Beitrag von Katrin Fuchs

Habt ihr die letzte Staffeln Verschwörungsmythen schon durch und sucht nach neuem Stoff? Ich hab hier was: Die Deutsche Bahn wurde von der AxD unterwandert, um die Demokratie zu zersetzen. Musterbürgerlich stelle ich mich inzwischen darauf ein, dass ich mindestens mit einer Stunde Verspätung am Ziel ankomme. Ich habe daher heute schweren Herzens den zweiten Tag des Leibniz Institute of Ecological Urban and Regional Development (IOER) Denksalons in Görlitz verpassen müssen, um früh morgen die Reise nach Nürnberg anzutreten. Dort hatte ich heute einen Termin um 15:45. Mit über zwei Stunden Puffer war ich eigentlich gut gerüstet. In Dresden fiel dann der erste Anschlusszug einfach aus. Gründe? Unbekannt. So weit, so erwartbar. Der nächste Versuch war unterhaltsamer. Wir wurden erst von Gleis 6 auf Gleis 1 gescheucht. Dort angekommen ging es nach wenigen Minuten zurück auf Gleis 6. Dort kam aber weder der Zug noch eine Durchsage. Kinder weinten. Alte Menschen schwitzten und keuchten. Nach etwa einer halben Stunde dann die Aufklärung: Der Zug ist einfach ohne Halt durchgefahren. Warum? Unklar. Alle also ab zum Reiseservice, um sich dort nicht trösten, sondern anpampen zu lassen. Die Mitarbeiterinnen dort fühlten sich heute offensichtlich nicht nach Mitgefühl und Verständnis. Was hat das nun mit der Demokratie zu tun? Die gestrandeten Menschen in Dresden verfluchten nicht nur die Deutsche Bahn. Ohne Zwischenhalt ging es direkt weiter zur Pauschalkritik an dem Zustand dieses Landes. Nichts funktioniert. Alles Idioten "da oben". So eine Frechheit. Das müsse die Presse berichten. Ach nee, ist ja keine Story weil inzwischen ganz normal, usw. usf. Das waren sehr wahrscheinlich keine Nazis (bis vielleicht auf die eine Dame mit SS-Runen und Eisernem Kreuz in der Haut). Überwiegend werden das einfach Leute sein, die mit den Nerven am Ende sind. Ich bin einer dieser Leute, denn ich versuche mittlerweile jede Bahnfahrt zu vermeiden, aber oft geht es nicht anders. Nur so geht es halt auch nicht. Also ich hoffe wirklich, der Totalausfall der Bahn ist ein Masterplan der AxD. Das würde immerhin Sinn ergeben. Dass Herr Wissing, sein Vorgänger und das Bahnmanagement sich immer noch erfolgreich wegducken obwohl die Bahn zum Symbol für die Ohnmacht unserer Institutionen geworden ist, mag jedenfalls noch weniger in meinen Kopf.

