Das Nachtleben im Wandel – wohin führt die Reise? Die Zahl der Clubs und Diskotheken in Deutschland schrumpft drastisch – fast die Hälfte ist in den letzten zehn Jahren verschwunden. Gleichzeitig zeigt sich ein deutlicher gesellschaftlicher Wandel, besonders bei der Generation Z: Statt Exzess und durchtanzten Nächten stehen Sicherheit, Kontrolle und Komfort im Fokus. Ob Streamingdienste wie Spotify, Dating-Apps wie Tinder oder der Wunsch nach individuellen und intimeren Partys – die Clubkultur sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber. Hinzu kommen steigende Kosten, Bürokratie und veränderte Konsumgewohnheiten. Auch das Verhalten der Clubgänger hat sich geändert: Viele bleiben lieber zu Hause oder feiern im kleineren Kreis mit Freunden. Partys sind keine Pflichtveranstaltungen mehr, sondern eine von vielen Optionen. Die zentrale Frage lautet: Ist der Club nur ein temporäres Phänomen unserer Gesellschaft? Und wie kann sich die Branche auf diese Veränderungen einstellen, um relevant zu bleiben? Für alle, die in der Eventbranche und im Nachtleben arbeiten, sind das spannende, aber auch fordernde Zeiten. Ich bin gespannt auf Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema! 💬
Beitrag von Pascal 'Pace' Chaudhuri
Relevantere Beiträge
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Die Club- und Discoszene in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Sinkende Besucher:innenzahlen, steigende Kosten und ein radikaler Wandel in den Freizeitvorlieben stellen das Nachtleben auf eine harte Probe. „Is the party over?“, fragten wir deshalb dieses Jahr mit unserem gleichnamigen #Prosumer Trend-Report über die sich verändernde Partykultur in Deutschland. 💡 Das Stimmungsbild? In der Frankfurter Allgemeine Zeitung ➡️: https://lnkd.in/eFjRmJ3T
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#Gehwegparken ist das #Nikotin der deutschen Städte. 🚬 Wie die Zigarette zwischendurch ist es zur Alltäglichkeit geworden, es bringt schnelle und unmittelbare Befriedigung in der autogerechten Stadt, in der der öffentliche Raum nicht mehr ausreicht, das Privateigentum Auto aufzunehmen. Dabei ist klar, dass man sich über die Jahre in eine massive Abhängigkeit manövriert hat - und sich dafür immer passende Argumente zurechtgebogen hat. Dabei ist längst bewiesen, dass Fuß- und Radwege, die durch parkende Autos belegt sind mit gesundheitlichen Schäden für den städtischen Organismus einhergehen. Und es ist ein Verstoß gegen geltenden Ordnungsrecht. Aber es galt, den „Parkdruck“ zu befriedigen, der „Verkehrsrealität“ Rechnung zu tragen und „Vernunft“ walten zu lassen. Und schließlich sei es schon immer so gewesen, und alle lassen es durchgehen. Wenn alle in der Kneipe rauchen, so dass man nicht mehr bis zur Tür sehen kann, was sollte daran verwerflich sein? Es ist schließlich ein liebgewonnenes Gewohnheitsrecht. Doch langsam regt sich Widerstand – und die Frage, wie wir öffentlichen Raum in Städten aufteilen, beschäftigt gar das #Bundesverwaltungsgericht: Heute wird das Urteil erwartet, welches auf die bemerkenswerte Klage von Anwohnenden in #Bremen zurückgeht und in der juristischen Zuständigkeit immer weiter nach oben durchgereicht wurde: Schließlich geht es um Grundsätzliches, welches die Art und Weise, wie wir Verkehrs- und vor allem Lebensraum in den Städten denken. Was erwartet Ihr von dem Urteil? Ist das ein Meilenstein für die #Mobilitätswende? Ich bin zurückhaltend. Zu massiv ist die Realität der autogerechten und -abhängigen Stadt geworden, als dass man handstreichartig per höchstrichterlichem Urteil eine neue Ordnung durchsetzen könnte. Aber es wird ein Signal sein: Dass rauchverhangene Kneipen nicht gut sind für unser Zusammenleben – dass die Raucher bitte rausgehen sollen. Das ist schließlich auch zur Normalität geworden in deutschen Städten. Foto: Bardelebenstraße in Essen (Raimund Helm)
