Beitrag von Andre Zalbertus

‼️ 𝐄𝐢𝐧𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐢𝐧 𝐰𝐚𝐜𝐡𝐬𝐞𝐧𝐝𝐞𝐬 𝐏𝐫𝐨𝐛𝐥𝐞𝐦 – 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐢𝐧 𝐃𝐞𝐮𝐭𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚𝐧𝐝, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐰𝐞𝐥𝐭𝐰𝐞𝐢𝐭. Bereits 2018 hat Großbritannien einen „Einsamkeitsminister“ ernannt, und auch Japan hat diesen Schritt inzwischen unternommen. Einsamkeit betrifft uns alle, sie schmerzt auf persönlicher Ebene und hat weitreichende Folgen für die Gesellschaft. Besonders während und nach der Corona-Pandemie hat sich die Situation verschärft: #Einsamkeit hat unter Jugendlichen einen historischen Höchststand erreicht. Die repräsentative Studie „Extrem einsam?“ des Progressiven Zentrums aus dem Jahr 2023 zeigt, dass während der #Pandemie 56 Prozent der Jugendlichen angaben, sich häufiger einsam zu fühlen. 📈 Doch Einsamkeit ist nicht nur für den Einzelnen belastend, sie kann auch das Vertrauen in die Gesellschaft und demokratische Institutionen schwächen. Die Studie des Teams um Prof. Dr. Claudia Neu, Prof. Dr. Beate Küpper und Prof. Dr. Maike Luhmann belegt, dass Einsamkeit zu einem erhöhten Misstrauen gegenüber dem politischen System führt ‼️ und die Anfälligkeit für populistische Tendenzen und Verschwörungsmythen steigert. Einsame Jugendliche sind besonders gefährdet: 58 Prozent der Betroffenen glauben, dass die Regierung wichtige Informationen verheimlicht – verglichen mit 47 Prozent der Nicht-Einsamen. Dies ist eine direkte Bedrohung für die Grundwerte unserer #Demokratie. 🚨 Auch das #Einsamkeitsbarometer 2024 zeigt, dass Menschen mit Einsamkeitsbelastungen ein signifikant geringeres Vertrauen in politische Institutionen haben. Nur 38,9 Prozent der einsamen Menschen vertrauen dem Bundestag, verglichen mit 50 Prozent derjenigen ohne Einsamkeit. 25,1 Prozent der einsamen Menschen glauben an Verschwörungstheorien, während dies bei den nicht von Einsamkeit betroffenen Menschen lediglich 16,3 Prozent tun. Aus den Zahlen lässt sich ein Zusammenhang zwischen Einsamkeit und einer erhöhten Anfälligkeit für antidemokratische Einstellungen ableiten. ➡️ Interessant ist der Einfluss von Raumstrukturen auf Einsamkeit, den die Studien sichtbar machen: Fehlende Freizeitangebote, weite Wege zu sozialen Treffpunkten und eine unzureichende Infrastruktur verschärfen das Problem. Besonders Menschen, die in solchen Raumstrukturen leben, berichten häufiger von Einsamkeit und einem geschwächten Vertrauen in die Demokratie. In einem nächsten Beitrag werden wir uns genauer ansehen, welche #Lösungsansätze es gibt, um Einsamkeit zu bekämpfen und die Rolle der #Gastwelt dabei näher beleuchten. 👇🏼 Die Links zu den #Studien finden Sie in den Kommentaren. #HerzUnsererGesellschaft #HUG #ZukunftGestalten #GemeinsamStark

Niemand kümmert sich um die Kleinen! In einer Zeit, in der grosse politische Debatten die Schlagzeilen beherrschen, sollten wir den Blick nicht auf die Nischenthemen verlieren. Migration, Gesundheitspolitik, Klimawandel - zweifellos von enormer Bedeutung. Aber was ist mit den Themen am Rand? Bargeld, einst ein unverzichtbares Instrument, wird zunehmend in Frage gestellt. Doch seine Rolle beim Schutz vor Betrug und der Erhaltung von Anonymität bleibt entscheidend. Oder den digitalen Raum, wo Content Creators Trends setzen und die Jugendkultur prägen. Sollten wir ihre Arbeit unterstützen oder besser regulieren? Auch auf lokaler Ebene spielen Nischenthemen eine grosse Rolle. Von Wochenmärkten bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln - sie mögen unscheinbar wirken, aber für Gemeinschaften sind sie von entscheidender Bedeutung. Lasst uns den Mut zur Nische haben! Lies meinen ganzen Text im neuen Blog, der auch als Standpunkt im Tössthaler erschienen ist hier: https://lnkd.in/dAEg7m35 🚀 Was sind für dich Nischenthemen, die ungerechtfertigt in Vergessenheit geraten?

