Es scheint, als würden immer mehr Menschen im Westen realisieren, dass wir uns auf einem Holzweg befinden. Die Zeichen mehren sich, dass wir am Anfang einer Zeitenwende stehen. Wer in den vergangenen Wochen in die Welt blickte, konnte zumindest diesen Eindruck gewinnen. Die Jahrzehnte seit dem Mauerfall waren aus Sicht der Freiheit überwiegend ein Trauerspiel. Nachdem die sozialistische Konkurrenz hinter dem Eisernen Vorhang implodierte, haben sich schleichend Paternalismus, Überregulierung, Bevormundung, Dirigismus, planwirtschaftliche Elemente, staatliche Kontrolle und Überwachung eingeschlichen. Doch dann – aus dem Nichts – gewann in Argentinien der libertäre Präsidentschaftskandidat Javier Milei überraschend die Wahlen und löste damit weltweite Schockwellen aus. Argentinien war vor rund 100 Jahren eines der wohlhabendsten Länder der Welt, woran der Spruch «reich wie ein Argentinier» erinnert. Doch dann wurde es von den Sozialisten komplett heruntergewirtschaftet. Es ist ein weiteres Anschauungsbeispiel dafür, dass ein fetter Staat keinen Wohlstand schafft, sondern ihn zerstört. Genau dies wäre das tragische Schicksal aller westlicher Länder, wenn sie den nach dem Mauerfall eingeschlagenen Irrweg weiterhin begehen. Milei ist ein Anhänger der Österreichischen Schule, also von Denkern wie Ludwig von Mises und Murray Rothbard. Er ist sich deshalb bewusst, dass der Staat nicht die Lösung ist, sondern das Problem. Im Eilzugstempo befreit er das Land seit seinem Amtsantritt von der Last der drückenden Überregulierung und fiskalischen Gier. In seiner ersten Amtshandlung verringerte er die Anzahl Ämter von 21 auf 9. Der argentinische Staatshaushalt ist unter Milei zum ersten Mal seit vielen Jahren ausgeglichen. Dadurch bestand auch keine Notwendigkeit mehr, die nötigen Mittel für die zuvor hohen Staatsausgaben durch die Zentralbank «herbeizudrucken», was der grassierenden Hyperinflation den Wind aus den Segeln nahm. Lag diese im Dezember 2023 noch bei 25,5 Prozent pro Monat, waren es im Juni «nur» noch 4,6 Prozent. Mileis Deregulierungsagenda funktioniert. Ein Beispiel unter vielen: Im Dezember 2023 beseitigte er die Mietpreis-Bremse und baute Wohnungsregulierungen ab. Das Angebot an Mietwohnungen stieg in der Folge um beeindruckende 212 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Mietpreise um durchschnittlich 26,6 Prozent fielen. Welches Argentinien nehmen wir uns im Westen zum Vorbild? Dasjenige der letzten Jahrzehnte, das in hohem Bogen scheiterte und zu Armut und Elend geführt hat? Dann müssen wir nichts weiter tun und die Staatsgläubigen in allen Parteien einfach machen lassen. Oder nehmen wir uns dasjenige Argentinien seit 2023 zum Vorbild, das gemäss Aussage von Milei zum freiheitlichsten Land der Welt werden will, einen Grossteil der Behörden schliesst, schädliche Regulierung abbaut, Steuern massiv senkt und der Bevölkerung damit neue Hoffnung verliehen hat? Ein Beitrag von Olivier Kessler bei Finews AG.