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Sonntagabend. Ich stehe an der Kasse im Edeka am Hauptbahnhof. Nicht alleine. Viele andere tummeln sich in diesem Widerstandsnest gegen deutsche Ladenschlussromantik. Es gibt attraktivere Optionen, um die Woche ausklingen zu lassen. Geschenkt. Ich war verreist, der Kühlschrank ist gähnend leer. Vor mir ein älteres Pärchen. Und eine Gruppe Jugendlicher. Sie tragen alle das gleiche T-Shirt. Aufschrift: „Für immer Freunde“. Die Freunde wirken allerdings merkwürdig distanziert. Sie unterhalten sich nicht, starrren lediglich auf ihre Handys. In der anderen Hand jeweils ein Six-Pack mit Bierdosen. „Unsere Kinder wissen schon gar nicht mehr, was Freundschaft bedeutet“, sagt der Mann vor mir zu seiner Frau. „An allem sind nur diese grässlichen neuen Technologien schuld.“ „Wieso, wir haben doch auch nur uns.“ Er grummelt etwas Unverständliches. Die Szene erinnert mich an eine Diskussion, die ich kürzlich in den USA hatte. Dort wird mittlerweile von einer „Friendship Recession“ gesprochen. „Freundschaften werden heute idealisiert“, sagte mir ein Soziologe. Er stützte seinen ernüchternden Befund auf aktuelle Studien. Unabhängig von den Auswirkungen der Covid-Pandemie bestätigten sie einen Langzeittrend. Demnach würden Amerikaner erheblich weniger Zeit mit Menschen außerhalb ihrer Familie verbringen als noch vor zehn Jahren. Dies gelte für alle Altersklassen und Einkommensniveaus, für Stadt- wie Landbevölkerung gleichermaßen. „Wir leben in einem Zeitalter der Einzelgänger“, stellte er lakonisch fest. Seit vielen Jahren nehme das Engagement in Vereinen, kirchlichen und anderen Institutionen ab. Freizeit werde zunehmend individualisiert und vom Smartphone diktiert. Nun sind unsere Kulturen nur bedingt miteinander vergleichbar. Aber auch in Ländern Europas kommen Wissenschaftler zu ähnlichen Ergebnissen. Den Österreichern etwa eilt nicht der Ruf mangelnder Geselligkeit voraus. 2005 gaben noch 39 Prozent der Befragten an, regelmäßig etwas mit Freunden zu unternehmen. 2018 (noch vor der Pandemie) waren es lediglich 27 Prozent. Nun könnte man meinen, die Familie diente als Auffangbecken. Stattdessen sank die Zahl derer, die sich regelmäßig mit ihren Nächsten beschäftigten, von 65 auf 46 Prozent (Quelle: Der Standard). Manche Zeitgenossen scheuen sich nicht davor, mit wildfremden Menschen eine Gong-Therapie zu machen. Anderen erscheint es als Zumutung, sich in einem Verein einzubringen. Ja, man mischt sich unter Menschen, aber unter Vermeidung allzu straffer sozialer Verpflichtungen. Die trügerische Kraft der Unverbindlichkeit. Vor dem Edeka wird es pötzlich laut. Die Jugendlichen machen sich an den Bierdosen zu schaffen. Fröhliches Geschnatter und Gejohle. Sie scheren sich nicht um akademische Turnübungen und soziologische Betrachtungen. Einigermaßen versöhnt mache ich mich auf den Weg. Die beiden Sicherheitskräfte, die auf sie zukommen, sehen allerdings nicht so aus, als wollten sie Freundschaft schließen.