Auf eigenes Risiko unterwegs? Sicherheit im öffentlichen Raum Wenn städtische Strukturen Gefahr laufen, auseinanderzufallen, hoffe ich stets auf paradigmatische Beiträge aus der politischen Praxis, die konstruktive Lösungen anbieten, anstatt die Spaltung weiter zu vertiefen. In diesem Kontext ist die aktuelle Diskussion um "Abteile nur für Frauen" ein Beispiel dafür, wie positiv gedachte Maßnahmen letztlich doch eine negative Dynamik entfalten werden. Eine solche Lösung birgt die Gefahr, eine dringend notwendige gesellschaftliche Weiterentwicklung zu entwerten und bestehende #Machtprozesse sogar noch zu verstärken. Indem Frauen in vermeintliche Schutzzonen gedrängt werden, entsteht das Signal, dass der öffentliche Raum für sie per se unsicher ist und dass sie dort im Normalfall nicht frei oder unbeschwert unterwegs sein können. Statt die Verantwortung für Belästigungen, Übergriffe und Unsicherheiten den Tätern aufzubürden, verlagert man sie subtil auf die Frauen und fördert eine Art Rückzugstaktik. Das ist ein Rückschritt! Durch solche vermeintlichen „Schutzzonen“ wird die Fragmentierung des städtischen Raumes weiter vorangetrieben, ein Rückschritt in der Stadtentwicklung, der sozialer Spaltung Vorschub leistet, statt das Vertrauen in einen gemeinsamen öffentlichen Raum zu stärken. Eine Stadt, die Schutzräume statt Schutz bietet, zerschneidet ihre soziale Struktur in Zentrum und Peripherie. 1. Warum eigentlich werden Täter nicht konsequenter zur Verantwortung gezogen, statt Betroffene zu isolieren? 2.Welche Rolle spielen gesellschaftliche und politische Strukturen dabei, dass Täter, wie Exhibitionisten, die ihr Verhalten offen zur Schau stellen, Belästiger, die gezielt Personen verfolgen oder körperlich bedrängen, und Nachsteller, die das private Leben ihrer Opfer nachhaltig destabilisieren? 3. Wie kann ein funktionierender öffentlicher Raum geschaffen werden, in dem Impulskontrolle und Rücksichtnahme als gesellschaftliche Normen gelten, die alle einfordern und durchsetzen? Die Idee, einen öffentlichen Raum in Zonen zu unterteilen, degradiert diesen Raum von einem geteilten, gesellschaftlichen „Wir“ zu einem architektonischen Flickwerk aus „drinnen“ und „draußen,“ aus Sicherheit und Unsicherheit. Es ist, als ob die Stadt sich selbst in Frage stellt, ihre Fähigkeit verliert, ein gemeinschaftlicher Ort für alle zu sein. Es ist ein Skandal.

