Beitrag von STATISTIK AUSTRIA

Weißt du, was es wirklich kostet, Mutter zu werden? Und ich meine nicht nur, was ein Kind kostet, sondern wie hoch der Preis ist, den Frauen im Beruf dafür zahlen. Der Fachbegriff dafür nennt sich '𝗠𝗼𝘁𝗵𝗲𝗿𝗵𝗼𝗼𝗱 𝗟𝗶𝗳𝗲𝘁𝗶𝗺𝗲 𝗣𝗲𝗻𝗮𝗹𝘁𝘆'. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt alarmierende Zahlen: Frauen verlieren im Laufe ihres Lebens bis zu 40 % ihres Einkommens, wenn sie ein Kind bekommen. Und dieser Verlust kann sogar bis zu 70 % betragen, wenn sie zwei oder mehr Kinder bekommen. Der Begriff 'Motherhood Lifetime Penalty' beschreibt diese lebenslange Einkommenseinbuße, die Frauen zahlen, weil sie Mutter werden. Das #Einkommen von Frauen stagniert oder sinkt drastisch nach der Geburt ihres Kindes – und das bleibt oft so, ein Leben lang. Birgit Happel beschreibt es in ihrem Buch 'Auf Kosten der Mütter' als 'Klumpenrisiko Schwangerschaft' in der 'finanziellen Rush Hour des Lebens'. Genau in der Zeit, in der die #Karriere an Fahrt aufnehmen sollte, ist die finanzielle Diskriminierung von Müttern besondern groß. Die Ursachen sind vielschichtig. Frauen werden in vielen Berufen noch immer unfair bezahlt, und die Verteilung der #CareArbeit – also der unbezahlten Betreuung und Pflege von Kindern und Familie – liegt immer noch überwiegend bei den Müttern. Und wer unbezahlte Care-Arbeit leistet, kann eben keiner bezahlten Erwerbsarbeit nachgehen. ❓ Was hältst du von diesen Zahlen? ❓ Und was können Unternehmen deiner Meinung nach tun, um Frauen und Mütter zu unterstützen? CD @Femtastic, @aanis_saa

Das Hauptproblem liegt im Privaten, bei der Partnerschaft! Anders als vor paar Jahrzehnten haben wir normativ riesige Fortschritte in Sachen #Gleichberechtigung gemacht. Die vielen Gaps können nicht daran liegen. Bis zur Geburt, also ca 30. Lebensjahr, verdienen Frauen und Männer auch in etwa gleich. Aber nach der Geburt…Plumps…alles beim alten: #Frauen gehen wie natürlich in #Teilzeit, während bei Väter laut Väterreport kaum was ändert: 86% arbeiten weiterhin Vollzeit: https://lnkd.in/e_MFwfRb Interessantes Werk übrigens, Vertiefung empfehlenswert. In Lösungen gedacht: - Augen auf bei Partnerwahl ;-) - Mehr #Väter bzw. Partnerzeitangebote, gerade für die Zeit nach der Geburt - Natürlich die Hygienefaktoren: bessere Kinderbetreuung, flexible Arbeitsmodelle, aktive Unterstützung der Eltern durch #Arbeitgeber… Unrealistische Vorstellungen? Bis auf Partnerwahl vielleicht 😉 verborgene Potenziale, die leicht zu heben wären…