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Engagement bei der Europameisterschaft: Über 𝟮𝟱.𝟬𝟬𝟬 𝗕𝗲𝘄𝗲𝗿𝗯𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 für 𝟭.𝟲𝟬𝟬 𝘂𝗻𝗯𝗲𝘇𝗮𝗵𝗹𝘁𝗲 𝗦𝘁𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻. Ein inspirierendes Beispiel dafür, wie man Menschen für eine Unternehmung begeistern kann. 🚀 ⚽ Allein für München haben sich beeindruckende 25.493 Freiwillige als Helfer gemeldet, um dieses sportliche Großereignis zu einem unvergesslichen Erfolg zu machen. Doch was treibt so viele Menschen dazu, ihre Zeit und Energie freiwillig zur Verfügung zu stellen? Und was können Unternehmen daraus lernen? Meine Frau hat sich ebenfalls gemeldet. In den Gesprächen, die sie mit anderen Freiwilligen geführt hat, wurden neben dem „Wir machen das fürs Erlebnis“ auch folgende Gründe genannt: ✨ Etwas Sinnvolles tun ✨ Gebraucht werden ✨ Ein kleiner Teil von etwas Großem sein ✨ Zeigen, dass München eine Stadt ist, in der ausländische Gäste willkommen sind ✨ Wegen der Klamotten Stellt euch vor, Unternehmen hätten 1.600 Mitarbeiter, die mit derselben Leidenschaft und Motivation arbeiten wie die Helfer bei der Europameisterschaft. Die Produktivität und Innovationskraft wären enorm, die Unternehmenskultur würde vor positiver Energie sprühen, und die Mitarbeiterbindung wäre deutlich stärker. Was können Unternehmen konkret tun? ✅ 𝗦𝗶𝗻𝗻𝗵𝗮𝗳𝘁𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁 𝘃𝗲𝗿𝗺𝗶𝘁𝘁𝗲𝗹𝗻: Gebt euren Mitarbeitern das Gefühl, dass ihre Arbeit einen echten Unterschied macht. ✅ 𝗪𝗲𝗿𝘁𝘀𝗰𝗵ä𝘁𝘇𝘂𝗻𝗴 𝘇𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻: Zeigt regelmäßig, wie sehr ihr die Arbeit eurer Mitarbeiter schätzt. ✅ 𝗚𝗲𝗺𝗲𝗶𝗻𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁 𝗳ö𝗿𝗱𝗲𝗿𝗻: Stärkt das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen. ✅ 𝗧𝗲𝗶𝗹 𝘃𝗼𝗻 𝗲𝘁𝘄𝗮𝘀 𝗚𝗿𝗼ß𝗲𝗺 𝘀𝗲𝗶𝗻: Schafft Möglichkeiten, bei denen Mitarbeiter sich als Teil eines größeren Ganzen fühlen können. ✅ 𝗔𝘁𝘁𝗿𝗮𝗸𝘁𝗶𝘃𝗲 𝗕𝗲𝗻𝗲𝗳𝗶𝘁𝘀 𝗯𝗶𝗲𝘁𝗲𝗻: Denkt über kreative Benefits nach, die über das Standardpaket hinausgehen. 💡 Unternehmen können viel von der Europameisterschaft und den vielen Freiwilligen lernen. Indem sie die richtigen Bedingungen schaffen, können sie ihre Mitarbeiter ebenso motivieren und engagieren. 👉 Lasst uns diesen Spirit ins Arbeitsleben übertragen und gemeinsam Großes erreichen! #employeeexperience #engagement #Mitarbeiterbindung #Europameisterschaft #Inspiration
Die Helden im Hintergrund
kicker.de
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»Achtung Radfahrer, der Boden ist frisch gebohnert« Wie der Vater, so der ….? Von der Freiheit, ein Nicht-Nachfolger zu werden Der Übergang zwischen dem ersten Verwaltungsgebäude und dem späteren Anbau war unmerklich. Im Gang des Anbaus sah man eine Klinkerwand, unverkennbar die frühere Außenwand. Ganz oben, der Montierende musste eine Leiter benutzt haben, war ein handgeschriebener Zettel mit kreuzweisen Klebestreifen an allen vier Seiten befestigt worden. In Druckbuchstaben verkündete er: »Achtung Radfahrer, der Boden ist frisch gebohnert.