Die Generationen sprechen nicht mehr ordentlich miteinander. Wir haben unseren gemeinsamen sozialen Raum immer mehr digitalisiert, aber es versäumt, alle Altersgruppen mitzunehmen. Was früher noch auf dem Marktplatz, im Wirtshaus oder sogar in der Schule stattfand, ist nun im Netz. So weit, so schlecht. Denn wer ein bisschen mehr mit Oma geredet hat, findet den Rechtsextremismus und seine Partei vielleicht etwas weniger attraktiv. Aus der Geschichte lernt man am besten von jenen, die sie erlebt haben. Während die Jugend auf TikTok süchtig wird, verbreiten die Alten auf Facebook Fake News. Gut, das mag leicht überspitzt sein, aber klar ist: Das Korrektiv und der Ausgleich durch das Durchmischen der Generationen funktionieren nicht mehr. Blickt man in die Statistiken, sieht man nicht nur Filterblasen, sondern vor allem auch Altersblasen. Das ist gefährlich. Gesellschaft funktioniert dann gut, wenn man das rebellische Potenzial der Jugend kombiniert mit der Erfahrung und Weisheit der Älteren. Wenn diese Dynamik nicht funktioniert, findet kein Wissenstransfer statt, und das ist schließlich das Geheimnis des gesellschaftlichen Fortschritts. Wenn wir uns weiter entfremden, gönnen wir uns gegenseitig nichts mehr. Die älteren Generationen behaupten dann einfach weiterhin, die Jugend habe es doch viel zu leicht, während in die andere Richtung der Vorwurf einer ruinierten Welt vorangetrieben wird. Es gilt, eine Zukunft für alle Generationen zu schaffen, in der diese auch miteinander kommunizieren. Der Dorfälteste ist genau so wichtig wie die junge Rebellin – es funktioniert nur in der Kombination von Erfahrung und Hinterfragen. Foto: SOS-Kinderdorf e.V./ Marlene Pfau

Digitaler Ablasshandel: Warum einmal im Jahr Empörung nicht genug ist! Jedes Jahr im November explodieren die sozialen Medien förmlich vor Posts über die erschreckenden Zahlen zu Partnerschaftsgewalt. Alle teilen die Berichte, drücken ihre Empörung aus – und dann? Ein paar Tage später wird das Thema wieder aus den Timelines gespült, als wäre es nie da gewesen. Für mich fühlt sich das oft an wie ein "digitaler Ablasshandel": ein gemeinschaftlicher Aufschrei, nachdem fast alle weitermachen wie bisher. Doch wir als "Initiative Zukunft Ohne Gewalt- Gewaltfreie Familien, Beziehungen, Gesellschaft" setzen genau hier an und sagen: Das reicht nicht! Gewaltprävention ist ein kontinuierlicher, harter Einsatz. Es geht um ein komplexes gesellschaftliches Umdenken, in dem Täter*innen - und auch diejenigen, die wegschauen - ihre Verantwortung erkennen müssen! Wir bieten Aufklärung, Workshops und handfeste Präventionsmaßnahmen, die direkt wirken und langfristige Veränderungen schaffen. Lasst uns nicht nur posten, sondern aktiv handeln. Teilen ist gut, aber Engagement ist besser. Gemeinsam können wir echte Veränderungen bewirken – nicht nur im November, sondern das ganze Jahr über. Schließt euch uns an! Sissy H. Horst Storb Michael Fritz Düzen Tekkal Lisa Marie Neuel Romina Stawowy #häuslichegewalt #häuslichegewalt2024 #dieNächste #keinemehr #kinderschutz #izog #postenreichtnicht #undwastustdu #ehrenamt #initiativezukunftohnegewalt #gewaltfrei #wiebkewiedeck #gewalt #frauen #mädchen #maedchen #femizid #femizide #feminismus #patriarchat #gewaltanfrauen #gewaltankindern #kinderschutz #cybergrooming #menschenmitbehinderungen #inklusion

