Beitrag von Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)

🌲🌳 #BWI4 kompakt (4): Bayerns Wälder sind vielfältig, mehrschichtig und naturnah. 🌲 Reinbestände aus Fichte oder Kiefer prägen in der Geschichte Bayerns schon lange das Waldbild. Für das nächste Jahrhundert funktioniert das nicht mehr. Gut, dass sich das Waldbild ändert. 🌲🌳 Die Ergebnisse der BWI4 zeigen: Wälder mit nur einer Baumart sind weiter rückläufig. Auf 86,5 % der Waldfläche in Bayern wachsen zwei oder mehr Baumarten. Der Anteil an Mischwäldern mit mindestens einer Laub- oder Nadelbaumart von 61,5 % (2012) auf 63,2 % (2022) angestiegen. 🌲🌳 Auch wenn die 10 häufigsten Baumarten auf knapp 90 % der bestockten Waldfläche wachsen, sind die selteneren heimischen Baumarten wichtig für Artenvielfalt und Klimastabilität, wie beispielsweise Spitzahorn, Elsbeere oder Schwarzkiefer. Alternative Baumarten wie Douglasie oder Roteiche sind nur auf rund zwei Prozent der Waldfläche zu finden. Insgesamt haben unsere Außenteams 50 verschiedene Baumarten in unseren bayerischen Wäldern kartiert. 🌲🌳 Über 81 % der Wälder im Freistaat sind mindestens zweischichtig, rund ein Drittel mehrschichtig oder plenterartig. 🌲🌳 Auch totes Holz ist wichtig für die Vielfalt: Rund 74,6 Millionen Kubikmeter Totholz gibt es in unseren Wäldern. Das sind im Schnitt rund 30 Kubikmeter pro Hektar. Spannend: Auch beim Totholz steigt der Laubholzanteil und der höchste Vorrat steht im Staatswald: 43 Kubikmeter pro Hektar. 🌲🌳 Das Durchschnittsalter der Wälder im Freistaat steigt von 83 (2012) auf 88 Jahre (2022) an. Zudem haben alle Altersklassen über 60 Jahre in den letzten zehn Jahren an Fläche zugenommen. ➡️ Die Ergebnisse zeigen: 1️⃣ Der Strukturreichtum und die Vielfalt nehmen zu. Das ist von unschätzbarem Wert für Klimaschutz, Artenvielfalt, Luft- und Trinkwasserqualität sowie als Schutz vor Naturgefahren und Erholungsraum. Und es macht die Wälder im Freistaat widerstandsfähiger gegen Sturm, Hitze, Dürre und Insekten. 2️⃣Erheblich mehr Verjüngungsflächen, intensiver Waldumbau und eine umfassende Waldpflege über alle Eigentumsarten hinweg lassen unsere Wälder mehrschichtiger werden. 3️⃣Immer mehr Totholz verbleibt im Wald als wertvolle Lebensgrundlage für Vögel, Insekten, Pilze und wichtiger Faktor bei Wasserrückhalt und Kohlenstoffbindung. Ein Grund ist die naturnahe Bewirtschaftung der Wälder mit Totholz-Konzepten. Ein weiterer Grund: Es sterben mehr Bäume durch Klimafolgen und Insektenkalamitäten. 4️⃣Unsere Wälder werden immer älter. Wichtig ist es, diese älter werdenden Wälder zu bewirtschaften, um sie zu stabilisieren und rechtzeitig eine Verjüngung unter Schirm zu etablieren. Denn sie sind anfälliger für Kalamitäten. Das wiederum erhöht das Risiko, dass sie vom Kohlenstoffspeicher zur Kohlenstoffquelle werden. #LWF #Waldforschung #Waldumbau #Klimawandel

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