Beitrag von David Nellessen

Der Anteil an Sozialwohnungen ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen – Wohnraum, der dringend benötigt wird. Umso wichtiger: geförderte Neubauprojekte wie unser Kistner-Carré in Bremerhaven-Lehe. 🏭🏗️🏘️Auf dem ehemaligen Gelände der Kalksandsteinfabrik H. F. Kistner bauen wir 66 preisgebundene Neubauwohnungen an der Geeste, die für Menschen mit Wohnberechtigungsschein reserviert sind. Auch architektonisch hat das Bauprojekt einiges zu bieten. Hier zeigt sich, wie vielfältig Sozialbau sein kann. Wir haben mit der Architektin Ingrid Spengler von Spengler Wiescholek Architektur Stadtplanung darüber gesprochen. Frau Spengler, was ist für Sie das Besondere am Kistner-Carré? 🗨️ Die Wasserlage und der weite Blick sind besonders. Die Neubauten entstehen aber auch in einem interessanten Gebiet. Es gibt sehr viel Gründerzeit-Architektur und Altbau, der zum Teil saniert ist. Der Stadtteil Lehe mit seiner bunt gemischten Bevölkerung erhält durch die Bauten eine belebende Ergänzung. Welche Aspekte waren bei der Planung besonders wichtig? 🗨️ Alle künftigen Bewohner*innen sollten von ihren Wohnungen aus Blick aufs Wasser, Richtung Süden, haben. Die Atmosphäre beim Ankommen ist ebenfalls wichtig. Es gibt daher einen Eingangsvorhof zwischen Haus und Straße, der einen empfängt und zu den Hauseingängen führt. Durch welche architektonischen Elemente zeichnet sich der Bau aus? 🗨️ Wir haben zwei Baukörper in unterschiedlichen Höhen gestaltet. Sie sind gleich in der Form, beide U-förmig, haben jeweils zwei Treppenhäuser, die durch einen mit Kletterpflanzen berankten Laubengang verbunden sind. Durch die zur Straße geöffnete U-Form ergibt sich ein geschützter Hofbereich. Das hat den Charme, dass die Gebäude von der Straße etwas zurückrücken und ein Entree entsteht. Dieses hat auch kommunikative Funktionen. Da trifft man sich, man wartet oder die Kinder spielen. Es ist ein unangestrengter Ort für Begegnungen. Über welche optischen Highlights verfügen die Neubauten? 🗨️ Wir haben uns bei der Fassade für Klinker entschieden, weil das ein sehr langlebiges, witterungsbeständiges Material ist. Die prägnante Farbe bildet außerdem einen passenden Abschluss für das Quartier in Richtung Wasser und verleiht den Neubauten eine eigene Identität. Die Wohnungen auf der nach Süden ausgerichteten Wasserseite haben "Balkonregale", großzügige Bänder mit großen Balkonen. Die Wohnungen im höheren Baukörper erhalten „Schwalbennester-Balkone“ mit abgerundeter Dreiecksform und einem höheren Geländer als Windschutz. Diese sind ein prägendes Element. Warum sind die Besonderheiten wichtig? 🗨️ Es macht Spaß, wenn sich nicht alle Gebäude gleichen. Schon kleine Besonderheiten reichen aus, um Vielfalt und Orientierung zu erzeugen. Das ist vergleichbar mit einem Halstuch, das eine besondere Farbe hat, während man sonst schlicht gekleidet ist. Herzlichen Dank an Ingrid Spengler für dieses Interview! #GEWOBA #GEWOBABremerhaven #Neubau #Bautagebuch #Kistnergelände

