Christine Wanner kommentiert im SRF: Nach einem Jahrzehnt der kleinen Schritte in der Gesundheitspolitik gelingt nun ein grosser - das Ja zur einheitlichen Finanzierung korrigiere Fehlanreize und lade ein, das Gesundheitswesen ganzheitlicher zu planen und somit für alle zu verbessern: „Zum Schluss obsiegte die positive Botschaft hinter der einheitlichen Finanzierung: für ein gerechteres System, für eine bessere Versorgung – auch später, in der Pflege betagter Menschen. Dieses Ja bringt Bewegung in die blockierte Gesundheitspolitik. Das bedeutet ein erster Schritt hin zur Gesundheitsversorgung von morgen.“ https://lnkd.in/dSJsn2hu 🤔 Mein Kommentar: Steve Zecola von der Graduate Business School weist darauf hin, dass Patienten bei schweren Krankheiten aufgrund mangelnder Transparenz und Wissenslücken nicht in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen. Dies führe dazu, dass Ärzte eine Doppelrolle übernehmen: Sie entscheiden über Behandlungen, berücksichtigen dabei regulatorische Vorgaben, Forschungsergebnisse und Abrechnung. Dies erhöhe die Komplexität und treibe Kosten in die Höhe. Es fehle eine funktionierende Marktlogik, da Patienten als Verbraucher keine Nachfragekurve abbilden können. Die EFAS adressiert diese strukturellen Defizite nicht. . Das HHS (sive BAG) agiert laut Zecola ineffizient, da Ressourcen ohne klare Koordination und Zielsetzung verteilt werden. Es fehlt an einer übergeordneten Strategie, die eine effiziente Nutzung der Mittel sicherstellt. . Zecola schlägt eine Organisation des Gesundheitssystems nach Krankheiten vor. Ein für jede schwere Krankheit eingesetzter Koordinator soll die Interessen der Patienten vertreten, Behandlungsstandards entwickeln und Ressourcennutzung planen. Diese Fokussierung ermögliche eine gezieltere Steuerung und verbessert Effizienz und Qualität der Versorgung. . Forschung, klinische Studien und andere Ressourcen sollen spezifischen Krankheiten virtuell zugewiesen werden. Ein „Markt-Koordinator“ koordiniert Anbieter und Forschung und stellt sicher, dass Fortschritte überwacht, Kosten-Nutzen-Verhältnisse optimiert und Ressourcen effektiv genutzt werden. Dieses Modell kann sich am NCCN orientieren und damit klare Prioritäten für den Ressourceneinsatz setzen. https://lnkd.in/dMcEKa9i -> EFA ist ein wichtiger Schritt, adressiert aber ( noch) nicht die grundlegenden strukturellen Probleme des Gesundheitssystems. Zecolas Vorschläge ergänzen EFAS durch patientenorientierte, krankheitsspezifische Organisation und klare Ressourcensteuerung. Diese Maßnahmen reduzieren Informationsasymmetrien, fördern Transparenz und stärken die Effizienz des Systems. Ein strukturierter Ansatz, der Behandlungsstandards und Patienteninteressen priorisiert, verbindet kurzfristige Vorteile mit langfristiger Nachhaltigkeit.
