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Korrespondent bei Handelsblatt

Sicherheitspolitiker sehen angesichts der Terrorattacke auf eine Konzerthalle bei #Moskau auch in Deutschland ein hohes Anschlagsrisiko. Der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte dem Handelsblatt: „Der fürchterliche Terrorangriff in Moskau zeigt deutlich, wie konkret die Gefahr durch Terrorzellen des IS beziehungsweise ISPK nach wie vor ist.“ Gerade mit Blick auf die #Fußall-#Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in #Frankreich gelte es „erhöht wachsam“ zu sein. Auch die Vize-Chefin der Unions-Bundestagsfraktion, Andrea Lindholz (CSU), schätzt die Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland als hoch ein. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass der IS hinter dem Massaker an unschuldigen Konzertbesuchern in Moskau steht, muss die Bundesregierung sich fragen, ob sie hierzulande genug für die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus tut“, sagte Lindholz dem Handelsblatt. Mit Blick auf die Fußball-EM im Sommer verlangte sie eine „Überprüfung der Sicherheitskonzepte“. Der FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle sagte dem Handelsblatt: „Sollte sich ein islamistischer Hintergrund des Anschlags in Moskau bewahrheiten, so zeigt sich, dass die weltweite Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus weiterhin groß ist.“ Das gelte auch für Deutschland. „Durch eine weltweite Vernetzung und die Verbreitung islamistischer Ideen über das Internet verfügen IS-Gruppen weiterhin über eine Basis, um Anschläge vorzubereiten und durchzuführen“, erklärte Kuhle. Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, hält es nach derzeitigem Stand als das wahrscheinlichste Szenario, dass Islamisten den schweren Anschlag bei Moskau verübt haben. Zwar müsse man „vorsichtig mit voreiligen Schlussfolgerungen sein, denn wir leben im Zeitalter hybrider Bedrohungen, wozu auch Propaganda und Falschinformationen von unterschiedlichen Parteien gehören“, sagte Kramer dem Handelsblatt. Gleichwohl sei eine Urheberschaft der Terrorgruppe „Islamischer Staat Provinz #Khorasan“ (#ISPK) „derzeit am wahrscheinlichsten, nicht zuletzt aufgrund der bekannten Warnungen der US-amerikanischen Dienste im Vorfeld vor eben genau solchen Anschlagsplänen“. Mit Blick auf die Folgen sagte Kramer, der Anschlag zeige, „wie real und hoch die Gefahrenlage auch für uns ist und das wir nicht nachlassen dürfen in unserer Gefahrenabwehr“. Vorwürfe, die Ukraine könnte selbst in den Anschlag verwickelt oder gar der Urheber sein, nannte Kramer „ebenso durchsichtig wie abwegig“. „Die #Ukraine würde mit solch einem brutalen Anschlag gegen Zivilisten in #Russland nicht nur die Stimmung und den Hass in Russland weiter gegen sich vergrößern, sondern auch die westlichen Unterstützer mindestens irritieren, wenn nicht sogar gegen sich aufbringen.“ Wie ist Ihre Meinung zu dem Thema?

Terroranschlag in Russland: Sorge vor islamistischen Anschlägen in Deutschland

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