Beitrag von Prof. Dr. med. Alexander Scharf

Diese Woche fand die 19. multidisziplinäre Fortbildung vom Facharzt für den Hausarzt in Gwatt b. Thun statt. Es ist für mich von grosser Bedeutung, regelmässig den Dialog mit den Hausärzt:innen zu suchen und die Förderung eines integrativeren Ansatzes in der Versorgung anzustreben. Herausforderungen, denen sich die Hausarztmedizin aus meiner Perspektive gegenübersieht, sind: ➡ Die Aufrechterhaltung eines umfassenden Überblicks über die kontinuierlichen Entwicklungen in sämtlichen Bereichen der Medizin. ➡ Die angemessene Berücksichtigung der Wünsche und Ziele von Frauen in den Wechseljahren, trotz potenziell begrenzter Ressourcen. ➡ Die Unterscheidung evidenzbasierter Hormonersatztherapie-Regime von blossen "Trends" und deren Verschreibung auf individueller Basis (Magistralrezepturen). Was würden sie ergänzen? #prävention #wechseljahre #integrierteversorgung #gendermedizin

👤Lange Zeit wurden klinische Studien in der Medizin hauptsächlich an #Männern durchgeführt. Dabei wurden die Ergebnisse oft repräsentativ für die gesamte Bevölkerung betrachtet. 📖Auch heute noch finden wir meist männliche Abbildungen in medizinischen Lehrbüchern vor. Aber warum ist das so? Anders als die Frau unterliegt der Mann keinen großen #Hormonschwankungen während eines Periodenzyklus. Und anders als die Frau kann ein Mann nicht plötzlich #schwanger werden im Zeitraum einer klinischen Studie. Zwei Hauptgrunde, warum weibliche Studienteilnehmerinnen unterrepräsentiert waren und oft noch sind. (Sievers, 2023, S. 12 & 26) 💥Gesundheitsrisiken wie beispielsweise unerwünschte Nebenwirkungen sind die Konsequenzen, wenn Bevölkerungsgruppen in Studien nicht ausreichend repräsentiert werden (Kurz, 2021). Die Europäische Union hat mit der EU-Verordnung Nr. 536/2014 bestimmt, dass klinische Prüfungsteilnehmer #repräsentativ für die Bevölkerungsgruppen sein müssen, die voraussichtlich das in der klinischen Prüfung untersuchte Arzneimittel anwenden werden. Dies impliziert die Repräsentativität von differenzierten Geschlechts- und Altersgruppen. Die EU-Verordnung Nr. 536/2014 wurde bereits 2014 verabschiedet, trat aber erst am 1. Januar 2022 in Kraft. (Kurz, 2021) Um die Belange der Patientinnen besser erforschen zu können, muss auch das #Bewusstsein der Studienärzte gesteigert werden. (Ärzteblatt, 2016) #gendermedizin #versorgungslücke #gleichberechtigung www.equal-care.org

Arztgehälter: Psychiatrie letzter Platz. Ich habe gerade bei colliquio den Artikel über die Arztgehälter gelesen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie die Redaktion die Zahlen ermittelt. Es war wohl eine Befragung unter > 600 Kollegen. Mir erscheinen sie zu hoch. Fakt ist aber, dass: 👉 Ärzte in der Psychiatrie auf dem letzten Platz landen 👉 Klinikärzte am wenigsten verdienen 👉 Klinikärzte am meisten arbeiten Ob das wirklich so stimmt, kann ich natürlich nicht wirklich beurteilen. Letztlich handelt es sich um Durchschnittswerte, da wird die Varianz groß sein. Sollten sie Zahlen aber in etwa tatsächlich so stimmen, sollte über eine Nachsteuerung diskutiert werden. In meinem Erleben als Klinikpsychiater, der in Kliniken der Maximalversorgung gearbeitet hat, bis heute Konsile macht und die Psychiatrie allzu gut kennt und schätzt, hat das Fachgebiet wenig Lobby. Es ist täglich herausfordernd, breit gefächert und turbulent. Equal pay wäre angebracht. Und das Gehalt in Kliniken ist im Vergleich - sagen wir Mal - ausbaufähig, um Klinikärzte langfristig zu halten.