Referentenentwurf zur TA-Lärm Sparsamer Umgang mit Grund und Boden, nachhaltige Flächenentwicklung, die Stadt der kurzen Wege und bezahlbarer Wohnraum sind Ziele, die es zu erreichen gilt. Oftmals stehen Belange des Immissionsschutzes, gerade bei Heranrücken von Wohnbebauung an emittierende Betriebe, dem im Wege, so zumindest die Einschätzung vieler Beteiligter. So sieht es auch die Bundesregierung, die mit einem Referentenentwurf zur Anpassung der TA-Lärm Vorschläge mit einer neuen Ziffer 7.5 unterbreitet. Im Falle einer Bauleitplanung zur Nachverdichtung und bei Maßnahmen der Innenentwicklung ist geplant, die nächtlichen Immissionsrichtwerte der TA-Lärm in urbanen Gebieten um 5 dB sowie in Kern- und Mischgebieten und allgemeinen Wohngebieten um 3 dB zu erhöhen. Die Werte für zulässige Geräuschspitzen (Spitzenpegelkriterium) sollen nicht angepasst werden. An die Erhöhung der nächtlichen Richtwerte sind Bedingungen im Falle des Heranrückens von Wohnbebauung an Gewerbeflächen (Bauleitplanung) zu erfüllen (vereinfachte Auflistung): ⦁ der Bebauungsplan muss der Wiedernutzbarmachung von Flächen, der Nachverdichtung oder anderen Maßnahmen der Innenentwicklung dienen ⦁ durch Festsetzung sind Schalldämmmaße bei teilgeöffneten Fenstern zu erfüllen ⦁ die Immissionsrichtwerte tags der TA-Lärm müssen auf Freibereichsflächen eingehalten werden ⦁ in der Abwägung zum Bebauungsplan sind die vorrangigen Maßnahmen des Lärmschutzes wie Nutzungszuordnung, aktiver Schallschutz, Baukörperstellung und Grundrissgestaltung zu berücksichtigen und zu dokumentieren Gerade der letzte Punkt verlagert die Entscheidung auf die kommunale Ebene ohne Kriterien für eine sachgerechte Abwägung zu liefern. Letztendlich werden sich die Verwaltungsgerichte damit beschäftigen und den Rahmen dafür stecken müssen, sollte der Entwurf in der Art verabschiedet werden. Eine Anpassung von Richtwerten in Bebauungsplänen oder Bauanträgen mit rechtlicher Bindungswirkung für das Wohnen und das Gewerbe sollte individuell möglich sein und insbesondere die Umgebungssituation berücksichtigen. Es ergibt keinen Sinn, bei der Planung eines allgemeinen Wohngebietes, in dem nachts Verkehrslärmpegel von 55 dB(A) vorliegen, an der gleichen Fassade einen Richtwert von 40 dB(A) in der Nacht aus Gewerbelärm zu berücksichtigen. Schon bei geringer Überschreitung des niedrigen Richtwertes werden Maßnahmen wie Prallscheiben, Glaskuben vor den Fenstern oder Festverglasungen geplant. Gerade für Grundstücke der Nachverdichtung treten diese Situationen häufig auf. Solche Maßnahmen führen zu höheren Baukosten und Einschränkungen für die Nutzer, aber nicht zu mehr Wohnkomfort. Schon heute vorliegende Möglichkeiten der Argumentation nach TA-Lärm wie durch Gemengelagen und Fremdgeräusche sollten in einer novellierten TA-Lärm gestärkt werden und um anders als heute, individuellere Regelungen, ohne auf einen ausreichenden Schallschutz zu verzichten, zu ermöglichen. 