Was sind die Gründe für die sinkende Geburtenrate? International gesehen werden immer weniger Kinder geboren. Besonders deutlich zeigt sich dies in Europa, Nordamerika und einigen Teilen Asiens. Die Geburtenrate in der Schweiz hat aktuell ein Rekordtief erreicht: Schweizerinnen bekommen durchschnittlich 1,29 Kinder. Doch woran liegt das? Einige der Gründe sind: 🔸 Alter der Erstgebärenden: Europäische Frauen sind bei der Geburt ihres ersten Kindes so alt wie noch nie. 2022 waren Frauen in sieben EU-Ländern durchschnittlich über 30 Jahre alt bei der Geburt ihres ersten Kindes. 🔸 Lebenswandel: Heiraten, ein Haus bauen und eine Familie gründen - dieses traditionelle Bild scheint inzwischen überholt. Viele junge Menschen legen heute mehr Wert auf Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit und Reisen als auf Kinder. 🔸 Finanzielle Unsicherheit: Knapp CHF 200’000 kostet ein Kind im Leben. Kein Wunder also, dass sich Paare vermehrt Gedanken machen, ob sie sich ein Kind überhaupt noch leisten können. Hinzu kommen unsichere Arbeitsverhältnisse, steigende Mieten und Lebenshaltungskosten. 🔸 Fehlende Arbeitsteilung: Trotzdem mehr Väter Elternzeit nehmen, tragen Frauen immer noch die Hauptlast der Betreuungspflichten, oft auf Kosten ihrer Karrieren. 🔸 Zu wenig Unterstützung und Anreize: Ein Jahr mit dem Kind zu Hause zu bleiben, ist in vielen Ländern ein Luxus. In der Schweiz besteht oft nur Anspruch auf 14 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub. Auch die hohen Betreuungskosten in der Schweiz stellen eine grosse Einschränkung für Familien dar. Mehr über die aktuelle Kinderwunschstatistik erfährst du im ausführlichen Artikel von Carolin Kaulfersch auf unserem Blog: https://lnkd.in/di3Mpv8s #geburtenrate #kinderwunsch #statistik #cada

67% der Mütter hatten gemäss unserer Umfrage (2023) nach der Geburt des ersten Kindes einen tieferen Stundenlohn als ihr Partner 🤔. 💸 Bei 57% der Mütter war dies bereits vor der Geburt des ersten Kindes der Fall. Nur 21% der Mütter gaben an, nach der Geburt einen höheren Stundenlohn als ihr Partner zu haben. ⛔ Kennst du die #Mutterschaftsstrafe? So nennt man das tiefere Einkommen von Frauen aufgrund von ihrer Mutterschaft. Die Forschung geht davon aus, dass sie in der Schweiz langfristig zu einer Einkommenseinbusse von 68% führt. 🤰🏽 Der Grund dafür ist eine Kombination aus reduziertem Erwerbspensum und damit verbundenen tieferen Stundenlöhnen aufgrund von schlechterem Karrierefortschritt. 🕺🏽 Für Väter hat die Geburt des ersten Kindes übrigens in der Regel einen positiven Einkommenseffekt. #InternationalWomensDay #FinancialLiteracy #ChildPenalty #SwissLifeResearch

Viele junge Erwachsene wohnen noch bei ihren Eltern. Im Jahr 2023 lebte mehr als ein Viertel (28 %) der 25-Jährigen in Deutschland noch im elterlichen Haushalt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt. Der Anteil ist seit dem Jahr 2020 nahezu gleichgeblieben. Die Söhne lassen sich mit dem Auszug etwas mehr Zeit: Im Alter von 25 Jahren lebten im Jahr 2023 noch jeder Dritte (33 %) bei den Eltern. Bei den Töchtern war es gut jede fünfte (21 %). Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt auch im fortschreitenden Alter bestehen. Mit 30 Jahren wohnten immerhin noch 13 % Prozent der Männer als Kind mit im Elternhaushalt, jedoch nur 6 % der Frauen. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren reduzieren sich diese Anteile noch einmal deutlich: Mit 40 Jahren wohnten nur noch 5 % der Männer und rund 2 % der Frauen bei den Eltern.

