Das Renaturierungsgesetz ist die Chance bäuerliche Leistung im Bereich Erhalt und Verbesserung von Ökosystemleistungen zu honorieren. Voraussetzung dafür ist das sektorenübergreifende Erkennen von Synergien im Bereich Wasserrückhalt in der Fläche. Es fehlen in der Attributionsforschung zwar noch einige Puzzlestücke, jedoch lassen sich die fehlenden Segmente gut über die Energie- und Wasserbilanz von Landnutzungsoberflächen darstellen. In der lokalen Betrachtung von Einzugsgebieten kann die Verifizierung von Wechselwirkungen und die daraus ableitbare Kosten-Nutzen-Analyse Mittel für natürliche Wasserrückhaltemaßnahmen auf der Fläche mobilisieren (Kostensenkung bei Erhalt öffentlicher Infrastruktur, uvm.) Das Einbeziehen von Co-Benefits dieser naturbasierten Lösungen kann weitere Mittel z.B aus Biodiversitätsfonds, Klima- und Energiefonds oder Mittel für den passiven Hochwasserschutz zur Honorierung freisetzen. Ziel des Renaturierungsdialogs ist natürliche Wasserrückhaltemaßnahmen (NWRM) als lokale Handlungsoption sichtbar zu machen. Anhand von Best Practice Beispielen wird die Machbarkeit greifbarer und über die Darstellung von regionalwirtschaftlichen Zusammenhängen die Umsetzung wahrscheinlicher. Fazit: Wasserrückhalt in der Landschaft kann sinnvoll nur durch land- und forstwirtschaftliche Betriebe erfolgen. Diese Betriebe erbringen damit eine volkswirtschaftliche Leistung, welche bezahlt wird. Das Ziel einer klimaresilienten Kulturlandschaft wird dadurch greifbarer und der Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft wahrscheinlicher.
Beitrag von Josef Liebmann-Holzmann
Relevantere Beiträge
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Naturgips und Naturschutz im Einklang Neue Lebensräume für eine zuvor nicht da gewesene Artenvielfalt Für die Naturgipsgewinnung in Deutschland gibt es strenge Richtlinien. Die Gipshersteller begleiten die Naturgipsgewinnung mit geologischen und biologischen Experten, um die Auswirkungen auf den Naturraum zu minimieren und unterstützen so den Erhalt und die Entwicklung hochwertiger Flächen. So entstehen in ehemaligen Steinbrüchen neue Lebensräume für eine Artenvielfalt, die so zuvor in der Natur nicht vorkam. „Dies belegt den Wert der ehemaligen Gips-Steinbrüche für die in den bundesweiten Roten Listen der gefährdeten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten aufgeführten Spezies“, erklärt Holger Ortleb. Mehr Infos dazu gibt’s hier: www.gips.de/artenvielfalt Um die Förderung von Biotopen und Arten in aktiven Abbaustätten noch besser zu managen, beteiligt sich die Gipsindustrie an der Entwicklung eines Monitoring- und Managementsystems GiBBS (Ganzheitliches Biodiversitätsmanagement in der Baustoffindustrie). Dazu hier mehr: www.ioew.de/projekt/gibbs #BVGips
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🐟 𝐆𝐞𝐦𝐞𝐢𝐧𝐬𝐚𝐦 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐆𝐞𝐦𝐞𝐢𝐧𝐝𝐞 𝐌ö𝐡𝐧𝐞𝐬𝐞𝐞 𝐫𝐞𝐧𝐚𝐭𝐮𝐫𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐞𝐧 𝐔𝐧𝐭𝐞𝐫𝐥𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐮𝐫𝐦𝐞𝐜𝐤𝐞 🌿 Mehr Lebensraum für aquatische Organismen durch Anbindung an die Möhne In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Gemeinde Möhnesee wurden in der vergangenen Woche die Arbeiten zur Renaturierung und Anbindung des Unterlaufs der Burmecke, eines kleinen Nebengewässers der Möhne bei Völlinghausen, an die Möhne abgeschlossen. Dieses Vorhaben dient der Verbesserung der Gewässerökologie und setzt die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) um. Ein zentrales Ziel war es, die ökologische Durchgängigkeit für Fische und andere Wasserorganismen wiederherzustellen. Das Ziel der Renaturierung besteht darin, den