Beitrag von bildung37°

Die Ergebnisse der Fürther Gespräche 2024 zum Thema "Notfallreform konkret" mit Handlungsempfehlungen zur Professionalisierung und Qualifizierung im Rettungsdienst steht ab sofort unter https://lnkd.in/e9g3nuXb zum Download bereit!

Nicht zuletzt getriggert durch die 9. Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission zur "Reform der Notfall- und Akutversorgung: Rettungsdienst und Finanzierung" gab es in den letzten Monaten eine ganze Reihe an Veröffentlichungen sowie Diskussionen auf LinkedIn und anderen Plattformen über die Zukunft des deutschen Rettungsdienstes. Ich selbst durfte mir u.a. bei den #FürtherGespräche und durch Vorträge beim #DINK2024 in Koblenz sowie diverse andere, zum Teil kontroverse Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen meine Meinung bilden. Als Quintessenz daraus hier meine ganz persönliche Einschätzung der Situation (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) und zu den notwendigen nächsten Schritten: 1. Es bedarf erweiterter Strukturen um den deutschen Rettungsdienst weiterzuentwickeln und an die gegebene Wirklichkeit anzupassen. Ausschließlich noch mehr RTW, KTW und NEF auf die Straße zu bringen, wird kaum zur langfristigen Lösung beitragen - vielmehr muss man den Rettungsdienst neu denken und systemergänzende Einsatzmöglichkeiten schaffen. 2. Die Qualifikation des Notfallsanitäters bzw. der Notfallsanitäterin ist - wenngleich sie sehr heterogen ausgelebt wird - gut, wichtig und richtig. Eine (Teil-)Akademisierung des Berufsfeldes Rettungsdienst erscheint sinnvoll um die oben angesprochenen systemergänzenden Komponenten umzusetzen. Eine vollständige Akademisierung des Berufsbildes des/der Notfallsanitäter:in alleine halte ich für nicht zielführend. Stattdessen sollten Qualifikationen auf unterschiedlichen und durchlässigen Niveaustufen geschaffen und etabliert werden. 3. Auch die notärztliche Qualifikation muss den Gegebenheiten angepasst werden. Wo Notarzt oder Notärztin drauf steht muss auch die entsprechende Expertise drin sein. Dafür sollte diese dann aber auch (nur) zu den Einsätzen gesendet werden, wo sie benötigt wird um ebendiese Expertise in der Präklinik einzubringen. Wie seht ihr das? Auf die notfallmedizinische und rettungsdienstliche Bildung werden in den nächsten Jahren auf jeden Fall einige Herausforderungen zukommen! Im Rahmen meiner Dissertation versuche ich zu verstehen, wie sich notfallmedizinische Kompetenzen überhaupt entwickeln. Lust auf ein Interview zu diesem Thema? Hier der Link um mitzuwirken: https://lnkd.in/egu7nrz2

Heute, am #WelttagderPatientensicherheit, stehen die Menschen im Fokus, für die die Kliniken 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr da sind: die Patientinnen und Patienten. Sie müssen zuverlässig auf hohem Niveau versorgt werden. Das weisen die Krankenhäuser durch ihr Qualitätsmanagement und viele gesetzliche und freiwillige Maßnahmen nach. Ein Beispiel ist das Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland 2.0, das durch die Analyse von Beinahe-Fehlern dabei hilft, zukünftige Vorfälle und Fehldiagnosen zu verhindern. Weil gesicherte Qualität die Summe vieler Dinge ist, im Hintergrund passiert und nicht immer im Blick der Öffentlichkeit steht, richten wir den Scheinwerfer auf weitere wichtige Maßnahmen der Qualitätssicherung:    📌 datengestützte Qualitätssicherung: In verschiedenen Leistungsbereichen werden Daten der Krankenhäuser erhoben und extern ausgewertet. Die Ergebnisse werden von unabhängigen Fachkommissionen beraten. Qualitative Auffälligkeiten werden mit den Krankenhäusern in einem beratenden Dialog besprochen und im Rahmen verbindlicher Verabredungen beseitigt. Die Grundlage hierfür bildet die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung. Übrigens: die Ergebnisse der Berliner Krankenhäuser weisen bundesweit seit Jahren überdurchschnittliche Qualitätsergebnisse auf!   📌 Strukturprüfungen: Vor Erbringung bestimmter Leistungen müssen Krankenhäuser Strukturprüfung beim zuständigen Medizinischen Dienst beantragen. Dabei wird geprüft, ob sie die Strukturmerkmale für bestimmte Leistungen erfüllen. Die hohe Qualität der Berliner Krankenhäuser zeigt auch diese durch den Medizinischen Dienst Berlin-Brandenburg durchgeführten Prüfungen.   📌 gesetzlich vorgeschriebene Qualitätsberichte: ... geben Auskunft über den Stand der Qualitätssicherung und zu Ausstattung und Angebot des Krankenhauses wie beispielsweise zur Anzahl des ärztlichen und pflegerischen Personals, dem Leistungsspektrum und den Fachabteilungen. Die Qualitätsberichte sind übrigens öffentlich zugängig! Weitere Maßnahmen sind Aktionen wie „Saubere Hände“, die zur Verbreitung und Stärkung der Händehygiene beiträgt, um Krankenhausinfektionen vorzubeugen.   🏥 Qualität im Krankenhaus basiert vor allem auf der Mitarbeiterschaft – den Ärztinnen und Ärzten, der Pflege, dem technischen Personal. Wir möchten uns heute bei allen bedanken, die trotz widriger Umstände (auf die dramatische finanzielle Lage und bürokratische Lasten der Krankenhäuser haben wir und viele andere immer wieder hingewiesen) eine den Patienten zugewandte, leitlinienorientierte Versorgung sicherstellen. Brit Ismer Johannes Danckert RA Marc Schreiner, LL.M. Caritas-Klinik Pankow Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH DRK Kliniken Berlin Alexianer GmbHSana Kliniken Berlin-Brandenburg Sankt Gertrauden-Krankenhaus Johannesstift Diakonie Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) Helios Kliniken GmbH Charité - Universitätsmedizin Berlin DRK Kliniken Berlin

