Beitrag von Tobias Schär

Neulich hab ich im Netz nen Post von einem ca. 45-Jährigen gesehen: "Wir sind die Generation, die Ihren Eltern bei PC-Problemen half - und nun die Generation, die auch den Kindern bei PC-Problemen helfen muss." Ich dachte das war nur als Scherz gemeint - aber scheinbar ist da doch mehr dran als gedacht: https://lnkd.in/evb6QQtc Das ist sehr schade: Einerseits leben wir im Zeitalter der Digitalisierung. Laptop, Smartphone, Google Maps, MS Office & Co. sind alltägliche Werkzeuge wie z.B. Mixer, Staubsauger und TV geworden. Und in der Wirtschaft zeigt sich, das nicht-digitalisierende Unternehmen es schwerer haben. Und andererseits schwindet das Interesse an IT bzw. MINT allgemein, obwohl gerade dort beste Berufsaussichten sind. Das nicht jeder Programmierer werden will ist verständlich, dass nun aber auch Basiskompetenzen schwinden ist für mich nicht nachvollziehbar. Mir fehlen leider gerade gute Ideen, wie sich dies sinnvoll lösen lässt. Vielleicht müsste man Insta, Tik Tok etc. von Touch & Swipe-Bedienung einfach auf Linux-Terminal umstellen, um die IT-Kompetenz wieder zu fördern? 😂 #digitalisierung #bildung

Der einseitige Artikel zeigt die Angst und Verunsicherung im Schulsystem im Kontext von Digitalität. Es ist höchste Zeit, dass Schule sich eingesteht: Wir haben es bisher verpasst, mit den Zukunftstechnologien und ihren Anwendungen klar zu kommen. Und wir fallen mit jedem Tag weiter zurück. Dieses Eingeständnis ist der erste Schritt, der eine proaktive Auseinandersetzung mit diesen Technologien möglich macht: WIR haben ein Problem – und deswegen haben es die Lernenden. Der Graben zwischen Schule und dem Rest der Welt wird grösser – und durch Smartphone-Verbote im Lernkontext (!) wird er nicht zugeschüttet sondern breiter und tiefer. Brücken brechen immer häufiger ab. Es gibt noch zu wenig Protagonist:innen innnerhalb des Schulsytems, die kompetent und deshalb entspannt auf diese Technologien zu- und mit ihnen umgehen können, die einen professionellen Umgang mit ihnen pflegen können. Innerhalb von Schule, die vom eigenen Anspruch her junge Menschen auf ein Leben in deren (!) Zukunft vorbereitet, herrscht tiefe Verunsicherung bei allem, was mit Digitalen Technologien zu tun hat. Deshalb nimmt man jungen Leuten das Smartphone weg. Das System hat noch keine Strategie bei der Frage, wie ein nützlicher Umgang mit diesen Kulturwerkzeugen aussieht und wie der gelingt. Deshalb greift es zu Kontrolle, Regulierung und Verbot. Diese drei treten auf den Plan, wenn auf der kulturellen Ebene die Verunsicherung zu gross wird. Nächste Schritte: 1. Den Umgang mit digitalen Technologien dringend & schnell zu einem priorisierten Thema von Schulentwicklung machen. Die Antwort auf den um sich greifenden Verbotsreflex muss Aufklärung sein und Befähigung – und zwar auf Seiten der Schule und ihrer Mitarbeitenden. Dabei ist klar: Es geht nicht um eine Integration des Digitalen in die Schule - sondern umgekehrt! 2. Das Smartphone und seine Geschwister als das begreifen was sie sind und den Umgang mit ihnen LERNEN - und zwar dort, wo Kinder und Jugendliche ihre LERNZEIT verbringen: in der Schule. 3. Projekte lancieren, die in den Arbeitsalltag von Lehrenden hineinwirken und ihn entsprechend weiterentwickeln, denn die Funktionen & Aufgaben von Lehrpersonen haben sich durch Digitale Technologien & Anwendungen schon heute fundamental verändert. Es ist jetzt an der Zeit, die radikalen Veränderungen wahrzunehmen sie zu benennen und darauf zu reagieren mit entsprechenden Weiterbildungs-Aktivitäten und einem neuen Design von Schule – und zwar in ihrem Kerngeschäft. So schnell wie möglich. Was auf diesem Weg nicht hilft, sind tendenziöse journalistische Produkte, die Verbotslösungen unreflektiert durchreichen. Wir sind es Kindern und Jugendlichen schuldig, dass wir endlich uns selbst als ihre Bezugspersonen kompetent machen in einem Bereich, der unser Leben heute und in Zukunft völlig auf den Kopf stellt und der von uns fordert, dass wir uns als Gesellschaft neu erfinden. Wann begreifen wir das endlich? https://lnkd.in/erDYU5D7