Beitrag von Claas Huettenrauch
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𝐖𝐞𝐬𝐡𝐚𝐥𝐛 𝐝𝐢𝐞 𝐧𝐞𝐮𝐞 𝐊𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧𝐡𝐚𝐮𝐬𝐫𝐞𝐟𝐨𝐫𝐦 𝐢𝐦 𝐛𝐞𝐬𝐭𝐞𝐡𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐒𝐲𝐬𝐭𝐞𝐦 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐟𝐮𝐧𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫𝐝 Folgen Sie dem Institut für Pflege, Altern und Gesundheit e.V., denn wir werden in 10 Posts über die wichtigsten Unklarheiten und Unschärfen der Krankenhausreform informieren und einen Reformvorschlag im Sinne des Systemdesigns Care Share 13 einbringen. #healthcare #transformation #careshare13 👇
𝐊𝐇𝐕𝐕𝐆: 𝐑𝐞𝐯𝐨𝐥𝐮𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐨𝐟𝐟𝐧𝐮𝐧𝐠 Gesundheitspolitik ist schon lange so kompliziert, dass Gesundheitspolitiker:innen, gewählte Parlamentarier:innen, Systemverantwortliche und Bürger:innen kaum mehr folgen können. Moment, wem folgen? – Dem Kostendruck, den Einzelinteressen, der Unwissenheit, der Denkbequemlichkeit oder der systemischen Hilflosigkeit? Jede Reform verbleibt in alten Pfaden, denn es fehlt an einem Gesamtüberblick und an einer gesellschaftlich konsentierten Vorstellung darüber, wie das System arbeiten soll. Die guten Ziele der Krankenhausreform – wie die einer besseren Behandlungsqualität u.a. durch Zurücknahme des ökonomischen Drucks, die Sicherstellung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung und eine Entbürokratisierung – können so nicht erreicht werden. Ganz im Gegenteil: Es wird mit dem diesem Konzept ein gefährlicher Weg eingeschlagen, denn die Wettbewerbs- und industrielle Produktionslogik wird weiter blind auf immer weniger funktionierende Systemstrukturen übertragen, auf die wir in unserem #CareShare13-Positionspapier hinweisen. „Bemerkenswert“ ist v.a. die undemokratische Vorgehensweise, ein solch monumentales Reformvorhaben durch „Einzelakteursstimmen“ in die Welt zu bringen. Es wurden Datengrundlagen unkritisch-unwissenschaftlich verwendet und ein wissenschaftlich-gesellschaftlicher Diskurs, der komplexe Kontextfaktoren berücksichtigt, gänzlich außen vorgelassen. Die Krankenhäuser werden weiterhin nach dem industriellen Muster geformt, anstatt sie wieder zu Orten der Daseinsvorsorge zu machen. Institut für Pflege, Altern und Gesundheit e.V. wird in den nächsten Wochen mit einer LinkedIn-Postserie zur Krankenhausreform darauf hinweisen, dass das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) in seiner jetzigen Anlage eine Fortführung der bestehenden, sektorierten Versorgungspolitik ist. Wir werden die wichtigsten Unklarheiten und Unschärfen der Krankenhausreform in 10 Posts darlegen, um Interessierten diese komplexe Materie näherzubringen, und einen Reformvorschlag im Rahmen des Care Share13-Systemdesigns einbringen. 👉 Wer sich einbringen möchte, meldet sich bei uns: https://lnkd.in/eyv-fJDp #healthcare #transformation Melanie Philip Philipp Zell Bernd H. Mühlbauer Annemarie Fajardo, RN, MSc Judith Burgmeier (Seidel) Sven Mensen Nora Kobertz Franziska Berghoff Tim Szepanski Prof. Dr. Georg Hellmann Cornelia Mikut Peter Koch Prof. Dr. habil. Martina Hasseler Sonja Laag Janine Müller-Dodt Daniel Schümann Bernhard Beck Jürgen Drebes M.A. Elmar Stegmeier Horst Michaelis Johannes Heger Dr. Sibel Altin Florian Fischer Emilija Stefanov u.v.m. Bild: Salvador Dalí - Brennende Giraffe / © IPAG