💬 𝗜𝘀𝘁 𝗱𝗶𝗲 𝗗𝗲𝗯𝗮𝘁𝘁𝗲𝗻𝗸𝘂𝗹𝘁𝘂𝗿 𝘇𝘂 𝘂𝗻𝗲𝗿𝗯𝗶𝘁𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘄𝗼𝗿𝗱𝗲𝗻? 📣 Bauern, die mit ihren Traktoren gegen einen politischen Beschluss ankämpfen. Eine kleine Lokführergewerkschaft, die kompromisslos mit Wellenstreiks den Bahnverkehr lahmlegt. Fußballfans, die mit Tennisbällen Bundesliga-Investorendeals torpedieren. Oder Kulturschaffende, die sich öffentlich zum Nahen Osten verhalten müssen. Der Ton der gesellschaftlichen und politischen Debatten ist härter geworden. Und die Fronten sind strikter: Entweder ist man dafür oder dagegen. Leisere Zwischentöne finden kaum Gehör.   🗞 Zu dieser Diagnose kommt der Politikwissenschaftler und Publizist 𝗚𝗲𝗼𝗿𝗴 𝗠𝗶𝗹𝗱𝗲 in einem lesenswerten Essay in der „WirtschaftsWoche“. Er analysiert darin die „Endemie der Empörung“, die auf die Corona-Pandemie gefolgt sei. Vier Jahre Dauerkrise haben auch gesellschaftliche Spuren hinterlassen, so Milde: Eine neue Unerbittlichkeit habe Einzug erhalten in die Debattenkultur in Deutschland:   💭 „In so mancher Alltagssituation zeigt sich derzeit die Kehrseite der neuen Lautstärke beim Kundtun von Forderungen. Die damit einhergehende Härte der Auseinandersetzung fußt auf dem jeweils selbsternannten „richtigen“ Standpunkt: Ist etwa ein Volksentscheid gescheitert, verkünden die Unterlegenen, dennoch weiterzukämpfen. Jeder neue Vorschlag in Politik und Gesellschaft wird sofort als richtig oder falsch gelabelt, statt zunächst in einer offeneren Debatte auf sein Für und Wider abgeklopft zu werden.“   Für Georg Milde hat die Entwicklung aber nicht nur negative Aspekte.   💭 „Inzwischen ist vielen Menschen bewusst geworden, dass ihr Vor-Pandemie-Leben mit den bis dahin gängigen 19,99 Euro-Flugtickets fürs Wien-Wochenende auch nicht der Weisheit letzter Schluss war. Im Zuge der Bauernprostete ist manchem Konsumenten umso bewusster geworden, dass ein paar Cent mehr für die heimischen Erzeuger und das Tierwohl nicht den Weltuntergang bedeuten. (…) Vier Jahre Ausnahmezustand bedeuten Gewöhnung an diesen, stärken jedoch zugleich die Resilienz mit Blick auf künftig hinzukommende Herausforderungen. Diese ist notwendig, um auch im Zeitalter multipler Krisen und hybrider Konflikte Zuversicht zu bewahren sowie Mut zu beweisen, trotz alledem weiterzumachen und sich die Selbstbestimmtheit des eigenen Lebens nicht nehmen zu lassen.“ ❓ Was meinen Sie, nützt oder schadet die neue Unerbittlichkeit in den Debatten? #Debatte #Debattenkultur #Meinung #Essay Zum Essay geht es hier: https://lnkd.in/ehEQEPNK

Krisenzeit? Egal! So vergnügen sich unsere Politiker bei der EM So oder so ähnlich lesen sich aktuell viele Beiträge hier auf LinkedIn. Die kürzlich veröffentlichten Flug-/Reisekosten in Höhe von mehr als 500.000 EUR für Regierungsangehörige, um EM-Spiele zu besuchen, haben eine hitzige Diskussion ausgelöst. Besonders die Kurzstreckenflüge von Annalena Baerbock, für die sogar das Nachtflugverbot ausgehebelt wurde, sind hierbei in den Fokus geraten. Meine Meinung: Als Teil der Bundesregierung ist es unerlässlich, auch repräsentativen Pflichten nachzukommen. Veranstaltungen wie die EM, die dieses Jahr in #Deutschland stattfand, bieten eine bedeutende Plattform, um das Land zu repräsentieren, die Außenwahrnehmung