Infrastrukturmaßnahmen in einer Fußgängerzone sind anspruchsvoll. Technisch, gestalterisch und vor allem hinsichtlich der Belange von Eigentümern, Gewerbetreibenden und auch Nutzern. In unserer Heimatstadt stehen wir vor der Aufgabe, die gesamte Fußgängerzone – sowohl was den Leitungstiefbau mit Kanal, Wasser-, Strom- und Fernwärmeleitungen betrifft als auch hinsichtlich der Oberflächengestaltung – zu erneuern. ⚡💧 Derartige Maßnahmen haben wir in unserer Bürogeschichte mehrfach erfolgreich abgeschlossen. ✅ Vor dem Hintergrund des Wiederaufbaus im Ahrtal und nach den Einschränkungen der COVID-Verordnungen 😷 zeigt sich eine ganz andere Dimension. Hierfür gibt es keine Erfahrungen. Mit dieser Erkenntnis und dem Bewusstsein eines sensiblen Umfeldes haben alle Akteure von Beginn an die Sorgen und Nöte der Anlieger gehört. 🗣️ Verschiedene Maßnahmen, die in dieser Baustelle positive Auswirkungen haben, können als Blaupause für zukünftige Baustellen dienen. 🏗️🔧 Bereits in der Planungsphase wurden viele Beteiligte involviert. Geschäftstreibende, interessierte Bürger und selbstverständlich auch die Kommunalvertreter konnten und sollten sich einbringen. 🛍️🏛️👥 Ein Reallabor für den zentralen Platz zur zwischenzeitlichen Nutzung, aber auch zum Lernen für die finale Planung sowie Musterflächen der Pflasterbeläge wurden in verschiedenen Runden geplant, diskutiert und schließlich bewertet. 📋🧩 Mit den Entscheidern wurde um die optimalen Lösungen gerungen, es wurde viel diskutiert, abgestimmt und gemeinsam für gut befunden. In der Bauphase gilt es, die Maßnahme positiv aufzuladen. 🚧 Neben einem Newsletter und regelmäßigen Informationen über Presse, Präsenz- und Videoveranstaltungen haben wir von vornherein versucht, mit guten Visualisierungen am Baustellen-Ein- und -Ausgang einen ersten Eindruck des fertigen Stadtbildes zu geben. 🌟 Führungen für interessierte Mitbürger an den Stadtfesten, Hinweise für die geöffneten Geschäfte über Banner, Eingangsgestaltung, provisorische Fußwege und eine Sensibilisierung von Baufirma mit allen Mitarbeitern – hier insbesondere dem Polier – verbessern die Wahrnehmung. 🪧👷♂️👣 Eine wöchentliche Sprechstunde für Anlieger wird angeboten. 🕐 Gemeinsam mit den Auftraggeber- und Auftragnehmervertretern werden so auf vielen Kanälen Infos bereitgestellt und Gespräche geführt. Auf diese Weise werden viele erreicht. 📢🤝 Für die technischen Neuerungen, wie den Einbau von Schwammstadtelementen bei nahezu allen neu zu pflanzenden Bäumen 🌳💧, Steuerung dieser Elemente mit wissenschaftlicher Begleitung, den Einsatz von Flüssigboden als wesentliches Element für den Umgang mit den vorhandenen Aushubböden und tiefbautechnischem Umgang mit gestiegenem Grundwasser, haben wir sehr gute Randbedingungen gefunden, so dass wir gerne unsere Expertise einbringen. 🧪📈 In diesem Umfeld planen und bauen wir leidenschaftlich – auch oder gerade in einer Fußgängerzone! ❤️🏙️ #Bürgerbeteiligung 🤝 #Klimafreundlich 🌍 #Infrastruktur