« Der Chef ließ diesen Zettel, nur acht Meter von seiner Tür entfernt, nicht abhängen. Offenbar war er amüsiert. Mehrmals stand er vor der Wand, schaute nach oben, lächelte. Doch das Bild eines buckelnden Vorgesetzten, der nach unten tritt, hatte jeder vor Augen. Und kannte auch die »Führungskraft«, die damit gemeint war. Mein Vater wusste es ebenfalls und lud zum Gespräch. Die Stimmung war schlecht, die Presse schrieb: »Eigentlich stimmte bei der Domo Knierim GmbH & Co. KG in Kassel alles: Ihre Produkte - Trennwände und Umkleidekabinen für Badezimmer, Schwimmbäder und Turnhallen - waren gefragt, und der Markt versprach auch in Zukunft gute Wachstumschancen. Trotzdem ging es mit der Firma nicht recht vorwärts. Das Problem: Intern krachte es gewaltig. Die einzelnen Domo-Bereiche kooperierten mehr schlecht als recht miteinander. Teamarbeit funktionierte kaum. Das war 1986. ›Uns allen war klar, dass etwas geschehen musste‹, beschreibt Walter Knierim (61), einer der beiden Domo-Geschäftsführer, die Situation von damals. ›Nur was, das wusste niemand.‹« Mein Vater erzeugte unbewusst schon damals etwas, was man heute als »Narrativ« bezeichnet: Beschreibe eine Problemsituation - und liefere die Lösung. Und so liest es sich auch im nächsten Absatz des Artikels: »Die Kasseler Domo etwa löste ihre Führungsprobleme mithilfe sogenannter Projektgruppen. Jede Gruppe mit drei bis zwölf Mitarbeitern trifft sich unter der Leitung eines selbst gewählten Moderators einmal im Monat in der Arbeitszeit, um aktuelle Probleme zu diskutieren. Aufgrund solcher Anregungen wurden etwa die Schichtzeiten probeweise geändert, um den Staus zu entgehen, und der Lärmschutz verbessert.« Diese »Projektgruppen« hatte sich ein Diplomarbeitsschreiber mit seinem betreuenden Professor ausgedacht. Jeden Monat gab es ab sofort eine bezahlte Arbeitsstunde pro Mitarbeitenden. Auf den Gruppentreffen konnte frei über jedes Problem gesprochen und Lösungen erarbeitet werden. Tatsächlich wurde auch über Klopapier debattiert. Und über die Arbeitsbedingungen im Werk. Die schließlich zum Neubau des Werkes in Waldau führten. (Fortsetzung folgt) 🔗 Meinen vollständigen Blog finden Sie hier: https://lnkd.in/eUaCgNCk #coaching #unternehmensnachfolge #nachfolge #familienunternehmen #nextgen #nextgeneration #vater #sohn #blog #freiheit #familienbetrieb #domo #radfahrer #narrativ #waldau
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Das ist doch der Gipfel! Abstieg statt Aufstieg, der Bewegungsgipfel 2024, gestern in Berlin. Oh je, so wird das nix. Der Bewegungsgipfel, initiiert und ausgerichtet von der Bundesregierung, hat das Ziel Bewegung und Sport in großem Maßstab zu fördern. Insbesondere für Kinder und Jugendliche. Krachend gescheitert, dieses großartige Vorhaben! Wie dringend notwendig es ist, die Menschen in Deutschland körperlich in Bewegung zu bringen, zeigen Jahr für Jahr die Morbiditäts- und Mortalitätsstatistiken, welche mit einem Mangel an Bewegung assoziiert sind. Wie gewaltig ein mehr an körperlicher Aktivität hier Positives bewirken könnte, ist seit vielen Jahren wissenschaftlich belegt. Und trotz besseren Wissens, bewegen sich die Menschen in Deutschland immer weniger. Das dies mit dem technologischen Fortschritt zusammenhängt, der uns immer weniger Bewegung abverlangt, auch dies ist bekannt. Und weil es so ist, bedarf es Gegenkräfte! In Form von „Gravitäten“, die die Menschen zu mehr Bewegung hinziehen. Die #Bundesregierung hat sich hierzu committet und u.a. den #Bewegungsgipfel ins Leben gerufen. Ende 2022 erstmals veranstaltet, sollte dieser Bund, Länder, Kommunen, #Sportverbände und Wissenschaft geschlossen hinter dem Ziel versammeln, die Rahmenbedingungen für Bewegung und Sport in Deutschland zu verbessern und für alle zugänglich zu machen. Ganzheitlich gedacht, sollte ein Paradigmenwechsel eingeleitet werden, der Sport und Bewegung als Querschnitt verankert, auf Bundesressortebene und durch alle Ebenen hinweg - Bund, Länder, Kommunen. 