„Macht“ es noch Sinn, an der Demokratie festzuhalten, oder „ergibt“ es Sinn? In der deutschen Sprache wird das Verb „machen“ nur dann verwendet, wenn etwas physisch hergestellt oder getan wird. Sinn ist etwas Abstraktes, daher kann er nicht „gemacht“ werden. „Sinn machen“ ist ein Übersetzungsanglizismus und in der deutschen Sprache leider falsch, obwohl sehr verbreitet. Die korrekte Variante ist also „Es ergibt noch Sinn, an der Demokratie festzuhalten“. Etwas kann aber auch „Sinn haben“. ❌ Sinn machen ✅ Sinn ergeben ✅ Sinn haben Umgangssprachlich ist „Sinn machen“ mittlerweile gang und gäbe. Und wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis es im Duden zu finden ist. Ergibt die Demokratie für dich Sinn oder macht sie Sinn? PS: Unsinn kann man im Deutschen übrigens durchaus „machen“. Und sogar „bauen“. #DeutscheSprache #Demokratie #Grammatik
Inzwischen hätte ich Lust, ihr beim Sinn machen zuzugucken ... nur um sicher zu sein, dass sie noch da ist.
Scheint nicht sinnvoll zu sein, einen Sinn basteln zu wollen.
Komma bitte ins Ruhrgebiet. Ich lad Dich auf 'ne Currywurst ein und überzeug Dich vom Gegenteil. 😊
Interessant. Da hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. ...also über die sprachlichen Feinheiten diesbezüglich. Demokratie ist in meinen Augen immer noch sinnvoll!
Wobei, die Sinnmacherei wäre ein schöner Name für eine Text Manufaktur oder ein Text Kollektiv.
Tatsächlich verwende ich mittlerweile sehr häufig macht Sinn. Macht vielleicht keinen Sinn, ergibt ihn aber. Demokratie halte ich für alternativlos.
Ein Minderheitenvotum: Mir ist klar, dass "Sinn machen" ein Anglizismus und eine sprachmodische Erscheinung ist, aber das macht die Formulierung nicht, nun ja: falsch. Zunächst einmal ist sie sehr bildhaft, plastisch. Das Argument, dass "machen" nur beim physischen Herstellen oder Tun verwendet wird, ist wenig zwingend. Und überdies unzutreffend. Nicht zwingend: Nachgerade charakteristisch für Redewendungen und Phraseologismen ist ja, dass bei Ihnen Worte anders als in der Standardverwendung benutzt werden. Dies gilt natürlich auch für Redewendungen mit "machen". Man kann eine Welle machen (und das bezeichnet nicht eine oberflächliche Wasserbewegung) und jemand kann das Unschuldslamm machen (was nicht die Produktion von Schafsnachwuchs bezeichnet). Unzutreffend: Dass auch nichtphysische Dinge gemacht werden, lesen wir ja schon oben: Unsinn - genausowenig physisch wie Sinn - kann gemacht werden. Weiterhin: Etwas oder jemand kann einen Unterschied machen (abstrakt, nichtphysisch). Jemand kann einen Aufstand machen oder auch Ärger. Kurz, "Sinn machen" ist ein Sprachimport, aber 1. praktisch (kurz und bildhaft) und 2. folgt es Mustern, die bei anderen Redewendungen, auch solchen mit "machen" bereits verwendet werden.
Wie immer bei dem Thema höre ich gerade meine alte Linguistikprofessorin mit den Augen rollen 😄 Sprache entwickelt sich, und Grammatikregeln sind immer nur der Versuch, die Sprache erklärbar zu machen. Hat mittlerweile eigentlich jemand eine Regel dafür gefunden, wann man bei zusammengesetzten Hauptwörtern ein s einbauen muss? 🙂 Oder ist das immer noch "muss man einfach lernen"? Wenn die Mehrheit der Deutschen Sinn machen sagt (inklusive meiner selbst, im übrigen), hat sich die Sprache einfach weiterentwickelt. Da müssen eben die Grammatikregeln angepasst werden, der Duden nimmt ja auch Neuschöpfungen auf. Genau wie der Dativ dem Genitiv sein Tod ist - ich versuche bewusst noch, den Genitiv zu benutzen, weil ich persönlich es schade finde, aber ich mache mir keine Illusionen darüber, dass der Genitiv am Aussterben ist.
Ich habe heute fertig erst wieder drei Portionen voll Sinn gemacht. Bei der Jahreszeit natürlich mit Eis dekoriert. War natürlich Blöd-Sinn.
"The mind is like a parachute, it doesn't work unless it's open" - Frank Zappa
1 MonatWissen ist Macht. Ich weiß nichts. Macht nichts. Es ergibt in jedem Falle Sinn, an der Demokratie festzuhalten. Mit aller Macht. Das macht Sinn. Ich glaube, heute Abend ergibt es Sinn, sich einen Gin Tonic zu machen. Viel los da draußen...