Beitrag von Liberales Institut
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Es scheint, als würden immer mehr Menschen im Westen realisieren, dass wir uns auf einem Holzweg befinden. Die Zeichen mehren sich, dass wir am Anfang einer Zeitenwende stehen. Wer in den vergangenen Wochen in die Welt blickte, konnte zumindest diesen Eindruck gewinnen. Die Jahrzehnte seit dem Mauerfall waren aus Sicht der Freiheit überwiegend ein Trauerspiel. Nachdem die sozialistische Konkurrenz hinter dem Eisernen Vorhang implodierte, haben sich schleichend Paternalismus, Überregulierung, Bevormundung, Dirigismus, planwirtschaftliche Elemente, staatliche Kontrolle und Überwachung eingeschlichen. Doch dann – aus dem Nichts – gewann in Argentinien der libertäre Präsidentschaftskandidat Javier Milei überraschend die Wahlen und löste damit weltweite Schockwellen aus. Argentinien war vor rund 100 Jahren eines der wohlhabendsten Länder der Welt, woran der Spruch «reich wie ein Argentinier» erinnert. Doch dann wurde es von den Sozialisten komplett heruntergewirtschaftet. Es ist ein weiteres Anschauungsbeispiel dafür, dass ein fetter Staat keinen Wohlstand schafft, sondern ihn zerstört. Genau dies wäre das tragische Schicksal aller westlicher Länder, wenn sie den nach dem Mauerfall eingeschlagenen Irrweg weiterhin begehen. Milei ist ein Anhänger der Österreichischen Schule, also von Denkern wie Ludwig von Mises und Murray Rothbard. Er ist sich deshalb bewusst, dass der Staat nicht die Lösung ist, sondern das Problem. Im Eilzugstempo befreit er das Land seit seinem Amtsantritt von der Last der drückenden Überregulierung und fiskalischen Gier. In seiner ersten Amtshandlung verringerte er die Anzahl Ämter von 21 auf 9. Der argentinische Staatshaushalt ist unter Milei zum ersten Mal seit vielen Jahren ausgeglichen, was er mit einem entschlossenen Sparkurs erreicht hat. Dadurch bestand auch keine Notwendigkeit mehr, die nötigen Mittel für die zuvor hohen Staatsausgaben durch die Zentralbank «herbeizudrucken», was der grassierenden Hyperinflation den Wind aus den Segeln nahm. Lag diese im Dezember 2023 noch bei 25,5 Prozent pro Monat, waren es im Juni «nur» noch 4,6 Prozent. Mileis Deregulierungsagenda funktioniert. Ein Beispiel unter vielen: Im Dezember 2023 beseitigte er die Mietpreis-Bremse und baute Wohnungsregulierungen ab. Das Angebot an Mietwohnungen stieg in der Folge um beeindruckende 212 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Mietpreise um durchschnittlich 26,6 Prozent fielen. Welches Argentinien nehmen wir uns im Westen zum Vorbild? Dasjenige der letzten Jahrzehnte, das in hohem Bogen scheiterte und zu Armut und Elend geführt hat? Dann müssen wir nichts weiter tun und die Staatsgläubigen in allen Parteien einfach machen lassen. Oder nehmen wir uns dasjenige Argentinien seit 2023 zum Vorbild, das gemäss Aussage von Milei zum freiheitlichsten Land der Welt werden will, einen Grossteil der Behörden schliesst, schädliche Regulierung abbaut, Steuern massiv senkt und der Bevölkerung damit neue Hoffnung verliehen hat? Wir haben die Wahl.
Olivier Kessler: «Stecken wir in einer Zeitenwende?»