Online-Plattformen haben die Verbreitung von Lügen und Hass angekurbelt, indem ihre Plattformsysteme von extremistischen Bewegungen und autoritären Staaten gezielt ausgenutzt wurden. Mit drastischen Folgen: Die Anheizung von Konflikten, die Bedrohung der Demokratie, des Diskriminierungsschutzes und der Geschlechtergerechtigkeit oder die Untergrabung der öffentlichen Gesundheit und des Klimaschutzes. Im Rahmen von #ProjektAHEAD haben wir uns deshalb in den letzten 2,5 Jahren unterschiedliche thematische Kontexte von #Des- und #Fehlinformation angeschaut. Der jüngste ISD-Bericht »#Context_matters! Warum sich ein themenspezifischer Blick auf Des- und Fehlinformation lohnt« gibt nun einen Überblick zu spezifischen Definitionen, Narrativen, Taktiken und Auswirkungen von Des- und Fehlinformation in den Themenbereichen »#Globale_Gesundheit«, »#Migration«, »#Geschlechtergerechtigkeit« und »#Klimawandel« sowie entsprechenden Gegenmaßnahmen. Damit möchten wir eine Ressource bereitstellen, die es ermöglicht, Schnittpunkte zur eigenen Arbeit zu identifizieren und zielgerichtete Aktivitäten zu entwickeln. Der Bericht stützt sich dabei auf Befunde, die im Projektrahmen und darüber hinaus erwähnt und diskutiert wurden. Nachdem es im Pilotprojekt #ProjektAHEAD darum ging, ein integriertes Verständnis zu den Vektorthemen der Desinformation aufzubauen, wird sich die nächste Phase darauf fokussieren, einen spezifischen Beitrag zur Minderung der negativen Auswirkungen von Plattformsystemen zu leisten. Stay tuned! Den vollständigen Bericht lesen Sie hier: https://lnkd.in/dm-HXncC

Wie so oft hilft es weiter, mit den Betroffenen zu reden... Die Sorgen der Menschen ernstnehmen und an Lösungen arbeiten, bei denen die Menschen spüren, dass sie ernst genommen werden. Ich bin überzeugt, dass das der Weg ist, um die extremen Parteien wieder kleiner zu bekommen. Das Entsetzen äußern über deren Wahlerfolge und danach seinen Stiefel unbeirrt weitermachen sehe ich als Futter für die extremen Parteien. "All das ist wenig verwunderlich. Junge Leute bekommen die Folgen fehlgeleiteter Politik häufig als Erste zu spüren. Sie können sich keine Wohnung mehr leisten, wenn die Preise wegen Knappheit steigen. Sie werden auf dem Nachhauseweg von der Party belästigt. Und sie gehören zu den Opfern, wenn die Gewalt an Schulen zunimmt. In den Zahlen spiegelt sich deshalb eindrücklich die Enttäuschung über die Politik der deutschen Regierungskoalition Die Mehrheit der jungen Leute in Deutschland denkt heute konservativ oder rechts. Nur eine Minderheit denkt grün. Dafür gibt es handfeste Gründe, über die die Studie ebenfalls Aufschluss gibt. Den jungen Leuten bereitet die Inflation nach eigenen Angaben die grösste Sorge, darauf folgen die Kriege in Europa und Nahost. Es kommt aber noch etwas hinzu. Kein anderes Thema hat für Jugendliche dermassen an Relevanz gewonnen wie die Migrationskrise. Vor zwei Jahren waren noch 22 Prozent der Befragten darüber besorgt, in diesem Jahr sind es 41 Prozent. Zudem sind 54 Prozent besorgt wegen der Wohnungsknappheit." Obwohl sie die Corona-Pandemie für überwunden halten, steigt bei den befragten 14- bis 29-Jährigen die mentale Belastung. Sorgen um die Sicherung des Wohlstands führen zu hoher politischer Unzufriedenheit und damit zu einem deutlichen Rechtsruck. Die jungen Menschen sind gewillt, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Was es dafür braucht, zeigt diese Trendstudie. Das sind die Ergebnisse der siebten Trendstudie »Jugend in Deutschland«. Sie basiert auf einer repräsentativen Befragung von 2.042 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren. Die Studie wird seit dem Jahr 2020 in regelmäßigem Abstand wiederholt. Sie wird von Simon Schnetzer herausgegeben und fachlich von Kilian Hampel und Klaus Hurrelmann begleitet. https://lnkd.in/ey2FYc3z