15 Monate später ist nichts davon zu sehen. Schon bei der zweiten, gestrigen Ausgabe, ist die vollmundig bekundete Geschlossenheit dahin: Alle 16 Landessportbünde blieben dem Bewegungsgipfel aus Protest gegen den von der Politik vorgelegten Entwurf des Entwicklungsplans Sport fern. Darin bekundet die Bundesregierung zwar jede Menge glanzvolle Absichten, macht aber keine konkrete Angaben zu deren Umsetzung und Finanzierung. Zwar möchte die Bundesregierung Deutschland Beine machen, ein löbliches Unterfangen. Allein, beim Bemühen, die Bürger zu mehr Sport zu animieren, sind die #Ampel-Politiker selbst gestrauchelt und auf der Nase gelandet. Es ist zum Verzweifeln. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, hier schnell zu wirksamen Ergebnissen zu kommen, kommt keine schlagkräftige Allianz zustande. Sehenden Auges gehen wir so … wohin? Was meint ihr dazu? Lässt sich dieses Dilemma lösen? Das Team der sporThera-Akademie würde dazu gerne eure Meinung wissen. www.sporthera-akademie.com
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Wie schon klar geworden sein dürfte, mag ich das Oktoberfest nicht besonders. Andererseits lässt es sich aber kaum ignorieren. Also heute Mittag rein ins Getümmel. Einige Gedanken dazu. Wer in diesen Tagen in München die Messer sieht, die in den Lederhosen bayerischer Volksfestbesucher einen festen Platz haben, wird bemerken, dass sich Teile der Bevölkerung längst selbst bewaffnet haben, weil da irgendetwas ist, das ihre Freiheit bedrohen könnte. Was genau, kann aber niemand so recht erklären. Im Bierzelt ist die Wehrhaftigkeit besonders hoch. Da wird die Freiheit in Tracht verteidigt. Auch wenn der Lederhosenwahnsinn und der Dirndlirrsinn eher so etwas wie eine Trachtenimitation sind, soll man sich echt vorkommen in dem Gewand. Zu Volksfestzeiten wird jede Stadt in Bayern auf diese Weise zum Teil des so gerne beschworenen ländlichen Raums. Auch Münchner Mütter bringen ihren Töchtern bei, dass Singlefrauen den Dirndlschürzenknoten auf der linken Seite binden müssen, damit die Mannsbilder wissen: „Schürze links, bringt’s!“. Rechts muss die Schleife sitzen, wenn die Frau vergeben ist. Als „Gender-Schmarrn“ wird das niemand bezeichnen. Warum eigentlich? Weil der eher etwas ist, das aus Berlin kommt – wie vermeintlich alle Verbote. Aufgeregt wird sich dabei gerne über Verbote, die es gar nicht gibt. Das Lied von der Puffmutter Layla, das selbst im übelsten deutschen Party-Schuppen auf Mallorca zu den Dreingaben mit eher niedrigem Geschmacksniveau gerechnet wird, ist so zum Volksfesthit in Bayern geworden. Auch Hubert Aiwanger hat es jüngst wieder im Bierzelt dirigiert, als sei es das bayerischste Volkslied der Welt – aus Trotz. Schlechtes Benehmen ist in, denn man kann es als "anti-woke" verkaufen, während gute Kinderstube immer scharf am Vorwurf der "political correctness" vorbeischrammt. Normalitas Bavariae. Man möchte sich schließlich den Mund nicht verbieten lassen. Genausowenig wie man sich das Fleisch verbieten lassen möchte oder das Auto im „Autoland Bayern“, wie Markus Söder sagt. Der weiß, dass