finews.ch
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Trotz unzähliger fehlgeschlagener Experimente: Sozialistische Ideen erfreuen sich auch heute noch enormer Popularität. Insbesondere unter Intellektuellen. Daran hat auch Venezuela nichts geändert, obwohl dort die Ergebnisse dieselben sind wie eh und je: Kollaps der Wirtschaft, Massenarmut, Massenflucht. Stetig wird uns alter sozialistischer Wein in neuen Schläuchen präsentiert: Aktuell besonders populär: der Öko- und Gesundheitssozialismus, also die staatliche Regulierung oder direkte Verstaatlichung von fast allem unter dem Deckmantel des Klima- oder Gesundheitsschutzes. Warum finden die meisten "Intellektuellen" den Sozialismus so toll? Damit habe ich mich im unten verlinkten Artikel auseinandergesetzt. Soviel aber voraus: An falschen sozialistischen Idealen festzuhalten kostet westliche Intellektuelle nichts. Sie müssen nicht in den menschenverachtenden Systemen leben, die sie selbst lautstark propagieren und aus denen viele Menschen flüchten. Sie brauchen keine Hungersnöte zu leiden und staatliche Repressalien zu fürchten. Die sozialistischen Intellektuellen haben die Konsequenzen ihrer Realitätsverweigerung nicht zu tragen. Sie posaunen ihre surrealen Forderungen nach einer Gleichheits-Utopie heraus, während sie es sich in der freien Welt komfortabel eingerichtet haben und dort die intellektuelle Freiheit, die höhere Umweltqualität und den wirtschaftlichen Wohlstand der kapitalistischen Gesellschaften geniessen. Ist das glaubwürdig? Hier mein Beitrag dazu: https://lnkd.in/eGwWFW9s
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Sie sind meist sogar studiert, dürften also in der Dialektik von #Argumentation kundig sein. Und dennoch wirken ihre Äußerungen oft, als würde ein 3-Jähriger nicht akzeptieren wollen, dass jetzt Schluss mit Sandkasten ist und es nach Hause geht. So eine Rede machte jetzt (auch hier auf LinkedIn) die Welle: Ich meine die Rede von Deutsche Börse CEO Theodor Weimer vor dem Wirtschaftsrat Bayern (!) aus April 2024. Sie strotzte vor #Populismen auf bayrischem Bierzelt-Niveau - und ich kann sie mir nur so erklären, dass Weimer, dessen Vertrag Ende 2024 ausläuft, sich so für weitere Ämter bewirbt, vielleicht sogar in der Politik. Welche Populismen ich meine? Er spart keine #Superlative aus. So schlecht sei etwa das Ansehen Deutschlands in der Welt noch nie gewesen. Oder: „Ich sage Ihnen das, was die guten Investoren mir in Gesprächen sagen“, ohne natürlich zu sagen, was denn „gute #Investoren“ sind. Allein eine Welt in Gut und Böse einzuteilen, ist maximalst auffällig. Dann verspricht er seinen Zuhörer:innen natürlich nichts weniger als „die #Wahrheit“ zu erzählen. Und: „Wir sind ökonomisch gesprochen auf dem Weg zum #Entwicklungsland.“ Deutschland sei ein Ramschladen. - Wohlgemerkt jenes Land, das erst vor wenigen Monaten zur drittmächtigsten #Wirtschaftsnation der Welt aufgestiegen ist. Herr Weimer muss in einer sehr speziellen Bubble leben. Dann, das Lieblingsthema der Rechten: „Unsere #Migrationspolitik, ich will nicht zu politisch werden, wird allseits als vollkommen falsch empfunden“, so Weimer. Die Ausrichtung Deutschlands am „Gutmenschentum“ werde nirgendwo geteilt. - Mit „allseits“ und „nirgendwo“ legt er erneut nach in seinem infantilen Anspruch, allwissend zu sein. Am Ende seines Auftritts befreit er dann noch die A*D von quasi jeglicher Schuld am Investitionsklima in Deutschland - und man muss sich fragen: War #Alkohol im Spiel? Vielleicht war es ein letztes Aufbäumen an Wichtigkeit eines 65-Jährigen, der nur noch wenige Monate im Amt hat. Der sieht, dass er mit seinen Ansichten gesellschaftlich zunehmend abgehängt ist. Es ist nur traurig zu sehen, wie solche Menschen nicht einfach in #Würde abtreten können und sich stattdessen auf offener Bühne derart billig hinreißen lassen. Vielleicht ist es aber auch einfach nur einer jener unverstellten Blicke in den Denk-Maschinenraum von ewig gestrigen Industrieführern, die für Deutschland im 21. Jahrhundert mehr #Bremsklotz als Anpacker sind.
