Ressourcenorientiert und wertschätzend geht anders!
Interessanterweise komme ich in den vergangenen Monaten immer wieder damit in Kontakt, wie schwer vielen ein #ressourcenorientierter Blick fällt.
Mit meinen Klient*innen im Coaching mag das meistens noch ganz geschmeidig gehen. Viele können mit gezielten Fragen einiges benennen, was sie in dieser oder jener Situation gut gemeistert haben oder was sie besonders macht.
Fragt man indes ein Team oder eine Workshop-Gruppe, was sie selbst, vor allem aber andere in der Zusammenarbeit stark macht oder erfolgreich, stoße ich regelmäßig bis oft zunächst auf große Widerstände.
➡️ Klar, der Negativitätsbias ist echt. Ihm „verdanken“ wir die überproportional starke Wahrnehmung und Abspeicherung negativer Ereignisse.
➡️ Was evolutionär komplett einleuchtend und überlebenswichtig war (dem Tiger will man nur einmal begegnen), führt heute aber dazu, dass man im Zweifel Banalitäten als Referenz heranzieht, extrem negativ bewertet und so den Blick auf das, was gut läuft oder andere toll machen, versperrt.
➡️ Das wirkt sich auf Teams und ganze Bereiche negativ aus, wenn vom anderen irgendwann nur noch Schlechtes erwartet wird oder die ganze gemeinsame Arbeit als prinzipiell sch***e erachtet wird.
Vor diesem Hintergrund komme ich nicht umhin, über die zunehmend oft beschriebenen katastrophalen Zustände in Kitas in alten Bundesländern zu stolpern. - wochenlang geschlossene Kitas oder Betreuungszeiten zwischen 8 und 13 Uhr. 🤯 Aus meiner Perspektive, als Ostkind, die nach wie vor in Leipzig lebt, ist das kaum zu fassen. Klar, auch hier läuft nicht alles rund, nur solche Ausmaße sind mir fremd.
Man stelle sich nur vor es wäre den Verantwortlichen vor 34 Jahren möglich gewesen auf die DDR zu schauen und zunächst zu fragen „Was läuft hier gut?“, „Wie ticken die Menschen?“, „Was können wir voneinander lernen?“ statt alles als kaputt, dysfunktional und veränderungswürdig zu erachten?
Was hätte das vielleicht mit der Infrastruktur an Kinderbetreuung in der BRD machen können? Was hätte das mit den Menschen im Osten gemacht; wohlmöglich sogar mit ihrem heutigen Wahlverhalten?
Es ist viel zu leicht den Teufel an die wand zu malen, wenn mal was schlecht läuft.
✅ frag lieber: was euch bislang erfolgreich gemacht? Oder
✅ was ist bereits da, was auf das neue Ziel einzahlt?
✅ wann seid ihr stolz auf euch?
✅ wo liegen eure #Stärken und wie könnt ihr diese ausbauen?
Das ist zumindest bei uns immer der erste Schritt nach der Auftrags- und Zielklärung, wenn wir beratend in ein Unternehmen kommen, unabhängig davon, ob es sich um ein Change-, OD-Projekt oder eine #Teamentwicklung handelt.
Was passiert, wenn das nicht geschieht, habe ich gesehen: Menschen negieren so sehr die gemeinsame Vergangenheit, dass diese eben verteufelt wird. Was für ein gemeiner Gedanke. Und einer, der einen wertschätzenden Blick auf das was gut ist und bleiben soll nachhaltig versperrt.
Kommt euch das bekannt vor? Wenn ja, wie geht ihr damit um?
Was für ein inspirierender und wertvoller Beitrag! Danke, dass du uns an dieser großartigen Mission teilhaben lässt. Es ist so schön zu sehen, dass in der Berufswelt ein Wandel hin zu mehr Empathie und Menschlichkeit stattfindet. Jeder von uns kann dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen, an denen sich Menschen wohlfühlen, sich entfalten und unterstützt fühlen!👏