Deutschlands zu stärken und internationale Beziehungen zu pflegen. Diese Aufgabe zählt unbedingt zur Regierungsarbeit und verursacht m.E. vertretbare Kosten. Und gleichzeitig muss der repräsentative Zweck mit Augenmaß verfolgt werden. Angesichts globaler und innerer Krisen ist es wichtig, solche (EM-)Besuche sorgfältig zu kommunizieren und den politischen Zweck herauszuarbeiten - und eben nicht den persönlichen. Es stellt sich die Frage, ob es angemessen und pietätvoll ist, ein solches Event zu besuchen, in die Kamera zu grinsen, während nur 1.850 km weiter Menschen in Angst und Not sterben oder im Ahrtal die Aufräumarbeiten nach der verheerenden Flutkatastrophe noch nicht abgeschlossen sind. Das muss sicher jeder auch mit seinem Gewissen vereinbaren. Und weiter stellt sich auch parteipolitisch die Frage, ob eine solch (übertriebene) Reisetätigkeit dem eigenen Programm entspricht, und inwiefern man sich vielleicht "Doppelzüngigkeit" vorwerfen lassen muss. Für mich steht die Regierungsarbeit und damit die Repräsentanz über der Parteienpolitik, aber auch das ist diskutabel. Es ist nachvollziehbar, dass die Enttäuschung bei vielen Menschen sehr groß sein muss - wenn spürbar so viel im Argen liegt. Vielmehr und etwas weiter gedacht hätte man vorab vielleicht einmal klären müssen, ob die Ausrichtung einer EM zu einem solchen Zeitpunkt wirklich das richtige Signal sendet, denn anders als z.B. bei den Sportlern bei den olympischen Spielen, können sich immer weniger Menschen mit millionenschweren Fussballstars und korrupten Verbänden identifizieren. Politiker, die sich insbesondere privat davon nicht distanzieren, sind auch irgendwie Teil des Systems. #Repräsentation ist wichtig, aber sie MUSS mit einem Maß an #Verantwortungsbewusstsein und #Empathie einhergehen, vor allem um die nicht zu verstoßen, die man eigentlich repräsentiert. Was denken Sie? Wie kann die Balance zwischen repräsentativen Aufgaben und verantwortungsvollem Handeln besser gefunden werden? --- Photo (c) RND

In dieser Woche erreicht die neue Evolve unsere Abonnenten und wird dann ab dem 2.11. an den Bahnhofskiosken sein: Gemeinsame Gegenwärtigkeit Ein notwendiges Bewusstsein Die Krise unserer Zeit beruhen auf die eine oder andere Weise auf unserer Trennung von der lebendigen Welt zwischen und um uns. Gleichzeitigzeigt sich heute eine mögliche Transformation unseres Gewahrseins, hin zu einer gemeinsamen Gegenwärtigkeit, die uns Menschen miteinander und dem größeren Ganzen auf neue Weise verbindet. Wir folgen den Spuren dieses Aufbruchs undseiner Bedeutung für eine neue Bewusstseinskultur. https://lnkd.in/eXCHqqZJ

Einfach sind die Zeiten nicht gerade. Das waren sie eh schon nicht, aber irgendwie kommt dann immer noch was hinzu. Uns haben in letzter Zeit besonders die Angriffe auf Politiker*innen beunruhigt, ob es nun Drohungen sind, ein Schubser oder echte Schläge. Wenn Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung normal wird, sind Menschen in Gefahr, aber auch die Demokratie. Der Angriff auf dem Mannheimer Marktplatz und der Mord an einem Polizisten bestätigen uns in unseren Sorgen. Wie macht man da weiter? Uns inspiriert in diesem Fall Umut. Das ist die Protagonistin in @ebru_n_celkan s Stück LAST PARK STANDING, das