Fahren die #Kultusminister die #Digitalisierung der Schulen vor die Wand? Neuestes Beispiel: eine #GEW-Studie, die eine alles in allem abstruse Situation in Berlin beleuchtet. Danach sieht ein Großteil der Lehrkräfte dort die Digitalisierung als zusätzliche Belastung an, gar als „digitalen Stress“. „Der gewichtigste Hinderungsgrund beim digitalen Unterrichten sind die organisationalen Hindernisse: technische Ausfälle, mangelnde Unterstützung und zu wenig zeitliche Spielräume bei der Umsetzung“, heißt es. Krasser Befund: „Nur ein Drittel der Lehrkräfte nutzt das von der Senatsverwaltung herausgegebene persönliche digitale Endgerät regelmäßig mindestens wöchentlich.“ Entsprechend fallen die Kommentare von Lehrkräften auf News4teachers aus: „Teile diese Beobachtungen. Im Kollegium gibt es regemäßig Probleme mit den Schlepptops, bspw. wenn man Word nur mit einem ‚Trick‘ öffnen kann. Persönlich habe ich mir ein Privatgerät angeschafft. Da ist alles drauf, was ich will, jeder Fehler ist mein eigener und ich muss nicht Tage/ Wochen auf Fernwartung warten.“ „Ich nutze es überhaupt nicht und nur private Geräte. Das fängt ja schon damit an, dass ich Software, die ich dringend brauche, sonst nicht installieren kann. Wir brauchen nicht davon reden, dass der Billigschrott der Stadt auch ‘nen viel zu kleinen Bildschirm hat (und ich bin gerade mal Ende 30) und er sich auch nicht ordentlich mit einem Stift nutzen lässt, keine Backkamera zum Fotografieren von Schülerlösungen hat usw… Für mich unbrauchbar.“ „Die Geräte sind gekauft, damit ist der Fall erledigt. Was sie können sollten, interessiert doch diejenigen, die sie anschaffen, nicht. Ein zusätzliches Zeitbudget zur Umsetzung der Digitalisierung? Wo lebt der Herr denn? Das muss nebenbei gehen.“ „Für sehr viele Millionen Euro wurde sehr viel Elektroschrott angeschafft, der nach Meinung der Politik jahrzehntelang funktionieren wird.“ „Kann ich nur bestätigen. Dysfunktionale Geräte, die keinerlei Wartung erhalten – es sei denn, ich mache es alles selbst.“ „Mein Diensttablet steht symbolisch für so viele typische Erfahrungen im Schuldienst…. Winziger Bildschirm, provisorisches Handling, kein Word, kein Verbindungskabel zum Beamer. Das Ganze über Nacht bekommen – ohne dass irgendwer gefragt hätte, was man denn zum Arbeiten wirklich benötigt hätte. Nicht zu gebrauchen. Sinnlos. Liegt bei mir im Schrank. Kann man als Briefbeschwerer oder Türstopper nutzen.“ Warum lassen die Kultusministerinnen und Kultusminister nicht endlich mal die IT-Profis aus der #Bildungswirtschaft ran? Ein Besuch der #didacta würde weiterhelfen. Hier geht es zum Bericht auf News4teachers:

Kommunen, die selbst professionelle Strukturen wie eigene Schul-IT Abteilungen aufgebaut haben und sich die richtige Unterstützung durch Unternehmen wie #aixconcept dazu holen, erleben genau das Gegenteil an Erfahrungen. Nur ein Beispiel von vielen: https://lnkd.in/eSuBiv6T