#Fortbildung: Ältere PatientInnen in der #Stammzelltransplantation – Ein erfolgreicher Austausch über aktuelle Herausforderungen. In unserer zweiten #Fortbildung über die Behandlung älterer PatientInnen in der Stammzelltransplantation (SZT) standen erneut zentrale Themen im Fokus: -Der Status quo der SZT und Konditionierungsregime -Relevanz der Reha-Maßnahmen für die Lebensqualität -Autologe SZT und CAR-T-Zelltherapie -Pharmakologische Besonderheiten im Alter -Die Bedeutung des Mikrobioms und GvHD bei älteren PatientInnen Die Bedeutung der Prognose Scores, die Rolle der Zuweiser, Angehörigen und Stationsapothekern sowie der Bedarf von Studiendaten für diese Patientengruppe wurden anschließend rege diskutiert. 💡 #Wichtigste #Erkenntnis: Das Alter ist heute kein Ausschlusskriterium mehr für eine SZT. Doch es gibt noch viel zu tun, um die bestmögliche Behandlung für ältere PatientInnen zu gewährleisten. Der persönliche Austausch mit ExpertInnen hat einmal mehr gezeigt, wie wertvoll persönliche Gespräche und der Dialog in der medizinischen Praxis sind. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für die wertvollen Beiträge und die konstruktive Diskussion! #medac #Hämatologie #improvinghumanhealth #Expertenwissen #Fortbildung

Eine neue Aufklärungskampagne von Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und den KVen soll in der allgemeinen Bevölkerung und in politischen Entscheiderkreisen den 𝐠𝐞𝐬𝐞𝐥𝐥𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐖𝐞𝐫𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐰𝐨𝐡𝐧𝐨𝐫𝐭𝐧𝐚𝐡𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐪𝐮𝐚𝐥𝐢𝐭𝐚𝐭𝐢𝐯 𝐡𝐨𝐜𝐡𝐰𝐞𝐫𝐭𝐢𝐠𝐞𝐧 𝐚𝐦𝐛𝐮𝐥𝐚𝐧𝐭𝐞𝐧 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐨𝐫𝐠𝐮𝐧𝐠 herausstellen und steigern. Die Botschaft „𝕎𝕚𝕣 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕗ü𝕣 𝕊𝕚𝕖 𝕟𝕒𝕙.“ symbolisiere sowohl das besondere Vertrauensverhältnis als auch die Notlage der niedergelassenen Ärzte- und Psychotherapeutenschaft. So werde deutlich, was auf dem Spiel steht, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht zügig ändern: Ohne politisches Handeln keine ambulante Versorgung. Ohne ambulante Versorgung keine Nähe. Ohne Nähe kein Vertrauen. Die Kampagne setze deshalb auf das positive Versprechen und die Leistungsbereitschaft der niedergelassenen Ärzt:innen sowie Psychotherapeut:innen: 𝐖𝐢𝐫 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐟ü𝐫 𝐒𝐢𝐞 𝐧𝐚𝐡. 𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐧𝐚𝐡 𝐚𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐄𝐫𝐬𝐜𝐡ö𝐩𝐟𝐮𝐧𝐠. 𝐍𝐚𝐡 𝐚𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐥𝐢𝐞ß𝐮𝐧𝐠. 𝐍𝐚𝐡 𝐚𝐦 𝐊𝐨𝐥𝐥𝐚𝐩𝐬. Das sei mittlerweile auch in der Bevölkerung angekommen, so KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Eine aktuelle Umfrage zeige, dass fast 90% der Bürger:innen eine ambulante Versorgung für wichtig oder sehr wichtig halten. Fast zwei Drittel der Befragten stimmten der Aussage zu, dass sich Praxen aktuell in einer Notlage befinden. 𝐌𝐞𝐡𝐫 𝐚𝐥𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐇ä𝐥𝐟𝐭𝐞 𝐛𝐞𝐟ü𝐫𝐜𝐡𝐭𝐞 𝐏𝐫𝐚𝐱𝐢𝐬𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐞ß𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧. „Bei diesen Aussagen handelt es sich nicht um das Gerede von Funktionären, sondern um echte Sorgen der Bürgerinnen und Bürger“, konstatierte Gassen. „Aus diesem Grund starten wir diese Kampagne. Denn sie zeigt, was die niedergelassenen Praxen auszeichnet: die Nähe zu den Patientinnen und Patienten.“ Daher müssten die Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung für 84 Millionen Patient:innen schnell und konsequent verbessert werden – beispielsweise durch Abbau der überbordenden Bürokratie oder Verbesserung der bislang dysfunktionalen Digitalisierung. Gassen: „Politik muss handeln – und zwar jetzt!“ #RettetdiePraxen Für Sie nah Mehr Infos zur Kampagne unter www.rettet-die-praxen.de #Gesundheitspolitik #Berufspolitik #Praxis #Dermatologie #ambulanteVersorgung

