Sinn vor Zweck
Ist das Credo, das wir,
Leo Teßmann und ich,
in der
#denkfabriknachwuchsfussball
benutzen, um uns mit den gesellschaftlichen und atmosphärischen Begleiterscheinungen des heutigen Fußballs in seiner Gesamtheit auseinanderzusetzen.
Für mich knüpft sich das sinnhafte Erleben an einige Charakteristika, insbesondere im Amateur- und Jugendfußball. Nämlich..
Ein Erlebnis schaffen, das weit über die 90min des Spiels hinausgeht und dafür mehr Arbeit und Zeit (unbezahlt) einsetzen als Geld.
Spürbare Verbindung zwischen denen, die spielen/organisieren und denen, die ihretwegen kommen.
Ziele, die über die laufende Saison hinausgehen.
Verbrachte Zeit über das eigentliche Sportereignis hinaus.
Lebenslager Sport. Nach und nach Rollenwechsel oder zusätzliche Rollen. Nicht zwangsläufig in der eigenen Organisation (Verein), aber gerne auch dort.
Starker Bezug zur Region, zur Stadt oder zum Kiez.
Kontinuität also, die unabhängig von Saisonzielen und Ergebnissen gewahrt bleibt.
All das gesehen und geschehen zuletzt bei der Aufstiegsrelegation des Altonaer FC 93.
Aufstieg zur 4. Liga.
Erkennbare Fans in den S- Bahnen aus allen Richtungen, Schals in den Kneipen und Spätis von Altona, Straßenverkehr in der Griegstraße vor der Adolf-Jäger-Kampfbahn (heißt wirklich so) quasi unmöglich, 40min Anstehen.
Das Stadion ältestehrwürdigst, Rasen und Wetter britisch.
Über 4000 im Stadion.
8 Tore Spektakel, offensives Hin und Her, 4 Standardtore, viele Fehler, noch mehr Leidenschaft, gepflegte Fußballmomente und Fairness trotz Wettkampf mit Kriegsbemalung. Auch Pöbeleien, aber hamburgerisch gepflegt, würde ich durch ne berliner Brille sagen.
Am Ende scheitert Altona. Viele Tränen auf dem Platz, auf der Tribüne, in der Kabine, im Clubheim.
Trotzdem bleiben viele. Und sie bleiben lange.
Das Spiel war im Mittelpunkt. Solange es lief. Danach waren lauter verschiedene Dinge und Themen im Mittelpunkt. Entscheidend ist, dass das Ereignis Anlass und Auslöser für Kontakte ist.
Eigentlich ist es das, wonach sich mein Amateurfußballherz sehnt. Weil ich das selbst so kennengelernt habe. Und es heute selten geworden zu sein scheint.
Ich glaube, beim AFC wissen viele, dass die Saison ein Erfolg war, weil sie Spaß und Sinn gemacht hat.
Dass sie ihre Zeit für nichts lieber geben als dafür.
Dass das Spiel und das Erlebnis nicht enden, wenn abgepfiffen wird und dass der gestrige Tag kein Ende ist, sondern gezeigt hat, dass sie auf einem Weg sind, den sie nicht verlassen werden.
So viele Stimmen gehört, in deren Enttäuschung sich deutliche Zuversicht mischt.
Und btw, musikalische Rauswerfer nach 0h waren Suicidal's You can't bring me down und Moby's Feeling so real. WELTKLASSE! Und die Botschaften des Tages für mich.
PS
Spiel war im Juno. Heute, Mitte November, sind sie wieder vorne in der Hamburger VL/OL, haben das Gute bewahrt und nutzen es einfach wieder/weiter. Weil es bleibt, wenn der Sieg am WE nicht die einzige Währung ist.
AFC, geiler Club!
Assistentin des Geschäftsführers
7 MonateDer Pokal für das beste Mannschaftsfoto geht auf jeden Fall an Euch 📸🏆!