Beitrag von Heinrich Josef Stockschlaeder

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Interessenvertretung pflegende Angehörige

Auf in den Wahlkampf für die Pflege! Die Ampel-Koalition ist gegangen, die drängenden Herausforderungen aber sind geblieben. Das gilt gerade auch für die Pflege- und Gesundheitspolitik. Die dringend benötigte finanzielle Sicherung der Pflegeversicherung und die unabdingbaren Strukturreformen blieben wieder einmal auf der Strecke. Zudem drohen wichtige Schritte in die richtige Richtung, die mit aktuellen Gesetzesvorhaben wie dem Pflegekompetenzgesetz und dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz verbunden sind, dem Ampel-Aus ebenfalls noch zum Opfer zu fallen und die Pflege im Wahlkampf und im Gerangel um Prioritäten unter die Räder zu geraten. Höchst bedauerlich und unverantwortlich, bedenkt man, dass das System der pflegerischen Versorgung durch die zunehmende Zahl der Pflegebedürftigen, die abnehmende Zahl der beruflich Pflegenden, fehlende Versorgungsangebote, überbordende Kostenbelastungen und – am schlimmsten - die Überlastung von immer mehr pflegenden Angehörigen bei ausbleibenden Reformen immer mehr zu kollabieren droht: mit massiven Folgen und Kosten nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für Krankenversicherung, Arbeitsmarkt und soziale Sicherung. Logische Folge, dass dieses Systemversagen zudem dazu zu führen droht, dass das Vertrauen in die Handlungsbereitschaft und -fähigkeit von Politik, Selbstverwaltung und Solidargemeinschaft weiter abnimmt, Zusammenhalt und Wohlbefinden in Deutschland negativ beeinflusst und die Politikverdrossenheit befördert. Vieles hängt zusammen. Das wissen alle Verantwortlichen. Die längst erforderliche gesamtwirtschaftliche Erfassung und Bewertung der damit verbundenen Folgewirkungen und Kosten findet aber leider bisher nicht statt. Vor diesem Hintergrund hat der Bundesverband wir pflegen e.V. heute zwei Positionspapiere im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 veröffentlichte. "Für einen Paradigmenwechsel in der Pflegeversorgung" bündelt die Forderungen pflegender Angehöriger. "Pflegende Eltern nachhaltig stärken" fokussiert die besonderen Bedarfe von Familien, die Kinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen pflegen. Mit Blick auf die Neuwahl im Februar 2025 fordert der Bundesverband alle politischen Parteien insbesondere auf, die Entlastung pflegender Angehöriger und die Sicherung einer bedarfsgerechten pflegerischen Versorgung in ihren Wahlprogrammen zu priorisieren, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern, die Entlastungsangebote auszubauen, Pflege als kommunale Pflichtaufgabe zu verankern und Pflege-Triage entgegenzutreten. Anbei die Links zur Pressemitteilung und den beiden Positionspapieren. https://lnkd.in/dWfXzQQe https://lnkd.in/dSW2ucER https://lnkd.in/dEvpim9H

Auf in den Wahlkampf für die Pflege

Auf in den Wahlkampf für die Pflege

wir-pflegen.net

Nicole Knudsen

Projektleitung wir pflegen SH e.V., Mitglied des Bundesvorstands wir pflegen e. V., Interessensvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.

2 Monate

Sehr richtig, lieber Heiner. Ein dickes "Danke" für deine tolle Arbeit!

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