GS Dkfm. Hans Peter Halouska (eh. Wirtschaftsjournalist und GS des ÖAMTC) verfasste einen Kurzbericht über unseren Völkerverständigungsabend :
BM Alexander SCHALLENBERG: Wir erleben gerade eine systemische Auseinandersetzung
Unser Lebensmodell wird von der Mehrzahl der Staaten abgelehnt
„Wir dachten sehr lange, unser Lebensmodell wird sich weltweit durchsetzen - und nun müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass unser Lebensmodell von der Mehrheit der Staaten abgelehnt wird, und einzelne Staaten
sogar militärisch dagegen vorgehen!“ So Bundesminister Alexander SCHALLENBERG bei seinem Vortrag zu „Österreichs Außenpolitik in der Zeit des globalen Wandels“, zu dem der Präsident der "Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung" Prof. Dr. Josef HÖCHTL in den übervollen Festsaal der Raiffeisenbank Klosterneuburg geladen hatte.
„Es handelt sich um eine systemische Auseinandersetzung, das erzeugt Druck, verunsichert und beunruhigt.“
„Es war ein Fehler, dass wir Europäer der restlichen Welt erklären wollten, wie sie zu leben hat. Aber: Wir haben unsere Werte und Stärken. An die müssen wir glauben und dafür kämpfen! Das lohnt sich!“ (Schallenberg)
Und: Europa muss endlich, wie es der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell formulierte, „das geopolitische Alphabet lernen“. Europa leistet die höchste Entwicklungshilfe - und dennoch ist es Russland gelungen, die meisten Staaten Afrika zu überzeugen, dass der Westen in der Ukraine der Aggressor ist.
„Wo waren die EU-Außenminister? Lawrow war dort!“ Europa müsse es endlich schaffen, in Afrika, dem zu Europa nächstgelegenen Kontinent, diplomatisch entscheidend Fuß zu fassen.
Die UNO sei sicher nicht perfekt und muss sich reformieren. So müsse z.B. der Sicherheitsrat unbedingt erweitert werden, das fordert auch Präsident Biden.
„Wenn sie das nicht tut, wird sie das Schicksal des Völkerbundes erleiden“.
Schallenberg zum Thema Neutralität: „Wir haben uns 1955 nur zur militärischen Neutralität bekannt. Wir haben schon 1956 beim Aufstand in Ungarn gezeigt, wo wir gesellschaftspolitisch stehen und wir können unmöglich neutral sein, wenn Russland, ein Mitglied des UN-Sicherheitsrates, ein anderes Land überfällt!“
Innerhalb der EU ist Schallenberg für die Beibehaltung des Einstimmigkeitsprinzips, “dort wo es noch gilt“. Die Mehrzahl der Entscheidungen werde ohnehin auf der Basis qualifizierter Mehrheiten getroffen.
„Wenn alle 27 EU-Staaten für etwas sind, dann kann man uns nicht spalten!“ Das habe sich bei den Sanktionen gegen Russland sehr deutlich gezeigt.
Marketing Manager bei Insel Gruppe
7 MonateKlingt nach dem Buch zur Stunde. Danke!