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Das Sorgenkind Automobilindustrie… ich sehe - außer in Deutschland und Italien - einen massiven Aufschwung an E-Mobilität. Warum wird gemeckert? Wer einmal in den MSCI World schaut, sieht ja auch schnell die Haupttreiber der Wirtschaft. Informationstechnologie, Finanzen und Gesundheit. Da hat Deutschland leider - bis auf kleine Ausnahmen - gar nichts mehr mitzureden. Außerdem finde ich es schon bedenklich, wie die Wirtschaft die Politik wie eine Marionette herumschickt. Was ist das für ein Zukunftsbild, wo die Wirtschaft alles regelt?
Sie sind meist sogar studiert, dürften also in der Dialektik von #Argumentation kundig sein. Und dennoch wirken ihre Äußerungen oft, als würde ein 3-Jähriger nicht akzeptieren wollen, dass jetzt Schluss mit Sandkasten ist und es nach Hause geht. So eine Rede machte jetzt (auch hier auf LinkedIn) die Welle: Ich meine die Rede von Deutsche Börse CEO Theodor Weimer vor dem Wirtschaftsrat Bayern (!) aus April 2024. Sie strotzte vor #Populismen auf bayrischem Bierzelt-Niveau - und ich kann sie mir nur so erklären, dass Weimer, dessen Vertrag Ende 2024 ausläuft, sich so für weitere Ämter bewirbt, vielleicht sogar in der Politik. Welche Populismen ich meine? Er spart keine #Superlative aus. So schlecht sei etwa das Ansehen Deutschlands in der Welt noch nie gewesen. Oder: „Ich sage Ihnen das, was die guten Investoren mir in Gesprächen sagen“, ohne natürlich zu sagen, was denn „gute #Investoren“ sind. Allein eine Welt in Gut und Böse einzuteilen, ist maximalst auffällig. Dann verspricht er seinen Zuhörer:innen natürlich nichts weniger als „die #Wahrheit“ zu erzählen. Und: „Wir sind ökonomisch gesprochen auf dem Weg zum #Entwicklungsland.“ Deutschland sei ein Ramschladen. - Wohlgemerkt jenes Land, das erst vor wenigen Monaten zur drittmächtigsten #Wirtschaftsnation der Welt aufgestiegen ist. Herr Weimer muss in einer sehr speziellen Bubble leben. Dann, das Lieblingsthema der Rechten: „Unsere #Migrationspolitik, ich will nicht zu politisch werden, wird allseits als vollkommen falsch empfunden“, so Weimer. Die Ausrichtung Deutschlands am „Gutmenschentum“ werde nirgendwo geteilt. - Mit „allseits“ und „nirgendwo“ legt er erneut nach in seinem infantilen Anspruch, allwissend zu sein. Am Ende seines Auftritts befreit er dann noch die A*D von quasi jeglicher Schuld am Investitionsklima in Deutschland - und man muss sich fragen: War #Alkohol im Spiel? Vielleicht war es ein letztes Aufbäumen an Wichtigkeit eines 65-Jährigen, der nur noch wenige Monate im Amt hat. Der sieht, dass er mit seinen Ansichten gesellschaftlich zunehmend abgehängt ist. Es ist nur traurig zu sehen, wie solche Menschen nicht einfach in #Würde abtreten können und sich stattdessen auf offener Bühne derart billig hinreißen lassen. Vielleicht ist es aber auch einfach nur einer jener unverstellten Blicke in den Denk-Maschinenraum von ewig gestrigen Industrieführern, die für Deutschland im 21. Jahrhundert mehr #Bremsklotz als Anpacker sind.
