Beitrag von Claas Huettenrauch

Christine Wanner kommentiert im SRF: Nach einem Jahrzehnt der kleinen Schritte in der Gesundheitspolitik gelingt nun ein grosser - das Ja zur einheitlichen Finanzierung korrigiere Fehlanreize und lade ein, das Gesundheitswesen ganzheitlicher zu planen und somit für alle zu verbessern: „Zum Schluss obsiegte die positive Botschaft hinter der einheitlichen Finanzierung: für ein gerechteres System, für eine bessere Versorgung – auch später, in der Pflege betagter Menschen. Dieses Ja bringt Bewegung in die blockierte Gesundheitspolitik. Das bedeutet ein erster Schritt hin zur Gesundheitsversorgung von morgen.“ https://lnkd.in/dSJsn2hu 🤔 Mein Kommentar: Steve Zecola von der Graduate Business School weist darauf hin, dass Patienten bei schweren Krankheiten aufgrund mangelnder Transparenz und Wissenslücken nicht in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen. Dies führe dazu, dass Ärzte eine Doppelrolle übernehmen: Sie entscheiden über Behandlungen, berücksichtigen dabei regulatorische Vorgaben, Forschungsergebnisse und Abrechnung. Dies erhöhe die Komplexität und treibe Kosten in die Höhe. Es fehle eine funktionierende Marktlogik, da Patienten als Verbraucher keine Nachfragekurve abbilden können. Die EFAS adressiert diese strukturellen Defizite nicht. . Das HHS (sive BAG) agiert laut Zecola ineffizient, da Ressourcen ohne klare Koordination und Zielsetzung verteilt werden. Es fehlt an einer übergeordneten Strategie, die eine effiziente Nutzung der Mittel sicherstellt. . Zecola schlägt eine Organisation des Gesundheitssystems nach Krankheiten vor. Ein für jede schwere Krankheit eingesetzter Koordinator soll die Interessen der Patienten vertreten, Behandlungsstandards entwickeln und Ressourcennutzung planen. Diese Fokussierung ermögliche eine gezieltere Steuerung und verbessert Effizienz und Qualität der Versorgung. . Forschung, klinische Studien und andere Ressourcen sollen spezifischen Krankheiten virtuell zugewiesen werden. Ein „Markt-Koordinator“ koordiniert Anbieter und Forschung und stellt sicher, dass Fortschritte überwacht, Kosten-Nutzen-Verhältnisse optimiert und Ressourcen effektiv genutzt werden. Dieses Modell kann sich am NCCN orientieren und damit klare Prioritäten für den Ressourceneinsatz setzen. https://lnkd.in/dMcEKa9i -> EFA ist ein wichtiger Schritt, adressiert aber ( noch) nicht die grundlegenden strukturellen Probleme des Gesundheitssystems. Zecolas Vorschläge ergänzen EFAS durch patientenorientierte, krankheitsspezifische Organisation und klare Ressourcensteuerung. Diese Maßnahmen reduzieren Informationsasymmetrien, fördern Transparenz und stärken die Effizienz des Systems. Ein strukturierter Ansatz, der Behandlungsstandards und Patienteninteressen priorisiert, verbindet kurzfristige Vorteile mit langfristiger Nachhaltigkeit.

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