Wie sinnvoll sind IGeL-Leistungen? Kürzlich wurde ich gebeten, für das AOK-Mitgliedermagazin zu dieser Frage Stellung zu beziehen. Grundsätzlich ist es so, dass der GKV-Leistungskatalog nur einen Teil der Untersuchungen und Behandlungen umfasst. Alles darüber hinaus sind IGeL-Leistungen, die Patientinnen und Patienten selbst bezahlen müssen. Das ist auch richtig so. Warum etwa soll eine Tauglichkeitsprüfung für einen Tauchschein, die Entfernung eines Tattoos oder die Ultraschall-CD des Embryos aus Beitragsgeldern finanziert werden? Viele andere neue Diagnose-Verfahren oder Therapien sind oftmals zunächst eine IGeL-Leistung, bevor sie dann eine Regelleistung der #Krankenkassen werden. Dazu gehört etwa das Hautkrebsscreening. Entscheidend ist, dass Transparenz herrscht, die Patienten aufgeklärt werden und bei Einwilligung ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen wird. Egal, wie sich der Patient entscheidet - die kurative Behandlung wird davon nicht beeinflusst. Genau dafür hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) einen IGeL-Kodex („Fair igeln“) erlassen, der die Praxen zu einem gewissenhaften Einsatz von IGeL-Leistungen verpflichtet. Wie stehen Sie zu IGeL-Leistungen? #gesundheitswesen #ambulanteVersorgung #IGeL #medizin #arzt

‼️Die DGKJ warnt vor kommerziellen Angeboten für das Neugeborenen-Screening auf angeborene Erkrankungen! Trotz der Erfolgsgeschichte des etablierten und allen kostenfrei zugänglichen #Neugeborenenscreenings drängen private Anbieter in diesen sensiblen Bereich. Expert/innen warnen vor den Risiken, die mit kommerziellen Testangeboten verbunden sind. Die kostenpflichtigen Tests haben keinerlei Anbindung an die hochspezialisierten Behandlungsnetzwerke. 🏥 Der genaue Text der Stellungnahme der Screening Kommission ist hier abrufbar:https://lnkd.in/dSgfYP-9 #dgkj #deutschegesellschaftfürkinderundjugendmedizin #kinder #jugendliche #medizin #kindermedizin #jugendmedizin #neugeborenenscreening #angeboreneerkrankungen #füreltern #elterninformation

Neuerungen im Neugeborenen-Screening: Schnellere Befundübermittlung Eine wichtige Änderung soll die Früherkennung von Erkrankungen bei Neugeborenen verbessern. Durch direkte Kommunikation zwischen Labor und Eltern können notwendige Abklärungen und Therapien schneller eingeleitet werden. Ein Schritt vorwärts für die Gesundheit unserer Kinder. #NeugeborenenScreening #Gesundheitswesen #KBV https://bit.ly/3TNcKeu

Für Interessierte… Heute Abend sprechen wir über ein spannendes Thema: Weibliche Harninkontinenz -ist (das) heilbar (?) Hier geht es zum Anmelde Link: https://lnkd.in/ezgFT_8s Nahezu sieben Millionen Frauen leiden in Deutschland an einer Form der Harninkontinenz. Das sind mehr als beispielsweise Erkrankte an Bluthochdruck oder anderen chronischen Erkrankungen. Doch auch wenn durch die tägliche Bewerbung von Inkontinenz Produkten in TV und Internet die Erkrankung mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt ist, sind die Betroffenen durch die noch immer vorherrschende Tabuisierung oftmals auf sich alleine gestellt. Unsachgerechte Selbstversorgung und unzureichender Zugang zu indikationsgerechten Therapien stellen alltägliche Probleme dar. In dieser Online Fortbildung erläutern ein Urologe und eine Apothekerin gemeinsam die verschiedenen Inkontinenzarten und deren Therapiemöglichkeiten.

Die von uns in Auftrag gegebene Patientenbefragung durch die GfK hat ergeben, dass ein erheblicher Anteil werdender Eltern in Deutschland noch nicht ausreichend über nicht-invasive Pränataltests (#NIPT) informiert ist. 38,5% der Befragten gaben an, noch nie von NIPT gehört zu haben. Wir sehen diese Umfrage als wertvollen Impuls, dass Beratungsangebote im Bereich #Pränataldiagnostik erweitert und die Aufklärung der Patientinnen über innovative Verfahren wie NIPT intensiviert werden sollten. Alle Patientinnen sollten barrierefreien Zugang zu umfassenden Informationen über die Möglichkeiten der #Pränataldiagnostik haben und informierte Entscheidungen treffen können. Einen ausführlichen Artikel zu der Umfrage finden Sie auch auf der Webseite der DGKL - Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. -> https://lnkd.in/eNNqinQ5 #PraenaGenom #PraenaTest #Gynäkologie #Pränatalmedizin #Frauengesundheit #Medizin #Frauen #Frauenmedizin #Labormedizin #Diagnostik