💻𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥𝐢𝐬𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐡𝐚𝐭 𝐢𝐡𝐫𝐞 𝐆𝐫𝐞𝐧𝐳𝐞𝐧 - ein Gedanke, der in der heutigen, technologiegetriebenen Welt oft übersehen wird. Ein Beispiel aus Dänemark zeigt, wie eine Schule die Balance zwischen digitalen und analogen Lehrmethoden neu bewertet. 🏫 Die Schule hat erkannt, dass übermäßige Digitalisierung den Lernprozess beeinträchtigen kann, indem sie Konzentrationsmängel fördert und die zwischenmenschliche Kommunikation reduziert. 🔍 Wie beeinflusst die Digitalisierung die Art und Weise, wie wir lernen und interagieren? Die Erfahrungen aus Dänemark werfen wichtige Fragen auf: ➡️ Wie fühlen sich Schüler und Lehrer in einem über-digitalisierten Umfeld? ➡️ Verändert sich das soziale Verhalten und die Gemeinschaftsbildung durch den vermehrten Einsatz digitaler Medien? ➡️ Wie können wir effektiv digitale und analoge Lernmethoden kombinieren, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen? ➡️ Inwieweit können digitale Plattformen valide und zuverlässige Informationen bieten? ➡️ Können digitale Medien emotionale und zwischenmenschliche Aspekte des Lernens angemessen darstellen? Die Schule in Dänemark zeigt, dass eine reflektierte und ausgewogene Herangehensweise an die Digitalisierung im Bildungsbereich essenziell ist. Es ist wichtig, aus ihren Erfahrungen zu lernen und einen Weg zu finden, der den menschlichen Aspekt des Lernens bewahrt, während wir die Vorteile der Technologie nutzen. 𝐒𝐢𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐬 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐠𝐥𝐞𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞𝐧, 𝐝𝐢𝐞 𝐦𝐚𝐧 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐢𝐦 𝐑𝐚𝐡𝐦𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥𝐢𝐬𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐢𝐧𝐧𝐞𝐫𝐡𝐚𝐥𝐛 𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐞𝐭𝐫𝐢𝐞𝐛𝐞 𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐦𝐮𝐬𝐬? ❔ Was passiert mit Menschen im Homeoffice? ❔ Wie verändert sich emotionale Bindung durch digitale Kommunikation? ❔ Wie ändert sich das Gefühl der Zugehörigkeit? ❔ Wie sind Prozesse und Arbeitsschritte digital abzubilden? Das Projekt Digitalisierung geht weit über die 1:1 Übertragung von analogen Prozessen in die digitale Welt hinaus. Es bedarf bei der Einführung zusätzlich der Planung von analogen Prozessen, wie z.B. durch Workations oder festen Treffen für ein Teambuilding. Es bedarf der Sensibilisierung und Hilfestellung für Mitarbeiter, um auch der Vereinsamung im Homeoffice entgegenzuwirken. Wie wäre es z.B. mit gemeinschaftlichen und geförderten Sportangeboten in den Abendstunden? Wie wäre es mit fest verankerten und simplen "Plauderchats" ohne feste Timeline oder direktem "Ziel" zur freiwilligen Teilnahme, sondern maximal mit einer gewissen Thematik? 👆 𝐍𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐊𝐢𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐠𝐞𝐰𝐢𝐬𝐬𝐞 𝐬𝐨𝐳𝐢𝐚𝐥𝐞 𝐍ä𝐡𝐞 𝐟ü𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐤𝐫𝐞𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞𝐬 𝐮𝐧𝐝 𝐥𝐞𝐢𝐬𝐭𝐮𝐧𝐠𝐬𝐟ä𝐡𝐢𝐠𝐞𝐬 𝐀𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧! Hier geht es zu dem Bericht: https://lnkd.in/e5xTAm4f #Bildung #Schule #Technologie #Dänemark

Ein Lehrer aus Schleswig-Holstein erklärte mir gerade in eigenen Worten, wie man sich Digitalisierung für seinen Berufsalltag so vorstellt. Konkret am Beispiel „Modul Fehlzeiten“, das in dieser Form in eine so genannte freiwillige Erprobungsphase starten soll. Der Flow geht so: ▶ Man meldet sich mit Username und Passwort (Passwortmanager sind offiziell verboten btw) plus 2-Faktor-Authentifizierung (z.B. über das private Smartphone) am Landesnetz-Account an. ▶ Man hat nun Zugriff auf den eigenen Account und freigeschaltete Module. ▶ Man startet das Modul, um Fehlzeiten zu erfassen. Dazu muss man sich mit separaten Userdaten erneut authentifizieren (Passwortmanager wie gesagt verboten). ▶ Man hat nun Zugriff auf eine Liste mit den eigenen, zugeordneten Schüler:innen. ▶ Man