„Mediatraining“- Stell Deine eigene Fragen! Nö. Vielleicht ist es eine weitere Juristenkrankheit: die exakten Fragen zu beantworten. Keine gute Idee nach manch „Mediatrainer:innen“, wenn es um Paneldikussionen geht. Hier soll man seine Botschaften setzen, auch wenn ggf. keine Antwort auf die gestellten Fragen. Beispiel sinngemäß aus eigener Erfahrung: „Meinst Du, Digitalisierung würde der Flexibilisierung der Arbeitswelt forcieren?“ „Die richtige Frage müsste doch an sich lauten: ist es gerecht, dass die Kassiererinnen für Hungerlohn malochen müssen, während die anderen über #Viertagewoche philosophieren und ihre nächste #workation planen. Ich meine, nein!“ Applaus!👏🏼 👏🏼 👏🏼 Und ich: 🤔😳 Einfach sich selbst eine Frage zu stellen- eins von diesen „Tricks“. Oder einfach sozial-erwünschte und hohle Kalendersprüche- Garantie für Applaus. Das ist der Grund, warum ich wirklich keine Freude habe, Panels zu lauschen, wenn die „Profis“ der Showinfluencerzunft (tolle Wortkreation, Christina Richter) auf der Bühne stehen. Ich bleibe dabei und kann ehrlich gesagt auch nicht anders: beantworte lieber die gestellte Frage, ggf. auch mit unplakativen Statements, aber einem meiner Meinung nach praktischen Mehrwert fürs Publikum. Wie ist Eure Erfahrung? #mediatraining #panel #diskusion #moderation
Leider auch so erlebt. Dann frage ich mich am Ende wieso ich zugehört habe, denn es gab keine Antworten. Deshalb mag ich gerne kurze Sessions die dann auch Zeit für q&a lassen. Wenn es keine Fragen gibt, dann gewinnen wir Zeit zurück. Auch gut. Dann war das Thema auch schon durch oder ist so neu, dass es erst durchdacht werden muss - und: „Dumme Fragen“ gibt es nicht! Ich nehme jede Frage ernst (also zumindest die mit Bezug zum Thema) und antworte auch: nur so gibt es den hier so oft erwähnten „Mehrwert“
Vor allem Politiker:innen wird das bis zur Absurdität beigebogen, bloß immer ihr „eigenes Narrativ“ zu setzen. Man unterschätzt dabei, dass die Leute das merken und sich verarscht fühlen. Den Leuten diesen Spagat beizubringen: authentisch zu antworten UND das Thema für sich selbst zu nutzen. Das ist ein Kunststück und das beherrscht leider nicht jede Medientrainer:in.
Wer eine Frage stellt, bekommt von mir eine klare Antwort. Unverstellt. Überall. Immer. Authentisch ich selbst sein, d a s bringt mir Erfolg (nach meiner Erfolgsdefinition). Im Extremfall ein Buhen aushalten, im schlechten Fall Spielverderber sein, weil die Erwartungen nach Oberflächlichkeit nicht erfüllt werden, im besten Fall andere ermutigen, sich genauso selbst zu definieren. Es gibt viel zu tun. Let‘s be real.
Das zeigt auch wieder, dass Fragenstellen und dann Dranbleiben eine Kunst ist.
Genauso. Ich möchte als Zuschauer Menschen beim miteinander denken beobachten, da dürfen die sehr gern auch mal stocken und denken bevor sie antworten. Leider erlebt man immer öfter gescriptete Panels, jeder bekommt die Frage, auf die derjenige die perfekte Antwort hat, da kommt nichts neues raus. Da kann ich auch die letzten LinkedinPosts lesen. Es steckt doch schon im Namen: Diskussion. Öffentlich um neue Ideen ringen, das erwarte ich. Da haben dann nämlich nicht nur die Zuschauenden was davon, auch die auf der Bühne bekommen neue Ideen.
Ich kann dir nur zustimmen lieber Cawa. Wir spielen viel zu häufig Bullshit Bingo und politisches BlaBla. Warum nicht einfach genau darauf antworten was gefragt wird, zu seiner Meinung stehen auch wenn es wehtut oder nicht der allgemeinen Stimmung entspricht, und most of all in einer Art und Weise, die die Zuhörer auch verstehen. Mit meinem letzten Punkt meine ich vor allem, keine blöden Schachtelsätze zu nutzen, wie ich es oben getan habe 😃
Ich verstehe deinen Punkt, würde das aber nicht so pauschal beantworten. Aus meiner Sicht ist es total wichtig, die Fragen ehrlich zu beantworten und darauf einzugehen. Man kann dann aber sehr wohl eine eigene Frage stellen, um die Diskussion voranzubringen und „auf eine höhere Ebene“ zu heben. Zum Beispiel, in dem man fragt: „Müssten wir hier nicht mal die Systemfrage stellen und einmal grundsätzlich diskutieren, ob…“ Ist das nachvollziehbar?
Ach die Showfluencer:innen ziehen ihre Kreise. 😁
Diplom-Psychologe | Systemischer Berater | Medialer Lebensberater
5 MonateDie Frage ist doch: "Was ist das Ziel der Veranstaltung?" Daraus ergibt sich aus meiner Sicht die Zusammensetzung der Teilnehmenden und die Gestaltung der Moderation. Wenn die Moderation wiederum Teil der Inszenierung ist, dann wundert mich nicht das Beschriebene. Neben der Frage, dass ich mir eine "unliebsame Antwort" erst einmal leisten können muss. Weil mitunter auch das Publikum Teil des Spiels ist und vielleicht lieber klatschen will, als sich mit unangenehmen Fragen oder Antworten auseinanderzusetzen. Mich dann hinzustellen und (mir )zu sagen: "Auch auf die Gefahr hin, dass der wütende Mob mich zum Scheiterhaufen tragen will, vertrete ich meinen Standpunkt." ist in meinen Augen eine Gratwanderung zwischen Mut und Wahnsinn.