🌆 Sind 10-Minuten-Nachbarschaften in der Stadt Zug möglich? Genau das prüften meine Studierenden im Rahmen des Department of Architecture (D-ARCH) ETH Zurich Kurses "4D Geodesigning Urban Transformation". In StoryMaps präsentierten sie vergangene Woche ihre städtebaulichen Entwürfe für 10-Minuten-Nachbarschaften in der Stadt Zug. Die Ergebnisse: 🏙️ Einwohnerdichten: In vier ausgewählten Gebieten können die Mindestanforderung an 10-Minuten-Nachbarschaften mit über 10 000 Einwohnern auf einem 500-Meter-Radius durch die Modellierung von Aufstockungen, Anbauten, Ersatzneubauten und teilweise Neubauten erreicht werden. 📊 Verhältnis zwischen Einwohnenden und Beschäftigten: Nur in einem am Stadtrand gelegenen Gebiet konnte das aus Sicht der 10-Minuten Nachbarschaft ideale Verhältnis von 2 Einwohnenden zu 1 Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten erreicht werden.  In anderen, zentraler gelegenen Gebieten konnte der Beschäftigtenüberhang zwar reduziert, aber durch die zusätzlichen Einwohnenden nicht vollständig kompensiert werden. 🔆🏘️ Konzept der 10-Minuten-Nachbarschaft als Ausgangspunkt für Interessenabwägungen: Die 4D städtebaulichen Szenarien der Studierenden zeigen, dass das Konzept der 10-Minuten-Nachbarschaft der Ausgangspunkt für Interessenabwägungen ist. Aufgrund standortbezogener Faktoren kann es jedoch nicht konsequent umgesetzt werden, das heisst das für die Versorgungseinrichtungen ideale Verhältnis zwischen 2 Einwohnende und 1 beschäftigten Person in Vollzeitäquivalenten kann nicht immer erreicht werden. Dennoch erreicht man nachhaltigere Stadtstrukturen, wenn man sich an einem Zielwert im Sinne der 10-Minuten-Nachbarschaften orientiert, der Dichten ermöglicht, die Zersiedlung, Verkehr und Gentrifizierung eindämmen. Es wäre spannend, die Interessenabwägung mit allen weiteren relevanten Interessen abzuschliessen. Interessierte Kantone, Gemeinden und Grundeigentümer dürfen sich gerne bei mir melden, um an weiteren Standorten ähnliche Prüfungen mit umfassenden Interessenabwägungen durchzuführen. 🔍 Entdecken Sie die StoryMaps powered by ArcGIS:  Schauen Sie sich die StoryMaps [🔗 im Kommentar 👇] an und lassen Sie sich von den 4D-visualisierten 10-Minuten-Nachbarschaften in der Stadt Zug inspirieren! Ein herzlicher Dank gilt all jenen, die während des Semesters wertvolle Inputs und Diskussionen zur Planung und Stadtentwicklung beigetragen haben, insbesondere Gabriela Barman Krämer und Silas Trachsel von Stadt Zug, Weiss Beat vom techclusterzug sowie Mirjam Züger von KCAP zu Planung und Städtebau sowie Till Schmid von Esri R&D Center Zurich zu ArcGIS Urban und Edvardas Bukota für die Datenbereitstellung auf ArcGIS Online und Moodle. Ein herzliches Dankeschön an die Studierenden und Silas Trachsel Stadt Zug, Till Schmid Esri R&D Center Zurich, Sophie Sturzenegger ESRI Schweiz AG sowie Christian Sailer, Educational Developer ETH Zürich. #10MinutenNachbarschaften  #Stadtentwicklung  #Städtebau  #ETHZürich  #NachhaltigeStadt

+++ Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung +++ Ende Juli 2024 hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (#BMWSB) uns, sowie weiteren Verbänden den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung zur Stellungnahme zugeleitet. Damit erfolgt eine weitere Novellierung Bauplanungsrechts, insbesondere des Baugesetzbuchs (#BauGB) und der Baunutzungsverordnung (BauNVO). Schwerpunkte der Novelle sind Vereinfachungen für den Wohnungsbau, die Betonung der #Klimaanpassung und des #Klimaschutzes im Städtebaurecht, die Stärkung der Digitalisierung sowie weitere Maßnahmen im Bereich des Bodenrechts, des Besonderen Städtebaurechts und zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Die DWA setzt sich als technisch-wissenschaftliche Fachorganisation seit langem für eine wasserbewusste Stadtentwicklung und einen möglichst naturnahen Wasserhaushalt ein und hat mit starken Partnern die „Allianz Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung“ gegründet. Mehr blau-grüne Infrastruktur, also dem Wasserhaushalt dienende Flächen und Stadtgrün, schaffen Synergien für Überflutungsvorsorge, Erholung, Klima und Biodiversität und damit für attraktive Städte. Dazu braucht es geeignete rechtliche Rahmenbedingungen und bessere Instrumente für die Kommunen. Dies betrifft das Bundesrecht beim Wasserhaushaltsgesetz (dezentrale Niederschlagswasserbewirtschaftung), das Bodenschutzgesetz (Wasserspeicherung) und eben das Baugesetzbuch für einen klimagerechten Stadtumbau. Daher begrüßt die DWA den Referentenentwurf des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen für ein Gesetz zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung ausdrücklich. „Mit dieser Novellierung des Bauplanungsrechts wird der Grundsatz der wasserbewussten Stadtentwicklung als Abwägungsleitlinie im Baugesetzbuch verankert. Der Gesetzgeber stellt damit klar, dass eine an einem naturnahen Wasserhaushalt ausgerichtete Planung nicht nur eine Maßgabe für die Wasserbewirtschaftung ist, sondern – jedenfalls in urbanen Bereichen – auch ein städtischer Belang, der planerisch geregelt werden kann und muss. Zudem stattet der Gesetzgeber mit der Novellierung die Kommunen endlich mit dringend benötigten Instrumenten aus, um die Ziele der wasserbewussten Standentwicklung planerisch umzusetzen“, betont Dr. Lisa Broß, Sprecherin unserer #DWA-Bundesgeschäftsführung. Die vollständige Stellungnahme finden Sie anbei oder unter folgendem Link https://lnkd.in/ewvbwTvR

🔑 Wie können Architekturschaffende dazu beitragen, dass mehr 10-Minuten-Nachbarschaften entstehen? Vor kurzem durfte ich ein Referat bei Liechti Graf Zumsteg Architekten ETH SIA BSA AG in Brugg im Rahmen der Mitarbeiterweiterbildung halten. Dabei tauchte in der anschliessenden Diskussion die Frage auf, was die Architekturschaffende als Beitrag zum Vollzug des revidierten Raumplanungsgesetzes resp. von mehr 10-Minuten-Nachbarschaften an geeigneten Standorten leisten können? 🏡 An vielen zentral gelegenen Standorten in der Schweiz gibt es keine 10-Minuten-Nachbarschaften. Architekturschaffende können durch ihre Arbeit bei der Transformation dieser Gebäude einen erheblichen Einfluss haben. Doch wie genau? 🔨 Bau- und Zonenordnung und weitere Vorschriften Architekturschaffende müssen sich bei ihren Projekten an die Bau- und Zonenordnungen halten. Diese Vorgaben setzen oft Grenzen, die verhindern, dass Architekturschaffende mit ihren Projekten ausreichend Wohnraum planen können. 🤔 🏙️ Grundrissoptimierung Effiziente Grundrisse können flächensparsame Wohnungen schaffen, reichen aber – wie meine Forschung datenbasiert aufzeigt – allein nicht aus, um eine zersiedelungseindämmende Verdichtung umzusetzen, vor allem bei fortschreitendem Beschäftigten- und Bevölkerungswachstum. 