es in seiner Landeshauptstadt Viertel gibt, in denen man aufpassen muss, dass einem kein Lastenfahrrad über den Zeh fährt, wenn man das Haus verlässt. Dass darunter Leute sind, die sich vegan ernähren, wird er auch wissen. Dass das nicht normal sein kann, wird Söder nicht müde zu betonen. Dumm nur, dass auch Bier vegan ist. Aber solch kleine Dinge haben große Geister noch nie gestört. Gerhart Polt entlarvt diesen hinterfotzigen (in Bayern kein Schimpfwort) CSU-Anspruch auf das Defintionsmonopol allen Bayerischseins sowie die sich daraus ergebenden absurden Ausgrenzungen immer wieder sehr eindrücklich. Wer möchte kann sich hier nochmal sein geniales Programm "Oktoberfest" zumindest in Ausschnitten anschauen: https://lnkd.in/d-4ZAitR Die Beherrschung des Bayerischen (genauer gesagt des konservativen Südbayerisch in der Taxonomie von Kranzmayer) ist nicht zwingend notwendig, schadet zum Verständnis des Fortgangs der Ereignisse aber auch nicht.
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## Link im ersten Kommentar! ## Es ist „fünf vor zwölf“! Knappe fünf Wochen verbleiben noch bis zum Bürgerentscheid in Goslar. 👉 (Termin: 07. April 2024). Es besteht konkret die Möglichkeit, dass das Projekt Kaiserpfalzquartier an diesem Tag „abgeblasen“ wird - in wenigen Wochen, endgültig und unwiederbringlich. Wir alle in Goslar tun gut daran, „auf den letzten Metern“ die Kommunikation endlich so auszurichten, dass positive, sehr realistische Vorstellungen in den Köpfen und Herzen der GoslarerInnen aufgebaut werden können. Jede/r, der / die über ein noch so kleines Netzwerk verfügt, sollte es nutzen. Nur so können Ängste über ein „nicht leisten können“ und (Fehl)Bilder über sogenanntes Wohlstandsgehabe endlich schwinden. Es ist sicher zu spät für weitere, meinungsbildende Formate. Also müssen persönliche Netzwerke dabei unterstützen, die Argumente und Informationen dorthin zu tragen, wo die große, noch immer teilnahmslose Mehrheit der BürgerInnen erreichbar ist: - zu all denen, die bislang nicht wahrgenommen haben, dass sie das Thema tatsächlich betrifft, ob sie wollen oder nicht - dicht gefolgt von der Menge derer, die das Thema eher im völlig völlig falschen Rahmen wahrnehmen: Sie sehen eine Auseinandersetzung von Wohlhabenden und Institutionen, in der es vorrangig um Claims geht, was das Thema nur sehr oberflächlich kratzt. Die wirklich relevanten Fragen zur eigenen Lebensqualität, Identität und Zukunft sind hier kaum präsent. 🏃♂️Genau genommen wirkt auf mich alles wie ein Bild aus dem Hochleistungssport: Eine Weltklasse-Athletin hat über Jahre mit den Besten trainiert, ist perfekt aus dem Startblock abgehoben und biegt kurz vor der Ziellinie zum Kugelstoßen ab… Goslar ist wie jede Stadt ein Gemeinwesen. Für diese ist das Pfalzquartier kein Luxus für Kunst, Kultur und Wirtschaft - es ist eine Notwendigkeit für die Zukunftsfähigkeit und Lebensqualität aller. Mit der am 07. April anstehenden Entscheidung geht es nicht nur um ein Für oder Wider des Pfalzquartiers in der geplanten Form sondern auch darüber, ob Marke/n und Stärken strategisch genutzt werden oder sehr langfristig brach liegen bleiben. Jede Stadt hat eine Marke - ob sie will oder nicht. Ist keine Marke vorhanden, ist das auch eine. Fazit: Es entsteht der - völlig verkehrte - Eindruck, dass es um eine Entscheidung zwischen wirtschaftlichen Interessen und Bürgerwohl geht. Lasst uns weiter gute Geschichten aus und über Goslar erzählen. Auf der Webseite des Vereins Pro Kaiserpfalzquartier Goslar e.V. könnt ihr das Projekt unterstützen. ## Link zur Seite ProKaiserpfalzQuartier im ersten Kommentar! ##