📊 Deutschland wird immer älter. Das Statistisches Bundesamt (Destatis) geht bei seiner Vorausberechnung davon aus, dass bis 2034 der Anteil der 65-jährigen von aktuell 21 auf 25 Prozent ansteigen wird. Vorausgesetzt die Geburtenhäufigkeit, die Lebenserwartung und das Wanderungssaldo entwickeln sich moderat. 🤷♀️ Aber was bedeutetet das, wenn eine Gesellschaft älter wird? Das kalendarische Alter sagt zunächst wenig über die Verfassung einer Person aus. Alter ist ein mehrdimensionaler Begriff. Das soziale Alter meint beispielsweise die Zughörigkeit zu gesellschaftlich abgegrenzten Altersphasen und -gruppen. Das Beispiel des Renteneintrittsalters zeigt die daraus resultierenden Konsequenzen. Es wirkt sich auf das Einkommen aus, strukturiert das soziale Umfeld neu und beeinflusst die Möglichkeiten zur sozialen #Teilhabe. 🔬 In der gerontologischen Forschung setzt sich immer mehr die Überzeugung durch, dass Alter vor allem ein soziales Phänomen ist. #Altersbilder entscheiden über die Rolle von Altersgruppen. Ein möglicher Umgang mit einer alternden Gesellschaft wäre also, unsere Vorstellungen vom Alter zu überdenken und Vorurteile abzubauen. 📃 Weitere Ansatzpunkte zum Umgang mit einer alternden Gesellschaft finden sich in unseren Veröffentlichungen, die wir zusammen mit der Körber-Stiftung herausgebracht haben. Dort haben wir uns beispielsweise mit dem Altwerden in den eigenen vier Wänden und dritten Orten für Ältere beschäftigt.

📍Wir alle sind in unserem Lebensverlauf auf die fürsorgliche Zuwendung und Versorgung anderer angewiesen: Das gilt für Neugeborene ebenso wie für Kinder im Vor- und Grundschulalter, aber auch als junge Erwachsene, als Berufstätige, bei Krankheit oder Behinderung und schließlich als ältere Menschen profitieren wir im Alltag immer wieder von der Care-Arbeit anderer; Gesundheit, Wohlbefinden, Lebensqualität und gesellschaftliches Miteinander hängen davon ab. ➡️Diese Care-Arbeiten und Mental Load werden vor allem von Frauen und Mädchen getragen – unbezahlt oder unterbezahlt. Dadurch bleibt ihnen weniger, manchmal gar keine Zeit für Erwerbsarbeit, zur Aus- und Fortbildung, und sie verfügen deshalb über weniger oder kein eigenes Einkommen. ❗Weltweit übernehmen Frauen täglich mehr als 12 Milliarden Stunden unbezahlte Sorgearbeit. Würden diese auch nur mit dem Mindestlohn bezahlt, wäre diese Summe 24 Mal größer als der Umsatz der Tech-Riesen Apple, Google und Facebook zusammen. Und das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands würde um circa ein Drittel höher ausfallen, als in den bisherigen Gesamtrechnungen ausgewiesen wird. (Oxfam-Studie 2020; Wirtschaft und Statistik 2/2016) ❗ 📍Wir fordern faire Verteilung von Care Arbeit, sowie erhöhte Sichtbarkeit und Wertschätzung von unbezahlter sowie bezahlter Care Arbeit. #EqualCare #EqualCareday

Sehr gute Zusammenfassung von Elke Ferner: „Alle Gender Gaps hängen miteinander zusammen - #EqualPay ist nicht möglich ohne #EqualCare und umgekehrt. Auch die #Arbeitszeitlücke, die #Teilhabelücke in Führungspositionen und die #Rentenlücke können nicht geschlossen werden, wenn sich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nichts verändert. Und ohne eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen kann der Fachkräftemangel nicht bewältigt werden. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft müssen endlich begreifen, dass Investitionen in Gleichstellung Investitionen in die Zukunft sind.“