ursprünglichen Charakter und die Arbeitsweise des Ökosystems wiederherzustellen. Um die Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu verbessern, werden dabei oft begradigte oder verbaute Gewässerabschnitte wieder zurückgebaut. Vor der Renaturierung mündete die Burmecke über einen betonierten Rohrdurchlass und einen Sohlabsturz in die Möhne. Die begradigte Burmecke wurde nun durch eine geschwungene Laufführung verlängert und über einen sohlnahen Durchlass unter dem vorhandenen Betriebsweg an die Möhne angeschlossen, was eine ökologische Aufwertung darstellte. Der neue Durchlass mit einem geringen Gefälle und natürlichem Sohlsubstrat kann nun von Fischen, Krebsen und im Wasser lebenden Insekten durchschwommen werden. Hierdurch werden die Lebensraumvernetzung und damit verbunden die Lebensbedingungen für aquatische Organismen in der Möhne und ihren Nebengewässern deutlich verbessert. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie, die sich für den Schutz und die Verbesserung der Gewässerökologie in Europa einsetzt. #Ruhrverband #Gemeinschaftsprojekt #Renaturierung #Burmecke #Möhne #VerbesserterLebensraum
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🌊🌿 Staustufen, Kanalisierungen und Begradigungen haben aus dem Lech den meist verbauten Fluss Bayerns gemacht – mit Folgen: Der Lech gräbt sich immer tiefer in sein Bett, Uferböschungen, Brücken und Staustufen werden instabil, viele Tier- und Pflanzenarten verschwinden. Mit dem Projekt „Licca liber – der freie Lech“ hat das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth einen offenen und transparenten Planungsprozess angestoßen. Dabei steht im Mittelpunkt, dass die verschiedenen Zielgruppen und Stakeholder*innen aktiv einbezogen werden. 🙏 🎯 Ziel ist es, den ökologischen Zustand des Lechs gemäß den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes und der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu verbessern. Der Fluss wurde bisher als „stark verändert“ eingestuft, doch das soll sich ändern! Dabei sollen die Bedürfnisse im Bereich Wasserwirtschaft und Umweltschutz als auch die Anliegen der betroffenen Personen bestmöglich berücksichtigt werden. 💡 Die Herausforderungen? Zahlreich! Von Flächen- und Nutzungskonkurrenzen bis hin zur doppelten Gewässerlinie, die das Lechwasser in die Wasserkraftwerke leitet. 💬 Wir Lots*innen freuen uns sehr, dass wir den mehrstufigen Beteiligungsprozess begleiten dürfen. Dabei werden die verschiedenen Stakeholder*innen – von Expert*innen bis hin zur breiten Öffentlichkeit – gehört und ihre Anregungen für den Re-Naturierungsprozess aufgenommen.🌱 Klingt spannend, oder? Wir halten euch auf dem Laufenden! Weitere Infos zum Projekt findet ihr: https://lnkd.in/envDZWdq #flussdialog #beteiligung #stakeholderkommunikation #umwelt #naturschutz
Interessante Links
wwa-don.bayern.de
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Eine erfreuliche Nachricht gibt es aus dem Einzugsgebiet der Emscher: Der Biber ist zurückgekehrt!🦫 Im Rahmen einer Gewässerbegehung haben unsere Kolleginnen und Kollegen an einem Nebenlauf der Emscher ein Biber-Vorkommen festgestellt. Der überraschende Fund ist eine weitere Bestätigung für den ökologischen Mehrwert durch den Emscher-Umbau.✅ An den naturnahen Abschnitten der Emscher und ihrer Nebenläufe findet der Biber wieder geeignete Lebensräume und ausreichend Nahrung. Seine Spuren – angenagte und gefällte Bäume – sind unverkennbar.