Mist, das mit dem Misstrauen! #design #future #creativity #outsidetheboxthinker Würden Sie einem Kaninchen vertrauen, das vor einer Schlange in Schockstarre hockt und Ihnen zuruft: „Ich habe alles im Griff!“? So kommen mir immer mehr unserer PolitikerInnen vor, die vor einem riesigen Berg von Problemen sitzen und nicht wissen, wie sie zu reagieren haben. Erst Zweifel und dann Misstrauen der WählerInnen sind die Folgen. Das ist erkennbar, wenn man die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie „The Next Generation in Germany“ liest. In der Befragung äußerten 52 Prozent ihr Misstrauen in die deutsche Regierung und 45 Prozent gegenüber dem Parlament. Bröselt da etwas? Wenn jeder zweite der Befragten den Staatslenkern misstraut, ist Alarm angesagt. Ob PolitikerInnen die jungen Menschen nicht ernst nehmen? Könnte da etwas dran sein? Dabei gibt es einen Hoffnungsschimmer: Immerhin haben 59 Prozent der befragten Menschen (18- bis 30-Jährig) Vertrauen in die Demokratie und sogar 62 Prozent in die EU. Fast zeitgleich erschien in der FAZ.net der Artikel „Frankfurter Schulleiter rufen den ´Notstand´ aus“. Wegen der schlechten Arbeitsbedingungen wenden sich die Schulleiter in einem Brandbrief an ihr Stadtoberhaupt. Die FAZ zitiert den zusammenfassenden Satz „Wir sehen uns außer Stande, unserem gesetzlichen Bildungsauftrag nachzukommen“. Wenn es einer der ersten Hilfeschreie dieser Art zur Dysfunktionalität unseres Bildungssystems wäre, dann könnte man noch von einem Einzelfall reden. Aber das Thema beschäftigt die Republik nun schon seit fast einem Vierteljahrhundert. Der erste PISA-Schock fand im Jahr 2000 statt und die vorläufig letzte Studie erschien 2022. Hierzu der Deutschlandfunk (5.12.2023): „Deutsche Schulleistungen sinken weiter“. Die Politik hatte weit über 20 Jahre Zeit, das Bildungssystem, das die jungen Menschen ja nun ganz direkt und über einen langen Zeitraum tangiert, nachhaltig zu verbessern. In einem entsprechenden Zeugnis würde man der Politik attestieren: „Sie war stets bemüht.“ Interessant in diesem Kontext auch die Reaktion von PolitikerInnen auf den ersten vom Bundesrat eingesetzten Bürgerrat. Die Oppositionsfraktionen erhoben gleich „Warnungen vor einer Aushöhlung der parlamentarischen Demokratie“. Das System der Bürgerräte ist kaum aktiv, da melden sich schon die Bedenkenträger – demotivierend für jeden politisch engagierten Menschen! Solange junge Menschen noch Vertrauen in die Demokratie haben, sollten wir dieses unbedingt fördern. Mich begeisterten die Ergebnisse des ersten Bürgerrats und deren Effizienz durchaus. So könnte ich mir Bürgerräte nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Landesebene und noch mehr in den Kommunen sehr effektiv vorstellen. Sicher könnte das eine vertrauensbildende Maßnahme in schwierigen Zeiten sein. Vertrauen ist schnell zerstört! Es wieder aufzubauen ist langwierig und anstrengend. Ohne Vertrauen in die Politik hat die Gesellschaft ein riesiges Problem!

Diesen 3 Jahre alten Beitrag im Spiegel habe ich eben zufällig wiedergefunden. Frage: Könnte ich das, was dort geschrieben steht, heute noch so sagen ohne auf tiefes Unverständnis (bestenfalls) zu stoßen? Der Spiegel, 09.01.2021, 17.59 Uhr, Fortgeworfen vom Staat, Eine Kolumne von Franziska Augstein "Grundrechte außer Kraft, Alte isoliert, Kinder ohne Bildung: Wie Covid-19 die Werte beschädigt, die das deutsche Gemeinwesen ausmachen. (...) Coronaviren sind bekannt. Weil indes Covid-19 ganz neu ist, hinkt die Wissenschaft hinterher. Man kennt Covid-19 noch nicht vollständig, und man kann nicht so schnell forschen, wie das Virus mutiert. Die Politiker, die Bundeskanzlerin vorneweg, haben verständlicherweise nicht gewusst, was sie tun sollten. Die Exekutive muss aber handeln. Was soll sie tun, wenn sie nicht weiß, was zu tun wäre? Da kam jemand wie Christian Drosten von der Berliner Charité gerade recht. Der Mann steht seit dem späten Winter 2020 auf der Matte, und er hat eine Linie: Es ist schlimm, es wird schlimmer, es wird noch viel schlimmer. Damit war eine klare Grundlage für Entscheidungen gegeben. Die Bundesregierung hat aus Drostens und einiger anderer