Die generalistische #Pflegeausbildung ist attraktiv. Das zeigt der Blick in die Statistik. Drei Jahre nach Einführung des Ausbildungsberufs der #Pflegefachfrau /#Pflegefachmann haben erstmals ca. 33.600 Personen diese #Berufsausbildung abgeschlossen. 99 Prozent von ihnen entschieden sich für den generalistischen Abschluss. Nur wenige wählten den Abschluss mit Schwerpunkt Gesundheits- und #Kinderkrankenpflege (300 Menschen) oder #Altenpflege (100 Menschen). Der Anteil männlicher Auszubildende stieg seit 2020 leicht von 24 auf 27 %. Die generalistische Ausbildung ermöglicht den Pflegefachpersonen eine EUweite #Anerkennung ihres Berufes und mehr #Flexibilität bei der Jobwahl. Für Arbeitgeber bedeutet es eine Umstellung der #Onboarding Konzepte, (strukturierte, kompetenzbasierte und individuelle #Einarbeitung der neuen MA) aber grundsätzlich auch die Möglichkeit, mehr #Pflegefachpersonal für sich zu gewinnen. ➡️ https://lnkd.in/eYsTzEWA #Pflege #nurse #nursing #proudtobeanurse #APN #wissen #wissenschaft #lifelonglearning #Zukunft
Danke für die Zahlen. Diese machen allerdings auch auf ein Problem aufmerksam, das durch die Einführung der Generalistik verschärft wurde. Nur 100 Personen wählen die Altenpflege! Die Konsequenz ist ein gravierender Fachkräftemangel in der Langzeitpflege. Es gibt jetzt schon Pflegeeinrichtungen, die fast nur mit Pflegehelfern arbeiten. Die Konsequenz werden aber auch die Kliniken zu spüren bekommen, in die es das generalistische Fachpersonal zieht: Unnötige Krankenhauseinweisungen aus Pflegeheimen, Bewohner in desolatem Zustand, die mühsam wieder gesund gepflegt werden müssen, um dann in ihre Einrichtung zurückzukehren und vor allem: Der Schwund an Pflegeplätzen in den Heimen, der durch den Personalmangel bedingt ist, führt dazu, dass pflegebedürftige Personen aus den Krankenhäusern nicht entlassen werden können, da es niemanden gibt, der ihre weitere Versorgung übernimmt. Fazit: Wir brauchen dringend innovative Konzepte für die extramurale Versorgung und Pflege und wir müssen den Auszubildenden und Studierenden vermitteln, dass extramurale Pflege von alten Menschen ein attraktives Aufgabenfeld ist. Wie wäre es zum Beispiel mit rehabilitativer Langzeitpflege oder mobiler geriatrischer Rehabilitation im Zuhause der Betroffenen?
Vielen Dank, liebe Frau Brase! Eine Anmerkung: Der Satz: "Kaum Abschlüsse in Kinderkrankenpflege" mag so stimmen, man darf hier jedoch kritisch die Frage stellen, warum dies so ist. In sehr vielen Bundesländern (Brandenburg, Bayern, etc.) wird die sogenannte Spezialisierung gar nicht angeboten. Das freie Wahlrecht haben junge Menschen deshalb meist nur auf dem Papier. Wenn die Spezialisierung an der Pflegeschule nicht angeboten wird, absolviert man dann eben die Vertiefung Pädiatrie in der generalistischen Ausbildung. Fragt man diese Azubis jedoch, was sie sich gewünscht hätten, erhält man folgende Antwort: fast alle hätten die Spezialisierung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeausbildung gewählt, wenn sie denn hätten wählen können. Einige Bundesländer, z. B. Hamburg machen es vor! Wo die Spezialisierung Pädiatrie angeboten wird, sind die Ausbildungsplätze ausgebucht. Meist mit AbiturientInnen und niedriger Abbrecherquote. Diese Interpretation gehört zu der Aussage "Kaum Abschlüsse in Kinderkrankenpflege" meines Erachtens nach dazu.
Ist dies ein Zeichen das die Ausbildung erfolgreich ist? Durch die generalistische Ausbildung ist ein hoher Anteil an Krankheitslehre verloren gegangen. Die Einstellung von qualifizierten Personen für eine fachliche Onboarding der jeweiligen Bereiche vor dem Besuch einer der noch wenig zertifizierten Weiterbildungen ist daher notwendig und wird einen Einfluss aufs Pflegebudget haben. Es kann daher nur helfen den Anteil von Pflegefachpersonen mit Bachelor auf Station und involvieren als Multiplikatoren ins Lehren einzuplanen. Herausforderungen welche auch national durch DBfK - Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Leitlinien bekommen könnten um dies zu bewerkstelligen. Mein Fazit ist das es es grundsätzlich positiv ist dies international anzugleichen, in der Praxis sich jedoch in den ersten 5-10 Jahren negativ auf die Patientenversorgung auswirken wird.
Vielen Dank für die Infos! Es ist spannend zu sehen, welche Vorteile die generalistische Pflegeausbildung bietet. 💪
Pflegeexperte mit 6 Jahren Führungserfahrung in Notfallmedizin & Herzchirurgie ❤️ | DEI & Integrationsmanagement 🌍 | Gesundheitsökonom 📊 | Mental Health Advocate 🧠
5 MonateDie Zahlen sind ein Grund zur Freude und zeigen auch einen positiven Effekt. Die Onboarding-Komzepte machen mir nur noch ein bisschen Sorgen. Insbesondere in den pädiatrischen Bereichen stehen wir hier vor neuen Herausforderungen. Auch das kann man aber als eine Chance sehen bestehende Prozesse neu zu denken, vielleicht sogar anhand einer Costumer- oder Candidate-Journey die man gemeinsam mit den Teams entwickeln kann.