😉 Die genaue Fundstelle im Emscher-System wird zurzeit noch nicht bekannt gegeben, um einen „Biber-Tourismus“ zu vermeiden. Die zuständigen Behörden sind jedoch bereits informiert und eingebunden worden. Von 1992 bis 2021 hatte die Emschergenossenschaft die Emscher, in den 1980ern noch der dreckigste Fluss Europas, vollständig vom Abwasser befreit und in Teilen bereits renaturiert. Die Artenvielfalt in der Region hat sich seit Beginn des Emscher-Umbaus mehr als verdreifacht – heute sind es mittlerweile zirka 500 Tiere und Wasserpflanzen, die wieder im Emscher-System beheimatet sind. Weitere Beispiele sind der Eisvogel, die Blauflügelige Prachtlibelle und die Gebirgsstelze. Das blaugrüne Leben kehrt in und an die Emscher zurück!💙💚 Fotos: Gunnar Jacobs/EGLV #Artenvielfalt #Biodiversität #Biber #Renaturierung #Wasserwirtschaft
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Der 15. Juni ist ein wichtiger Stichtag für die spähte Mahd. Durch das Ziel aus dem Volksbegehren werden Tiere und Pflanzen geschont. Allerdings sind artenreiche Blumenwiesen immer seltener. Wiesen und Weiden zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Schonend bewirtschaftet sind sie eine wahre Schatzkiste unserer Kulturlandschaft. Im Zuge des Volksbegehren Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ wurde deshalb auf zehn Prozent des bayerischen Grünlands eine Mahd nach dem 15. Juni vorgeschrieben. So können Tiere und Pflanzen Rückzugsräume finden und sich fortpflanzen. Dieses Ziel wurde laut Landtagsanfrage bayernweit 2023 erstmalig erreicht. Somit ist seit 2019 ein Anstieg der spät gemähten Flächen im Freistaat zu verzeichnen. Zu frühe und zu häufige Mahd, Düngung und die Umwandlung von Grünland in Siedlungs- oder Ackerflächen gefährden allerdings weiterhin die wertvollen Wiesen. Die bisherigen Bemühungen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Und trotz seiner einzigartigen Vielfalt und der wichtigen Funktionen für Boden-, Klima- und Hochwasserschutz ist artenreiches Grünland nach wie vor ein bedrohter Lebensraum, der mehr Schutz verdient. Leider ist der Gesamtzustand unserer Wiesen im Freistaat weiterhin schlecht. Deshalb läuft auf EU-Ebene sogar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland, weil diese wertvollen Flächen nicht genug geschützt werden. Die Staatsregierung muss deshalb beim Schutz von artenreichen Wiesen dringend nachlegen!
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🐝 Durch den Verkauf unseres Welle-Honigs und der finanziellen Unterstützung von Invesco EMEA, spendet Die Welle 1.000 Euro an “Bee Friends Frankfurt e.V.”. Der Verein fördert die Imkerei durch Workshops, Netzwerktreffen und Honigverkostungen und trägt so aktiv zum Schutz der Bienen bei. Die Bienenvölker sind über das ganze Stadtgebiet verteilt, teilweise auch im Umland bis in den Vogelsberg hinein. 💪 Auch im letzten Jahr freute sich der Verein bereits über unsere Spende „Mit der Spende können wir einen noch besseren Beitrag für das Bewusstsein für die Natur und die Bienen leisten und freuen uns sehr, dass unser Engagement wahrgenommen wurde und Die Welle uns dabei unterstützen möchte“ so ein Sprecher des Vereins. Warum ist Imkern wichtig? 🐝 Bestäubung sichern: Etwa 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im deutschen Pflanzen- und Obstbau sind von der Bestäubung abhängig. 🌺 Artenvielfalt erhalten: Imkern schützt nicht nur Honigbienen, sondern sensibilisiert auch für Wildbienen und andere Bestäuber. 🌍 Lebensräume schaffen: Durch die Haltung von Bienen werden blütenreiche Lebensräume gefördert, die auch anderen Insekten zugutekommen. 🍯 Lokale Produkte stärken: Imker:innen produzieren regionalen Honig und andere hochwertige Bienenprodukte. 🧑🏫 Bewusstsein ermöglichen: Imkern schärft das Bewusstsein für Natur- und Umweltschutz in der Gesellschaft. 🌱 Umweltschutz fördern: Eine nachhaltige Imkerei unterstützt den Erhalt gesunder Ökosysteme und der Biodiversität. Imkern ist also nicht nur ein Hobby – es ist ein aktiver Beitrag für die Umwelt und unsere Zukunft. Den wir an der Welle gerne unterstützen. 💪