Fachleute immer neuen Auskultationen der unvermeidlicherweise unzureichenden Daten zu Entstehen, Verlauf und Spätfolgen der Krankheit den Schluss gezogen, möglichst viel von dem, was eine Gesellschaft ausmacht, zu unterbinden. Dazu zählen auch verfassungsmäßig garantierte Grundrechte wie Versammlungsfreiheit, Demonstrationsfreiheit und die freie Wahl des Aufenthaltsortes. Dabei können die Regierungen von Bund und Ländern sich auf die Zustimmung einer Mehrheit verlassen. Die Mehrheit der Bundesbürger findet es völlig in Ordnung, dass Grundrechte über die Köpfe ihrer Abgeordneten im Bundestag hinweg außer Kraft gesetzt werden, dass also die deutsche Demokratie partiell außer Kraft gesetzt wird. Wie ist das möglich? Wie kann ausgerechnet in Deutschland, das mit Diktaturen schlimme Erfahrungen gemacht hat, so etwas passieren? Der Verfassungsrechtler Christoph Möllers meint, eben weil es in Deutschland stattfindet, sei es möglich: Es sei »unsere obrigkeitsstaatliche Tradition, die sich hier offenbart: zu meinen, der Staat sei jemand anderes«, etwas Höheres, mit natürlicher Autorität versehen.  Naheliegender ist aber eine andere Erklärung: Im Sommer haben die Medienwissenschaftler Dennis Gräf und Martin Hennig von der Universität Passau eine Studie mit ihren Auswertungen der Sondersendungen von ARD und ZDF zum Thema Covid-19 veröffentlicht. Die Ergebnisse sind einigermaßen erschütternd: Beide Sender hätten in Wort und Bild das Gefühl der Angst geschürt. Viele Sendungen hätten »auf die Bildwelten apokalyptischer Endzeiterzählung« zurückgegriffen, ..." https://lnkd.in/dEUpDqyF

Ein Rückbau sozialer und pflegerischer Angebote wird uns alle treffen. Uns selbst, unser soziales Umfeld und übrigens auch alle Unternehmen im Land. Die 30.000, die diese Woche in Düsseldorf auf der Straße waren, wissen das. Zu viele andere wohl noch nicht. Oder falls doch, ist die Not vielleicht noch nicht so groß, dass sie auf die Straße gehen. Zum einen #Arbeitskräftemangel: Macht euch bitte klar, dass der demografische Wandel noch gar nicht richtig begonnen hat, die Verrentungswelle kommt noch. Rund 40 % der Beschäftigten sind über 50. Zum anderen knappe #Haushalte: Immer wenn Staaten sparen, dann trifft es die sozialen und gesundheitlichen Leistungen. Erinnert Ihr Euch daran, wie in Griechenland Einsparziele erreicht wurden? Vor allem durch massive #Sozialkürzungen. Ist immer so. Wir stemmen uns dagegen, mit guten Argumenten und sogar auf der Straße. Das ist gut, aber das wird nicht reichen. Reaktionen sind wohlmeinend und ein bisschen lauwarm. Anderes ist wichtiger, auch in der Politik. Vielleicht auch, weil wir in der #Wohlfahrtspflege lange so getan haben, als sei der soziale Sektor eine Wirtschaftsbranche, die ihre Probleme vollständig selbst lösen kann. Stimmt nicht, es ist eine gesellschaftliche, eine politische Frage, wie soziale Sicherung aussieht: Welchen Wert hat das Soziale? Wahrscheinlich müssen Menschen sich künftig wieder mehr selbst helfen. Das soziale Umfeld wird wieder mehr übernehmen. Vielleicht kann die #Zivilgesellschaft vor Ort unterstützen, z.B. in der #Pflege. Das gibt es ja tw. schon. Leider ist es so: Weder wird das einfach noch wird das völlig von alleine passieren. Auch dafür braucht es politische Flankierung, aber auch die Bereitschaft vieler Menschen, sich noch mehr einzubringen. Was Ihr tun könnt: Hört den 30.000 Kolleginnen in NRW und den vielen anderen in ganz Deutschland bitte zu. Denn es geht nicht um die #Zukunft einer Branche, sondern um die Frage, wie unser Zusammenleben künftig aussieht und ganz konkret wie Ihr #Familie und Beruf vereinbaren könnt. Deutsches Rotes Kreuz Nadja Saborowski Rebecca Winkels Celia Soltek Gisela Wedler Luise Springer Benjamin Fehrecke-Harpke https://lnkd.in/eysPs8en