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𝐊𝐇𝐕𝐕𝐆: 𝐑𝐞𝐯𝐨𝐥𝐮𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐨𝐟𝐟𝐧𝐮𝐧𝐠 Gesundheitspolitik ist schon lange so kompliziert, dass Gesundheitspolitiker:innen, gewählte Parlamentarier:innen, Systemverantwortliche und Bürger:innen kaum mehr folgen können. Moment, wem folgen? – Dem Kostendruck, den Einzelinteressen, der Unwissenheit, der Denkbequemlichkeit oder der systemischen Hilflosigkeit? Jede Reform verbleibt in alten Pfaden, denn es fehlt an einem Gesamtüberblick und an einer gesellschaftlich konsentierten Vorstellung darüber, wie das System arbeiten soll. Die guten Ziele der Krankenhausreform – wie die einer besseren Behandlungsqualität u.a. durch Zurücknahme des ökonomischen Drucks, die Sicherstellung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung und eine Entbürokratisierung – können so nicht erreicht werden. Ganz im Gegenteil: Es wird mit dem diesem Konzept ein gefährlicher Weg eingeschlagen, denn die Wettbewerbs- und industrielle Produktionslogik wird weiter blind auf immer weniger funktionierende Systemstrukturen übertragen, auf die wir in unserem #CareShare13-Positionspapier hinweisen. „Bemerkenswert“ ist v.a. die undemokratische Vorgehensweise, ein solch monumentales Reformvorhaben durch „Einzelakteursstimmen“ in die Welt zu bringen. Es wurden Datengrundlagen unkritisch-unwissenschaftlich verwendet und ein wissenschaftlich-gesellschaftlicher Diskurs, der komplexe Kontextfaktoren berücksichtigt, gänzlich außen vorgelassen. Die Krankenhäuser werden weiterhin nach dem industriellen Muster geformt, anstatt sie wieder zu Orten der Daseinsvorsorge zu machen. Institut für Pflege, Altern und Gesundheit e.V. wird in den nächsten Wochen mit einer LinkedIn-Postserie zur Krankenhausreform darauf hinweisen, dass das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) in seiner jetzigen Anlage eine Fortführung der bestehenden, sektorierten Versorgungspolitik ist. Wir werden die wichtigsten Unklarheiten und Unschärfen der Krankenhausreform in 10 Posts darlegen, um Interessierten diese komplexe Materie näherzubringen, und einen Reformvorschlag im Rahmen des Care Share13-Systemdesigns einbringen. 👉 Wer sich einbringen möchte, meldet sich bei uns: https://lnkd.in/eyv-fJDp #healthcare #transformation Melanie Philip Philipp Zell Bernd H. Mühlbauer Annemarie Fajardo, RN, MSc Judith Burgmeier (Seidel) Sven Mensen Nora Kobertz Franziska Berghoff Tim Szepanski Prof. Dr. Georg Hellmann Cornelia Mikut Peter Koch Prof. Dr. habil. Martina Hasseler Sonja Laag Janine Müller-Dodt Daniel Schümann Bernhard Beck Jürgen Drebes M.A. Elmar Stegmeier Horst Michaelis Johannes Heger Dr. Sibel Altin Florian Fischer Emilija Stefanov u.v.m. Bild: Salvador Dalí - Brennende Giraffe / © IPAG
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Im aktuellen 10xD Magazin (7/2024) wird das Thema #Prävention umfassend beleuchtet und durch die Beiträge vieler Experten in den Mittelpunkt gerückt. Hier geht es darum, Menschen zum Handeln zu bewegen – jeder auf seine Weise und vor allem gemeinsam. Die Verbindung von Prävention und #Longevity eröffnet neue Perspektiven und macht Lust auf die Zukunft. Statt Fronten aufzubauen, werden Hürden beseitigt. Ich danke 10XD für die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, den wir am Freitag, 19.07. (Prävention & Healthy Longevity) auf Sylt weiter vertiefen werden. Es ist wichtig, auf politischer, wirtschaftlicher und persönlicher Ebene Tempo zu machen. Der § 20 SGB V ermöglicht Versicherten, zweimal im Jahr einen Präventionskurs erstattet zu bekommen – leider wissen dies nur wenige. Die Abschaffung der Vorleistung des Versicherten wäre ein sinnvoller Schritt. Klare #Präventionsziele und die Einbindung in die staatliche Verantwortung sind essenziell. Krankenkassen müssen zwar wirtschaftlichen Zwängen folgen, aber Prävention sollte langfristig und nachhaltig gedacht werden, auch bei privaten Versicherern. Die #Gesundheitskompetenz jedes Einzelnen, von der frühkindlichen Bildung bis hin zu digitalen Gesundheitsangeboten und KI-gestützten #Lösungen, muss verbessert werden. Gemeinsam können wir die Gesundheitsversorgung auf ein neues Level heben! Prof. Dr. David Matusiewicz Prof. Dr. Jochen A. Werner Dominik Matusiewicz Adam ➬ Gründer https://lnkd.in/exj2knNh