diese Woche bei uns zu sehen sein wird. Ihr Name heißt Hoffnung und zu Beginn läuft auch alles ganz gut. Die #Gezi-Proteste in #Istanbul scheinen erfolgreich zu sein, ein Wandel kündigt sich an. Aber dann wird alles immer schwieriger, ja, sehr gefährlich. Und nun zeigt sich Umuts wahre Stärke: ihre #Hoffnung. Auch in den aussichtslosesten Situationen bleibt sie trotz aller Zweifel dabei: "Alles ist möglich" - und kämpft weiter. Solange es Menschen wie Umut (und die Autorin, die sie schuf) gibt, können auch wir nicht die Hände in den Schoß legen. Wenn uns auch mal das Gefühl beschleicht, dass sich die Dinge nicht gerade verbessern, so sollten wir uns klar machen: Solange Menschen etwas dafür tun, kann sich auch etwas verändern! Die Lage ist erst hoffnungslos, wenn wir die Hoffnung verlieren. Anfangen können wir gleich am Wochenende damit, dass wir die #kommunalwahl2024 und #europawahl2024 ernst nehmen und demokratisch wählen. Es steht viel auf dem Spiel, denn "Alles ist möglich" gilt auch im Negativen. Also: Geht gern ins Theater, aber geht unbedingt zur Wahl! ⏰ Last Park Standing: FR | 07.06. & SA | 08.06., 20 Uhr ⏰ Europa- und Kommunalwahlen: SO | 09.06., 8 - 18 Uhr #theatermannheim #mannheim #kulturmannheim #türkei Foto: @be.elissa

Jeden Tag ein Stückchen mehr - sagte einmal eine #Überlebende des #Holocaust auf die Frage, wie es ihrer Meinung nach zum 3. Reich kommen konnte. Aktuell wirbt eine #Landtagskandidatin der A*D in #Brandenburg damit, dass man bei ihren #Wahlkampf-Veranstaltungen einen (mit ihrem Namen gebrandeten) Kubotan bekomme - zur #Selbstverteidigung, wie sie sagt. Ein #Kubotan ist eine Nahkampf-Stichwaffe, die in der #Schweiz verboten, in Deutschland bislang aber noch erlaubt ist. Zur gleichen Zeit erzielt die A*D in Brandenburg einen „viralen Hit“ (es bleibt fraglich, ob der nicht gekauft ist), und zwar mit einem #Video, das den Vergleich zieht: Wochenmarkt oder #Drogenmarkt, sicherer Bahnhof oder randalierende Schlägertrupps, Natur oder „#Windrad-#Monster“ usw. Das Video ist mittels KI erstellt und malt in den schrillsten Farben: blonde arische Menschen auf der seinen Seite, düster-dunkle Gestalten auf der anderen Seite. Und immer noch glaubt ein Milieu, dem machtgeile rechtsradikale Zeitgenossen wie #Merz, #Spahn, #Linnemann, #Söder etc. angehören und für das Digitalisierung weitestgehend #Neuland ist, es könne „im bürgerlichen Gewand“ mit #Hetze und Konzepten aus den 1990ern Stimmen gewinnen, ohne dass der soziale #Frieden im Land beschädigt wird. (Übrigens: Rechtsradikale sind Menschen, die rechte Politik ohne Kompromisse radikal umsetzen wollen; es passt also zu den genannten) Liebe #CDU/#CSU: Was ist das eigentlich, dieses „Lösungen“, die keine sind, für Probleme schaffen, die nicht bestehen? - „Nützliche Idioten“ nennt man solche willfährigen Helfer des #Faschismus. Faschisten werden nicht dadurch besänftigt, dass man ihre auf Fake-News aufbauenden Forderungen übernimmt und irgendeinen #Popanz aufführt, ohne die tatsächlichen #Probleme anzugehen. Sie fühlen sich dadurch erst recht bestätigt und drehen die Eskalationsspirale weiter. - Das ist der historische Fehler, den CDU/CSU gerade begehen. Und wir sehen live dabei zu - und tun nichts. Warum eigentlich?