🛋️ 🛠️ Lobbyarbeit und Bewusstseinsbildung Architekturschaffende können über ihre Verbände Lobbyarbeit betreiben, damit Gemeinden ihre Bau- und Zonenordnungen regelmässig überprüfen und anpassen. Dies ist entscheidend, um langfristige Veränderungen zu erzielen. 📢 🔄 Sondernutzungspläne als Lösung? Nein, Sondernutzungspläne reichen nicht aus. Sie sind, wie der Name schon sagt, ein SONDERweg. Mit Ihnen darf nur minimal von der Grundordnung im Bau- und Zonenplan abgewichen werden. Die Vergangenheit zeigt zudem eindrücklich, dass Sondernutzungspläne alleine die Zersiedelung nicht einzudämmen vermögen. Um die Zersiedelung wirklich einzudämmen, müssen wir die Grundlagen angehen: den Bau- und Zonenplan. 🏙️🌱 🔄 Bau- und Zonenpläne und kantonale Richtpläne anpassen Diese Pläne müssen Dichtevorgaben und Ausnützungen enthalten, die effektiv gegen Zersiedelung wirken und Wohnraum ermöglicht, so dass Architekturschaffende mit ihren Projekten  zur Entstehung nachhaltiger Stadtquartiere beitragen können.  📜 🌍 Fazit: Resiliente Stadtentwicklung Architekturschaffende sind in ihrem Handeln oft durch planerische bzw. rechtliche Rahmenbedingungen eingeschränkt. Dennoch können sie durch starke Netzwerke und Verbände – bspw. Swiss Society of Engineers and Architects (SIA) , BSA oder BSLA FSAP erheblichen Einfluss auf die zukünftige Raumentwicklung nehmen und so zur Entstehung von mehr 10-Minuten-Nachbarschaften an geeigneten Standorten beitragen. 🌱 Herzlichen Dank für die Einladung Caroline Kagerbauer, Peggy Liechti, Andreas Graf, Lukas Zumsteg, Markus Busslinger, Raphael Haus #Nachhaltigkeit #Stadtentwicklung #Architektur #10MinutenNachbarschaften #Schweiz

In D gibt es, anders als in Ö, ein bundesweites #Stadtplanung|s-/#Raumordnung|sgesetz, das Baugesetzbuch (BauGB) als Rahmen für Gesetze der Länder. Das BauGB enthält wichtige Instrumente, die uns in Ö komplett fehlen, wie Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen, #Vorkaufsrechte, Baugebote und die #Städtebauförderung. Aktuell läuft eine Novelle des BauGB, die bezahlbaren Wohnraum erleichtern (Aufstockungen, #Innenentwicklung z.B. Bauen in der 2. Reihe, sozialer Flächenbeitrag, Stärkung kommunaler Vorkaufsrechte, Nutzungskategorie Musikclubs, Schutz vor Parifizierung); Verfahren beschleunigen (12M Frist für Bauleitplanung, Innovationsklausel, Digitalisierung); und klimagerechtes Bauen fördern soll (mehr Spielraum für Kommunen, Pflanzgebot).  Vieles davon (so wie vieles, das es schon vorher im BauGB gab) würden wir in Ö dringend brauchen! https://lnkd.in/dnDsTQrM

𝗕𝗲𝘇𝗮𝗵𝗹𝗯𝗮𝗿𝗲𝘀 𝗪𝗼𝗵𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗴𝘂𝘁𝗲 𝗔𝗿𝗰𝗵𝗶𝘁𝗲𝗸𝘁𝘂𝗿 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗻𝘃𝗲𝗿𝗲𝗶𝗻𝗯𝗮𝗿?   Die aktuelle Ausgabe von 𝗔𝗿𝗰𝗵𝗶𝘁𝗲𝗸𝘁𝘂𝗿-𝗪𝗶𝗿𝘁𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁 beweist das Gegenteil! Darin werden auf den Seiten 158-161 gleich drei unserer Projekte vorgestellt, die zeigen: Bezahlbares Wohnen und gute Architektur schließen sich nicht aus!   𝟭. 𝗙𝗿𝗶𝗲𝗱𝗿𝗶𝗰𝗵𝘀𝗳𝗲𝗹𝗱𝗲, 𝗔𝗺 𝗧𝗶𝗲𝗿𝗽𝗮𝗿𝗸: Aus Luftraum wird Wohnraum! Zunächst haben wir einen bestehenden Netto-Supermarkt zurückgebaut. Dieser wurde anschließend neu errichtet und mit 159 Apartments für Studierende überbaut. So erhalten wir nicht nur den Supermarkt für die Nachbarschaft, sondern nutzen auch den Raum effizient für die nachhaltige Verdichtung mit bezahlbarem Wohnraum.   