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Wie steht es aktuell um die wirtschaftliche Freiheit in der Welt? Am LI-Gespräch vom 23. Mai 2024 berichtete Rainer Zitelmann über seine Forschungsergebnisse, Eindrücke und Erfahrungen. In seinem Referat ging Dr. Dr. Rainer Zitelmann, Historiker und Soziologe, auf seine Eindrücke aus verschiedenen Ländern und die von ihm in Auftrag gegebenen Studien ein. Nebst Ländern wie etwa Georgien, Albanien, der Slowakei, Polen, Vietnam und Nepal waren vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen vor allem die Berichte aus Chile und Argentinien interessant. Chile sei seit vielen Jahrzehnten traditionell das kapitalistischste Land Südamerikas, und dies sei deutlich spürbar. Die Infrastruktur sei modern, die Menschen seien wohlhabend. Nur 1,7 Prozent der Chilenen lebten in extremer Armut, während es im sozialistischen Venezuela 59,6 Prozent seien. Ironisch sei, dass die Chilenen trotz der sichtbaren Erfolge ihres relativ kapitalistischen Systems wieder einen Sozialisten als Präsidenten gewählt hätten. Dies sei vergleichbar mit jemandem, der einst übergewichtig war, auf die richtige Ernährung umgestellt und so zu einer guten Figur gefunden habe, um im Laufe der Zeit wieder zu vergessen, was ihm einst zur guten Form verholfen habe. Er beginne wieder Süssigkeiten zu naschen und zunächst sei dies auch nicht spürbar, weshalb er zu immer mehr Süssigkeiten greife und so langsam wieder an Gewicht zulege, bis er letztlich wieder so übergewichtig sei wie zu Beginn. Mittlerweile sei die Einstellung in Chile zum Kapitalismus negativer als in Argentinien, was doch überraschend sei angesichts der enormen Erfolgsgeschichte. Argentinien auf der anderen Seite sei vor rund 100 Jahren eines der reichsten Länder der Welt gewesen, bevor immer mehr Staatseinfluss zugelassen worden und Argentinien in den Sozialismus abgedriftet sei. Seit 1957 habe es jedes Jahr eine zweistellige Inflationsrate gegeben. Das Land sei total an die Wand gefahren und der einstige Reichtum verspielt worden. Diese schlimmen Zustände hätten es ermöglicht, dass Javier Milei zum neuen Präsidenten Argentiniens gewählt wurde. Vermutlich sei es eine notwendige Bedingung für liberale Reformen, dass ein Land zunächst heruntergewirtschaftet werden müsse und es den Leuten schlecht ginge. Der geistige Boden für eine Wende müsse während ausserdem von liberalen Think Tanks vorbereitet werden. Letztlich brauche es auch eine charismatische Leaderfigur, die die Massen bewegen könne, jemanden wie Javier Milei. Von Milei hänge vieles ab: Habe er Erfolg, könnte dies zu einer kapitalistischen Revolution in Südamerika führen. Zum Bericht und zum Video des Vortrags: https://lnkd.in/eqxW3eUX
Wirtschaftsfreiheit weltweit im Niedergang - Liberales Institut
https://www.libinst.ch
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🇦🇷 Was man von Javier Milei wirklich lernen kann (über uns) Heute vor einem Jahr wurde der Ökonom Javier #Milei (Foto u.) argentinischer Präsident. Wenn ich das Gros deutscher Medien richtig interpretiere, ist der 54-Jährige ein radikaler Irrer, der schon zum Frühstück mind. zwei Beamte verspeist und auch sonst ganz schlimm ist für sein Land, das Weltklima etc. Mein Rat: Man sollte sich bei seiner Beurteilung auf Mileis #Wirtschaftspolitik konzentrieren, nicht auf seine Koteletten oder schmiedeeisernen Manieren. Milei mag libertär sein, laut, knochenkonservativ. Aber mit seinem Wahlkampf-Accessoire