Wie schon klar geworden sein dürfte, mag ich das Oktoberfest nicht besonders. Andererseits lässt es sich aber kaum ignorieren. Also heute Mittag rein ins Getümmel. Einige Gedanken dazu. Wer in diesen Tagen in München die Messer sieht, die in den Lederhosen bayerischer Volksfestbesucher einen festen Platz haben, wird bemerken, dass sich Teile der Bevölkerung längst selbst bewaffnet haben, weil da irgendetwas ist, das ihre Freiheit bedrohen könnte. Was genau, kann aber niemand so recht erklären. Im Bierzelt ist die Wehrhaftigkeit besonders hoch. Da wird die Freiheit in Tracht verteidigt. Auch wenn der Lederhosenwahnsinn und der Dirndlirrsinn eher so etwas wie eine Trachtenimitation sind, soll man sich echt vorkommen in dem Gewand. Zu Volksfestzeiten wird jede Stadt in Bayern auf diese Weise zum Teil des so gerne beschworenen ländlichen Raums. Auch Münchner Mütter bringen ihren Töchtern bei, dass Singlefrauen den Dirndlschürzenknoten auf der linken Seite binden müssen, damit die Mannsbilder wissen: „Schürze links, bringt’s!“. Rechts muss die Schleife sitzen, wenn die Frau vergeben ist. Als „Gender-Schmarrn“ wird das niemand bezeichnen. Warum eigentlich? Weil der eher etwas ist, das aus Berlin kommt – wie vermeintlich alle Verbote. Aufgeregt wird sich dabei gerne über Verbote, die es gar nicht gibt. Das Lied von der Puffmutter Layla, das selbst im übelsten deutschen Party-Schuppen auf Mallorca zu den Dreingaben mit eher niedrigem Geschmacksniveau gerechnet wird, ist so zum Volksfesthit in Bayern geworden. Auch Hubert Aiwanger hat es jüngst wieder im Bierzelt dirigiert, als sei es das bayerischste Volkslied der Welt – aus Trotz. Schlechtes Benehmen ist in, denn man kann es als "anti-woke" verkaufen, während gute Kinderstube immer scharf am Vorwurf der "political correctness" vorbeischrammt. Normalitas Bavariae. Man möchte sich schließlich den Mund nicht verbieten lassen. Genausowenig wie man sich das Fleisch verbieten lassen möchte oder das Auto im „Autoland Bayern“, wie Markus Söder sagt. Der weiß, dass es in seiner Landeshauptstadt Viertel gibt, in denen man aufpassen muss, dass einem kein Lastenfahrrad über den Zeh fährt, wenn man das Haus verlässt. Dass darunter Leute sind, die sich vegan ernähren, wird er auch wissen. Dass das nicht normal sein kann, wird Söder nicht müde zu betonen. Dumm nur, dass auch Bier vegan ist. Aber solch kleine Dinge haben große Geister noch nie gestört. Gerhart Polt entlarvt diesen hinterfotzigen (in Bayern kein Schimpfwort) CSU-Anspruch auf das Defintionsmonopol allen Bayerischseins sowie die sich daraus ergebenden absurden Ausgrenzungen immer wieder sehr eindrücklich. Wer möchte kann sich hier nochmal sein geniales Programm "Oktoberfest" zumindest in Ausschnitten anschauen: https://lnkd.in/d-4ZAitR Die Beherrschung des Bayerischen (genauer gesagt des konservativen Südbayerisch in der Taxonomie von Kranzmayer) ist nicht zwingend notwendig, schadet zum Verständnis des Fortgangs der Ereignisse aber auch nicht.

Im Mai 2024 wurden Videos bekannt, die zeigen, wie Partygäste auf Sylt und anderswo zu dem Schlager »L'amour toujours« von Gigi d’Agostino die rassistische Parole »Deutschland den Deutschen – Ausländer raus« grölten. Der Siemens-Manager Joe Kaeser (Vorstandsvorsitzender 2013-2021) gab in einem Linkedin-Beitrag dazu einen wichtigen Hinweis, der mir bislang entgangen war: Die grölenden Faschos von Sylt waren mutmaßlich Kinder der westdeutschen Oberschicht. Vermutlich kann man das in dem Video auch an ihrer Kleidung erkennen (ich mag es mir nicht angucken). Das zerlegt den immer noch weit verbreiteten Mythos, Faschismus habe etwas mit sozialer Benachteiligung und Bildungsferne zu tun. Das war 1932/33 nicht so, und das ist heute nicht so. Die elitäre deutsche Studentenschaft war 1932/33 die Speerspitze des Hitlerfaschismus; und heute scheint sie die Speerspitze des