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„Gesundheitssystem unter Druck – wie sichern wir die Versorgungsqualität?“ Unter diesem Motto fand letzte Woche in Berlin der 4. Kongress des Medizinischen Dienstes statt. Globale Krisen bestimmen die Debatte: politische Instabilität und Krieg, Klimakrise, Pandemien, Migration, Demografie. Die Gesellschaft ist gefordert, diese Belastungen zu meistern. Eine verlässliche Daseinsvorsorge in Medizin und Pflege stärkt den sozialen Frieden. Gemeinsam mit rund 400 Gästen, darunter namhafte Fachleute aus Politik, Gesundheitswesen, Verbänden und Wissenschaft, diskutierte der Medizinische Dienst u. a. Lösungswege, wie der gesetzliche verbürgte Anspruch der Versicherten auf eine hohe Versorgungsqualität in Medizin und Pflege auch und gerade in Zeiten multipler Krisen erfüllt werden kann. Zum Abschluss des Kongresses wurde die Patientenorientierung in den Fokus gerückt. Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender im Gemeinsamen Bundesausschuss betonte, dass Demographie und medizinisch-technischer Fortschritt uns alle herausfordert, damit in einem gesamtgesellschaftlichen Diskurs die Frage gestellt werde, „was wir uns leisten können und leisten wollen“. Aus seiner Sicht sei nur #evidenzbasierte Medizin geeignet, die #Versorgung zu sichern ohne ethischen Grundsätzen zu widersprechen und die nicht wegzudenkende #Solidarität der #Versichertengemeinschaft zu bewahren. Das bedeute ganz praktisch, dass bei neuen Produkten oder Methoden ein Mehrwert für Versicherte generiert werden müsse. Hier seien wie der GB-A auch die Medizinischen Dienste dafür da, den Qualitätssicherungsanspruch gegenüber der Versichertengemeinschaft einzulösen. Die müsse auch für Weiterentwicklungen beispielsweise im Rahmen der Krankenhausreform gelten. Die Rolle des Medizinischen Dienstes, wirkungsvolle Kontrollen durchzuführen, sei eben nicht Selbstzweck, sondern diene dem Schutz der Patientinnen und Patienten. Damit leisteten die Medizinischen Dienste einen wichtigen Beitrag, um eine gute medizinische #Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. #Gesundheitswesen #Versorgung #Pflege #Medizin #Zukunft #MedizinischerDienst #Krankenhaus #MDKongress #Patientensicherheit
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Im Juni 2023 gab es in der Schweizer Gesundheitspolitik bedeutende Entwicklungen Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider verkündete, dass der vor fünf Jahren von curafutura, FMH und MTK eingereichte TARDOC-Tarif nach Erfüllung zahlreicher Forderungen des Bundes ab Januar 2026 eingeführt werden soll: „Gleichzeitig sollen auch Teile der von santésuisse und H+ eingereichten ambulanten Pauschalen eingeführt werden. Diese Genehmigungen sind jedoch an umfangreiche und komplexe Auflagen geknüpft, die der Bundesrat in einem achtseitigen Brief darlegte. Sollten die Tarifpartner diese Bedingungen nicht bis Anfang November erfüllen, will der Bund selbst die Details zur Tarifeinführung festlegen. . Die Experten der Tarifpartner analysieren aktuell unter hohem Zeitdruck, ob die Bedingungen erfüllbar sind. Trotz der anspruchsvollen Aufgaben gibt es Zuversicht, Lösungen zu finden. Diese Entwicklungen bringen jedoch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere da zwei der bisherigen Tarifpartner durch einen neuen, bisher unbekannten Krankenkassenverband abgelöst werden. . Am 20. Juni kündigten die Krankenversicherer die Gründung eines neuen Branchenverbands an, was Hoffnung auf eine konstruktive Zusammenarbeit und effiziente Lösungsfindung weckt. Ein einheitlicher Verband für alle Krankenversicherer könnte die gemeinsame Arbeit für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung erleichtern. . Neben diesen großen Entscheidungen gab es auch politisch weniger auffällige, aber wichtige Fortschritte. Der Ständerat beschloss im Rahmen des zweiten bundesrätlichen Maßnahmenpakets, den zuvor vom Nationalrat gestrichenen neuen Leistungserbringer zur koordinierten Versorgung wieder aufzunehmen. Dies geschah trotz Warnungen von Experten, dass diese Maßnahme die integrierte Versorgung durch Bürokratie behindern könnte. Eine Woche