Kettensäge illustrierte er immerhin klar, was er vorhatte: den überbordenden Staat stutzen und Argentiniens Hyperinflation auf Normalmaß zurechtschneiden. Dem selbsternannten „Anarchokapitalisten“ ist das bislang gut gelungen, muss ich sagen. Milei hat hunderte von Regulierungen gestrichen. Den #Staatshaushalt hat er zurechtgeschnitten wie andere ihren Buchsbaum vorm Haus: minus 27 Prozent. #Renten und Staatsgehälter steigen nicht mehr mit den Preisen. Die Hälfte seiner 18 Ministerien wurden geschlossen, 30.000 öffentliche Bedienstete entlassen. Das alles tut weh, klar. Aktuell bricht die Wirtschaft ein, die Armut wächst. Für nächstes Jahr prognostiziert der #IWF aber wieder ein Wachstum von fünf Prozent. Erstmals seit Jahrzehnten verzeichnet Argentinien einen Haushaltsüberschuss. Die #Börse boomt, und Mileis Umfragewerte sind stabil bei über 50 Prozent. Viele scheinen schon froh, dass ein Politiker sie wenigstens nicht mehr anlügt, sondern das tut, was versprochen war. Warum also verachten hiesige Medien Milei so? Angst? Neid? Den Fehler, den viele hierzulande machen: Sie bewerten den Rest der Welt mit deutschen Maßstäben. #Argentinien hat viel größere Probleme als wir, ein #Präsident dort also auch größere Aufgaben. Zugleich sind seine Rechte üppiger. Er wird direkt vom Volk gewählt und kann per Dekret dann ziemlich durchregieren. Das würde in Deutschland gar nicht gehen. Umso unbefangener könnte man sich doch fragen, was man trotzdem lernen kann von Mileis harter Tour. #Deutschland torkelt derweil ins dritte Rezessionsjahr. Durch die #Bürokratie entgehen der Republik bis zu 146 Mrd. Euro an Wirtschaftsleistung, rechnete das ifo-Institut vor. Pro Jahr. Seit fünf Jahren wächst bei uns nichts mehr. Wohnungsbau, Arbeitsmarkt, Industrie, Klimaschutz – alles überreguliert. Als Christian Lindner jüngst vorschlug, man müsse „zumindest ein klein bisschen mehr Milei wagen“, gab's einen Aufschrei der Empörung. Ich kann das nicht und zugleich sehr gut verstehen: Vielleicht geht’s uns einfach noch nicht schlecht genug, um uns selbst zu hinterfragen? Lieber verwandeln wir uns allmählich in ein Volk von Schulterzuckern, das nichts gerissen kriegt, aber anderen stets gute Ratschläge erteilt. Wissen Sie, was während der Ampel-Regierung wirklich ausgebaut wurde? Der Berliner Beamtenapparat. Er wuchs um 11.500 Stellen. © Foto: Reuters
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Das TV-Duell Biden gegen Trump war ein Desaster für die Demokraten Amerika macht Angst Die Welt braucht gesunde, starke Vereinigte Staaten – weil die Alternativen China oder Russland heissen. Publiziert: 19:11 Uhr Angelsächsische Senioren im Unruhestand dominierten die vergangene Woche. Gestern füllte die australische Rockband AC/DC um den bald siebzigjährigen Gitarristen Angus Young das Zürcher Letzigrund-Stadion. Die 47'000 Tickets waren in acht Minuten weg, trotz der immergleichen Böse-Buben-Songs im Viervierteltakt. Zwei Tage zuvor begegnete der 81-jährige US-Präsident Joe Biden seinem Herausforderer Donald Trump live auf CNN. Der Amtsinhaber versetzte seine Entourage mit wächsernem Gesichtsausdruck und bangen Satzpausen in Panik; die Coolness aus seiner Zeit als Vizepräsident mit Ray-Ban-Brille ist längst passé, heute wandelt er als eine Art Methusalix durchs Weisse Haus – und liess den 78-jährigen Schwindelmeier Trump im TV-Duell als Jungspund erscheinen. «Highway to Hell» für die Demokraten, um einen AC/DC-Hit zu