Die Einführung neuer Studiengänge im Gesundheitsbereich, die auf die Qualifizierung nicht-ärztlicher Fachkräfte abzielen, wie zum Beispiel Physician Assistants (PAs), hat eine Debatte über die Wertigkeit und Bedeutung der ärztlichen Ausbildung entfacht In einem Zeitalter, in dem die Unterschiede zwischen Ärzten und anderen Gesundheitsberufen zunehmend verschwimmen, stellt sich die Frage, ob ein langwieriges und kostenintensives Medizinstudium noch gerechtfertigt ist: „Kritiker befürchten eine Dilution der professionellen Standards, da die Erweiterung der Rolle nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe dazu führen könnte, dass spezifische medizinische Aufgaben von Personen übernommen werden, die eine weniger umfassende Ausbildung erhalten haben. Dies könnte die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen und das Risiko für die Patientensicherheit erhöhen, insbesondere in komplexen oder kritischen Fällen. Zudem könnte die zunehmende Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf nicht-ärztliches Personal den Wert und die Wahrnehmung der ärztlichen Ausbildung und Praxis untergraben, was zu einer Erosion des ärztlichen Berufsstandes führen könnte. . Dennoch gibt es gewichtige Gründe, die für die Beibehaltung und Wertschätzung des Medizinstudiums sprechen. Die ärztliche Ausbildung vermittelt eine tiefe und breite Fachkenntnis, die für die Diagnose und Behandlung komplexer medizinischer Zustände unerlässlich ist und durch keine andere Ausbildung ersetzbar ist. Ärzte spielen eine zentrale Rolle in der Gewährleistung der Patientensicherheit und der Qualität der Patientenversorgung. Ihre umfassende Ausbildung ermöglicht es ihnen, in kritischen Situationen angemessene Entscheidungen zu treffen und eine hochwertige Versorgung zu leisten. Darüber hinaus genießen Ärzte eine berufliche Autonomie und tragen eine Verantwortung, die ihnen ermöglicht, komplexe medizinische Probleme zu lösen und Führungsrollen in Gesundheitsteams zu übernehmen. https://lnkd.in/dt6AdRgw Insgesamt erfordert die komplexe Dynamik im Gesundheitswesen eine sorgfältige Abwägung zwischen der Notwendigkeit, den Zugang zur Versorgung zu verbessern und die Effizienz zu steigern, und der Aufrechterhaltung hoher Qualitätsstandards und der Sicherheit der Patientenversorgung. Obwohl die Rolle des PAs eine wertvolle Ergänzung im Gesundheitssystem sein kann, bleiben die tieferen und breiteren Kenntnisse und Fähigkeiten, die durch ein Medizinstudium erworben werden, für die Aufrechterhaltung der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung unerlässlich. ______ Hintergrund: In Zürich wurde das Berufsbild der "Präklinischen Fachspezialisten" (PFS) eingeführt, um die Notfallversorgung effizienter zu gestalten...

