Paul Stradner im Gespräch mit FINEST MANUFACTURERS
2-Michelin-Sterne-gekürter Chef de Cuisine in der Villa René Lalique
FINEST MANUFACTURERS (FM): Ich bin heute mit meinem Kollegen Herrn Brust Gast in der Villa René Lalique, um ein 8-Gang-Menü von Ihnen zu genießen, die luxuriöse Villa, das Museum, den Shop, das Château Hochberg, kurzum das gesamte Ensemble von Lalique in Wingen sur Moder kennenzulernen.
Paul Stradner: Ja, da gibt es viel zu sehen und zu erleben.
FM: Unser erster Eindruck: Hier ist die Marke Lalique perfekte inszeniert.
Paul Stradner: Alles was Sie hier sehen, kommt von Lalique. Eine glanzvolle, ganzheitliche Inszenierung, ein ganzheitliches Erlebnis für den Gast weit über die Küche hinaus.
FM: Liegt der Schwerpunkt Ihrer Gäste beim Besuch auf der Kulinarik oder kombinieren die Gäste Ihren Aufenthalt hier in der Villa René Lalique immer mit dem Besuch des Museums?
Paul Stradner: Gäste, die museumsaffin sind oder die sich für Kunst interessieren, besuchen eigentlich immer das Museum, eine der Sonderausstellungen oder eines der Events. Und dann gibt es eben den typischen Gourmet-Gast, der wegen des Restaurants zu uns kommt. Das ist der größte Anteil.
FM: In der letzten Zeit ist immer öfter zu lesen, dass die Sterne-Küche vermehrt Probleme hat, weil es einerseits immer schwieriger wird, die verwöhnten Gäste noch zu begeistern, und andererseits auf den Köchen ein großer Druck lastet. Mit dem Ergebnis, immer mehr Sterne-Köche sagen, wir haben keine Lust mehr auf diesen permanenten Druck und wollen zurück zur „einfachen Küche“.
Paul Stradner: Druck ist da, das ist klar. Wer zwei Sterne hat, kann auch zwei Sterne verlieren, wer drei hat, kann drei verlieren und wer einen hat, kann diesen verlieren. Letztendlich hat man sich etwas für ein Jahr erarbeitet, und wenn der nächste Guide herauskommt, kann man auch seinen Stern verlieren.
FM: Michelin geht jetzt auch wieder in den österreichischen Markt? Will sein Comeback feiern?
Paul Stradner: Ja. Und ich denke, das tut der österreichischen Gastronomie gut, weil sie ja auch viel zu bieten hat. Innerhalb Österreichs geht es sicherlich auch ohne Michelin-Stern, aber nach außen hin strahlt man mit Michelin-Stern wesentlich mehr über die Grenzen hinaus aus und zieht damit
internationale Gäste mehr an.
FM: Wenn ich in Deutschland auf Reisen bin und essen gehe, ich meine nicht auf Sterne-Niveau, habe ich immer mehr das Gefühl, dass die feine Esskultur in Deutschland immer mehr abnimmt. Insbesondere, wenn man die „deutsche Küche“ mit einbezieht. Die geht immer mehr unter. Irgendwie scheint auf exzellente Kulinarik immer weniger Wert gelegt zu werden in Deutschland. Das Gros der Bürger sagt, es muss preiswert sein, soll schmecken, satt machen und es soll nebenbei noch ein wenig Gemütlichkeit ausstrahlen, dann ist es gut. Feine Küche einhergehend mit exzellentem
Servicepersonal trifft man immer weniger.
Das ganze Interview finden Sie in FINEST MANUFACTURERS, Ausgabe 17 ab Montag den 5. August
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2 WochenIhr holt das Ding 👍