bemühen. Man würde sich ja gerne mit etwas Schadenfreude zurücklehnen und an die Worte Friedrich August von Hayeks denken, der eben doch recht hatte, als er schwärmte, dass Demokratien in kleinen Ländern wie der Schweiz mit hohem Mitbestimmungsgrad am besten gedeihen. Doch ist die Welt politisch verzahnter und die Wirtschaft globalisierter als zu Zeiten des österreichischen Ur-Liberalen im 20. Jahrhundert. Schweizerische Wirtschaftspolitik wird zu einem Teil in Brüssel gemacht, unsere Sicherheitspolitik in Washington D. C. So gesehen, ist Helvetien heute erst recht ein Kleinstaat. Nur diplomatische Pfauen blasen Bundesbern zum Popanz auf und fächern sich nach dem Bürgenstock-Gipfel in Münchhausen-Manier gleich selber den Rückenwind zu. Wenn die Vereinigten Staaten am 5. November einen neuen Präsidenten wählen, wirkt sich das rund um den Erdball aus – selbstverständlich auch in der Eidgenossenschaft. Immerhin ist die US-Wirtschaft besser als ihr Ruf, die dortigen Börsen haben seit Bidens Antritt zugelegt. Und doch bleibt ein Unbehagen. Wo wird die wichtigste Demokratie mit diesem politischen Personal hinsteuern? Eines ist sicher: Allen Unkenrufen über den Niedergang des amerikanischen Imperiums zum Trotz können Mächte wie China oder Russland keine Alternative sein. Dann wäre die ganze Welt auf dem Highway to Hell. #editorial #amerika https://lnkd.in/enn8p4eR
Amerika macht Angst
blick.ch
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Darum sind wir Deutschen ärmer als wir oft denken – und warum das linkspopulistische Geheule von der Schere so nervt. Mein Editorial im neuen FOCUS MONEY · Die gute Botschaft vorneweg: Die Welt ist schon wieder reicher geworden, die #Vermögen rund um den Globus sind im vorigen Jahr kräftig gewachsen. Die schlechte Nachricht folgt auf dem Fuße. Die Deutschen liegen allenfalls im Mittelfeld des #Wohlstands-Rankings, mit leichter Tendenz nach unten: Platz 17 – mehr ist nicht drin. Das entspricht einem Durchschnittsvermögen von knapp 265 000 Dollar. Uneinholbar auf Platz eins sind laut UBS-Global Wealth Report die Schweizer mit 710 000 Dollar Vermögen pro Kopf. Hierzulande ging es – in Dollar gerechnet – zwar leicht bergauf, aber weniger schnell als im globalen Schnitt. In Euro gerechnet haben die Deutschen gar leichte Einbußen zu verkraften. · Wichtig ist eine weitere Erkenntnis der Statistik: Die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich geht – in Kontrast zum linkspopulistischen Geheule – in Deutschland eben nicht weiter auf. Im Gegenteil. Die unteren und mittleren Vermögensschichten konnten stärker zulegen als die oberen, berichtet die UBS unter Verweis auf den Gini-Koeffizienten, der die Ungleichheit innerhalb von Staaten misst: „Die Ungleichheit in Deutschland hat seit dem Jahr 2008 leicht abgenommen und liegt aktuell knapp oberhalb des westeuropäischen Durchschnitts.“ · Doch was helfen #Fakten, wenn es sich munter gegen #Millionäre polemisieren lässt? Nichts ist billiger, als mit Neidreflexen Politik zu machen, zumal sich durch Umverteilung wie von Zauberhand alle finanziellen Nöte lösen lassen: Die Regierung könnte sparen, ach was – holt es doch von den Reichen! Es gibt Leute in der politischen Arena, die haben ihre gesamte Karriere (samt dem dadurch erzielten Einkommen) auf diese einfältige Rhetorik aufgebaut. Saskia Esken etwa tut sich damit hervor (und richtet nebenbei die SPD zugrunde), auch der Mann mit dem Backenbart ist so ein Fall, der in Talkshows