Das AMPDS-System: ein wertvolles Werkzeug für die Walliser Zentrale 144 💎. Seit fast 20 Jahren verwendet die Notrufzentrale 144 der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation 144 / Organisation cantonale valaisanne des secours 144 das AMPDS-System (Advanced Medical Priority Dispatch System) von Priority Dispatch Corporation für die Bearbeitung von medizinischen Notrufen. Dieses System ermöglicht es, den Ernst der Lage schnell und genau einzuschätzen und die richtige Hilfe zu schicken.  Ein effizientes, leistungsfähiges und vor allem standardisiertes System! ▶ ⏸ ⏫ ⏺ Das AMPDS beruht auf einer Reihe von vordefinierten Fragen, die der Disponent dem Anrufer stellt. Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen es, den Schweregrad der Situation zu bestimmen und die Priorität der Intervention festzulegen. Der Disponent kann dem Anrufer auch Anweisungen geben, wie er bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe leisten kann. Ein Plus für die Qualität der Pflege 🎯🎯. Der Einsatz von AMPDS ermöglicht es, die Qualität der Notrufbearbeitung zu verbessern. In der Tat ermöglicht das System :  - Alle 50.000 eingehenden Anrufe in der Zentrale 144 pro Jahr zu kategorisieren. - Standardisierung der Prozesse (gleiche Situation = gleiche Fragen und gleiche Antwort Tag und Nacht, egal ob der Anruf von X oder Y entgegengenommen wird) 🙂. - Über- wie auch Unteraufgebote reduzieren 👍. - Verringerung der Reaktionszeit: Hilfe kann schneller an den Ort des Notfalls geschickt werden. 🚑 - Verbesserung der Kommunikation zwischen Anrufern und den Disponenten der Sanitätsnotrufzentrale 144: Das System standardisiert Fragen und Antworten, was zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führt. 📶 - Verringerung des Stresses der Anrufer: Das System ist so konzipiert, dass es die Anrufer beruhigt und ihnen klare Anweisungen gibt. 😥   Die Walliser Zentrale 144 ist stolz darauf, das AMPDS-System seit fast 20 Jahren zu verwenden. Alle unsere Disponenten werden alle zwei Jahre neu zertifiziert! 👩🎓 Dieses System ist ein wertvolles Werkzeug, um Notfallpatienten einen qualitativ hochwertigen Dienst zu bieten und eine faire Behandlung aller Anrufer zu gewährleisten.  #AMPDS #Zentrale144 #Wallis #MedizinischerNotfall #QualitätderPflege   Zögern Sie nicht, diese Veröffentlichung zu teilen, um das AMPDS-System und seine Bedeutung für die Behandlung von Notfallpatienten bekannt zu machen!

Nora Hansch untersucht die praktische Lernortkooperation in der Notfallsanitäterausbildung, zur Erstellung einer Ist-Stands Analyse zur aktuellen Qualität der praktischen Notfallsanitäterausbildung. Dabei werden zwei Umfragen durchgeführt. Zielgruppe: Die erste Umfrage richtet sich an Auszubildende in der Notfallsanitäterausbildung. Die zweite Umfrage richtet sich an Praxisanleitende Personen, sowohl in den Lehrrettungswachen als auch an das anleitende Kolleg/innen in den Krankenhäusern. Umfragedauer: 10-15 Minuten Link zur Umfrage: Für Auszubildende: https://buff.ly/3UNiZQB Für Praxisanleitende Personen: https://buff.ly/3UKpDXK E-Mail-Kontakt: nora.hansch@eufh-med.de Hast auch Du eine Befragung, die Du über uns veröffentlicht haben willst? Hast auch Du eine Befragung, die Du über uns veröffentlicht haben willst? Dann nimm via Formular auf unserer Homepage Kontakt zu uns auf: https://buff.ly/3QvrHBK Die DGRe unterstützt wissenschaftliche/studentische Studien und Befragungen im rettungswissenschaftlichen Kontext. Disclaimer: Die hier geteilte Umfrage ist keine Umfrage der DGRe. Thema und Fragebogengestaltung obliegen den Forscher:innen. Bei Anmerkungen bitte sich direkt an diese wenden! #Umfrage #DGRe #Notfallsanitäterin #Notfallsanitäter #Rettungssanitäterin #Rettungssanitäter #Rettungsdienst #Rettungswissenschaften #Rettungswissenschaft #Paramedicine #ParamedicScience

