠️ Doch mit einem staatlichen Einstieg wäre es politisch definitiv nicht getan: Denn die Stromkosten - im Schnitt 30 Prozent höher als in den Nachbarländern - und steigende Netzentgelte erschweren die Wettbewerbsfähigkeit enorm. Auch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff passt nicht zum prognostizierten Bedarf bis 2030 von rund 10 GW. Die Folge ist, dass viele Projekte zum Bau von Elektrolyseuren und zum Aufbau entsprechender Importkapazitäten bisher nur auf dem Papier existieren, weil Förderungen und regulatorische Rahmenbedingungen nicht ausreichend kalkulierbar sind. ➡️ Der Einstieg des Staates ist sinnvoll, damit die industrielle #Transformation nicht am Kapital scheitert. Aber auch bei den Rahmenbedingungen muss jetzt schnell und entschlossen gehandelt werden. 📸 Quellen: WAZ, 07.12.24, Aufmacher, Scholz will Stahlindustrie retten https://lnkd.in/enRcWfXh