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Normalerweise "newsjacke" ich nicht Beiträge von Inside Paradeplatz , denn diese Beiträge werden grundsaetzlich bereits mit mehr oder weniger Respekt und Professionalität kommentiert. Grundsätzlich möchte ich mich dem Thema LinkedIn Posts widmen, ob, inwiefern und was Top Manager hier posten sollten. Vorab: LinkedIn ist nicht Facebook! Das ursprüngliche Ziel von LinkedIn - eine Business-Network Plattform zu sein - verliert durch Alltagsthemen an Business-Format. Zu viele Members posten Inhalte, die eher auf den Meta-Plattformen, TikTok oder SnapChat geteilt werden sollten. Das gilt auch für die EM - mit zwei Ausnahmen: Man gehört einer Nationalmannschaft an und posted als Nationalspieler - oder man ist Sponsor der #EM2024 und posted als Unternehmen. Bei aller Euphorie für die Glanzleistungen der ⚽ #SchweizerNati gehören diese auf Insideparadeplatz erwähnten Posts nicht auf LinkedIn - besonders nicht von Top Managern. ➡ Posts über die #SchweizerNati im Zusammenhang mit der UBS Werbekampagne sollte seitens des UBS CMOs oder des UBS Marketing-Teams auf LinkedIn erfolgen. Ausschliesslich über den UBS LinkedIn Company Account. Schliesslich sollte man mit Bezug auf Branding von dem Sponsoring der Nati profitieren können, insbesondere bei solchen Glanzleistungen. Da ist man als Unternehmen, respektive Bank gerne mit auf der Erfolgsseite. ➡ Mitarbeiter zum "Liken" von Posts oder sonstigen Beiträgen eines Unternehmens zu verpflichten ist nicht empfehlenswert (Anmerkung: es sei mal dahin gestellt, ob dies tatsächlich so war, oder das Wording anders lautete). ➡ Ein Arbeitgeber darf prinzipiell keinen Einfluss auf das Privatleben eines Mitarbeitern:in nehmen – und zu Privatangelegenheiten gehört auch, ob jemand auf Social-Media-Plattformen aktiv ist oder nicht. ➡ Ein Arbeitgeber kann nur Aufgaben (Likes, Posts etc.) übertragen, die der im Arbeitsvertrag vereinbarten Tätigkeit entsprechen. ➡ Es liegt ausserhalb des Direktionsrechts eines Vorgesetzten, von Mitarbeitern die berufliche Nutzung des privaten LinkedIn Accounts zu fordern – das ist nur mit der Zustimmung des Mitarbeiters möglich. "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" Sollte die Schweizer Nati Europameister 2024 werden, dann wäre es natürlich an Sergio P. Ermotti ein paar Worte dazu zu schreiben. Es bleibt spannend. Nicht nur aus PR-Sicht. Also dann : HOPP SCHWIIZ ⚽ 🇨🇭 Hope to see you in the finals!!🇩🇪
Luzerner UBS-Chefs fordern von Unterstellten „Likes“ für ihr LinkedIn
https://insideparadeplatz.ch
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Haben Sie sich schon für unseren "Das Grüne Sofa - Backstage Talk" angemeldet? Ihre Kund*innen beklagen sich über eine erhöhte Anstrengung und Frustration bei Konversationen? Ziehen sich Ihre Kund*innen aus dem sozialen Umfeld zurück, ohne zu merken, dass dies mit ihrer Schwerhörigkeit zusammenhängt? Erfahren Sie, wie die Forschung und Entwicklung mit speziellen Funktionen die Lebensqualität Ihrer Kund*innen spürbar verbessern kann! https://ow.ly/2Bv650U4gJo
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