Beitrag von Dr. Alexander v. Preen

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Chief Executive Officer bei INTERSPORT Deutschland e.G.

𝗩𝗼𝗻 𝗱𝗶𝗴𝗶𝘁𝗮𝗹𝗲𝗻 𝗩𝗶𝘀𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗿𝗲𝗮𝗹𝗲𝗻 𝗣𝗮𝗽𝗶𝗲𝗿𝗯𝗲𝗿𝗴𝗲𝗻: 𝗗𝗶𝗲 𝗩𝗲𝗿𝘄𝗮𝗹𝘁𝘂𝗻𝗴 𝗺𝘂𝘀𝘀 𝗱𝗶𝗴𝗶𝘁𝗮𝗹𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻! Die meisten von uns erleben tagtäglich, wie die Digitalisierung unseres Landes zwischen ambitionierten Visionen und realer Umsetzungsgeschwindigkeit schwankt. Fast könnte man meinen, die digitale Verwaltung in Deutschland sei ein riesiges Wimmelbild: unübersichtlich, verwirrend und verbunden mit einem ständigen Rätselraten, wer eigentlich wofür zuständig ist. So haben es Lutz van der Horst und Fabian Köster im Januar in einem heute SHOW-Spezial meiner Meinung nach treffend beschrieben. 𝗪𝗮𝘀 𝗺𝗶𝗰𝗵 𝗮𝗻 𝗱𝗶𝗲𝘀𝗲𝗻 𝗕𝗲𝗶𝘁𝗿𝗮𝗴 𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿𝘁 𝗵𝗮𝘁? Unsere #INTERSPORT-HändlerInnen wurden kürzlich vom Finanzamt aufgefordert, den Zeitraum der Schließung ihrer Geschäfte während der Corona-Pandemie nachzuweisen. Stellen Sie sich vor, wie sie sich durch Papierberge wühlen, 𝘂𝗺 𝗕𝗲𝗹𝗲𝗴𝗲 𝘇𝘂 𝗳𝗶𝗻𝗱𝗲𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝗶𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗱𝗶𝗴𝗶𝘁𝗮𝗹 𝘃𝗲𝗿𝗻𝗲𝘁𝘇𝘁𝗲𝗻 𝗩𝗲𝗿𝘄𝗮𝗹𝘁𝘂𝗻𝗴 𝗶𝗻 𝗦𝗲𝗸𝘂𝗻𝗱𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗻𝗲𝗹𝗹𝗲 𝗮𝗯𝗿𝘂𝗳𝗯𝗮𝗿 𝘄ä𝗿𝗲𝗻. Das ist nicht nur frustrierend, sondern auch ironisch. In einer Zeit, in der digitaler Fortschritt und Effizienz mehr denn je gefragt sind, finden wir uns in einem bürokratischen Marathon wieder, der unseren Sportsgeist auf die Probe stellt. Aus gegebenem Anlass möchte ich daher 𝗮𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗣𝗼𝗹𝗶𝘁𝗶𝗸 𝗮𝗽𝗽𝗲𝗹𝗹𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻: 𝗪𝗶𝗿 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝗽𝘂𝗻𝗰𝘁𝗼 𝗗𝗶𝗴𝗶𝘁𝗮𝗹𝗶𝘀𝗶𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗲𝗶𝗻 𝗿𝗶𝗲𝘀𝗶𝗴𝗲𝘀 𝗨𝗺𝘀𝗲𝘁𝘇𝘂𝗻𝗴𝘀𝗽𝗿𝗼𝗯𝗹𝗲𝗺. Die Verwaltung muss digitaler werden – überflüssige bürokratische Hürden können wir uns als Nation und als Wirtschaftsstandort, als UnternehmerInnen und auch als Privatleute nicht mehr leisten. Zugegeben: Die Registermodernisierung ist ein ambitioniertes Projekt. Aber sie verspricht eine effizientere Zukunft. Das Ideal ist das Once-Only-Prinzip: Wie einfach wäre, es, wenn BürgerInnen und Unternehmen ihre Daten nur ein einziges Mal bei einer Behörde angeben müssten, gleichzeitig aber alle Behörden Zugriff auf diese Daten hätten? Theoretisch würde dies eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis bedeuten – der Nationale Normenkontrollrat schätzt das Entlastungspotenzial auf rund 6 Milliarden Euro pro Jahr. Von dieser Vision sind wir jedoch weit entfernt. Trotz jahrelanger Bemühungen und kleiner Fortschritte liegt das Ziel noch in ferner Zukunft. Aber keine Sorge, in nur etwa 15 Jahren könnte es vielleicht endlich so weit sein – so die optimistische Einschätzung einiger Experten. Es bleibt festzuhalten: Ohne eine Modernisierung der Register und eine grundlegende Vereinfachung der Prozesse wird die Digitalisierung der Verwaltung ein unvollendetes Projekt bleiben. Während wir also geduldig auf den Tag warten, an dem Daten statt Menschen laufen, müssen wir weiter im bürokratischen Wimmelbild nach Lösungen suchen. Dies ist ein unhaltbarer Zustand: Was denken Sie? #AppellAnDiePolitik

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Lieber Dr. v. Preen, Ihrem Beitrag kann ich nur beipflichten. Die tägliche zeitraubende und teilweise wenig zielführende Verwaltung behindert unsere Zukunft. Deutschland kann viel mehr, wenn die Voraussetzungen geändert werden. Es ist sicher eine Mamut Aufgabe. Mehr Mut zur Veränderung ist die Maxime. Belohnen wir doch die, die mutig in den Verwaltungen den Jungle lichten! Es ist Zeit zum Handeln und nicht mehr zum debattieren!

Andreas Röger

Ich bin inzwischen Frührentner; aber Studium an der Helmut Schmidt Universität - Universität der Bundeswehr Hambur

9 Monate

würde als Wimmelbild in jedes gute Rätselhaft passen, aber noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass es Vergleichbare Wimmelbilder für ähnliche Abläufe finden kann und die Essenz: komplex ist einfach, aber einfach ist sehr schwierig ‼️

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