📢 Interview mit Helmut Paula, Leiter CIRRNET bei der Stiftung Patientensicherheit https://lnkd.in/eXiHHDyj und Keynote Speaker am NEVAM-Kongress 2024: 🎤 Welche Meldung im CIRNET zu den venösen Zugängen hat Sie am meisten überrascht? 🚨 Ein ZVK wurde trotz massiver Zweifel an der korrekten Lage genutzt, die Information über eine zeitnah durchzuführende Röntgenkontrolle ging verloren, klinische Hinweise auf die Fehllage wurden nicht ausreichend nachgegangen. ⚡ Folgen waren die Notwendigkeit einer Thoraxdrainage und eine verlängerte Aufenthaltsdauer in der Intensivstation. 🎤 Welche Konsequenzen hat dies für die klinische Praxis? 🔔 Fachlich begründete Zweifel müssen stärker berücksichtigt werden. ❗ Wenn sich etwas falsch anfühlt, dann ist es häufig auch falsch. 📌 Möchten Sie mehr erfahren, melden Sie sich an für den NEVAM-Kongress https://lnkd.in/ebBTg-6u

🌩 Kennen Sie Geschichten zu Fehlern im Umgang mit venösen Zugängen? ⛅ Hören Sie den Leiter von CIRNET am NEVAM-Kongress um Tipps zur Verbesserung der Patientensicherheit zu erhalten.

Handlungsfelder der Pflegenden definiert

Ich finde es gut, dass sich die organisierte Ärzteschaft in einem Konzeptpapier der Bundesärztekammer der patient:innengerechten sektorenübergeifenden akut- und notfallmedizinischen Versorgung annimmt.   Es ist aber nicht hilfreich, das Argument der durch angebliche Fehlnutzung immer mehr überlasteten Notaufnahmen wiederzukäuen, ohne entweder neue Erkenntnisse zum Thema mitzuteilen, oder wenigstens eine klare Definition dessen beizusteuern, was ein Notfall sein soll, und was dementsprechend keine Fehlnutzung der klinischen Notfallmedizin wäre. Beziehungsweise wie die jeweiligen Versorgungsalternativen aussehen sollten für immobile, multimorbide, pflegeabhängige, fremdsprachliche, unversicherte Patient:innen und auch einfach für all diejenigen, die sich in unserem Gesundheitssystem nicht mehr zurechtfinden.   Die Fehlkonstruktion der sektoralen Trennung wird nicht einfach durch eine apriori erfolgende Sortierung von Patient:innen überwunden – bevor diese Patient:innen überhaupt von pflegerischem oder gar ärztlichem Personal gesehen wurden. Ich empfinde die „Forderung der Ärzteschaft“ nach einer technokratischen und evidenzfernen aber obligaten Barriere in Gestalt irgendwelcher Telefontriagesysteme zwischen Hilfesuchenden und uns Ärzt:innen - eher als unärztlich und die Rede von einer „Verbindlichkeit der Zuweisungsentscheidung“ zu „Versorgungspfaden“, als falsch.   Der ärztlichen Professionalität wäre es aus meiner Sicht geschuldet, mit einer gewissen methodischen Strenge zu arbeiten und nicht die Behauptung, es habe sich „gezeigt, dass sich durch eine telefonische oder telemedizinische (ärztliche) Beratung viele Behandlungsanlässe abschließend klären lassen“, einfach hinzuschreiben – und mit einer Presseerklärung der Kassenärztlichen Vereinigung zu belegen. Qualitativ hochwertige Studien zu diesem Thema sind schlicht inexistent.   Wenn wir organisierte Ärzteschaft abschließend von „ärztlicher Qualifikation und Qualität in ärztlicher Hand“ sprechen, so wundere ich mich, wenn wir als nennenswertes Problem „überbordende Qualifikationsanforderungen“ identifizieren. (Es gibt z.B. Länder auf der Welt, wo die Facharztprüfung alle paar Jahre neu abgelegt werden muss). Ob wirklich „alle Ärztinnen und Ärzte in Klinik und Praxis“ an der Notfall- und Akutmedizin beteiligt werden müssen? Weil die „Ärztekammern ... Fortbildungen an[bieten], die eine hohe Versorgungsqualität gewährleisten“? Große Worte. Es wundert dann umso mehr, wenn der Elefant im Raum – nämlich der Facharzt für klinische Notfall- und Akutmedizin - in solch einem richtungsweisenden Papier gar nicht erst erwähnt wird.   Unser Ärztliches Handeln liegt übrigens gar nicht in der „Verantwortung der ärztlichen Selbstverwaltung“. Sondern in der Verantwortung eines/einer Jeden von uns selbst. Wir sollen uns öfter darauf besinnen. https://lnkd.in/eV4HGaua