später entschied die Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK-N) mit 14 zu 10 Stimmen, an der Streichung dieser neuen Regulierungen festzuhalten. Diese Thematik bleibt weiterhin aktuell und erfordert den Einsatz für ein bürokratiearmes Gesundheitswesen…“ https://lnkd.in/d6txB3Ce „Das zweite Maßnahmenpaket des Bundesrats erfordert ebenfalls Aufmerksamkeit, um die erfolgreiche integrierte Versorgung in der Schweiz zu sichern. Darüber hinaus steht ein Referendum über die einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen (EFAS) bevor, das die Zukunft des Gesundheitswesens prägen könnte. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die gesundheitspolitische Dynamik ungebrochen ist und weiterhin große Herausforderungen und Chancen bietet.“
Die Würfel sind gefallen und das Spiel geht weiter | saez.ch
saez.swisshealthweb.ch
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🚦 Die Ampel ist tot, es lebe die Ampel 🚦 Peng 💣 Rot-Gelb-Grün ist geplatzt, und während die Politik Rot sieht, schalten wir bei LINDERA auf tief Grün für die Fachlichkeit der Pflege. Dazu gehören wissenschaftliche Evidenzen. Wir haben erstmals präzise Sturzrisiko-Schwellenwerte entwickelt, die in der renommierten Fachzeitschrift JMIR Aging – Journal of Medical Internet Research veröffentlicht werden. 🚥 Unser Ampelsystem identifiziert Sturzrisiken bei pflegebedürftigen Menschen und ermöglicht es Pflegekräften, gezielte Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen. Warum ist das so wichtig? In einer Zeit, in der uns bis zu 200.000 Pflegekräfte fehlen, müssen wir die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen. Unsere Schwellenwerte bieten eine verlässliche Grundlage, um Sturzrisiken eindeutig zu kategorisieren und priorisiert zu handeln. Ein Dankeschön an Sónia Alves, PhD Amir Motamedi Steffen Temme und unsere Partner, die an dieser Studie mitgewirkt haben. Gemeinsam setzen wir neue Maßstäbe in der Pflegepraxis und tragen in einer Welt knapper Ressourcen dazu bei, die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern. Jetzt warten wir händeringend darauf, dass JMIR die Studie auch live stellt. Warum dauert das so lange? 🤔 Lasst uns gemeinsam die Zukunft der Pflege gestalten – trotz aller politischen Turbulenzen. Die Ampel in Berlin hin oder her, die Kraft der Kompetenz ist nicht aufzuhalten, egal ob als PKG oder in einer neuen Regierung. Christine Vogler 尹教授德国导师Wolfgang Pommer Michael D Denkinger Tim Fleiner Samuel Schülein Zeichen Johannes
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Im "Monitor Versorgunsgforschung" (04/24, S. 36-41) stellen Dr. Dr. Klaus Piwernetz und Prof. Dr. Edmund Neugebauer genau die richtigen und notwendigen Fragen: "Gesundheitssystem in der Sackgasse: Können oder wollen sie nicht?" Ihr Fazit: "Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Gesundheitssystem mangels verbindlicher Gesundheits- und Versorgungsziele und egleitender Werte im freien Spiel der Kräfte entwickelt. Dabei haben sich dysfunktionale Blockaden grundsätzlicher Art und systemimmanente Blockaden in den drei Ebenen Gesundheitspolitik (Makro), Selbstverwaltung (Meso) und Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (Mikro) herausgebildet. Angesichts rasch wachsender neuer Herausforderungen münden Weiterentwicklungen oft in Formelkompromissen. Formelkompromisse dienen eher einem Nutzenausgleich zwischen den beteiligten Gruppen als der Bewältigung anstehender Probleme. Erforderlich wären aber kooperative Kompromisse für die konkrete Lösung anstehender Probleme. Erschwerend kommt hinzu, dass es bisher keine verbindlichen Gesundheits- und Versorgungsziele gibt, an denen die Güte der Kompromisse im Hinblick auf eine Mehrung des Gemeinwohls bewertet werden könnte. Mit dem politischen Gestaltungswillen könnten die Blockaden mit folgenden Maßnahmen überwunden werden: • Entwicklung und Verabschiedung verbindlicher Gesundheits- und Versorgungsziele unter