erfasst Fehlzeiten. Ende. Und: Das passiert wohlgemerkt zu jeder Stunde, die in der Schulwelt aus 45 Minuten besteht. Do the math. So weit, so (hoffentlich lediglich) Test-MVP. Zwei (wohl gar nicht mal so seltene) Use Cases wurden dabei offenbar gar nicht berücksichtigt: 1️⃣ Eltern melden ihr Kind erst nach Unterrichtsbeginn krank. Der komplette Workflow also noch mal von vorn. 2️⃣ Im Vertretungsfall hat Lehrer:in nicht etwa Zugriff auf die Klasse, die er oder sie unterrichtet, sondern lediglich auf die „eigenen“ Schüler:innen. In dem Fall wird also? Ein Zettel geschrieben und weitergereicht. OK, es ist ein Testrun. Nichtsdestotrotz schimmert durch diesen Workflow eine Systemarchitektur, die nichts Gutes vermuten lässt: So praxisfern, unflexibel, theoretisch-verkopft würde ich kein noch so „Minimum“ eingestuftes "Viable Product" auf eine Usergruppe loslassen. Was genau soll hier verprobt werden? Geduld? Belastbarkeit? Frustrationspotential? Ist es wirklich so schwierig, mit einem realistischen und einfachen Flow für Akzeptanz eines neuen Features zu werben? Und wenn ja: Wie kann das sein (siehe Systemarchitektur, die ein sinnvolles MVP dann ja offensichtlich nicht zulässt)? Es wundert wenig, dass diejenigen, die abhängig von öffentlichen Systemen sind, nur noch müde lächeln, wenn über „Digitalisierung“ gesprochen wird. Warum bitte gibt es kein „Teacher Experience Design“? Diese Frage kann man übrigens auch für (Fach-)Ärzt:innen und viele andere Berufsgruppen stellen, an denen Lösungen fleißig vorbeigebaut werden. Dies betrifft übrigens außerordentlich viele Berufsgruppen, die zu Pandemie-Zeiten mit einer bis dahin selten verwendeten Eigenschaft ausgezeichnet wurden: Systemrelevanz. Also. Bitte.

𝗕𝗶𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗛𝗼𝗰𝗵𝗿𝗶𝘀𝗶𝗸𝗼-𝗕𝗲𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵! Und das liegt weder an potenziell gewaltbereiten Studierenden, einem gefährlichen Arbeitsweg, irgendwelchen Cyber-Problemen der Lehr-/Lernumgebung, an der Herausforderung, die Kaffeemaschine richtig zu bedienen oder der Gefahr, vom Duft der Whiteboard-Marker abhängig zu werden (wobei letzteres nicht zu unterschätzen ist)... Es liegt an der 𝗘𝗶𝗻𝘀𝘁𝘂𝗳𝘂𝗻𝗴 𝗱𝗲𝘀 𝗘𝗨-𝗔𝗜-𝗔𝗰𝘁𝘀, 𝗱𝗶𝗲 𝗕𝗶𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗕𝗶𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴𝘀𝗿𝗲𝗶𝗻𝗿𝗶𝗰𝗵𝘁𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗦𝘁𝘂𝗳𝗲 𝘃𝗼𝗻 𝗦𝘆𝘀𝘁𝗲𝗺𝗲𝗻 𝗺𝗶𝘁 "𝗵𝗼𝗵𝗲𝗺 𝗥𝗶𝘀𝗶𝗸𝗼" 𝗲𝗶𝗻𝗼𝗿𝗱𝗻𝗲𝘁. 𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗶𝘀𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝘀𝗼? Wir alle haben schon die Erfahrung gemacht, dass KI Systeme manchmal auch einen ganz schönen Blödsinn ausspucken. Würde man nunmehr bspw. Chat-GPT unkontrolliert Lehrmaterial, Klausuren, Folien erstellen lassen, dann könnten solche Halluzinationen zu gelehrtem Wissen werden und eine große Zahl von Lernenden in die Irre führen - das darf natürlich nicht passieren. Daher müssen wir an Bildungseinrichtungen den Einsatz von KI gesondert betrachten, unterliegen (viel) höheren Dokumentations- und Transparenzpflichten als die meisten anderen Unternehmen. Wir müssen von unseren Professoren deutlich mehr Sensibilität im Umgang mit KI-Systemen verlangen. Das gilt auch für unsere Kollegen in der Verwaltung. 𝗗𝗲𝗻𝗻 𝘁𝗿𝗼𝘁𝘇 𝗱𝗲𝘀 𝗚𝗲𝗯𝗼𝘁𝘀 𝗱𝗲𝗿 "𝗳𝗿𝗲𝗶𝗲𝗻 𝗟𝗲𝗵𝗿𝗲" 𝗱𝘂̈𝗿𝗳𝗲𝗻 𝘄𝗶𝗿 𝗱𝗶𝗲𝘀𝗲𝘀 𝗧𝗵𝗲𝗺𝗮 𝗸𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗞𝗜 𝘂̈𝗯𝗲𝗿𝗹𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻! #informatikersindcool #aiact #bildungistwichtig P.S.: Das gilt übrigens für Bildung jeglicher Art - Verlage, Schulen, selbst Kindergärten, aber auch manche Blogger oder TV-Sendungen können in diese Kategorie eingestuft werden...

