Ach Mensch, was machen wir denn jetzt mit diesen Wahlergebnissen? 💡 Ich habe eine kleine Idee. Viele, auch junge, Menschen wählen eine rechtsextreme Partei. Auch wenn es mir nicht gefällt, so ist es doch so, dass ich diesen Umstand gerade versuche zu akzeptieren. Dazu gehört jedoch auch der Versuch des Verstehens. Was vermute ich hinter dem Phänomen? 1. Dieses Teufelszeug TikTok (ich musste gerade googeln, wie man das schreibt). Ich habe den Eindruck, dass es auch vielen Parteien so geht wie mir. Von der AfD und anderen rechtsextremen Organisationen höre ich in jedem Fall häufiger, dass es ein richtiges Netz von Influencern und Powerusern gäbe. Und zwar augenscheinlich keine politischen Profis. Gibt es das auch für Demokrat*innen? 2. Wie die Mutter, so die Tochter. Es ist aus meiner Sicht wenig verwunderlich, dass es auch unter jungen Menschen AfD-Wähler*innen gibt. Elternhaus, Familie, Umfeld - all das prägt natürlich die politische Wahrnehmung der Welt und des Landes. Und ja, daneben hat Schule nur bedingt Einfluss. 3. Kommunikation ist Mist. Oder komplexe Welt, komplexe Antworten. Die AfD macht es anders herum. Ich bin nun kein Freund von maximaler Vereinfachung, aber die Komplexität der Welt ist für jemanden mit einem voll gepackten Leben kaum erfassbar. Es ist die Aufgabe der politischen Profis, das große Bild dosiert zu verabreichen und im Zweifel auch zu begeistern. Ob das gerade gelingt... 4. Druck. Ich habe Angst davor, dass ich als Demokrat im Falle einer Regierung mit der AfD nicht mehr frei meine Meinung außern kann, ich nicht mehr in einer freien Art politisch aktiv sein kann. Von Äußerungen auf sozialen Medien bis zum Aufhängen von Plakaten. Die Folge für demokratisch Aktive wäre Rückzug vom Engagement oder Radikalisierung. Als ob das nicht schon genug ist, projizieren wir all diese Erwartungen in jeden einzelnen politischen Aktiven. Was für ein starkes Gefühl, was für ein Druck. Und was machen wir Demokrat*innen damit? Es gibt sicher vieles zu tun, allein entlang der soeben dargestellten und nicht vollständigen Punkte. Aus meiner Sicht am Wichtigsten ist: Zu viele politische Aktive haben zu viel zu tun, weil zu wenige sich einbringen. Die Aktiven haben immer mehr ein Gefühl, allein zu sein. Schon einmal über eine Mitgliedschaft in oder Unterstützung von einer Partei nachgedacht? Wenn das nicht geht, stärkt diese engagierten Menschen, sagt ihnen, was ihr zu ihrem Einsatz für unsere Demokratie denkt, unabhängig der Farbe ihrer demokratischen Partei. Sie wissen, dass es nicht gut läuft. Ein Lächeln, ein Danke oder irgendein anderes Signal der Wertschätzung kann jedoch Kraft für das weitere politische Engagement geben, viel mehr als man glaubt. Lasst uns häufiger *Danke* sagen, ich nehme es mir fest vor.
Starke Meinung!
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4 Monate…wie der Vater, so der Sohn - zwei Drittel der AfD-Wähler sind männlich.