Höckefaschismus zu sein. Kaeser hat auch das Stichwort genannt, das diese Gruppe mit dem faschistischen Gedankengut und Gefühlsangebot verknüpft: Es heißt Elite. Wenn Elitedenken („Wir sind die Besten“) sich mit Herrschsucht und Brutalität verbindet, entsteht Faschismus. Die Brutalität wiederum speist sich meist aus einer Angst vor dem Verlust traditioneller Herrschaftsmacht. An dieser Stelle kommt aktuell das Klimathema ins Spiel. Denn der internationale Klimaschutz bedroht die Herrschaftsmacht der fossilen Industrien und ihrer speziellen Elite. Foto: Juveniler Seeadler. So sehen sich Faschisten gerne selbst. [Von Hobbyfotowiki - Eigenes Werk, CC0, https://lnkd.in/gzntMnry ]

Hat diese EM nun Europa oder zumindest Deutschland näher zusammengebracht? Wir werden schnell feststellen, dass es nach der EM noch die gleichen politischen Lager gibt. Die gleichen Differenzen. Das gleiche Misstrauen. Die gleichen Themen und gleichen Haltungen zu diesen. Denn Politik ist Politik. Und Sport ist Sport. Zwei unterschiedliche Spielfelder. Beide mit Einfluss auf unsere Gesellschaft. Zu glauben, dass der Fußball die Herausforderungen der Politik löst, wäre illusorisch. Die Debatte auf dem einen Platz wird nicht durch die positive Stimmung auf dem anderen überjubelt. Es wäre vermessen, den Anspruch zu haben, dass eine EM uns politisch vereint. Aber am Ende wird eine Gesellschaft nicht nur durch Politik geprägt, sondern durch Menschen im Umgang mit anderen Menschen. Und hier hat die EM schon etwas hinterlassen. Mit Fans unterschiedlicher Nationen, die zusammen gesungen und getanzt haben. Einem Saxophonisten, der mit Musik und guten Botschaften, die Menschen zum Feiern auf die Straßen geholt hat. Mit Spielern und Fans anderer Nationen, die ihre ehrliche Verbundenheit gegenüber Deutschland ausgedrückt haben. Und mit Millionen Menschen, die zusammen beim Grillen, in Bars, in Kneipen, auf Fanmeilen, in und um die Stadien gejubelt und auch getrauert haben. Hier entsteht Begegnung, hier entsteht Gemeinschaft. Für kurz oder lang. Und gleichzeitig tut es einer Gesellschaft gut, mal durchzuatmen. Eine EM ist für viele wie ein Urlaub von dem, was sonst so ist. Was für eine Erleichterung, wenn das Fußballspiel am Freitag mal das wichtigste Thema der Woche ist. Und wie es so ist, manchmal ist ein Urlaub nur eine nette Auszeit. Und manchmal ein prägendes Erlebnis, das den eigenen Horizont erweitert. Das kann eine EM. Mehr können wir nicht erwarten. Und ich finde, das ist schon eine ganze Menge.

Wir gingen und gehen weiterhin alle gemeinsam durch das größte f*sch*st*sche Experiment sein 1945. Die meisten von uns lassen es leider über sich ergehen. Sie konzentrieren sich stattdessen weiterhin auf Tippfehler Grammatikfehler ordentliche Gendersprache Mangelnde Wertschätzung gegenüber den Tätern Das Wetter Das Klima Sport Resultate Wieviel Geschlechter gibt es eigentlich…? …. Das Publikum passt hervorragend. Wie beschrieben in <Die Welle> und <1984> Jeder bekommt schlussendlich das, was er verdient.   Zum Author: George Orwell will mit seinen Büchern „Farm der Tiere“ und "1984" die Welt vor der Gefahr des Totalitarismus warnen. Dafür beschreibt er eine dystopische Welt, voller Angst und Schrecken, in der Überwachung, Folter und Unterdrückung an der Tagesordnung stehen. Farm der Tiere ist eine allegorische Fabel von George Orwell. Das Buch erzählt die Geschichte einer Tierfarm, auf der die Tiere gegen die menschliche Unterdrückung aufbegehren und eine eigenständige Herrschaft errichten. Es thematisiert Machtmissbrauch und politische Korruption. Die Liebe und die Bürger gemeinsam besiegen und überwinden alles, selbst einen totalitären Überwachungs- und Folterstaat. Ja natürlich, Du darfst mich gerne öffentlich kritisieren für diesen Beitrag. Das ist Dein Recht! Es ist (D)ein Grundrecht! Oder hast Du das auch schon vergessen? #werte #bettertogether