𝟮. 𝗙𝗿𝗶𝗲𝗱𝗿𝗶𝗰𝗵𝘀𝗳𝗲𝗹𝗱𝗲, 𝗦𝗲𝘄𝗮𝗻𝘀𝘁𝗿𝗮ß𝗲: Hier entsteht ein neues Modulbauprojekt für 232 Studierende in unmittelbarer Nähe zu mehreren Hochschulstandorten. Die Bauweise ermöglicht grundsätzlich schnellere Bauzeiten. Der Neubau überzeugt durch seine Funktionalität und effiziente Raumnutzung. Zugleich fügt der Baukörper sich gut in das vorhandene Stadtbild ein.   𝟯. 𝗞𝗮𝘂𝗹𝘀𝗱𝗼𝗿𝗳-𝗡𝗼𝗿𝗱, 𝗖𝗲𝗰𝗶𝗹𝗶𝗲𝗻𝘀𝘁𝗿𝗮ß𝗲 𝗘𝗰𝗸𝗲 𝗧𝗲𝘁𝗲𝗿𝗼𝘄𝗲𝗿 𝗥𝗶𝗻𝗴: Barrierefreies Wohnen für Seniorinnen und Senioren. Beim Neubau der 256 Wohnungen setzen wir auf die serielle Bauweise. Zum Einsatz kommen beispielweise vorgefertigte Bäder und Trockenbauwände aus Stroh. Ersteres reduziert die Bauzeit, Letzteres erhöht die Nachhaltigkeit. Kurzum: Wir schaffen seniorengerechte Wohnräume mit hoher Lebensqualität.   Weitere Informationen zu den drei Projekten findet ihr in den Kommentaren.   #berlinovo #ArchitekturUndWirtschaft #BezahlbaresWohnen

Dreispitz Nord: öffentliche Planauflage des Bebauungsplans Mit der Entwicklung Dreispitz Nord sind zwei neue Parkanlagen, neuer Wohnraum und eine neue Sekundarschule geplant. So entsteht im Norden des Dreispitz ein lebendiges Stück Stadt, das vielen Menschen zugutekommt. Der MParc und der OBI werden modernisiert und in den künftigen Stadtteil integriert. Ab Montag, 29. April 2024 liegt der Bebauungsplan für die Entwicklung Dreispitz Nord öffentlich auf. Dieser schafft den rechtlichen Rahmen für die Entwicklung des Areals. Die komplexe Planung wird gemeinsam von der Christoph Merian Stiftung, der Genossenschaft Migros Basel und dem Kanton Basel-Stadt vorangetrieben. Im September 2020 haben die Projektpartner Christoph Merian Stiftung, Genossenschaft Migros Basel und Kanton Basel-Stadt das Richtprojekt für die Entwicklung Dreispitz Nord öffentlich präsentiert. Der entsprechende Bebauungsplan bietet künftig Raum für 800 Wohnungen, Büroflächen, zwei öffentliche Parkanlagen, eine neue Sekundarschule, einen modernisierten MParc und OBI sowie einen bunten Mix aus Cafés, Restaurants und kleinen Läden. Der Fuss- und Veloverkehr haben hier Vorrang, der öffentliche Raum wird autofrei sein. Mit dem Dreispitz Nord gewinnt das Quartier Gundeldingen im östlichen Teil attraktive Lebens- und Grünräume dazu. Ab Montag, 29. April 2024, liegt der Entwurf des Bebauungsplans für 30 Tage öffentlich auf. Dieser sichert die unterschiedlichen Ansprüche sowie die Qualitäten des Richtprojekts auf rechtlicher Ebene. Neben dem Bebauungsplan benötigt die Entwicklung Änderungen des Zonenplans, der Lärm-empfindlichkeitsstufen, des Wohnanteilplans sowie der Bau- und Strassenlinien. Ergänzend wird der Bericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung aufgelegt. Dieser zeigt, dass das Vorhaben die geltenden Umweltbestimmungen erfüllt. Der Regierungsrat hat am Dienstag, 23. April 2024, den städtebaulichen Vertrag mit der Christoph Merian Stiftung und der Genossenschaft Migros Basel genehmigt. Dieser wird zusammen mit der Planauflage veröffentlicht. Der städtebauliche Vertrag regelt die Zusammenarbeit der Projektpartner, sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist. Nach