Pressemitteilung
14 Grundschulen im Landkreis Wittenberg von Schließung bedroht!
Nach der von Bildungsministerin Eva Feußner Mitte Juni auf den Weg gebrachten 18. Schulgesetznovelle würde künftig jede vierte Grundschule außerhalb der drei Oberzentren Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau in ihrer Existenz bedroht sein. In einem neuen § 13a zur Klassenbildung soll die bisherige Anforderung aus der Verordnung zur Schulentwicklungsplanung (Sepl-VO 2022) von mindestens 15 Schülerinnen und Schülern (SuS) für die Bildung einer 1. Klasse durch eine gesetzliche Regelung ersetzt werden, wonach künftig dafür mindestens 25 SuS erforderlich sein sollen. In den ländlichen Regionen außerhalb größerer Städte sind 20 Schülerinnen und Schüler für eine neue Klasse erforderlich. Dadurch würde die Mindestgröße der Grundschulen von bisher 60 SuS (4 x 15) auf dann 80 SuS (4 x 20) oder sogar auf 100 SuS (4 x 25) heraufgesetzt. Für mehrere duzend Grundschulen in den Landkreisen würde das in den kommenden Jahren das „Aus“ bedeuten. Als Begründung für die neuen Regelungen gibt das Ministerium „die extrem schwierige Lehrkräfteversorgung“ an, die auch in den folgenden Jahren zu erwarten sei. Zu diesem tiefen Einschnitt in das Grundschulnetz des Landes erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, bildungspolitische Sprecher sowie Wahlkreisabgeordnete, Thomas Lippmann und Uwe Loos, Sprecher des Kreisverbandes und Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion Die Linke im Stadtrat Wittenberg:
„Was der Bildungsministerin beim Thema Lehrkräftemangel zumindest nicht fehlt, ist ein Mangel an Kreativität: Wegen der „extrem schwierigen Lehrkräfteversorgung“ sollen die Kinder in den Grundschulen noch stärker an noch weniger Strandorten konzentriert werden, um so Lehrkräfte einzusparen. Was eine neue Welle von Schulschließungen an Verlusten für die Städten und Gemeinden mit sich bringt und was das für die Schülerinnen und Schüler u.a. ihren Schulweg bedeutet, spielt bei den Plänen des Ministeriums keine Rolle. Mit Blick auf die zu erwartende Entspannung der Personalsituation gerade in den Grundschulen ist es in höchstem Maße verantwortungslos, jetzt noch eine neue Schließungswelle von Grundschulen zu organisieren.“, kritisiert unser Bildungspolitiker, Thomas Lippmann, die Schulgesetznovelle der Bildungsministerin Feußner.