unter der Flagge des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ungestört Positionen der Linkspartei verbreitet. Das zumindest hat sich bald erledigt: #Linkslobbyist Ulrich Schneider reitet in den Ruhestand, die SED-Erben ohne Sahra Wagenknecht in den Untergang. Mitleid dürfen Sie an dieser Stelle dafür nicht erwarten. Denn statt immer neuer Umverteilungsfantasien hilft dem Wohlstand des Volkes vor allem eines: mehr Demut der Regierenden. Bleibt mehr netto vom brutto, lässt sich leichter privates Vermögen bilden. Vor allem, wenn es mit der finanziellen Bildung vorangeht, und das Geld nicht stumpf auf Girokonten vor sich hin döst. FOCUS Magazin
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Absolut lesenswerter Artikel aus der heutigen NZZ. Es führt nichts an möglichst viel Unternehmertum, möglichst wenig Staat vorbei. Eigentlich müsste jedem einleuchten, dass gewisse politische Staatsformen mehr und andere weniger Wohlstand produzieren. Es gibt dazu genügend Anschauungsbeispiele, von den Rohstoff-reichen Südamerikanischen Ländern wie Venezuela über Kuba. Der Wohlstand wird kreiert, wenn Menschen animiert werden, wirtschaftlich aktiv zu werden und sich entsprechend Kraft ihrer Möglichkeiten einbringen und so zum Wohl auch der Gesellschaft mehr Prosperität und Wohlstand schaffen. Leider stehen eklatante Partikularinteressen dieser Einsicht im Wege, nur so kann man erklären, dass sich beispielsweise am 1. Mai viele für noch mehr ineffiziente Planwirtschaft oder sogar der Überwindung des Kapitalismus aussprechen. „Und ewig irrt der Mensch“…….
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Jahreswechsel 2024/25 - Kein Krieg, allen geht es besser, die Demokratie ist auf dem Vormarsch. Kurz und gut, das war das Versprechen der Sozialwissenschaft Ökonomie für die Jahre nach 1989. Denn mit dem globalen Handel und der Ökonomisierung wäre das Weltweite System jeden Tag robuster. Kriege wären dank totaler Abhängigkeit nicht mehr möglich. Aber: In der analogen Realtität 2024/25 herrscht wieder Krieg in Europa, die Demokratie ist auf dem Rückzug, die Ungleichheit steigt und die USA steigt gerade (nach einigen Osteuropäischen Ländern) auf eine iliberale Demokratie um. Vom Klimawandel reden wir nicht mal. Status: Die Realität ist also eigentlich ein Totalversagen dieser Theorien von 'Wissenschaftlern' wie Mises und Hayek. Die Post89-Version des Kapitalismus funktioniert einfach nicht. Das Übelste daran ist aber, dass es keine Einsichten, Verantwortung und damit Veränderungsabsichten gibt. Nein es wird einfach mehr oder minder geschwiegen zu den Hintergründen und es wird versucht weiterzumachen. Es ist fast wie das Leugnen des Klimawandels - hier wird geleugnet, was das Modell nicht schafft. Den Gewinnern* geht es ja gut - warum sollte Elon Musk seine Ansichten wechseln? Und mitten drin sitzt natürlich die Schweiz, die gerne die reichen Wirtschaftsflüchtlinge aufnimmt und die Armen draussen halten will. Man(n) kann Fehler machen ja, aber es gehört auch dazu zu von ihnen zu lernen. Und da sehe ich nur leh(!)rende Gähne etwa Universität St.Gallen (HSG) oder all die Medienpostillen (von NZZ bis Schweizer Monat) von SVP, FDP bis tief hinein ins linke Lager. Sie sollten endlich anfangen zu ihrer Verantwortung zu stehen. Wir haben es versaut! Die Leute, die das hier interessieren sollte, ist so lang, dass es sich nicht mal lohnt damit anzufangen.
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