Kannst du dir vorstellen, dass Frauen bis 1977 die Einwilligung des Ehemannes brauchten, um berufstätig sein zu können? Er konnte, wenn er es wollte, auch das Arbeitsverhältnis kündigen. Erst 1977 dann wurde das Gesetz der Hausfrauenehe aufgehoben, die besagte, dass eine Frau nur dann berufstätig sein konnte, wenn es mit ihrer Arbeit als Hausfrau vereinbar war. Und schon wurde die Doppelbelastung für Frauen "erfunden". Diese Haltung hält sich auf einer mentalen Ebene häufig bis heute. Es gibt innere und äußere Konflikte, wenn Frauen mehr verdienen als ihre Partner. Was die Verteilung des Haushaltes angeht, so liegt auch heute noch der "mental load" bei den Frauen. Auch haben viele Frauen heute damit zu kämpfen, dass sie weniger Rentenansprüche erworben haben, weil sie nach der Geburt von Kindern in Teilzeit gegangen sind. Die Altersarmut ist in dieser Generation weiblich. Ich weiß auch, dass sich die Haltung langsam verändert. Aber wenn wir schauen, wo wir gestartet sind, liegt noch ein langer Weg vor uns. Das ist einer der Gründe, warum ich es so wichtig finde, sich mit Geld und Finanzen zu beschäftigen. Die Auseinandersetzung findet auf der mentalen Ebene statt. Gleichzeitig können die praktischen Umsetzungen dazu führen, dass Frauen nicht in prekäre finanzielle Situationen kommen. #psychologiedesgeldes #gesellschaft #altersarmut

Damit die Armut von Frauen in der Schweiz weniger wird - willst du wissen, was du tun kannst? 1.    Teile diese Informationen mit deinen Freundinnen und Freunden. Warum sind Frauen besonders gefährdet in Armut zu geraten? Diese Studie liefert interessante Hinweise. Frauen in der Schweiz reduzieren ihre Pensen bei Geburt des Kindes zu stark und zu lange. Dies führt zu Erwerbseinbussen, die sie später nicht wieder aufholen können. Viele Frauen wissen nicht, dass schon einige %-Pensum Erhöhungen entscheidend mehr bringen können für ihre spätere finanzielle Sicherheit. In der Schweiz scheiden sich 40% der Paare - für die Frauen ein Riesenrisiko. Sie übernehmen öfter den Part der Alleinerziehenden und können damit nicht mehr denselben Karrierepfad verflogen wie ihre Ex-Partner. Mehr geschiedene Frauen beziehen Sozialhilfe und EL als geschiedene Männer. Bleiben sie über das AHV-Alter hinaus allein, reichen die angesparten Vorsorgebeiträge nicht, um gut über die Runden zu kommen. Das kannst du für dich tun: 2.     Auch wenn die Erwartung deines Kindes wunderbar aufregend ist und dir kaum Platz lässt, um lange vornweg zu planen - denke vor der Geburt über deine berufliche Laufbahn nach und stelle die Weichen für dein Arbeitspensum, damit du das Pensum bald wieder steigern kannst. Ein halber Tag pro Woche mehr kann schon einen grossen Effekt haben. Klinke dich beruflich nicht aus. 3.    Informiere dich bei deiner Vorsorgekasse. 4.    Teile mit deinem Partner die Pensen-Reduktion. 5.    Verhandle flexible Arbeitsplatzbedingungen, Homeoffice, wenn das Kind krank ist, flexible Arbeitszeiten am Abend und Wochenende. Nutze die Kita. 6.    Kommt es zur Trennung und Scheidung, bist du emotional und finanziell besser handlungsfähig, wenn du zu diesem Zeitpunkt nicht ohne Beruf oder erst mit einem Mini-Pensum unterwegs bist. 7.    Bei AHV-Anmeldung: Erziehungsgutschriften anmelden. 8.    Du kannst viel für dich tun. Wenn es eng wird, lass dir helfen, von Beratungsstellen oder auch von der Winterhilfe. 60% der Hilfe Anfragen an uns kommen von Alleinerziehenden und Familien. Wir lassen dich nicht im Stich. #winterhilfe #winterhilfebaselstadt #winterhilfebasel Sarah Wyss https://lnkd.in/eNi9bSEc