Beteiligung von Bürgern und Patienten. • Konzentration der politischen Gestaltung auf die Vorgabe von Zielen, Werten und Ressourcen. • Befreiung der Organe der Selbstverwaltung aus dem Dilemma, dass sie das Gesundheitssystem mitgestalten sollen, aber gleichzeitig die Interessen ihrer Mitglieder vertreten müssen. • Vorgabe klarer einrichtungsspezifischer Vorgaben für die Mitwirkung in regionalen Versorgungsmodellen. Dabei wird ein Ausgleich zwischen Versorgungsqualität, Patientenorientierung und wirtschaftlichem Erfolg gemäß § 70 SGB V „Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit“ hergestellt. • Zielorientierter und ressourcenschonender Einsatz zeitgemäßer Informationstechnik als Grundlage für Dokumentation und Kommunikation Abschließend sei noch einmal klargestellt, dass die beteiligten Personen keine persönliche Schuld trifft. Sie können sich in den dysfunktionalen Blockaden rational gar nicht anders verhalten. Aus diesem Dilemma können sie nur befreit werden, wenn Anreize für die Förderung von Patientennutzen und Gemeinwohl gesetzt werden und nicht für die Maximierung gruppenspezifischer Vorteile." https://lnkd.in/d8BRiYPv
MVF0424_P_N-36-41.pdf
monitor-versorgungsforschung.de
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Liebe Community, Heute möchte ich euch über einen bedeutenden Schritt in der Gesundheitsversorgung informieren: Die neue „Richtlinie über eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Versicherte mit Verdacht auf Long-COVID und Erkrankungen, die eine ähnliche Ursache oder Krankheitsausprägung aufweisen“ des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ist am 9. Mai 2024 in Kraft getreten. Diese Richtlinie ist ein Meilenstein für alle ME/CFS-Erkrankten. Erstmals wird ein umfassender Behandlungs- und Versorgungspfad im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung festgelegt, der alle ME/CFS-Betroffenen – unabhängig vom Auslöser ihrer Erkrankung – einschließt. Auch präpandemisch Erkrankte sind explizit berücksichtigt. Die Richtlinie hebt die Relevanz des Kernsymptoms Post-Exertionelle Malaise (PEM) hervor und betont die Notwendigkeit einer belastungsadaptierten Diagnostik und Therapie. Der Fokus auf interdisziplinäre Zusammenarbeit und spezialisierte Fortbildungen soll sicherstellen, dass Patient*innen eine adäquate Versorgung erhalten. Ein besonders wichtiger Punkt ist die Empfehlung, dass schwerer Betroffene im Hausbesuch betreut und telemedizinische Angebote genutzt werden sollen. Diese Maßnahmen können helfen, die oft mangelhafte Versorgung und die Teilnahme an klinischen Studien zu verbessern. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Der Titel der Richtlinie könnte klarer auf ME/CFS hinweisen, und die spezialisierte ambulante Versorgung für ME/CFS-Erkrankte ist derzeit unzureichend. Der Zugang zu spezialisierten Ambulanzen muss dringend ausgebaut werden, um den Bedarf zu decken. Trotz dieser Herausforderungen ist die Richtlinie ein bedeutender Fortschritt. Sie bietet die Chance, die Versorgungssituation für ME/CFS-Erkrankte nachhaltig zu verbessern. Wir werden weiterhin daran arbeiten, dass die notwendigen Strukturen und Kompetenzen geschaffen werden, um diese Ziele zu erreichen. #LongCOVID #MECFS #Gesundheitsversorgung #Patientenversorgung #GBA #PostExertionelleMalaise #InterdisziplinäreVersorgung #Telemedizin #Hausbesuche #Gesundheitspolitik #Versorgungsforschung #MedizinischeFortbildung Euer Michael