Die alte Debatte kommt immer wieder auf: Sollten Handys in der Schule verboten werden? Wir kennen es doch alle noch: Früher haben SchülerInnen Briefchen geschrieben, Spickzettel versteckt und im Deutschunterricht die Hausaufgaben für die nächste Mathestunde bearbeitet. Heute sind es in vielen Fällen Handys, die vom Unterricht ablenken. Wenig überraschend also, dass immer wieder darüber diskutiert wird, ob man Handys in der Schule verbieten sollte oder nicht. Klar, dass ich als digitaler Bildungsanbieter diese Debatte verfolge. Und dabei fällt mir jedes Mal auf, dass in der Diskussion rund um das Für und Wider so einige Themen miteinander vermischt werden. Die private Handynutzung und der gezielte Einsatz von Devices zu Bildungszwecken dürfen nicht in einen Topf geworfen werden. Das zeigt übrigens auch die jüngste OECD-Studie zu dem Thema. Das Ergebnis: SchülerInnen, die täglich mit mobilen Endgeräten lernen, erzielen bessere Ergebnisse als diejenigen, die das nicht tun. Gleichzeitig haben SchülerInnen, die durch die private Nutzung von Handys regelmäßig abgelenkt werden, einen Lernrückstand von einem dreiviertel Schuljahr. Statt Handys aus den Schulen zu verbannen, sollten wir uns also darauf konzentrieren, sie so sinnvoll wie möglich einzusetzen und einen verantwortungsbewussten Umgang zu lehren. Denn eines ist klar: Die Zukunft ist nun mal digital, Handys gehören zu unserer Lebensrealität - insbesondere zu der von Kindern und Jugendlichen. Und weil viele von ihnen zu Hause keine Medienkompetenzen lernen, muss das Thema zumindest in der Schule eine Rolle spielen. Und mal ganz nebenbei bemerkt - auch mit Blick auf die zähen Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0:  Warum nicht mit dem arbeiten, was ohnehin schon da ist, statt darauf zu warten, dass endlich wieder Geld fließt, um neue Geräte anzuschaffen? 👇 Einen Artikel zur OECD-Studie habe ich Euch in den Kommentaren verlinkt. Wie denkt Ihr über das Thema? Handyverbot, ja oder nein? Foto: Getty Images/skynesher

Wischen und Klicken sind die digitalen Kompetenzen von Achtklässler! 😱 Unsere Kinder werden oft als #digitalnatives bezeichnet, weil sie mit Smartphones, Tablets und dem Internet aufgewachsen sind. Die alarmierenden Ergebnisse der #ICILS-2023-Studie zeigen deutlich, dass dieser Begriff irreführend sein kann. „Digital natives“ zu sein bedeutet nicht automatisch, über tiefere digitale Kompetenzen zu verfügen. Das Beherrschen grundlegender Gesten wie Wischen und Klicken ist nicht ausreichend, um den steigenden Anforderungen der modernen Welt zu entsprechen – insbesondere nicht im Zeitalter von #künstlicherIntelligenz und rasanten technologischen Entwicklungen. Der Großteil der Achtklässler, die befragt wurden, steht kurz vor dem Eintritt in die Berufswelt. ➡ Zentrale Studienergebnisse: ❌ Über 40 % der Achtklässler*innen besitzen nur rudimentäre digitale Fähigkeiten, die über das Klicken und Wischen nicht hinausgehen. ❌ Nur ein Viertel nutzt digitale Medien täglich im schulischen Kontext. ❌ 90 % der Schüler*innen erwarten von der Schule, sie in der Nutzung digitaler Medien zu schulen – eine Erwartung, die trotz #DigitalPakt Schule nicht erfüllt wurde. ➡ Langfristige Folgen fehlender Medienkompetenz: 🔥 Gesundheitliche Risiken: Fehlende Medienkompetenz ist mit psychischen Erkrankungen, Bewegungsmangel, Schlafstörungen und verminderter Konzentrationsfähigkeit verbunden. 