der öffentlichen Planauflage wird der Regierungsrat den Bebauungsplan voraussichtlich noch in diesem Jahr dem Grossen Rat überweisen. Weitere Informationen: Marc Février, Tel. 061 267 42 32 Projektleiter Abteilung Städtebau, Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt Informationen zur Planauflage: Zeitraum: 29. April bis 28. Mai 2024 Website Planauflage: https://lnkd.in/dUmQPWcV Ort der Auflage: Münsterplatz 11, Lichthof, 4051 Basel Informationen zur Entwicklung inkl. Download Visualisierungen: www.dreispitznord.ch Vollständige Medienmitteilung: https://lnkd.in/dvvaHTCd

Heute startete die Anhörung der Länder und Verbände zur großen BauGB-Novelle, anbei erste Zusammenfassungen! Quelle www.baulinks.de. Was haltet Ihr davon? 👨🎓 Aufstockungen: In Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten sollen Erweiterungen von Gebäuden möglich sein, so Aufstockungen im Einzelfall, quartiersweise oder stadtweit, ohne dass ein Bebauungsplan geändert werden müsste (vgl. § 31 Absatz 3 BauGB). 👨🎓 Innenentwicklung: Erleichterung bei der verdichtenden Bebauung, d.h. bauen in zweiter Reihe auf dem Grundstück oder in Höfen. Besitzt also eine Familie einen großen Garten, der Platz für ein zweites Haus lässt, können die Kinder künftig schneller und einfacher ein eigenes Haus auf dem Grundstück errichten. 👨🎓 Sozialer Flächenbeitrag: Mit der sogenannten Baulandumlegung können Gemeinden Grundstücke entsprechend der Vorgaben eines Bebauungsplans und nach Maßgaben des BauGB neugestalten oder vorbereiten. So soll bei der Baulandumlegung ein sozialer Flächenbeitrag eingeführt werden (§ 58a BauGB). 👨🎓 Stärkung kommunaler Vorkaufsrechte: Die Einbringung eines Grundstücks in eine Gesellschaft soll einem Kaufvertrag gleichgestellt werden. Dadurch wird das spätere Unterlaufen kommunaler Vorkaufsrechte durch die Nutzung sog. Share Deals erschwert. Außerdem sollen die kommunalen Vorkaufsrechte nach BauGB zukünftig auch dann ausgeübt werden können, wenn ein in Eigentumswohnungen geteiltes Gebäude als Ganzes veräußert wird. Musikclubs: Mit der großen Novelle des Städtebaurechts wird eine neue Nutzungskategorie der „Musikclubs” in die Baunutzungsverordnung eingeführt. Zur städtebaulichen Hervorhebung der Musikclubs wird zudem vorgeschlagen, eigenständige Gebiete für Musikclubs in den Katalog der Sondergebiete nach § 11 Absatz 2 BauNVO aufzunehmen. 👨🎓 Umwandlungsschutz: Der Umwandlungsschutz nach § 250 BauGB wird bis Ende 2027 verlängert. Damit können die Länder in besonders ausgewiesenen Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt einen Genehmigungsvorbehalt für die Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen einführen. 👨🎓 Fristen für die Bauleitplanung: Die Aufstellung von Bebauungsplänen dauert häufig mehrere Jahre. Künftig sollen die Gemeinden Bebauungspläne im Regelfall innerhalb von 12 Monaten nach Ende der Beteiligungsverfahren veröffentlichen. 👨🎓 Umweltprüfung und Umweltbericht: Der Umfang des Umweltberichts soll künftig nur ein Drittel der Begründung des Bebauungsplans umfassen. Die Prüftiefe soll konzentriert werden auf diejenigen Belange, die tatsächlich auf der abstrakten Planebene bewertbar sind. Weitere Regelungen siehe Kommentarleiste.....