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Versorgung gemeinsam & vorausschauend gestalten! Das #Gesundheitssystem steht unter starkem Druck und bedarf dringend einer grundlegenden Neustrukturierung, so der BKK Dachverband e.V. und der Hartmannbund - Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. in einer gemeinsamen Pressemitteilung und einem gemeinsamen Positionspapier. Die bisherigen Reformversuche, die lediglich alte Ideen mit mehr Geld unterstützen, sind nicht mehr ausreichend und zementieren stattdessen Fehlanreize und Verteilungsprobleme. „Unser solidarisches Gesundheitssystem braucht endlich einen großen Wurf und einen völlig neuen, innovativen Ansatz. Nur, wenn wir den Zugang zum System intelligent steuern, die #Prävention stärken und die vorhandenen Ressourcen optimal nutzen, können wir die #Gesundheit aller und die Resilienz des Systems verbessern und damit unser solidarisches Gesundheitssystem fit für die Zukunft machen.“, so Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes. Dies erfordert ein Umdenken aller Beteiligten im Gesundheitswesen, um Strukturen und Angebote verstärkt auf Prävention und sinnvolle Zugangswege auszurichten. „Das #Gesundheitswesen braucht künftig Patientinnen und Patienten, die aufgeklärter und bewusster im Gesundheitssystem agieren können. Dazu ist auch ein Mindset-Wandel notwendig, der die Nutzen-Schaden-Bilanz in Bereichen wie Datennutzung oder auch eine fortwährende Lebenszeitverlängerung durch medizinischen Fortschritt neu justiert“, sagt Dr. med. Moritz Völker, Vorsitzender des Arbeitskreises Junge Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund. D. h. eine effiziente und zielgerichtete Verteilung der Ressourcen ist entscheidend, um die knappen Ressourcen dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten benötigt werden. „Das System muss so gestaltet sein, dass dringende Patientenfälle schneller abgeklärt und behandelt werden und die Versorgungsebene der Komplexität des Falles entspricht. Menschen mit Abklärungsbedarf müssen möglichst intuitiv und automatisiert die passende Versorgungsebene finden. Dazu bedarf es einer primär digitalen Versorgungsebene Null, die bei dieser Suche unterstützt und eine Brücke zu allen Versorgungsbereichen bildet. Sogenannte Symptom-Checker zur Selbsteinschätzung spielen hierbei eine wichtige Rolle, indem sie Patientinnen und Patienten bedarfsorientiert weiterleiten und das System entlasten können.“, erklärt Dr. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbund. 👉 Den Link zum Positionspapier finden Sie in der Pressemitteilung. #Betriebskrankenkassen #GKV #Versorgung #Digitalisierung Ina Reiber Anne Klemm Stephanie Bosch Dr. Patricia Ex Thorsten Greb Leah Catharina Palgan Sarah Kramer Torsten Dittkuhn
Ein System unter Druck – Gesundheitsversorgung braucht klare Leitplanken und mehr Eigenverantwortung
bkk-dachverband.de
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Die wirtschaftliche Stimmung von Ärzt:innen in Deutschland ist besser geworden: Wie die Stiftung Gesundheit mitteilt, liegt das vor allem an der Erwartung für die kommenden sechs Monate, aber auch an der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Doch laut des Forschungsleiters der Stiftung wäre eine Entwarnung verfrüht: Schließlich sei bisher noch keine Antwort auf die großen gesundheitspolitischen Entwicklungen wie beispielsweise den demographischen Wandel gefunden - wie auch Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt auf dem Ärztetag in Mainz kritisierte. Doch gerade die Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (71,6 Prozent) und die Digitalisierung (62,0 Prozent) sind die größten Stimmungs-Killer bei Ärztinnen und Ärzten. Allerdings sind beide Werte im vergangenen halben Jahr deutlich gesunken. Auf Platz 3 mit jeweils 52,8 Prozent: Die eigene lange Arbeitszeit und der hohe Anteil an administrativen Aufgaben. Für den Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit gibt es drei mögliche Erklärungen für die verbesserte Stimmung: 1. Mögliche Entkopplung der Stimmung in den Praxen von der allgemeinen gesundheitspolitischen Situation durch die ärztliche Selbstverwaltung 2. Adaption und an die Krisensituation angepasste, genügsamere Erwartungen 3. Statistisches Artefakt / zufälliges Ergebnis suggeriert eine Trendumkehr, die es so nicht gibt Quelle: Stiftung Gesundheit, Stimmungsbarometer 2. Quartal 2024
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