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Vom Aussterben bedroht! – Lebensraumpflege für seltene Arten in Tirol - VALAT Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen gravierende Rückgänge in der heimischen Biodiversität. In der neu erschienenen Roten Liste werden ein Viertel (Nordtirol) bis ein Drittel (Alpenraum) der Farn- und Blütenpflanzen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene als gefährdet eingestuft. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden drei Flächen ausgesucht, die als Gemeinsamkeit mindestens eine dieser bedrohten Arten und mindestens einen Gefährdungsfaktor aufweisen. Im Rahmen des Projektes wird intensives Neophytenmanagement betrieben mit dem Ziel, das Fortbestehen einiger sehr seltener Nordtiroler Arten zu ermöglichen und den Gefährdungsfaktor Neophyten im besten Fall komplett zu beseitig. Nähere Infos und Updates zu unserer Arbeit können auf unseren Social Media Kanälen und auf unserer Homepage verfolgt werden. https://lnkd.in/ePBp5R7A Teich in der Gaisau, Blick von Osten Gefördert durch Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie #Biodiversitätsfond
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🐜 Neue Schwerpunktausgabe von „Natur und Landschaft“: Schutz des Bodenlebens 🌍 Endlich ist sie da: die neue Schwerpunktausgabe, die ich über viele Monate koordiniert habe. Ein herzlicher Dank an alle AutorInnen und GutachterInnen! https://lnkd.in/gnCaHYre Der Boden bildet nicht nur die Grundlage, auf der wir gehen, sondern beherbergt vielfältige Ökosysteme. Unser Wissen über seine Bewohner ist noch immer begrenzt – ein faszinierendes Paradox, bedenkt man, dass wir täglich ihm in Kontakt sind. Wir sind weitaus besser informiert über den ökologischen Zustand von Korallenriffen und Regenwäldern im Amazonasgebiet. In insgesamt neun Fachbeiträgen beleuchten wir, warum der Schutz dieser unsichtbaren Welt so wichtig ist und wie wir ihn in der Praxis umsetzen können.
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Auf eine lange Zeit des Artenverlusts folgten in der Oranienbaumer Heide vier Phasen der Umgestaltung und des Aufbaus biologischer Vielfalt – angetrieben von einem Netzwerk aus Praxis und Forschung. Das Ergebnis wurde Anfang 2023 weithin sichtbar: Bundesumweltministerin Steffi Lemke überreichte der Hochschule Anhalt und der Primigenius gGmbH des NABU-Regionalverbandes Köthen e. V. die Auszeichnung als eine der erfolgreichsten Initiativen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland. Welche Maßnahmen dafür wichtig waren, erzählt ein Artikel auf dem Klimablog der Hochschule Anhalt. Text und Bild lassen die Oranienbaumer Heide in vier Phasen aufleben: | 2008 bis 2009: Die extensive Weidehaltung wird zugunsten der Artenvielfalt eingeführt | 2010 bis 2011: Offenbodenanteile schaffen Platz für Arten | 2012 bis 2015: Pflanzen, Insekten und Vogelarten erobern ihre Lebensräume | 2023: Vom Kraftakt zu einer der erfolgreichsten Initiativen der UN-Dekade Über mehr als 15 Jahre hat sich der Bestand der noch verbliebenen Arten erheblich erholt. Zugleich bietet die halboffene Weidelandschaft gefährdeten (oder zurückgehenden) Arten einen neuen Lebensraum: Pflanzen wie dem Berg-Haarstrang, Insekten wie dem Argus-Bläuling und Vögeln wie dem Wiedehopf. Für sie bieten die Magerrasen und Heiden ideale Bedingungen. Hier mehr erfahren: https://lnkd.in/ejue67ve #hsanhalt #forschung #biodiversität #artenschutz
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