🔥 Berufliche Herausforderungen: Ohne grundlegende digitale Fähigkeiten fällt der Berufseinstieg schwer und digitales Stresserleben steigt, was zu langfristiger Überforderung führen kann. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass weniger junge Menschen mit den notwendigen digitalen Fähigkeiten in den #Arbeitsmarkt eintreten. Das erfordert verstärkte Investitionen in Schulungsprogramme, um neue Mitarbeitende auf den neuesten Stand zu bringen. Doch diese Investitionen zahlen sich aus: Mitarbeitende, die umfassend geschult und unterstützt werden, entwickeln nicht nur mehr Selbstvertrauen in ihren Fähigkeiten, sondern zeigen auch eine gesteigerte #Mitarbeiterzufriedenheit und ein höheres Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Solche Maßnahmen fördern eine produktive Arbeitsumgebung und eine langfristige #Mitarbeiterbindung. 🚀 Es ist mir eine Freude, die Zukunft der #Medienkompetenz aktiv mitzugestalten: 🌱 sei es durch meine Arbeit bei Retail.ai GmbH, wo wir mit unserer #Academy Mitarbeitende aus Handel und FMCG #KI-Ready machen oder 🌱 durch mein Projekt „Digitale Kinderzeit“, mit dem ich Eltern unterstütze, die #Bildschirmzeit ihrer Kinder zu reduzieren und einen gesunden und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu etablieren.

Smartphone-Verbot in Schulen: Keine Lösung für tieferliegende Probleme: In der Debatte um die Nutzung von Smartphones im Unterricht zeigt eine Studie der Brock University auf, dass ein generelles Verbot dieser Geräte in Klassenzimmern nicht die erhoffte Lösung für bestehende Probleme darstellt. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass Schwierigkeiten, die in der Klassendynamik oder im Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler verankert sind, auch bei einem strikten Smartphone-Verbot fortbestehen. Hintergrund der Studie: Die Untersuchung der kanadischen Brock University widmete sich der Frage, inwiefern ein Verbot von Smartphones im Unterricht Einfluss auf die Leistung und das Verhalten der Schülerinnen und Schüler hat. Dabei wurde deutlich, dass die grundlegenden Herausforderungen in der Klasse – wie etwa Konzentrationsmangel, Disziplinprobleme oder soziale Konflikte – durch ein solches Verbot nicht adressiert werden. Kernergebnisse: Die Studie kommt zu dem Schluss, dass ein Smartphone-Verbot allein keine signifikante Verbesserung der Lernatmosphäre oder der schulischen Leistungen bewirkt. Vielmehr betonen die Wissenschaftler, dass die eigentlichen Ursachen für Probleme im Klassenzimmer tiefer liegen und durch pädagogische Maßnahmen angegangen werden müssen, die über ein bloßes Verbot hinausgehen. Implikationen für die Schulpraxis: Aus den Ergebnissen der Studie ergeben sich wichtige Implikationen für die Schulpraxis. Es wird deutlich, dass Lehrkräfte und Schulverwaltungen gefordert sind, individuelle und kreative Lösungen zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen ihrer Schülerinnen und Schüler eingehen. Ein reflektierter Umgang mit digitalen Medien im Unterricht, der sowohl die Potenziale als auch die Risiken berücksichtigt, könnte hierbei ein Schlüssel sein. Fazit: Die Studie der Brock University unterstreicht, dass ein pauschales Smartphone-Verbot im Klassenzimmer nicht die Antwort auf die komplexen Herausforderungen des modernen Schulalltags ist. Stattdessen bedarf es differenzierter Ansätze, die auf eine Stärkung der Medienkompetenz abzielen und die Lernenden in die Lage versetzen, verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten und Grenzen digitaler Technologien umzugehen.